‚Das Unniversum ist ungeheuer…‘ (Schreier)
- Mythos: Der ewige Brunnen allen menschlichen Denkens.
- Beginnen wir mit dem Zitat von Helmut Schreier: Das Universum ist ungeheuer. Ist es doch, oder? Deshalb halte ich auch nichts von flauen, schmalbrüstigen, halbwahren Erklärungsversuchen (gerade für Kinder!).
- Rätsel, Drama, Verwicklung, Sprunghaftigkeit kennzeichnen den Mythos. Ebenso Phänomene wie Hass, Verrat, Rache, List, Eifersucht, Strafe. Es gibt aber auch die Selbsterkenntnis, die Einsicht, den Wandel.
- Der Mythos zeigt die ganz großen Wunder des Daseins: Eine unnennbar große Liebesszene (Odysseus kehrt nach 20 Jahren zu seiner Frau Penelope zurück. Es ist ein tastendes, zweifelndes Wiedererkennen nach langer Zeit. Die Götter halten die Zeit an. Die Liebenden können sich im zeitlosen Raum wieder vereinigen). Es gibt den Traum von der ewigen Liebe (Philemon und Baucis) und die Wandlung vom Tyrannen in einen weisen Herrscher (Gilgamesch).
- Der Mythos zeigt den Menschen nicht nur in seiner wünschenswerten Gestalt, er zeichnet das gesamte Bild, auch den Abgrund.
- Mit einer einfachen ‚Moral von der Geschicht“ kommen wir hier nicht weiter. Das müssen die wissen, die sich auf das Thema einlassen. Es gibt keine Lehre im Sinne von ‚Belehren‘.
- Zur Verdeutlichung noch ein Beispiel: Was ist ein Held? Der Begriff wird heute auch in der Alltagssprache verwendet und bezeichnet hervorhebenswertes soziales Engagement.
- Was aber ist der Held im Mythos? Weder Vorbild noch Idol. Sondern ein gewaltiges Konstrukt brodelnder Emotionalität. In sich voller Widerspruch. Niemand kämpft so mutig wie Achill, aber niemand weint auch so bitterlich wie er. Sein Zorn ist überbordend, die Zärtlichkeit für seinen Freund Patroklos ebenfalls.
- Selbstbildung mit dem Mythos bedeutet: Keine ausgefahrenen didaktischen Autobahnen; stattdessen verwunschene Wege der Selbstfindung.
- Lehre als ‚rambling‘. Gehen Sie zu der Seite Das ‚rambling‘ der Lehre innerhalb dieses Blogs.
- Sehen Sie, es ist die Sinnhaftigkeit alles Erlebens gefragt, das Überdenken aller Handlungen, die Positionierung des ‚Selbst‘ im Dasein. Die Ausdehnung des gedanklichen Vorstellungsfeldes bis hin zum Unendlichen.
- Dann findet Bildung nicht nur im schulischen Raum statt. Selbstverständlich nehmen wir solches Erleben mit nach Haus. (Insbesondere gilt dies für das Homeschooling, welches so sehr viel mehr inhaltlich intensivert werden könnte).
- Wir verlassen die Welt des Nur-Rationalen und beziehen Zauber, Magie, Gebet, Furcht, Traum, Reise, Demut und Schicksalhaftigkeit in unser Nachdenken über die Welt mit ein.
- Werden wir dadurch menschlicher, toleranter, weitfassender, mitfühlender? Es wäre so wünschenwert und notwendig.
- In der Berührung mit der Größe des Mythos verkleinert sich die Selbstbezogenheit. Wenn ich von mir auch absehen und mich fremden Schicksalen zuwenden kann, wächst in mir die Kraft des ehrlichen Mitgefühls, die der Empathie.
- Dies ist doch ein Schlüssel zur Weltverständigung, nicht wahr?
- Ich gehe weiter: Mythos ist in seiner Tiefe erhaben (Das Erhabene) und poetisch.
- Poesie eröffnet den weitmöglichsten Horizont.
- Poesie ist Rückbesinnung und Aufbruch.
- Aufbruch zu den Dimensionen der zentralen Fragen: Wo kommen wir her? Was können wir wissen? Wie sollen wir leben? Was ist der Tod?
- Brechen wir also auf zu einem Unterricht, der die Weite der mythischen Poesie als Initiator erfüllender Bildungsereignisse begreift.
Wer jetzt noch Kraft und Energie hat verfolgt nun dies: Ein Gedicht. Eine Schulklasse. Eine revolutionäre, betörend schöne didaktische Schlussfolgerung.
- Der Germanist Winfried Pielow beobachtete eine Schulklasse, die das melancholische Gedicht„In ein altes Stammbuch“ von Trakl besprach. Darin wird die Melancholie als sanfte Freundin der einsamen Seele bezeichnet. In goldener Abenddämmerung kann dieses Gefühl besondere Kraft entfalten.
- ,Jmmer wieder kehrst du Melancholie,
0 Sanftmut der einsamen Seele,
Zu Ende glüht ein goldener Tag[ … ]“
- Als auf diese Zeilen eingegangen wurde, äußerten sich die Schüler einer 7. und 8.Jahrgangsstufe dahingehend, dass sie die Verse sehr traurig machten. Sie würden sie zwar nicht verstehen, aber sie seien sehr schön. Pielow erinnert in diesem Zusammenhang an den französischen Dichter Baudelaire und seine Auffassung, dass der poetischste Ton der Poesie der Ton der Melancholie sei. „Le ton le plus poetique est le ton melancholique“.
Pielow antwortet auf die an sich selbst gerichtete Frage, ob Melancholie, Trauer gar, pädagogisch vertretbar seien, in nachdenkenswerter Weise. Sich weiter auf das erwähnte Trakl-Gedicht beziehend, führt er aus: - ,,Dies zu lesen, nachzuvollziehen, gar zu kultivieren, bewirkt gewiss nicht Kräftigung für den »Lebenskampf«, das stärkt keinen elan vital, nein, es bewirkt, wenn man die Richtung einer möglichen Wirkung überhaupt definieren kann, etwas ganz anderes. Es ermöglicht die Einsicht – so dürfen wir vielleicht sagen – in die Grenzen des Daseins. Aber diese Einsicht, die man auch auf andere, etwa philosophische Weise erfahren kann, wird in einem Gedicht dieser Art mit der Geste eines gütigen Erziehers vermittelt. Das vollendet schöne Gedicht intendiert die Einsicht dergestalt, daß sie Zustimmung, Annahme nahe legt. Das dunkle Gesetz der Vergänglichkeit ruft, auf solche Weise vorgetragen, nicht Widerstand oder Schock hervor, sondern trägt möglicherweise dazu bei, das Unvermeidliche gelassener anzunehmen. Wir dürfen sagen: Klang- und Bildkraft des Gedichtes tragen sanft hinüber, transzendieren, öffnen Zugänge zum Religiösen. Und indem wir den immer größer werdenden Schatten zustimmen, mag es uns gelingen, menschlicher zu werden. Wir werden sanfter, demütiger, gebeugter, mitleidiger: wir werden toleranter“ (Pielow, 1985, ‚Das Gedicht im Unterricht‘, S.15).
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Mythen haben etwas anziehendes an sich. Als ich früher als Kind bei meinem Großvater war, las er mir diese oft vor. Er schlug das dicke, abgegriffene Buch auf und ich lauschte gespannt seiner tiefen Erzählerstimme, die mich in neue Welten eintauchen ließ. Ich war fasziniert von diesen Geschichten. Nach der Lektüre redeten wir noch oft über die Handlungen der Geschichten. Er erklärte mir, das sich vieles aus den Mythen auf unsere Welt übertragen ließe. Das spannendste an der ganzen Geschichte war für mich das Ende und die Moral. Ich versuchte mich oft in die handelnden Personen hineinzuversetzen und fragte mich, wie ich an ihrer Stelle agieren würde. Das, was sie am Ende aus ihren Taten lernten, versuchte ich mir anzunehmen. Ich sah Mythen also immer als eine Art Vorbild an.
Vielleicht sollte das in den Unterricht eingebaut werden. Egal ob Deutsch, Mathe, Sachunterricht etc. Eine Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler, bei Auseinandersetzungen auf alte Mythen rückgreifen zu können, die ihnen Orientierung geben und ihnen die Richtung weisen.
Ich stimme dir zu, dass Mythen etwas anziehendes haben.
Beim Lesen von dem Beitrag und den Kommetaren kam mir auf Anhieb der Mythos um Rübezahl in den Müggelbergen und dem Teufelssee eingefallen.
Meiner Meinung sollten Mythen mit den Schülern und Schülerinnen im Unterricht mehr thematisiert werden. So könnte die Vorstellungskraft und Phantasir der Schüler und Schülerinnen angeregt werden. Orte, die in der Nähe der Schule sich befinden, an denen sich Mythen abgespielt haben sollen, können bei einer Exkursion besucht werden. Die Schüler und Schülerinnen können sich so noch besser in die Figuren hinein versetzten.
Dem stimme ich zu! Es ist schade, dass man heutzutage nicht nur wenige Mythen kennt, sondern diese kaum in ihrer Tiefe thematisiert werden. Sie haben etwas nahezu Magisches an sich, das im schulischen Raum u.a. viel Potential zum Philosophieren mit Kindern mit sich bringt. Sie stellen sich wahrscheinlich nicht nur Fragen, wie und warum Mythen entstanden sind (es muss ja irgendeinen Hintergrund gegeben haben, wieso genau diese Mythen erzählt wurden), sondern beschäftigen sich auch rege mit dem Inhalt. Dann können auch Momente der Selbstbildung und Selbstfindung stattfinden. Der Austausch darüber versetzt den Körper und Geist in Wissensdurst, Ungeduld, Anspannung, Aufmerksamkeit. Letztlich kann die Moral der Mythen besonders lehrreich sein für Kinder, es kann ein „Ich-Selbst-Bezug“ hergestellt werden. Im Unterricht besteht in Bezug zu Mythen darüber hinaus vor allem die Möglichkeit, performative Momente miteinzubeziehen, die für die Schüler:innen weitere Vorteile mit sich bringen (soziale Kompetenzen, Selbstfindung, kreatives Ausleben, Sinnhaftigkeit werden geschult und damit neue Perspektiven eröffnet u.v.m.).
Meine erste Assoziation während des Lesens hatte ich an der Stelle, in der es um den Mythos des Odysseus geht. Mir fiel sofort die Oper Monteverdis, die den Namen l’Orfeo trägt. Dieses Werk stellt den Beginn der Gattung Oper dar. Mit dem Werk l’Orfeo vollzog Monteverdi die Veränderung hin zu einer neuen Gattung der dramatischen Kunst, nämlich zum „Dramma per musica“, der Oper. Monteverdis Wirken fällt in die Zeit um 1600 und ist somit sowohl von einem polyphonen Stil, als auch von dem sogenannten monodischen Stil geprägt. Warum also nicht den Mythos des Odysseus mit der Oper Monteverdis verbinden? Die Musik schafft vielleicht eine ganz andere Art des Zugangs zum Thema Mythos. Die Stimme kann Gefühle, Seelenzustände und Emotionen am besten ausdrücken. Sie erzählt Geschichten und berichtet über Ereignisse. Sie schwebt in der Luft und findet ihren Weg in die menschliche Seele.
Einen Teil des Odysseus Mythos hat Monteverdi ebenfalls vertont, nämlich die Heimkehr des Odysseus (Il ritorno d’Ulisse in patria). Monteverdi und sein Textdichter Giacomo Badoaro verwendeten hierzu den 13. bis 23. Gesang aus Homers „Odyssee“. Es besteht also doch die Hoffnung auf eine Verbindung des Mythos mit einer Vertonung.
Dann lerne ich noch etwas! Sehr schön!
Wenn ich das Thema ,,Mythos“ höre, denke ich immer gleich an meine Grundschulzeit zurück, da wir in der 5./6. Klasse im Rahmen des Gewi-Unterrichts die griechische Mythologie behandelt haben. Wir haben sehr viel dazu gemacht: Texte gelesen, Videos geschaut, Begriffe definiert, einen Comic zu den 12 Heldentaten des Herakles gezeichnet, den weiteren Verlauf von griechischen Mythen uns vorgestellt usw.
Schon als Kind fand ich das total interessant und spannend. Nach wie vor interessiert mich das Thema ,,Mythos“ – insbesondere wie bereits erläutert die griechische Mythologie, weshalb ich auch gerne Filme/Serien schaue und Bücher lese, welche dieses Thema aufgreifen.
Besonders gut am Mythos gefällt mir auch, dass dieser sich ,,den Menschen nicht nur in seiner wünschenswerten Gestalt, [zeigt, sondern dass] er […] das gesamte Bild, auch den Abgrund [zeichnet]“ und dass dieser so vielfältig ist, da Themen wie Drama, Einsicht, Wandel, aber auch Hass, Eifersucht und Verrat auftauchen und eine Rolle spielen.
Wir sollten viel öfter ,,die Welt des Nur-Rationalen [verlassen] und […] Zauber, Magie, Gebet, Furcht, Traum, Reise, Demut und Schicksalhaftigkeit in unser Nachdenken über die Welt mit ein[beziehen]“.
Ich bin schon sehr gespannt auf dieses Seminar und freue mich auf den Austausch!
Da kann ich mich anschließen. Die griechische Mythologie ist mir aus meiner Grundschulzeit ebenfalls in Erinnerung geblieben. Als Kind war ich damals fasziniert von den griechischen Göttern und deren Geschichten. Wir stellten diese im Unterricht aufwendig als Inszenierungen dar. Daran erinnere ich mich noch heute, muss also ein einschneidendes Erlebnis gewesen sein!
Als ich diesen Beitrag gelesen habe fingen meine Gedanken gleich an auf eine unbestimmte Reise zu gehen, die im Endeffekt doch irgendwie einer Bestimmung folgte.
Verwirrt? Ich auch!
Ein Erklärungsversuch:
Ich kenne verschiedene Mythen/mythische Personen/Wesen zmindest vom Hören, allerdings nur zum Teil und unvollständig.
Odysseus, Ödipus,
Sphinx, Sisyphos, Atlas, Minotaurus, Eris mit dem Apfel, etc. kommen mir bekannt vor und ich könnte vllt. ein bisschen davon nacherzählen, aber für die Richtigkeit und Vollständigkeit könnte ich nicht garantieren.
Ich habe unter anderem durch meine Eltern einen Zugang zu diesen Mythen gehabt und somit ist auch der Mythos mit meinen Eltern verbunden und meine Gedanken auch.
Ich war mir nicht im Klaren, dass ich beim Thema Mythen auch über sie nachdenken werde, jetzt ist mir jedoch klar warum.
Auch, dass ich mich selbst hinterfrage, was ich noch von den Mythen weiß und was mich daran interessiert war mir zuerst nicht klar. Es ist aber dann klar, wenn ich mich selbst hinterfrage und feststelle, dass der Mythos an sich tatsächlich zu weiterem Denken anregt und eine breite, philosophische und weiterführende Denk- und Sichtweise ermöglicht.
Man ist nicht eingschränkt und einem wird nicht vorgegeben, was man zu denken und zu glauben hat, es ist in gewisser Weise anders „phantastisch“.
Wie oben erwähnt ist ein Mythos nicht einfach, sonder komplex und bietet ciele Möglichkeiten über sich selbst, andere, das Leben, Gefühle und verschiedenste Phänomene nachzudenken und auch zu philosophieren.
Ich glaube das ist es, was mich auch besonders anspricht, ins nachdenken kommen,sich sein eigenes Bild schaffen und ggf. eine individuelle Erkenntnis zu erlangen. Ohne zu grübeln und sich selbst einer tieferen Negativität hinzugeben.
Überträgt man das nun auf die Schule und den Unterricht hat man, bei richtiger Herangehensweise und Interesse bei den Schüler:Innen tolle und weitreichende Möglichkeiten. Kinder haben viele Fragen, sind neugierig, sind wissbegierig, interessiert und haben Lust auf Neues. Leider werden sie oft genug in eine bestimmte Richtung geleitet, in ein „Lernkorsett“ gepresst, ihrer Phantasie beraubt und den Vorstellungen der Erwachsenen unterworfen und gleichgemacht.
Hier kann das Lesen und Hören von Mythen einen Gegenpol darstellen.
Indem ich als Lehrer:In nicht vorgebe, was für eine Ergebnis erziehlt werden soll (was will die Lehrkraft hören?), sondern die Kinder unterstütze, falls sie Fragen haben. Ansonsten lasse ich sie selbst lesen, nachdenken, sich eine Meinung bilden, den Mythos auf sich beziehen, oder auch nicht, ihn in ihrer Gedankenwelt integrieren und ihn sich zu eigen machen. So ist die Motivation sich damit zu beschäftigen viel stärker, als beim wiederholten Lesen und Ausagen des Zauberlehrlings (nichts gegen den Zauberlehreling, aber naja…).
Letztendlich ist das Ziel für mich als Lehrkraft nicht nur das Vermitteln von Wissen, sondern auch und besonders der Begleiter zu sein, der den Kindern ermöglicht eigenständige, mündige und selbst denkende Persönlichkeiten zu werden. Hier kann der Mythos und der gemeinsame Austausch und die Auseinandersetzung ein Mittel sein, das eienen Teil dazu beiträgt. Auch kann ggf. eine Art „Mini-Resilienz“ entstehen.
Abschließend möchte ich noch meinen ersten Gedanken noch einmal aufgreifen.
Ich war mir nicht im Klaren, wohin mich meine Gedanken führen, jedoch ist mir durch die nachträgliche Reflexion und die Auseinandersetzung mit dem gegebenen Inhalt klar wie es dazu gekommen ist, dass meine Gedanken diesen Weg eingeschlagen haben.
Besonders der Satz „Das Universum ist ungeheuer“ ist hier für mich bezeichnend.
Ich würde den Satz nämlich so weiterführen: Das Universum ist ungeheuer spannend, groß, faszinierend, unbegreiflich und beängstigend.
Das ist es jedenfalls für mich, es begeistert, zeigt mir meine Grenzen auf, erstaunt mich und macht mir Angst, ob seiner schieren Unerklärlichkeit (ab einem gewissen Punkt).
Da kommt dann das Nachdenken, das Umgehen, das Arangieren, das Auseinandersetzen ins Spiel. Auch hier ist das auch sehr individuell und deswegen interessant und motivierend. Es macht, fröhlich, regt einen auf, regt zu weiterem Denken an, etc.
Für mich ist gerade das der größte Mythos.
Was man daraus Ableiten kann ist die Freude am Lernen, Entdecken eigener Interessen und Schwächen, soie den Umgang mit Melancholie, Ängsten, Grenzen und die daraus auch entstehende Kraft für neues, für Mehr…
Es muss im menschlichen Dasein und in dem eigenen Sein Platz für alles sein…
„Melancholie ist ein Tropfen Wermut aus dem Krug der Depression. “
-Klaus Ender
Danke Felix für dieses Kommentar. Ich war nach der Lektüre des Artikels verwirrt und dein Beitrag öffnet mir Anregungen zum weiter denken.
Nicht vorgeben als Lehrer sondern begleiten. Egal das Thema oder das Fach. Das ist leider nicht immer selbstverständlich.
Ich finde das Thema Mythen ebenfalls sehr interessant, auch oder besonders für Kinder.
In meiner Grundschulzeit haben wir leider nicht dieses Thema behandelt. Mir hätte es sicher viel Freude gemacht, da ich auch schon immer geheimnsivolle Themen spannend fand. Daher freut es mich umso mehr, dass das Thema nun in diesem Seminar behandelt wrd und freue mich schon.
Was mich schon immer fasziniert hat waren Helden, wie zum Beispiel Herkules oder auch Siegfried und das hat bis heute Bestand. Ich denke ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich sage, dass es vielen so geht, deshalb hat Marvel so einen großen Erfolg. Mich würde interessieren, wie Mythen entstanden sind, ob sie auf einer wahren Begebenheit beruhen. Ich kann mich noch (sehr) dunkel an eine Dokumentation erinnern, in der behauptet wurde, dass Siegfried ein Feldherr gewesen sei, der die Römer besiegt hatte. Da die einfallenden Römern mit Fackeln in einer langen Reihe liefen, sah dies aus der Entfernung aus wie ein Drache, der Feuer spie. Und so, so meine ich mich zu erinnern, wurde gesagt, dass aus dieser Geschichte und ihrer mündlichen Überlieferung der Mythos des Siegfrieds dem Drachentöter entstand. Bei der mündlichen Überlieferung wurden immer wieder mal einige Dinge weggelassen und hinzugedichtet, so dass aus dem römischen Heer ein Drache wurde. Es war eine spannende Doku, die mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist.
Nach kurzer Recherche bin ich darüber gestolpert, dass es sich um den bereits erwähnten Arminius handelt…
(https://de.wikipedia.org/wiki/Arminius#Arminius%E2%80%93Siegfried)
Ich habe auch versucht die Dokumentation wiederzufinden, bin mir aber nicht sicher, ob es die ist, die ich gefunden habe:
https://youtu.be/3PsFf0l7t2I
Ich würde mich freuen weitere Mythen zu entmystifizieren und ihren Ursprung zu erforschen. Ich denke, dies würde auch den SuS Spaß machen. Zuerst werden sie durch den Mythos verzaubert und anschließend forschen wir und finden die zugrundeliegende Geschichte heraus – einfach faszinierend und es bringt bleibende Erinnerungen fürs Leben.
N. Ulrich, unser ‚Türöffner‘. Danke!!! Und Julius, das ist charmant geschrieben, engagiert! Wir sollten es verfolgen. Siegfried bekommt eine eigene Bühne. So long!
Das ging mir als Kind genau so und es ist heute immer noch so, dass mich die alten Mythen faszinieren.
Es handelt sich um Geschichten die über eine lange Zeit gewachsen sind.
Man kann sie überall auf der Welt finden und sie sind meist schon viel älter als es die Schrift gibt. Sie wurden mündlich weitergeben, von Generation zu Generation an Lagerfeuern erzählt. Ich stelle mir vor, dass viele ErzählerInnen eigene Aspekte in die Geschichten mit einbrachten, sodass mit der Zeit der verschiedenste Versionen eines Mythos existierten, eine Art Teppich aus kollektiver menschlicher Geschichtenerzählung…
Dem Ursprung einer Geschichte auf den Grund zu gehen, stelle ich mir sehr spannend vor und vielleicht macht es auch den Reiz aus, dass man sich nie ganz sicher sein kann was wirklich historisch passiert ist und wer wann wo etwas dazu gedichtet hat.
Ganz wunderbar zu lesen. Viele Gedankenanstöße, die die Vorfreude steigern, sich mit dem Thema Mythen zu befassen.
Ich habe mich sehr über das Thema dieses Seminars gefreut und finde diesen Beitrag als Einstieg sehr gelungen! Als ich ihn gelesen habe, musste ich sofort an Odysseus und die Nibelungen denken. Beides haben wir damals in der Mittelstufe mittels verschiedener Projekte thematisiert. Ich muss unbedingt mein Lesetagebuch dazu raussuchen!
Fantastischer Beitrag. Vielen Dank auch an alle KommentatorInnen. Sehr anregend diese Reflexionen der Mehrdimensionalität des Mythos. Meine Überlegungen gehen hin zum antiken Bildungsbegriff, der Platoschen Suche nach Wahrheit und führen mich ins alte Indien. Ich bin erst kürzlich beim Lesen eines Buches, von dem zeitgenössischen schweizer Philosophen Armin Risi („Gott und die Götter“) auf die Begriffsherkunft des Wortes Mythos aus Sicht der Veden (heilige Hindu Schriften) gestoßen. Im Johannes Evangelium heißt es übersetzt: Am Anfang war der Logos (Wort). Die im Abendland oft rivalisierenden Konzepte „Logik“, das vermeintlich Rationale (die Wahrheit) und „Mythos“, das vermeintlich Fantastische (das Unwirkliche) stehen im Schöpfungsmythos der Veden (Bhagavad-Gītā) für zwei Teile einer Ganz-heit. Als Indo-Germanische Sprache bedienen wir uns linguistisch alter Symbole (Sprachkonzepte) und übersetzen diese seit Jahrhunderten in unseren zeitgenössischen Sprachkontext. In Sanskrit (klassische ind. Sprache) beschreibt der Logos (āroha) „das hinaufstrebende Prinzip (Wort, Information)“, durch das der Mensch seine eigenen Bemühungen erkennt oder zu erkennen glaubt“ und der Mythos (avaroha) „das herabgereichte Prinzip (Wort, Information), durch das sich die höhere, nicht sichtbare Wirklichkeit in dem für uns wahrnehmbaren Bereich kundtut“. Risi beschreibt sie als polare Begriffe, die von ihrem scheinbaren Widerspruch leben und sich auf der höheren Ebene ergänzen. Vereint bilden sie ein gigantisches Prinzip, die MYTH-O-LOGIE. Wie oft hört man gerade im schulischen Kontext, „jetzt denk doch mal logisch und hör doch mal auf zu träumen“. Wenn nun aber gerade diese Prinzipien zusammengehören, wäre es nicht fantastisch den SchülerInnen genau solche Sprachherkünfte nahezubringen, um dadurch gesellschaftlich konstruierte Normen aufzuschlüsseln. Eine Wortentschlüsselungs- und reprogrammierungs-Odysee sozusagen.
Ein schöner Beitrag zum Einstieg (und noch viel schöner die ganzen Kommentare hier zu lesen). Auch ich finde den Begriff Mythos interessant und ich bin sehr neugierig, was uns noch alles erwartet. Die Beschäftigung mit Mythen kann einen besonderen Zugang zu Phänomenen geben, die für uns unfassbar erscheinen können. Der Mythos ist nicht durch Kausalität definiert, er ist nie auserzählt und regt zum Denken an.
Besonders die Kommentare, die Ideen zur Einbringung von Mythen im Unterricht beinhalten, inspirieren mich. In meiner Schulzeit hätte ich mir sowas auch gewünscht. Ich freue mich, wenn wir auf diese und weitere Vorschläge in dem Seminar näher eingehen.
Ich finde den Beitrag wirklich toll und er hat stark die Erinnerungen an meinen Lateinunterricht geweckt, indem unsere Lehrerin sehr häufig Mythen aufgegriffen hat, die mich und die meisten anderen sehr fasziniert und zum Nachdenken angeregt haben. Die Mythen haben stets zu einem regen Austausch und teilweise zu sehr emotionalen Diskussionen angeregt.
Erstaunt hat mich im Übrigen auch immer wieder, dass viele Begriffe, die aus Mythen und Legenden hervorgegangen sind, auch noch heute verwendet werden, wie z. B. Tantalus (Tantalusqualen), Damokles (Damoklesschwert).
Wenn ich das Thema Mythos höre, erinnere ich mich sofort an meinen Lateinunterricht. Die Erzählung von alten Mythen war am interessantesten, neben dem stupiden Latein lernen. Wie bei N. Rösicke wurden auch uns im Unterricht verschiedene Mythen erzählt.
Zum untenstehenden Gedicht kann ich so wie die Schüler der 7. und 8. Klasse sagen, dass es ehr traurige Gedanken auslöst. Obwohl es nur ein Teil ist und man den Kontext nicht versteht.
Ich habe, wie immer den Blog-Beitrag mit großer Freude gelesen. Ich finde die Inhalte stets äußerst anregend für die eigene Kreativität und Hinterfragung dieser Inhalte, unter anderem durch die Anreize für den eigenen Unterricht. Den Themeninhalt „Mythos“ hören wir viel zu wenig im schulischen Kontext, meiner Meinung nach. Das tiefgründige Themengebiet, was vor allem auch jüngeren Schulkindergruppen einen hohen Reflexionsansatz bereitet, wurde in diesem Beitrag inspirierend dargestellt. Die Tiefe der mystischen Geschichten und Mythen ist nicht zu unterschätzen und ich denke, dass es gilt, diesen Aspekt den jungen SchülerInnen mitzugeben und ihnen ein Gespür für diese Geschichten zu vermitteln. Die Hinterfragung von Inhalt und Bedeutung der Geschichten ist häufig äußerst komplex, dennoch sind die zunächst verdeckten und metaphorisch ausgeschmückten Bedeutungen wunderschön verpackt, in einer zunächst für uns fremden aber bezaubernden Welt.
Ich freue mich auf den Inhalt des anstehenden Kurses (D7 Freie Universität)
Vielen Dank für diesen anregenden Beitrag. Ich finde die Welt der Mythen faszinierend, umso trauriger, dass sie aus meinem Leben weitestgehend verschwunden sind. Dieses Seminar bietet mir die Möglichkeit diese vergessenen Welten zu neuem Leben erwecken zu lassen und ich bin sehr gespannt, was die nächsten Wochen mit sich bringen. Wenn ich an Mythen denke, erinnere ich mich immer an meinen Geschichtslehrer aus der Grundschule zurück. Für ihn hatte diese Welt eine große Rolle gespielt und er hat uns in seinem Unterricht daran teilhaben lassen. Dies hat vor allem dazu geführt, dass mein Geschichtsinteresse nachhaltig positiv beeinflusst wurde. Ich erinnere mich an ganze Geschichtsstunden, in denen unser Lehrer uns einfach nur Geschichten von Odysseus, oder dem Minotauros, oder der schönen Helena so lebhaft erzählt hat, dass ich während diesen Erzählungen eingetaucht bin in die fesselnde Welt der Mythen, ich habe sie miterlebt, mitgefühlt, habe tagelang darüber nachgedacht. Mythen haben mir einen besonderen, einen bereichernden Zugang zu dem Unterrichtsfach Geschichte ermöglicht und ich bin der festen Überzeugung, dass dies auch in anderen Fächern der Fall sein kann und sollte.
Wer fand als Kind Mythen nicht spannend?
Deren Popularität findet sich doch auch darin wieder, dass Schriftsteller wie
Rick Riordan diese Themen immer wieder aufgreifen und Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen zugänglich machen (seine neuste Reihe thematisiert Apollo). Auch die Filmindustrie bedient sich immer wieder an Mythen und machen mehr oder minder gute Filme/Serien daraus.
Mich würde jedoch interessieren, mal abgesehen von den sehr alten und immer wieder bedienten Mythen, gibt es keine modernen? Schaffen heutige Autoren nicht auch Mythen? Welten mit Figuren, die eine epische Geschichte erleben? Ich kann mir vorstellen, dass es moderne Geschichten gibt, die ähnliche Merkmale wie die klassischen Mythen haben, jedoch nicht also solche betrachtet werden. Denn ich persönlich assoziiere mit Mythen eine lang vergangene Zeit, mit der unsere heutige Welt kaum noch zu vergleichen ist, das geht anderen sicherlich ähnlich.
Als ich eben deinen Text las, kam mir sofort wieder Percy Jackson ins Gedächtnis und wie sehr meine ganze Familie davon fasziniert war.
Wie Sabrina auch, bin ich der Überzeugung das es immer wieder neue Mythen geben wird. Aus der neueren Zeit sind wohl zu Elvis Presley, Krokodilen im Kanalisationssystem oder zum Tod von Hitler einige Mythen im Umlauf. Auch das Coronavirus wird sicherlich unseren nächsten Generationen Stoff bieten für neue Mythen.
Stellvertretend für alle Beiträge: Unser Semesterauftakt ist von hohem Niveau. Erfreulich die Nachdenklichkeit, das Frage nach dem Heldentum, die musilkalischen Verknüpfungen, die charment erzählten Jugenderinnerungen etc.. Und ja, plaudern Sie mit Eltern, im Freundeskreis, mit Lehrenden. Gerade die Frage nach dem Heldentum wird eine der anspruchsvollsten sein.
Hier noch ein Hinweis auf den den Kollegen Stierstorfer, meiner Ansicht nach eine aktuelle Referenz zur modernen Mythendebatte.
http://www.pegasus-onlinezeitschrift.de/2014_1/pegasus_2014-1_stierstorfer_druck.pdf
Ab der nächsten Woche arbeiten wir im BB der FU-Berlin. Ich freue mich darauf!
Liebe Anna und Sabrina. Ich finde auch diese Frage spannend und ich glaube wir Menschen bauen neue Mythen immer wieder. Ich muss gerade an Gandhi oder Mandela denken. Sind sie nicht irgendwie mythischen Helden geworden? Glorifiziert jenseits der „historischen Wahrheit“?
Auch mich hat dieser Beitrag angeregt. Und ich kann gar nicht mehr so viel dazugeben, weil schon so viel gutes gesagt wurde. Auf einige Punkte würde ich jedoch gerne noch eingehen:
Ich finde dass die Definition eines Helden für jeden eine andere ist. Manche denken dabei an ein Familienmitglied, andere an ihren Schwarm und wiederum andere an eine erfundene Figur. Geht es euch genauso? Wer ist euer Held? Habt ihr überhaupt einen?
Zu Achill: Er wird als Held angesehen, aber letztendlich stirbt er. Er hat also für seine Taten gesühnt. Und auch wenn es ein trauriger Tod war und man mit ihm sympathisierte, darf man nicht vergessen, dass er für den Kampf und den Ruhm lebte. Also ist er wirklich der Held des Mythos? Denn er konnte Troja nicht retten und hat auch nie für das Land gekämpft.
Seien wir mal ehrlich: Sympathisieren wir nicht deshalb auch so mit Achill, weil wir den Film „Troja“ gesehen haben und Brad Pitt seine Rolle verkörperte?
Realistisch gesehen, passt die Körperpflege und das ganze Aussehen nicht zu einem Krieger in dieser Zeit. Welche Auswirkungen hat also ein Schauspieler auf die Rolle und den Film?
Für den Unterricht würde ich die Kinder einen Mythos oder eine Szene spielen lassen. Sie versetzen sich in die Rolle hinein und sehen sie aus einer völlig neuen Perspektive. Dazu verhelfen natürlich auch dramaturgische Mittel.
Sie arbeiten in Gruppen zusammen, schreiben ihre eigenen Texte und entwerfen Outfits und Bühnenbilder. Die Lehrkraft steht ihn dabei unterstützend zur Seite, aber sollte keinerlei vorgaben machen, um die Kreativität der SuS nicht zu hemmen. Ich selbst hatte mehrere Jahre Darstellendes Spiel an meinem Gymnasium und es hat mir nicht nur Spaß gemacht, ich habe auch vieles gelernt. Unter anderem die Sichherheit vor anderen zu sprechen, was mir bei jedem Referat oder Vortrag weitergeholfen hat.
Noch ein kleine Anmerkung zu dem Gedicht:
Ich denke, dass jeder Mensch ein Gedicht anders auffasst und mit etwas aus seiner Vergangenheit verknüpft. Sei es eine Tat oder ein Gefühl, was die Wörter auslösen.
Wenn etwas trauriges schön verpackt wird, so wie hier, dann erweckt es noch mehr Emotionen in einen.
Das Wort Sanftmut ist für mich bsp. vollkommen positiv. Und das der Tag zuende glüht, bedeutet doch, dass er gestrahlt hat. Also war es ein wunderschöner Tag der sich dem Ende neigt. Und manchmal ist es gut, alleine zu sein. So gibt man seinen Gedanken einen Raum und kann sich völlig auf sich konzentrieren. Ich persönlich mache dies leider viel zu selten. Aber es ist so wichtig, eins mit sich zusein und sich ruhe und Abstand von allem zu nehmen.
Bis nächste Woche! Ich freue mich auch auf euch und das Seminar!
Ich persönlich finde die Vielfalt der Mythen sehr eindrucksvoll. Im Zuge dessen habe ich über die verschiedenen Kulturen auf Welt nachgedacht und frage mich inwiefern die verschiedenen Kulturen von Mythen geprägt sind. Ich habe einige Jahre meiner Kindheit in Guatemala verbracht und konnte somit selbst Erfahrungen mit verschiedenen länderspezifischen Mythen machen. Das Land und die (einheimischen) Menschen wurden sehr stark von dem Mythos des Quetzals geprägt. Der Quetzal ist ein Vogel mit grünem und rotem Gefieder. In Guatemala wird dieser Vogelart eine besondere Bedeutung zugetragen. Er wird als Nationalvogel bezeichnet und ist auf der Nationalflagge abgebildet. Des Weiteren ist die Währung ebenfalls nach ihm benannt. Der Quetzal wird aufgrund der Mythen um ihn herum geehrt und „vergöttert“. Der Mythos um den Quetzal entsprang aus der Zeit der Mayas. Die Mayas sollen auf dem Schlachtfeld von Quetzaltenango angegriffen worden sein und dabei fielen tausende von Mayas. Dem Mythos nach flogen daraufhin die Quetzals als Totenwächter auf die blutdurchströmten Leichen der Mayas. Daraufhin färbten sich die Unterseiten der Vögel rot. Seither wird der Mythos des Quetzals in Guatemala verbreitet und das Land ist von dem Mythos stark geprägt. Interessant hierbei finde ich die möglichen Anknüpfungspunkte im Deutschunterricht. Hierbei können die Schüler*Innen ihnen bekannte Mythen erzählen, vergleichen und deren Einfluss auf ihre Kultur und ihr Handeln analysieren.
Abschließend möchte ich noch äußern, dass ich mich sehr über die Thematiken des Seminars freue.
Ich freue mich sehr auf dieses Seminar und dessen Inhalte, weil ich in der Schulzeit wenig mit Mythen in Kontakt gekommen bin. Im Lateinunterricht wurden uns vereinzelt ein paar vermittelt und wir sollten auch das Nibelungenlied lesen. Allerdings haben wir den Inhalt kaum verstanden, da die Vermittlung des Stoffes nicht gut verlief, sodass ich leider nicht viel mitnehmen konnte. Ich bin sehr gespannt auf den Austausch hier und finde ihn schon jetzt bereichernd.
Ich bin auch der Meinung, es ist ein wichtiges Thema, die Schüler*innen können so viel für sich mitnehmen und Emotionen und Gedanken einordnen sowie sich in andere hineinversetzen, was die eigene Empathie stärkt. Poesie hilft dabei ungemein. Was Felix schon so schön beschrieben hat, kann ich nur unterstreichen. Die Kinder werden zum denken und forschen angeregt. Sie sollten Freiraum bekommen, um sich untereinander auszutauschen ohne ein richtig oder falsch. Ich als Lehrkraft möchte später Mythen mehr aufgreifen und die Kinder bei ihren eigenen Interpretationen und ihren Ich-Entdeckungen in der ganzen Komplexität von Mythen begleiten.
Wenn ich an das Wort Mythos denke, denke ich an etwas geheimnissvolles. Etwas eher dunkles, bedecktes, vielleicht auch rätzselhaftes von dem man nie weiß, wie viel Wahrheit drin steckt. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich in der Schulzeit nie mit Mythen zu tun hatte. Die einzige Geschichte mit der ich mich je richtig beschäftigt habe, ist die von Siegfried, der in Drachenblut gebadet hat und dadurch unverwundbar wurde. Diese Geschichte kenne ich aber auch nur von einer Hörspielkassette, die ich als Kind oft gehört habe. Da die Geschichte sehr kindgerecht erzählt wurde, kann ich mir vorstellen, dass sie abgewandelt, vereinfacht und viele DInge weggelassen wurden. Aber genau da muss man aufpassen. Sicherlich ist es gut, Geschichten kindgerecht aufzuarbeiten (gerade im Grundschulalter). Aber nur wenn man ihnen klar macht, dass sie gerade verändert wurden, damit sie sie verstehen. Vielleicht könnte man den Kindern immer eine Art Übersetzung geben? Erst den Originaltext, und dann die Kindervariante. Für mich wäre das eine sinnvolle Lösung. Mythen sind ein wichtiger Teil von Kultur und Mensch und sollten auf jeden Fall im Unterricht behandelt werden. Da ich dieses Thema nie in der Schule hatte, freue ich mich sehr auf das Seminar. Ich denke ich, werde viele neue Erkenntnisse für mich gewinnen und hoffe, dass ich diese später im Lehreraltag/ Unterricht anwenden kann.
Ich persönlich finde deine Einwand mehr als nur berechtigt, wenn Mythen in der Schule behandelt und kindgerecht aufgearbeitet wurden, diese eben auch als solche zu kennzeichnen und den Kindern auch zu vermitteln, dass es auch eine andere Version gibt. Kinder verstehen das sehr gut und sind auch interessiert und belesen sich dann vielleicht mit ihren Eltern zuhause nochmal mehr über das Thema und können dann Fragen stellen. Mythen ganz aus der Schule rauszuhalten, wie es bei dir leider der Fall war, ist nicht richtig meiner Meinung nach.
Immer wenn ich an Mythen denke kommen mir unweigerlich die vielen verschiedenen Heldenepen des antiken Griechenland in den Sinn. Einen Reiz den diese antiken Mythen haben ist, dass man nie zu 100% weiß, ob die Erzählung real war oder nicht (das es nie Frauen mit Schlangenhaaren oder Zauberei gab ist selbstverständlich). Wäre Schliemann nicht so besessen auf die Ilias gewesen, hätten man das Vermeindliche Troja heute noch nicht gefunden. Viel interessanter für mich auf den zweiten Blick, ist aber der Gilgamesch Epos. Der erste Myhos der Menscheit wirkt viel mysteriöser und somit interessanter als das ,was man schon „kennt“. Das schöne an Mythen ist, die historische Relevanz und die Mischung aus Fiktionalität und Realität, weshalb es so Spaß macht sich diese durchzulesen. Auch Mythen aus Osteuropa und dem Baltikum sind sehr interessant (im Gegensatz zu (entschuldigung) der Nibelungensage). Ich hoffe wir werden ein paar (neue) Mythen oder Ausschnitte aus ihnen lesen. Ich freue mich sehr darauf mehr darüber zu erfahren.
Ich stimme dir da total zu! Griechische Mythologie ist so interessant, weil es viele Aspekte gibt, die verbunden werden. Dabei ist jede Geschichte etwas anders. Ich finde die Verbindung von Realität und Fantasie sehr inspirierend. Ich würde mich freuen, mehr im Unterricht davon zu sehen.
Lese ich mir die ganzen Kommentare und Antworten auf jene durch, merke ich erstmal, wie unheimlich wenig ich doch über Mythen Bescheid weiß. Hier und da kommen mir Namen bekannt vor weil man sie in Redewendungen benutzt.
Gut, man kennt die Geschichten der „Helden“, gewiss aber nur so gut, um die Redewendung auch in richtigen Situationen benutzen zu können. So geht es zumindest mir.
Wenn ich im direkten Austausch zwischen meiner Gedankenwelt und meines Unterbewusstseins bin und einige Impulse „hochschwappen“ lasse, merke ich, dass mich früher nur die ganzen Statuen und Bilder der Mythen interessiert haben.
Ja, ich gebe zu, dass mich Bilder eher faszinierten als Worte.
Worte haben Kraft und können blitzschnell einschlagen und Schönheit oder Zerstörung hinterlassen, das ist mir klar. Bilder aber sehe ich immer zuerst vor Augen. Also habe ich bei dem Begriff Mythos direkt an die ganzen Statuen und Kleider gedacht. Ich hatte engelsgleiche Gesichter und muskelbepackte Körper vor Augen gehabt. Nur eines ist seltsam. Die Bilder sind immer unnahbar. Sie spielen sich nicht auf der Welt, wie ich sie kenne, ab. Es mag vielleicht daran liegen, dass in meinem Badezimmerspiegel weder ein engelsgleiches Gesicht noch ein muskelbepackter Körper auftaucht. Ich denke aber, dass es daran liegen wird, was Anja Wellner gesagt hat.
Dass Mythen immer etwas mit einer lang vergangen Zeit zu tun haben.
Als ich Beiträge darüber gelesen habe, das Thema „Mythos“ in einem Theater/Rollenspiel zu behandeln, war ich direkt Feuer und Flamme für diese Idee.
Ich würde mir so wünschen, dass das Seminar auf andere Art und Weise behandelt werden kann und nicht in lästiger Online-Version.
Nichtsdestotrotz freue ich mich über das Seminar, denn ich denke, dass ich einiges lernen, verstehen und aufarbeiten werde.
So, das war es. Ich hoffe man kann meinen Gedanken halbwegs folgen.
Der Beitrag ist sehr toll und hat mich zum Nachdenken gebracht. Als Kind fand ich Mythen sehr interessant und aufregend. Oftmals habe ich daran geglaubt, dass alles wahr ist, was in dem Mythos gesagt wurde. In meiner Grundschule gab es auch ein Mythos, den wir Kinder uns immer erzählt haben. Es gab ein kleines Waldstück, dass etwas abgelegener war und somit waren keine Lehrer da, die auf uns aufgepasst haben. In diesem Wald war eine vermoderte Bank und daneben eine Art Gullideckel ( wie Kinder dachten, es wäre ein Brunnen). Es wurde gesagt, dass dort ein Mädchen mit einem Messer ermordet wurde und nun in dem „Brunnen“ liegt. Die Kinder, die bei Dunkelheit den Wald betreten, würde das Gleiche passieren. Natürlich wollten wir als Kinder alles erforschen und Beweise finden, dass der Mythos wahr ist. Wir haben uns eingebildet, getrocknetes Blut auf der alten Bank gefunden zu haben und auch ein Stück vom Messer wurde gesehen ( letztendlich war es ein Stück Holz, das zufällig die eine Ähnliche Gestalt hatte). Für uns war damit ganz klar, dass der Mythos wahr sein muss. Der Wald war für uns immer sehr geheimnisvoll und noch heute bekomme ich ein mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke, obwohl ich weis, dass es eher Einbildung war und somit nicht war ist.
Leider ging diese Begeisterung mit den Jahren verloren und ich habe mir keine Gedanken mehr über Mythen oder anderen Erzählungen gemacht. Ehrlich gesagt, kenne ich nicht mal mehr viele Mythen. Deshalb fand ich es sehr schön, dass ich mich durch diesen Beitrag wieder zurückerinnert habe. Das hat mir heute den Tag verschönert. Vielen Dank
Beim lesen des Kommentars, habe ich mich sofort in meine eigene Kindheit zurück versetzt gefühlt und mich an unsere Clubs und dedektivischen Arbenteuer erinnert. Bei uns im Dorf steht ein sehr verkommenes Haus was einfach eine Ruine ist, gefährlich zu betreten und voller Müll von allen möglichen Menschen die es durch die nichtvorhandenen Fenster schmissen. Als wir in der dritten und vierten Klasse waren, habe ich mit drei weiteren Kindern einen Club gegründet der erforschen wollte wem das Haus einmal gehörte und was darin passiert war (wir waren der festen Überzeugung, dass in diesem Haus ein Verbrechen geschehen sein musste, sonst würde es nicht so aussehen). Wir fanden auch alte Briefe und Röntgenbilder von einer Familie die wir kannten (sie lebt auch in dem Dorf) und bildeten uns ein eine Schussverletzung zu sehen auf dem Röntgenbild und wollten die ganze Geschichte aufdecken.
Leider kam es dazu, dass die Routine von der Polizei zu gemacht wurde mit verstärkten Brettern vor den Fenstern und Türen. Aber die Geschichte haben wir auch an die nächste Generation weiter getragen und die Familie ist uns allen seit dem noch seltsamer und geheimnisvoller. Leider hat sich niemand von uns getraut gehabt, damals einfach mal nachzufragen und mit ihnen zu reden… bis heute nicht, aber wahrscheinlich auch aus der Scham, da wir ja auch ihre persönliche Post gelesen haben und Arztbriefe gesehen haben (lag zwar alles zugänglich für jeden in der Ruine, aber ganz richtig ist es ja dennoch nicht).
Der Beitrag hat mich sehr mitgenommen und zum weiterdenken und erzählen angeregt. Beim lesen des Arbeitsauftrages im BB, habe ich mir anfangs (wie einige meiner Kommiliton*innen) auch erstmal meine eigenen Gedanken zum Thema Mythos und Mythen gemacht. Sofort fielen mir alte Legenden um die Indiander und Mythen aus dem alten Griechenland ein. Beim weiteren Lesen und mit einer Unterhaltung meiner Mutter, fiel mir ein, dass ich selbst eine Mythe oder besser gesagt eine Sage im Deutschunterricht in der Schule gelesen und behandelt habe. Die Nibellungensage, in der es ebenfalls vieles von einer Mythe zu finden gibt.
Der Blockeintrag hat mein Blick auch wieder dichter an die eigentliche Aufgabe gebracht. Mythen als methodischer Gegenstand. Was ist meine Vorstellung von einem Held und würden Kinder einen Helden ebenfalls so definieren wie ich?
Was ist mit Helden des alltäglichen Lebens? Das finde ich ein ganz spannendes Thema und freue mich sehr mehr darüber zu erfahren und im Austausch mit Ihnen und meinen Kommiliton*innen zu sein.
Die Kommentare meiner Kommilitonen haben mich stark an meine eigene Kindheit erinnert. Ich bin in der Stadt Görlitz aufgewachsen , welche dieses Jahr 950 Jahre alt wird. Es gibt viele Sagen und Mythen in dieser Stadt, etwa vom Dreibeinigen Hund, von der Linde auf dem Friedhof oder die von der Verrätergasse. Viele der Schauplätze, an welchen sich die mystheriösen und zum Teil gruseligen Ereignisse zugetragen haben sollen, gibt es heute noch. Diese Orte strahlen eine gewisse Faszination auf mich aus. Sind diese Ereignisse vielleicht wirklich geschehen oder was war der Auslöser für diese Geschichten? Es muss ja irgendeinen Grund gegeben haben, warum Leute sich genau diese Geschichten erzählen.
Ich finde es besonders spannend, wenn man mit Kindern diese Orte besuchen kann. Sie bekommen gleich einen reellen Bezug und geben den Kindern die Möglichkeit sich in der Umgebung eine eigene Meinung zu bilden, wie und warum es zu diesen Ereignissen gekommen sein könnte. Außerdem lernen sie ihre eigene Heimat besser kennen.
Beim Thema Mythen fiel mir sofort Achill ein. Eine Geschichte die ich sehr einprägsam fand und die mir auch im Gedächtnis geblieben sind. Aber da hört es dann auch schon auf, wenn ich ehrlich sein soll. Ich weiß noch ganz genau, dass mich Mythen, Sagen etc. in meiner Schulzeit immer sehr gelangweilt haben. Sie hatten für mich immer einen verstaubten Charakter. Dies war aber vermutlich auf die Lehrkraft zurückzuführen. Denn als es im Abitur hieß, wir spielen „Einen Sommernachtstraum“ (kein Mythos, ich weiß) fing es plötzlich an Spaß zu machen, auch mal ein wenig „verstaubte“ Literatur in die Hand zu nehmen, mich damit zu befassen und auseinanderzusetzen. Der Lehrer hat es damals so spannend und interessant gemacht.
Nun stelle ich mir also die Frage, wie kann ich meinen Schüler*innen später einen spannenden Unterricht bieten, wie kann ich alles so aufbereiten, damit ich die Kinder abholen kann und sie Spaß an der Bearbeitung und Auseinandersetzung damit bekommen? Kann ich sie über das Theaterspielen damit vertraut machen oder ist es eine intensive Auseinandersetzung mit Textpassagen? Vergleiche in die heutige Zeit ziehen? Wie könnte der Mythos im Jetzt aussehen? Wer sind heute unsere Helden? Was können wir daraus lernen? Es wird noch ein spannender Weg und ich freue mich auf die kommenden Aufgaben.
Sehr schön zu lesen alles, auch die Bezüge Müggelberge, Görlitz, Sommernachtstraum…. Und, Miriam, ja Achill wird uns beschäftigen. Kinder immer abholen? Ich persönlich lerne und lehre auch durch Verzauberung (gerade mit Kindern). Schauen Sie sich doch den Beitrag an und das Zitat von Kermani, wenn Sie mögen!
Wie die meisten meiner Kommoliton*innen habe ich auch im Kindesalter Erfahrungen mit Sagen/ Mythen gesammelt. Ein Mythos hat immer etwas leicht Bedrohliches, Geheimnisvolles, das Kinder fasziniert und doch etwas erschauern lässt. Gleichzeitig waren die Figuren immer Helden, die aber alle auch große Schwächen hatten. Das machte und macht sie in irgendeiner Form „menschlich“ und „real“.
Der griechische Mythos um die Schlacht von Troja habe ich bewusst auch durch den Film erfahren. In diesem gab es für mich viele dieser „realen“ Helden. Egal ob es Achilles mit seiner Unbesiegbarkeit war, Paris, der sich von der Liebe hinreißen lies und den Krieg verursacht, oder dessen Bruder Hektor, der unter allen Umständen versucht seinen Bruder und seine Heimat zu verteidigen und dafür sterben muss. Sie alle vereinte dieses Bild des verletzlichen Helden und ich glaube jeder Junge kann sich ein Stück darin wiederfinden.
Was mir außerdem einfällt ist die Sage des Krabat, die in der sorbischen Region eine große Rolle spielt. Ich bin in der Nähe davon aufgewachsen und habe im Grundschulalter das Buch gelesen. Im Laufe der Zeit entstanden in der Region auch immer mehr Attraktionen, die die Stätten der Sage darstellen (z.B. die Krabatmühle in Schwarzkollm). Viele Figuren werden zudem bei Festen, o.ä. von Schauspielern dargestellt. Ich denke durch die Verbindung des Buches und die geschaffenen Figuren und Stätten kann dieses Beispiel genannt werden, um Grundschulkindern Mythen & Sagen näherzubringen und verständlich zu machen.
Ich freue mich also sehr auf weiteren Input im Laufe des Seminars, da dieses Thema sehr spannend ist und bin gespannt, wie dieses Thema methodisch noch weiter aufbereitet werden kann.
Ich bin (noch?) kein Fan von Mythen.
Es fehlt mir -bislang- der intrinsisch motivierte Zugang. Erste Berührungspunkte würde ich im Lateinunterricht der 5. Klasse verorten. Seinerzeit -inzwischen ziemlich genau 30 Jahre her- wurde von der im Nachhinein engagierten und deutlich über das Schulbuch hinaus agierenden Klassenlehrerin erstaunlich viel Bildsames in den ohnehin anspruchsvollen Lateinunterricht mit eingebracht.
Ihr kann ich keinen Vorwurf machen, dennoch war ich wohl auch damals schon zu wenig begeisterungsfähig für Unbewiesenes.
So trägt es sich bis heute, dass ich noch immer keinen Zugang zu Fantasy-Plot in mir gefunden habe. Star Wars, Harry Potter, diverse Märchen. Über die mit dem Duktus des Realen erzählten/verfilmten Geschichten finde ich immer nur dann Zugang, wenn sie bereits als eh völlig unreal und überspitzte Satire enttarnt wurden. Leider sind diese oft in sich irrwitzigen Verhohnepipelungen zwar unterhaltsam, schüren aber eher die Ansicht, dass es sich so oder so „nur um Fantasie“ handelt – sie nehmen gar nicht unbedingt für sich in Anspruch eine (reale) Parallelwelt abzubilden.
Die Ausschlachtung dieser modernen Mythen, im Sinne einer Sage oder Erzählung, mit Merchandise-Artikeln entmystifiziert sie in meiner Sicht nur immer weiter.
So habe ich schon früh das Interesse verloren, mich mit den erfundenen Parallelwelten des Lucas-Imperiums und anderen gehypten Science-Fiction-Sagen zu beschäftigen. Zu viel Fantum, zu viel mediale-Ausschlachtung. Nicht meine Welt – nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.
Zurück zum Altertum: Interessant fand ich den Versuch, Disneys, ‚Herkules‘ (1997) via Zeichentrickfilm für jüngere Rezipienten aufzubereiten. Darin wird die Geschichte in meiner Erinnerung ziemlich nah an den Überlieferungen, soweit ich sie kenne, abgebildet. Vermutlich geht das auch im Zeichentrick ganz besonders gut, um sich nicht mit dem Problem der Schauspielerbesetzung (wie beispielsweise in „Troja“ mit Mr. Pitt) und in daran gebundenen Assoziationen zu verfangen.
Die Mythen des Altertums rufen in mir (bis auf wie beispielhaft mit Herkules erwähnte „leichte Kost“) bislang zumeist Reserviertheit hervor, die auf Unwissen bzgl. der Materie beruht.
So fehlt von meiner Seite noch fundierte Vorkenntnis und damit Handwerkszeug, um kreative Ideen mit Background für den Unterricht in das Seminar zu tragen.
Mir ist selbstverständlich bewusst, dass Mythologie, Heldensagen und dergleichen sich zumeist um die globalen Randerscheinungen des Daseins ranken. Da gibt es viele Motive, die sich in verschiedensten Konstellationen in Geschichten wiederfinden lassen: Liebe, Mut, Verbannung, Neid, Hass, Eifersucht, Intrige, Hoffnung, Tod, Anderssein, Ausgrenzung, etc. – alles Probleme, die sich auch in der heutigen Zeit (teils im Klassenraum) wiederfinden und damit auf Situationen anwenden lassen, die im Unterricht ihren Platz haben.
Ich freue mich auf viele Eindrücke und Gedankenanstöße, die mich die Mythologie und Ihre konkreten Bezüge zum/im Unterricht erkennen lassen.
Im Gegensatz zu vielen anderen KommilitonInnen habe ich damals in der Schule wenig Kontakt mit den Themenfeld „Mythos“ gehabt. Meine Erinnerungen beruhen auf fantastischen Geschichten, die mir Eltern oder Großeltern vorgelesen haben. Doch finde ich es jetzt umso trauriger, dass der Mythos bei mir nicht auch in der Schule behandelt wurde. Die fantastischen Geschichten sind so viel mehr, als nur geschriebene Wörter und man könnte so viel Unterrichtsmaterial aus nur einer Sage schmieden… und die Auseinandersetzung mit den mystischen Geschichten macht den SuS bestimmt Spaß. Die Heldensagen bieten für Kinder genügend Anreize zu Selbstreflektion der Geschichte, Auseinandersetzung mit den Helden und nicht zu vergessen Anreize für Spaß und Spiel, das spielerische Übertragen der Mythen in die Reale Welt.
Ich denke der Mythos bietet so für den Unterricht und die SuS einen sehr guten Anreiz sich tiefer mit den Sagen zu beschäftigen und sollte nicht außer Acht gelassen werden (wie damals bei mir). Ich freue mich auf die folgenden Seminare!
Der Beitrag hat viele Kindheitserinnerungen wieder hervorgeholt . Mein Bruder hat sich als Kind sehr für die griechische Mythologie interessiert und da wir zusammen in einem Zimmer wohnten, musste ich mich gezwungener Maßen auch damit auseinander setzten. Es liefen die Geschichten hoch und runter und draußen versuchten wir die Handlungen nachzustellen. Sobald wir lesen konnten, war Percy Jackson hoch im Rennen. Beim Skifahren wurden uns Geschichten von „Rübezahl- dem Geist des Riesengebirges“ erzählt und im Sommer sahen wir die „Störtebeker Festspiele“ auf Rügen- der Mythos um die Legende Klaus Störtebeker. Alles zogen wir mit großer Faszination in uns auf. Es begleitete uns ganz natürlich im Alltag. Als ich dann in die Schule kam, wurde die Mythologie zunächst nicht weiter thematisiert. In der siebten Klasse dann sollten wir, wie Julia, auch das Nibelungenlied lesen. Mein Interesse war zunächst groß und ich ging mit Freude an die Sache. Jedoch verstand ich kein einziges Wort und wir hielten uns ein komplettes Schuljahr nur an dem „Königinnenstreit“ auf. Obwohl ich das Buch gelesen habe, könnte ich nicht sagen, worum es geht und es weckt eher negative Gefühle in mir. Meine Lehrerin zeigte mir also, wie man nicht mit dem Thema „Mythologie“ im Unterricht umgehen sollte. Nur die starken SuS wurden in die Diskussionen integriert und wir haben nur am Text gearbeitet und keinen Bezug zur z.B. Musik hergestellt. Mein komplettes Interesse wurde dadurch zunichte gemacht. Später dann kam im Musik- Leistungskurs wieder der Begriff der Mythologie und ihre Vertonung auf. Besonders Richard Wagner vertonte viele mystische Werte, mit denen wir uns inhaltlich und musikalisch auseinandersetzten.
Warum dies auch nicht schon früher im Unterricht integrieren und kombinieren?
Deswegen freue ich mich, hier neue, andere und hoffentlich positivere Erfahrungen mit dem Thema Mythologie und Schule zu machen und Ideen zu sammeln und zu forschen.
Ein schöner, ehrlicher Beitrag. 2 Sachen: Der Streit der Königinnen ist eigentlich eine phänomenale (sic!) Performanz. Und zu Richard Wagner kommen wir auch noch, sinnlich. Elisabeth, wir werden die Mythen gemeinsam wiederbeleben!
ich bin (wie viele andere Kommilitonen*innen) ganz begeistert von dem Thema. Ich selbst habe die griechische Mythologie, insbesondere im Grundschulalter geliebt. Ich kann mich noch an mein Geschichtsunterricht in der 5.Klasse erinnern, wo dieses Thema das erste mal aufgegriffen wurde. Ich war damals Feuer und Flamme, weil ich mich sehr intensiv zu der Zeit mit griechischen Mythen auseinandergesetzt habe. Ich hatte verschiedenste Kinderbücher über das Thema, Hörspiele und kann mich auch noch an eine Kika-Serie erinnern, die die Odyssee kindlich darstellte. Jedoch beruhte der Unterricht auf dem Vorlesen der Mythen und das spätere Diskutieren über das Handeln der Charaktere. Dies war nach der 3. Unterrichtsstunde sehr einseitig. Doch insbesondere mit den oben genannten Anregungen und Ideen in den Kommentaren, kommen mir selbst so viele Einfälle und eine erneute Begeisterung, die ich den Kindern so später so gerne weitergeben wollen würde. Begeisterung für Mythen, Begeisterung fürs Lesen, Begeisterung seinen Geist einmal verzaubern zu lassen und in eine ganz andere Welt einzutauchen. Nicht nur Kinder können sich dabei nochmal neu kennenlernen, auch wir Lehrkräfte haben dann die Chance die Welt nochmal mit anderen Augen zu betrachten. Ich glaube, dass Thema wäre super für fächerübergreifenden Unterrichten: Deutsch, Geschichte/SU, Musik, Kunst, Sport, aber auch Mathe könnte man super einbetten in das Thema. Im Lateinunterricht haben wir später griechische und römische Mythologien verglichen bzw die Götter. Das war auch sehr spannend und auch hier sehe ich Möglichkeiten durch performative Pädagogik und eine nötigen didaktischen Reduzierung dies mit Grundschulkindern gemeinsam zu beleuchtet.
Das Phänomen des Brieselanger Lichts ist mir bekannt. Ein Freund aus der Schulzeit hat in Brieselang gewohnt und wir haben uns oft mit einigen Leuten verabredet. Gerade am Abend, wenn es schon dunkel war, haben wir uns an den Rand des Waldes begeben und nach dem besagten Licht gesucht bzw. Ausschau gehalten. Ich war mir zu dieser Zeit sehr sicher, dass ich wirklich ein Licht im Wald gesehen habe. Es war ein bisschen gruselig,auch wenn ich schon lange aus dem Kindesalter raus war. Egal ob Licht oder nicht, eine spannende Erfahrung war es auf jeden Fall. Es hat die Fantasie und Vorstellungskraft definitiv angeregt.
Mythologie hat eine besonders faszinierende Wirkung auf die kindliche Wahrnehmung. Eines der ersten selbst gelesenen Bücher war für mich eine Sammlung der griechischen Mythen mit eindrucksvollen Bildern und einer exzellenten sprachlichen Gestaltung. Über die Sprache kann ich erst jetzt urteilen, sie ist tatsächlich wunderbar. Die Bilder (ein Bild pro Kapitel-gar nicht so viele)sind teilweise gar nicht kindlich. Die griechische Mythologie ist überwältigend. Wenn wir die Kinder im Unterricht berühren und beeindrucken wollen, dann ganz sicher mit diesem Material. Danke für die Anregung zu dieser Thematik!
Die antiken Sujets haben viele Komponisten in verschiedenen Epochen zu deren Vertonungen bewegt.
Wenn ich an den Unterricht denke, kommt mir sofort die Oper „Orpheus und Eurydike“ von Christoph Willibald Gluck in den Sinn. Das Hören von Musik oder die Verknüpfung mit Darstellendem Spiel scheint mir sehr spannend zu sein.
Und weiterführend könnten die Kinder sich daran wagen, eigene auch sehr moderne Mythen und Heldentaten auszudenken und aufzuschreiben. Passende Musikstücke könnten von den SuS anschließend ausgesucht werden. Einige Quartette von Dmitri Schostakowitsch oder die emotionsgeladenen Stücke von Arvo Pärt würden u.a. auf meiner Playliste zur freien Auswahl stehen.
Die mythologischen Sujets handeln oft von Zerstörung, Kampf und Tod, die Liebe endet manchmal auch in Trauer. Diese dramatischen Entwicklungen fesseln beim Lesen, sie faszinieren den Geist und berühren das Herz.
Es war klar, dass in diesen Beiträgen einer dabei sein wird, in dem der Begriff „Mythos“ thematisiert wird. Meiner Meinung nach ist es der Lieblingsbegriff von Frau Ziesmer und verbindet die Beiträge des Blogs wundervoll miteinander. Was bedeutet denn Mythos eigentlich für mich selbst? Es sind Erzählungen aus alter Zeit, in denen es um das Dasein der Menschen mit der Welt der Götter und Geister geht und diese miteinander verknüpft.
Ich würde dies gerne auf meine eigene Art und Weise interptretieren. Für mich sind Mythen Geschichten, die es uns erlauben, ob wir sie für wahr oder unwahr halten. Man spricht von einem Mythos, wenn es keine Beweise dafür gibt, dass die Geschichten wahr sind. Doch nur weil es keine Beweise gibt, müssen sie ja nicht unwahr sein, oder?
Wir kreieren unsere eigene Wahrheit und mit ihr begeben wir uns auf den Weg der Erkenntnis. Sie spiegelt sich in uns wider und hilft uns, zu werden, wer wir sein wollen. Die Poesie unterstützt uns dabei. Sie ist ein Mittel, um theoretisches- und praktisches Wissen in ein Bündnis zu legen und unsere Gedanken zu strukturieren und deuten zu können.
Ich habe nun alle Beiträge auf diesem Blog gelesen, ja nicht nur gelesen… Ich habe über sie nachgedacht, über sie gelacht, sie kritisiert und sie gefeiert. Ich nehme so vieles mit für die Zukunft in der Schule. Der Blick tief in mich hinein ebnete mir den Weg zu der Erkenntnis, dass die Kinder der Schulen diejenigen sind, die mir sagen, ob meine Berufswahl die richtige ist. Und ich muss sagen, das ist sie!
Ich bedanke mich sehr bei der Autorin für diese wundervollen Beiträge und wünsche allen, die das lesen oder auch nicht, alles Gute und vor allem viel Gesundheit in dieser Zeit!
Ich möchte gerne zwei Textstellen zusammenführen: „Der Mythos zeigt den Menschen nicht nur in seiner wünschenswerten Gestalt, er zeichnet das gesamte Bild, auch den Abgrund.“ Und die Frage: „Werden wir dadurch menschlicher, toleranter, weitfassender, mitfühlender?“
Meine Antwort darauf lautet: Ja.
Denn der Mythos präsentiert den Helden greifbarer, auch menschlicher (trotz teilweise göttlichen Fähigkeiten). Die Helden der Antike begehen auch große Fehler, lassen sich auch kopflos von ihren Gefühlen leiten, sind kein perfekter „Superman“ mit einer fiktiv kreierten und gewissermaßen überirdischen Schwäche. Schwächen gehören dazu! (An dieser Stelle verweise ich auch gerne auf meinen Kommentar zum Blogeintrag „Mut als methodischer Gegenstand“, wo ich noch einmal genauer darauf eingehe.)
Und auch Dinge wie Neugier, Talent, Gier, Trauer, Selbstverliebtheit, Barmherzigkeit oder Ehrgeiz, sind Phänomene, die wir in uns wiederfinden können und die heutzutage noch genauso aktuell sind wie damals, wodurch die mythologischen Geschichten noch einmal greifbarer werden.
Macht man diese Geschichten nun zum Unterrichtsgegenstand, so können die Kinder viel mehr daraus lernen als aus Geschichten mit glatten, abgerundeten Personen. Zudem haben Mythen ja auch immer etwas Phantastisches, was (nicht nur die Kinder) fasziniert. Ob es verwunschene Orte sind oder uns unbekannte Kreaturen, Mythen üben einen Zauber aus und vereinen im Kern viel von dem, worum es in diesen Blogbeiträgen geht.
Um noch kurz auf den Kommentar von M. Tiedmann einzugehen: Ich kann mich auch noch an das Thema im GeWi- Unterricht erinnern. Leider bestand dieser bei uns lediglich daraus Powerpoint Referate zu verschiedenen antiken Gottheiten zu erarbeiten und zu präsentieren. Das Einzige, das ich davon behalten habe, ist, dass meine Gruppe die Göttin Demeter vorstellte. An den Inhalt unseres Referats geschweige denn den anderen Gruppen kann ich mich kein bisschen mehr erinnern. Und ich finde das unglaublich schade, da ich das Thema an sich sehr spannend finde und man als Lehrkraft so viel mehr damit hätte machen können. Ich selbst werde später zwar vermutlich kein GeWi unterrichten, kann mir aber gut vorstellen Mythologie auch zum Gegenstand des Deutschunterrichts zu machen und hoffe die Kinder so verzaubern und begeistern zu können.
Besser spät als Nie: Auch ich empfand den Beitrag als sehr tiefreichend und musste noch jedem Stichpunkt eine kurze Pause machen und mir diesen dann nochmal durchlesen. Zu jedem Stichpunkt könnte man über mehrere Seiten philosophieren. Es ist ein wirklich sehr gelungener Artikel den ich mir für den späteren Unterricht und das kommende Seminar zurecht legen werde. Es macht Lust, erweckt die Neugier und den Forscherdrang in einem mehr in das Thema einzusteigen und zu erfahren. Und genau dieses Feuer welches der Beitrag in einem auslöst gilt es bei den Kindern zu entfachen und sie zum forschen und erkunden dieses Themas bringen. Ich hoffe in diesem Seminar noch mehr von diesem Feuer zu sehen und neue Methoden/ Anreize für spätere Unterrichtsthemen zu finden.
Als Kind fand ich Mythen, Sagen und Legenden spannend und faszinierend, dieses Bild änderte sich im Laufe der Zeit. Heute stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn ich an die Begriffe denke. Im Deutsch LK behandelten wir Mythen der griechischen Antike wie König Ödipus mit einer Trockenheit und Einseitigkeit, wie ich sie in meiner Schullaufbahn nur selten erlebte. Aus diesem Grund stand ich dem Mythos als methodischen Gegenstand sehr skeptisch gegenüber. Meine Vorbehalte lösen sich (leider) auch nicht gänzlich durch Ihren Blog-Eintrag, doch ich erkenne nun die bildende Chance die Mythen in sich tragen.
Mythen handeln von Themen, welche man zunächst nicht mit Kindern in Kontakt bringt. Ja es geht um Themen, welche man Kindern oft verschweigt oder sie von ihnen fernhält. Diese Herangehensweise, wie sie auch Schreier in seinem Zitat beschreibt, halte ich für ungerecht. Warum soll man Kindern die Welt, in der sie leben vorenthalten, sie in Watte verpacken oder alles durch die Blume erklären? Natürlich halte ich einen sensiblen Umgang mit solch empfindlichen Themen wie dem Tod für unbedingt notwendig. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass wir Kindern solche Lebensbereiche zutrauen und ihnen diese nicht vorenthalten sollten. Durch die Berührung mit diesen Themen, insbesondere in sicheren schulischen Kontexten, trainieren Kinder ihre Urteilsbildung, sie positionieren sich und diese Form der Selbstfindung ermöglicht Prozesse der Selbstermächtigung. Sie stellten die Frage ob und welchen Einfluss Mythen auf unsere Menschlichkeit und Toleranz haben. Meiner Meinung nach eröffnet der Mythos in diesem Punkt eine Vielfalt an Möglichkeiten, denn neben der Stimulation der eigenen Urteilfähigkeit, regt er die Imaginationskraft von Schüler*innen an. Phantasie, Kreativität und Imaginieren gehen für mich mit Perspektivübernahme einher und eben dieser Prozess wirkt sich positiv auf emotional-soziale Kompetenzen wie Empathie aus. Neben Möglichkeiten der Individualisierung beschäftigt sich der Mythos jedoch auch mit zentralen, gesellschaftlichen Fragestellungen. Denn der Aufbruch zur Dimension der zentralen Fragen, wie Sie ihn beschreiben, ist zukunftsweisend. Stelle ich mir die Frage „wo wir herkommen“ führt das unweigerlich zu der Frage „wo wir hinwollen“.
Der Mythos und mythische Poesie trägt somit sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene ein großes Potential in sich. Es muss nur der Raum gegeben sein, damit sich dieses Potential entfalten kann und das setzt voraus, dass auch wir Lehrkräfte unseren Vorbehalten begegnen. Ich werde mein Bestes geben!
„In der Berührung mit der Größe des Mythos verkleinert sich die Selbstbezogenheit. Wenn ich von mir auch absehen und mich fremden Schicksalen zuwenden kann, wächst in mir die Kraft des ehrlichen Mitgefühls, die der Empathie“. Meine Lieblingsstelle Ihres Beitrags und wie ich finde, auch die Kernaussage! Kinder sind von Natur aus erstmal Ich-bezogen und müssen Mitgefühl und Empathie erst noch lernen. Gerade Mythen bieten sich mit ihren mysteriösen Figuren und ihren Schicksalen hervorragend dafür an. Die Kinder lenken ihre Aufmerksam auf die Herausforderungen anderer, werden toleranter und erkennen in der ungeheuerlichen Weite des Universums, dass es Wesen gibt, deren Probleme größer sind, als ihre eigenen und dass sie nicht der Nabel der Welt sind.
Damit ist in keinem Fall gemeint, dass Kinder nicht über ihre eigenen Probleme nachdenken und reden sollen und diese nicht ernst zunehmen wären – um Gottes Willen, nein! Aber zwei Kindern, die sich zum Beispiel um eine Schaufel gestritten haben, könnte das in ihrem Konflikt vielleicht weiterhelfen, da sie ihr Problem als vielleicht sinnlosen Streit über eine Kleinigkeit wahrnehmen.
Genauso macht man sich auch als Lehrkraft noch einmal bewusst, von der Selbstbezogenheit abzukommen. Ich meine ohne Verständnis, Mitgefühl und ein Interesse an den Schicksalen der anderen (in unserem Fall an denen der Kinder) kann man wohl kaum ein guter Lehrer bzw. eine gute Lehrerin sein!
Es geht hier primär einfach um das Erlernen von Toleranz und Mitgefühl – zwei Eigenschaften, die uns das Leben in unserer heutigen Gesellschaft erheblich erleichtern und deshalb schon als Kind erworben und gefördert werden sollten. Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag!
Mythen sind geographisch weitverbreitet. Ich verbinde Mythen eigentlich immer mit den griechischen und römischen Mythen, Götter, Heroen usw. Doch Mythen sind auch im nordischen, skandinavischen Raum sehr verbreitet, eigentlich auf der gesamten Welt. Ich verbinde Mythen auch immer mit Sagen und diese sind ebenfalls weitverbreitet. So z.B. die Sage von der Rosstrappe in Thale (Harz) oder vom Seeungeheuer bei Loch Ness sowie allgemein Erzählungen und Sagen über Seeungeheurer auf der ganzen Welt. Es ist faszinierend in wie viele verschiedene Richtungen Mythen sich ausbreiten. Das wurde mir erst richtig bewusst, nachdem ich einige Minuten in mich gegangen bin und darüber nachgedacht habe. Mythen als methodischer Gegenstand im Unterricht bieten viele Möglichkeiten für den Unterricht in u.a. Deutsch, Kunst und Sachunterricht. Es ist ein Gegenstand, bei dem man wieder sehr kreativ sein kann, zu dem man viel Recherchieren kann, die man Aufdecken kann. Mythen sind beängstigend, mystisch, magisch. Es sind Erzählungen, Sagen aus einer alten, längst vergangenen Zeit aus der Vorzeit verschiedener Völker der Erde. Doch es entstehen auch Mythen in der heutigen Zeit, z.B. über den Tod des Rappers Tupac. Mythen sind allgegenwertig, sie sind Vorlagen für Filme, Gemälde, Theaterstücke, Museen, Bücher usw. und bieten eine Vielzahl multiperspektivischer Unterrichtsideen.
Dieser Beitrag hat mir gezeigt, dass ein Mythos viel mehr ist als nur eine Lehre oder die Moral der Geschichte zu verstehen. Ich fand es wichtig die Moral der Geschichte zu verstehe, doch nun erkenne ich, dass man den Kindern viel mehr als die Moral mitgeben kann. Das Empathie Gefühl, dass die Kinder durch den Mythos entwickeln, ist ein wichtiger Faktor für deren eigene Entwicklung in der Welt. Poetische Gedanken haben mir schon immer gefallen und je älter ich werde merke ich manchmal, dass diese poetischen Gedanken von mir vermieden werden, da es mir so vorkommt keine Antwort auf die Fragen zu finden, wie z.B. was passieren wird nach dem Tod etc., was ich wiederum Schade finde. Doch dieser Beitrag hat mich wieder in eine Gedankenreise gebracht und ich finde die Poesie den Kindern mitzugeben ist vor allem in deren Alter sehr wichtig, denn wie im Beitrag auch geschrieben wurde, ist die Poesie die beste Möglichkeit den Kindern den weitmöglichsten Horizont in dieser Welt zu öffnen. Kinder lernen von Filmen, Büchern oder auch in der Schule viele Helden kennen, ich finde den Gedanken berechtigt viel mehr in den Helden zu sehen als nur ein „Retter der Welt“, sondern dass es wichtiger ist den ganzen Gefühlsweg der Helden zu verstehen und Empathie zu bilden. Die Phänomene, die einen Mythos kennzeichnen sind ebenfalls wichtige Erkenntnisbereiche für die SuS im Unterricht, so lernen die Kinder viele Lebenssituationen, wie Verrat, List, Eifersucht etc. kennen und können Bezüge in die Lebenswelt setzen.
Auch ich habe mich im meiner Kindheit sehr viel mit Mythen, insbesondere den griechischen Sagen, beschäftigt. Mich hat das Thema sehr fasziniert und ich hätte es gerne im Unterricht behandelt.
Ws ich ebenfalls spannend finde, ist die Rolle der Frau in den griechischen Sagen. Immerzu unglücklich, auf ihren Mann wartend, meist als Objekt und Handelsware gesehen oder gleich umgebracht oder in den Selbstmord getrieben. Diese Rollenverteilung wäre auf alle Fälle zu hinterfragen und sollte aufgearbeitet werden. Dieses Geschlechterverständnis kann auch schon in der Grundschule kritisch hinterfragt werden.
Ein interessanter Beitrag. Einiges kannte ich von der Schule, aber der Text hat meine Erinnerungen noch einmal ,,aufgefrischt“. Beispielsweise kannte ich den Begriff ,,Held“ im Mythos und war schon damals verwundert, wie unterschiedlich die Definition im Vergleich zu unserer- für mich üblichen- Definition ist.
Das Gedicht hat mich außerdem berührt.
Mythen und griechische Sagen waren auch bei mir ein Teil meiner Kindheit und kamen vor allem durch die Percy Jackson Hörbücher zum Vorschein. Als Grundschulkind konnte ich so eintauchen in die Welt von Zauber und Magie. Dabei entwickelten sich neue Denkweisen, gleichzeitig ein neues Verständnis und Möglichkeiten der Umsetzung von Deutungen in unsere Welt. Mythen dienen der Kreativitätsförderung und so wie bereits oben erläutert erweitern sie unseren Horizont. In meiner weiteren Schulzeit wurde das Thema Mythen leider kaum behandelt. Jedoch habe ich mich in den letzten Jahren immer mal wieder mit der griechischen Mythologie beschäftigt, vor allem durch die Romane von Madeline Miller.
Als der Arbeitsauftrag aufgegeben wurde, uns den Beitrag über Mythen durchzulesen und zu kommentieren, habe ich sofort an die Assoziation gedacht, die ich im Kopf habe. Für mich war ein Mythos bisher eine alte Geschichte, bei der nicht sicher ist, ob sie wahr oder Fantasie ist. Die Verbindung mit Helden und Antihelden hatte ich erst einmal nicht. Als ich mir den Beitrag dann durchgelesen habe begriff ich, dass ein Mythos viel mehr als bloß eine alte Geschichte ist. Was ich sofort sehr interessant fand, war die Definition des Begriffes eines Heldens. Insbesondere für Kinder ist es wichtig zu erklären, dass ein Held nicht immer großes vollbringen muss oder ein Vorbild darstellen muss. Vielmehr ist es die Emotionalität, die einen Helden ausmachen. Somit lässt sich die Normalität von Emotionen im Unterricht vermitteln. Alte Rollenvorstellungen, die ich teilweise noch immer in den Klassen höre, sind Sätze wie „Du heulst wie ein Mädchen“. Dies kann aufgearbeitet werden innerhalb der Thematik Mythen.
Ein sehr interessanter Beitrag zum Begriff Mythos. Ich habe ehrlich gesagt nie so intensiv über diesen Begriff nachgedacht. Für mich ist Mythos etwas, was über einem steht, was Geschichte ist, etwas, wo nicht erklärbare Dinge passieren. Es weckt Interesse, ist zugleich aber auch schaurig und angsteinflößend. Ich denke, es ist sehr schwer darüber zu schreiben und sich zu artikulieren. Vielmehr ist es einfacher, sich verbal zu äußern und in Gruppen darüber zu sprechen. Durch den Beitrag habe ich ein paar neue Aspekte dazu gewonnen und sehe den Mythos aus anderen Blickwinkeln.
Ein sehr interessanter Beitrag, in dem für mich vieles bekanntes steht, da ich unglaublich Mythos interessiert bin. Ich denke Mythen können durch ihre große Vielfalt sehr vielseitig und für sehr viele verschiedenen Themen im Unterricht genutzt werden und finde es im Nachhinein sehr schade, dass ich in meiner Schulzeit, neben dem Lateinunterricht, keine Berührungspunkte mit ihnen hatte. Allerdings habe ich mich in meiner Freizeit mit Mythen befasst, was mit den „interessanten“ Familienverhältnissen der Götter begann und sich dann auf alle Mythen ausweitete. Was ich besonders interessant an dem Beitrag fand, war, dass die Mythen als Poesie betitelt wurden, da ich Mythologie so liebe und Poesie (vor allem Gedichte) immer eher gehasst habe. Aber wenn ich so darüber nachdenke, sehe ich schon die Verbindung zwischen den beiden.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie wir die griechische Mythologie im Deutschunterricht der 6. Klasse behandelt haben. So ziemlich eines der spannendsten Themen die wir hatten. Viele Dinge die ich in meinem Leben selbst geschrieben habe sind durchaus von meiner Liebe zu Mythen geprägt worden. Das ausbleiben einer festgeschriebenen Moral hat mich dort immer mehr fasziniert und gefesselt, als bei den typischen Märchen, die immer sehr stark mit Schwarz/Weiss Denken verknüpft waren.
In Mythen wird nicht gewertet, es wird dem Leser oder Zuhörer selbst überlassen wie er das beschriebene aufnimmt.
Gleichzeitig sind die Protagonisten, wie hier bereits erwähnt, ein Bruch von dem was wir im Umgangssprachlichen als „Helden“ verstehen würden. Sie sind „fehlerhaft“, besitzen Eigenschaften die wir nicht mit Helden in Verbindung bringen würden. Und nicht nur die Protagonisten, auch die anderen Figuren in einem Mythos haben „gute“ und „nicht so gute“ Züge.
Worte haben eine große Kraft, wir können mit ihrer Hilfe mehr als nur Inhalt vermitteln.
Besonders in Mythen wird meiner Meinung nach die eigene Empathie trainiert, ohne das etwas spezifisches gelernt werden soll, wie bei einer „Moral der Geschicht“.
Mit Mythen bin ich bisher vor allem im Lateinunterricht in Berührung gekommen. Über die Gattung an sich habe ich mir nie richtig Gedanken gemacht und ich frage mich direkt, wie sich Mythen von Sagen oder Märchen unterscheiden.
Ich war selbst lange unentschlossen, wie ich bei meinen eigenen Kindern mit dem Thema Märchen umgehe, einerseits wegen bestimmter Rollenbilder, die wir ihnen möglichst nicht vermitteln wollen, vor allem aber wegen der Brutalität und Grausamkeit, die oft in Märchen vorkommt. Durch unsere Nachbarin lernt meine große Tochter nun jedoch die ersten Märchen kennen und ich bin überrascht, wie faszinierend sie die Geschichten findet. Die Geschichten werden nicht nur fast wortwörtlich beim Abendessen nachgezählt, sondern finden sich auch in ihren Spielen und Selbstgesprächen wieder. Zwar sind die Helden in den Märchen anders als beim Mythos „gute“ Charaktere, doch scheint es gerade das Böse zu sein, die List und die Bedrohung, die fasziniert (so z.B. beim Wolf und den sieben Geißlein).
Beim Lesen dieses Beitrags ist mir erst aufgefallen, wie eindimensional die Helden gerade in Kinderliteratur oft dargestellt werden. Dabei sind Menschen nie eindimensional und auch kleine Kinder merken, dass auch das Böse, die Angst, die Eifersucht oder die Bedrohung ihr Dasein in dieser Welt und in jedem Menschen hat. Literatur bietet da meiner Meinung nach die Möglichkeit, diese Aspekte zuzulassen und sie gleichzeitig zu abstrahieren. Und genau deshalb kommt man wahrscheinlich mit einer Moral von der Geschicht auch nicht weit, denn das wäre ja viel zu einfach. Das Leben ist nie schwarz weiß, auch nicht als sehr kleiner Mensch.
Meine erste Auseinandersetzung mit Mythen begann bereits im frühen Alter, als ich das große Märchenbuch Buch der Gebrüder Grimm zu Weihnachten bekam. Es handelte sich um eine Märchensammlung die den urdeutschen Mythos bewahren sollte. Erst später wurde mir bewusst, dass die Märchen verschiedene Wurzeln beinhalteten und einen internationalen Bezug hatten. Nichtsdestotrotz hat mich die Tatsache darin fasziniert, dass die Geschichten aus bloßen Erzählungen stammen und nicht in Vergesslichkeit gerieten. Ganz im Gegenteil, sie wurden verfilmt und in die Moderne Zeit transferiert. Anhand des Beispiels wird verdeutlicht, dass Kinder von Mythen jeglicher Art fasziniert und geprägt werden können. Während des Reisens werde ich ständig mit Mythen konfrontiert und kann mir neben der Anwesenheit von Skulpturen, Gebäuden etc. die Erzählungen dazu durchlesen. Dabei spielt es keine Rolle ob ich die Statue von Romulus und Remus in Rom vor meinen Augen betrachte oder den Nationalpark Garajonay auf der kanarischen Insel La Gomera besuche und die Liebesgeschichte von der Prinzessin Gara und Jonay kennenlerne. Umso faszinierender ist die Nähe zu bestimmen Dingen und Orten, die mit Mythen in Verbindung gebracht werden und das Abtauchen in eine völlig andere Welt ermöglichen.
Im Fachabitur hatte ich das Fach Psycholgie und unsere Lehrerin hat uns oft griechische Sagen erzählt. Zum Beispiel bevor wir über den Ödipus komplex gesprochen haben, hat sie uns die Geschichte von Ödipus erzählt.
Vor ein paar Jahren hat der Klavierkabarettist Bodo Wartke ein Theaterstück zu Ödipus entworfen, in dem er ganz alleine 14 Rollen mit neun Requisiten spielt. Etwas später kam dann die Fortsetzung Antigone zusammen mit Melanie Haupt. Beide Stück sind fantastisch.
Der Begriff Mythos ist mir natürlich seit jeher bekannt, wenngleich mir durch das Lesen des Textes auffiel, dass ich über dessen Bedeutung bisher wenig nachgedacht habe. Mythen schaffen einen Raum für Kreativität, für Reflexion und Fantasie. Es gibt keine Grenzen, kein richtig oder falsch und kein wahr oder unwahr. Es eröffnet sich eine Welt, welche grenzenlos erscheint. Vor allem Kinder lieben diese Grenzenlosigkeit. Ihre Fantasie sprudelt meist nur so vor kreativen Vorstellungen. Aus diesem Grund erachte ich den Einbezug der Mythologie in den Unterricht als eine wertvolle Idee.
Ich kannte den Begriff „Mythos“ nur aus der Umgangssprache. Als ich danach recherchiert habe, las ich Erzählungen von Helden und von Geschichten ohne Glaubhaftigkeit. Wenn man an Heldengeschichten denkt, ist das Erste, was einem einfällt, die Stärke. Helden sind stark. Sie kennen keine Schmerzen und weinen nicht. In Ihrem Beitrag erscheinen Helden stark und schwach zugleich. Helden sind stark aber können auch weinen und zeigen ihre Stärke dadurch, dass sie ihr Leid und ihre Trauer auch zeigen. Dass das Zeigen von Gefühlen eine Stärke ist, ist aber auch eine eher neue Interpretation. Trotzdem sind die mythischen Helden voll von Extremen, wie Ihr Beispiel des Achilles zeigt. Was letztendlich aus dem Stoff mitgenommen werden kann, werden wir sicherlich differenziert im Seminar betrachten, worauf ich mich bereits freue.
Auch für mich ein sehr interessanter Beitrag. Mythen begegnen uns, wie ich finde, fast überall. Ich war erst dieses Jahr mit meiner Familie für ein Wochenende in der Kleinstadt Thale, die sich in Sachsen-Anhalt befindet. Dort haben wir einen Ausflug zum Hexentanzplatz bei Thale gemacht. Der Mythos dieses Platzes besagt, dass sich hier seit Urzeiten die Hexen des Harzes in der letzten Nacht des Aprils (der Walpurgisnacht) treffen, um ein gespenstisches Ritual zu feiern. Denn die Hexen versammeln sich an diesem mystischen Ort, um danach gemeinsam zum Brocken aufzubrechen, wo sie dann um das lodernde Hexenfeuer tanzen und um die Hand des Teufels anhalten.
Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass ich mich in meiner Schulzeit nie mit Mythen auseinandergesetzt habe. Demgemäß wusste ich kaum über dieses spannende Thema, bis ich diesen Beitrag las. Auch das Thema finde ich sehr interessant, vor allem für die Kinder. Gerade weil ich in jungen Jahren nicht mit Mythen in Verbindung kam, finde ich es umso wichtiger, Kinder mit Mythen in Verbindung zusetzen. Dadurch können die Schülerinnen und Schüler viel für die Zukunft mitnehmen, Emotionen und Gedanken einordnen und das eigene Einfühlungsvermögen stärken.
In meiner Schulzeit bin ich leider nicht mit Mythen in Berührung gekommen. Der Beitrag hat mir aber gezeigt, wie viele Chancen in der Auseinandersetzung mit Mythen stecken können und wie wertvoll es auch sein kann Kinder in diese Welten eintauchen zu lassen.
Mythen behandeln grundlegende und existentielle Fragen des Seins und versuchen Antworten auf der Suche nach dem Ursprung und dem Sinn der eigenen Existenz zu finden. Da es aber keine eindeutigen Antworten auf diese Fragen gibt, bleiben Mythen in sich Rätsel und doch Lösung zugleich. Mythen sind keine künstlich konstruierten Konstrukte und erklären die Welt nicht rational, sondern verdichten Grunderfahrungen der Menschen auf emotionale Weise in Bildern. Gerade im Einlassen auf die in Mythen behandelten entscheidenden Fragen des Menschseins sehe ich ein großes Potential. Die Geschichten berühren auf einer menschlichen Ebene, regen zum Fantasieren und Philosophieren an, fördern das emotionale Lernen und lassen auch Kinder darüber nachdenken, wer sie selbst sein wollen.
Der Begriff “Mythos” war mir schon immer bekannt, allerdings habe ich nie realisiert, dass er vielmehr umfasst als mir bisher bewusst war. Die hier aufgeführten, verschiedenen Aspekte wie “Drama, Rätselhaftigkeit, Eifersucht, List und Einsicht” können alle Teil eines Mythos sein, trotz ihrer Unterschiedlichkeit. Dies finde ich beispielsweise sehr interessant und bemerkenswert.
Ebenfalls wurde ein Zitat von Helmut Schreier genannt, welcher mir bereits durch das Schreiben meiner Bachelorarbeit bekannt ist. Schreier vertritt die Meinung, dass beim Unterrichten von Grundschulkindern( im Bereich der nachhaltigen Entwicklung)darauf geachtet wird, dass neben dem naturwissenschaftlichen und ästhetischen Aspekt, der philosophische eine ebenso große Rolle spiele. Da das Philosophieren mit Kindern einer der wichtigsten Fragen und Gedankengänge hervorbringe. Welches vor der sogenannten “Mitweltpädagogik” (=das Zusammenspiel von naturwissenschaftlichen, ästhetischen und philosophischen Perspektiven), hauptsächlich unbewusst umgesetzt worden sei.
Ästhetische Erziehung des 21 Jahrhunderts mit Mythen der letzten Jahrtausende.
Ein Kommentar zum Text “Der Mythos als methodischer Gegenstand” “Das Universum ist ungeheuer…” von Schreier.
Mythen begleiten uns Menschen wahrscheinlich weit länger als schriftliche Überlieferungen es vermuten lassen. So ist das Epos des Gilgamesch, welcher im Text erwähnt wurde, rund 4400 Jahre alt und beeindruckt noch heute nicht nur mit seinem Alter, sondern auch seiner Zugänglichkeit und seinem Tiefgang.
Nach meinem Verständnis ist ein Mythos in erster Linie eine Geschichte die so gut ist, dass sie unbedingt weitererzählt werden muss, schließlich konnten sie nur so die Zeit überdauern.
Mit jeder Erzählung, Niederschrift oder Referenz wächst der Mythos und passt sich seiner Zielgruppe an.
So kann ein unglücklich Verliebter in dem Epos Linderung finden, da auch Götter verschmäht werden können, während jemand dessen Zeit zu verrinnen scheint miterlebt das alles Streben nach Unsterblichkeit vergeben ist.
Ich finde Mythen spannender als Fabeln und Märchen, welche ich auch sehr schätze, da sie weniger schematisch sind.
Diese Vielseitigkeit und Unberechenbarkeit machen den Mythos für mich lebendiger als alle anderen Erzählformen.
Ich bin sehr gespannt auf welche Weise Kinder mit Mythen in Kontakt treten können. Dies erinnert mich sehr an Schillers´ Idee von einer ästhetischen Erziehung die uns zu besseren, sensibleren Menschen machen soll.
Dieser Beitrag hat mich sehr begeistert und vor allem gepackt. Gerade Mythen und Sagen sind etwas so vielseitiges, tiefgründiges und spannendes für mich.
Gerade, dass nicht nur das positive Bild gezeigt werden, sondern wie oben beschrieben auch die Abgründe der Menschen, gibt uns wahrscheinlich den Bezug zur Realität, damit ein Mythos in ,,unsere Welt“ übertragen werden kann.
Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit zurückerinnere, fällt mir auf, dass wir Mythen kaum behandelt haben. Mein bescheidenes Wissen stammt aus diversen Kinderbüchern und Filmen, die insbesondere die griechische Mythologie thematisierten. Hierbei wird teilweise eine abgewandelte Version dieser Mythen wiedergegeben und nicht die traditionelle Fassung. Persönlich hätte ich mir gewünscht, dass Mythen im Unterricht stärker thematisiert werden, weil es sich um ein Thema handelt, welches viele Anregungen und Denkanstöße liefert. Mythen helfen uns dabei Rückschlüsse über frühere Kulturen zu ziehen und sind ein essentieller Teil der Menschheitsgeschichte, gleichzeitig ermöglichen sie die Auseinandersetzung und Interpretation von diversen spannenden Phänomen.
Mit dem Begriff „Mythos“ verbinde ich etwas sehr Geheimnisvolles. Eine Geschichte mit Helden und Feinden, was Erfreuendes oder auch Trauriges. Ist die Geschichte erfunden oder hat sie doch einen Anteil an Wahrheit in sich? Zudem kommen mir die verschiedenen Helden des antiken Griechenlandes in den Sinn.
In meiner Schulzeit bin ich wenig mit der Mythologie in Kontakt gekommen. Der einzige Kontaktpunkt war mein Lateinunterricht. Ich war aber kein Fan vom Unterricht und war nie aktiv mit dabei. Zudem war man mit dem Übersetzen beschäftigt, da gingen die Geschichten unter bei mir. Ich glaube das Themenfeld „Mythos“ wird sehr wenig in der Schule vertreten. Jedoch finde ich, dass das Themenfeld der Mythologie im Unterricht viel bieten könnte. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Helden könnte den Schüler*innen viel Spaß machen und man könnte die Geschichten spielerisch in die reale Welt übertragen.
Ich bin Mythen und Sagen zum ersten Mal in meiner Grundschulzeit an einer Waldorfschule begegnet. Unser Lehrer erzählte sie ab und an vor der Pause mündlich und ich erinnere mich noch gut daran, wie spannend diese Geschichten manchmal waren. Auch in den Geschichtsepochen behandelten wir manchmal verschiedene Mythen und Sagen. Sie bieten viel Raum für Fantasie, Spannung und tiefgründige Gespräche.
Ich bin sehr gespannt, was mich in diesem Seminar alles erwarten wird.
Der Mythos begegnete mir in der Schulzeit nicht, das Unerklärbare jedoch fast täglich.
Vielen Dank für Ihre Ausführungen, mir wurde bewusst, dass nicht immer alles verstanden werden muss – und das ist doch auch ganz befreiend.
Nicht nur aus aktuellen Anlässen halte ich, wie Sie, die Empathie als unabdingbar für eine Welt, in der ich leben möchte. Empathisch im Umgang mit anderen, fern von der schlichten Selbstbezogenheit. Das ist es, was ich in Vorbildfunktion den „kleinen Erwachsenen“ in der Grundschule vorleben möchte – ich freue mich auf die Anregungen aus dem Seminar D7 dazu.
*D6
Dieser Beitrag hat mich wirklich fasziniert. Der Mythos hat für mich ein Stück weit etwas außergewöhnliches was sonst nichts anderes hat. Irgendwie unterscheidet er sich so stark von allem anderen und wird dabei wie verzaubernd auf mich. Im Mythos werden die Helfen als Ganzes betrachtet mit allen ihren Eigenschaften, den guten wie auch den schlechten.
Wenn Bildung über den schulischen Raum hinaus im Kopf bleibt und mit nach Hause genommen wird, dann wird sie meiner Erfahrung nach Früchte tragen. Diesen Aspekt des Beitrags finde ich besonders interessant und wichtig, vor allem weil ich mich selbst daran erinnern kann, wie mich beispielsweise Geschichten der griechischen Mythologie in der Grundschulzeit begeistern und mitreißen konnten. Eine Stunde des Geschichts- oder Deutschunterrichts verging dann im Flug. Der Mythos schafft es Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu verzaubern, weshalb er wirklich ein tolles Element für den Grundschulunterricht (allgemein für Unterricht) sein kann.
Deine Geschichte klingt wirklich sehr spannend und gleichzeitig unheimlich. Ich kann mir vorstellen, dass ältere SuS sich mit solchen besonders schicksalhaften Geschichten beschäftigen wollen, obwohl der Gedanke erst einmal erschreckend ist. Dennoch lässt sich so der Mensch in seiner Gänze erfassen. Gleichzeitig bietet die Geschichte so viel historisches Hintergrundwissen, welches in Bezug gesetzt werden muss und wie der mensch handeln kann. Die historischen Bedingungen lassen sich so bestimmt gut rekonstruieren.
„In der Berührung mit der Größe des Mythos verkleinert sich die Selbstbezogenheit.“ Diesem
Satz kann ich nur zustimmen. Je größer die Themen sind, mit denen wir uns beschäftigen,
desto kleiner und bedeutungsloser wird unser eigenes Erleben, und darin kann eine große
Freiheit und Leichtigkeit liegen. Die Auseinandersetzung mit den großen Fragen des Lebens
(und Sterbens) kann Reflektionsprozesse anstoßen, welche über die Zeit auf der Schulbank
hinaus noch nachwirken. Und die Mythologie bietet dafür mit seinen alles durchdringenden
Geschichten den perfekten Rahmen, da sie keine Grenzen kennt. Natürlich gilt es, solch
große Fragen wie „Wo kommen wir her? Was ist der Tod?“ mit Achtsamkeit und
Behutsamkeit anzusteuern, um eventuelle Ängste oder andere schwierige Emotionen
aufzufangen. Für mich ist Unterricht und das Lehren allerdings so zentral in der Erziehung
der Kinder hin zu reflektierten und empathischen Menschen, dass ich auch andere
ermutigen will, diese großen Fragen des Lebens nicht auszusparen. Das setzt natürlich
voraus, dass die jeweilige Lehrperson ebenfalls bereit ist, sich diesen Fragen zu stellen.
Ich finde den Beitrag sehr gelungen und sehr schön. Denn Mythen sind wahrlich keine Geschichten mit makellosen Charakteren. Die Kanten eines jeden Charakters werden im Mythos immer wieder beleuchtet. So sind es häufig sogar die Götter selbst, die getrieben von Motiven wie Eifersucht, Rache usw. grausamme Taten vollbringen. Beispielsweise sind es die Göttinen Hera und Athene welche ihren Jähzorn auf die Trojaner entladen, nur da der Trojaner Paris meinte, dass Aphrodite hübscher als die beiden sei. So lehren uns Mythen, dass selbst die scheinbar vollkomensten und höchsten unter uns nicht fehlerfrei sind. Kinder erfahren und lernen bei einer Konfrontation mit solchen Themen, dass der Umgang mit Gefühlszuständen ein menschlicher und überaus natürlicher Prozess ist. Einen Zugang zu der eigenen Gefühlswelt zu erlangen kann für die Kinder sehr identitätsstiftend und förderlich sein.
Auch wenn mir der Begriff Mythos geläufig ist, hatte auch ich kaum Wissen über dessen Vielfältigkeit. Das Thema gibt reichlich Möglichkeiten, mit den Kindern zu philosophieren oder sich über bekannte Mythen auszutauschen. Eine schöne Art, den Unterricht auf eine Art zu bereichern, die es in vielen Klassenzimmern vielleicht auch nicht mehr zu finden gibt.
Ich muss zugeben, das ich den Begriff Mythos zwar kenne aber mich noch nie mehr mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Aber ich finde, dass der Beitrag definitiv dazu anregt. Obwohl ich mich nicht gut auskenne, merkt man bereits im Beitrag, dass wirklich viel Potenzial für eine tolle und spannende Unterrichtsgestaltung vorhanden ist. Ich denke, dass Mythen den Kindern andere Kulturen und Traditionen etwas näher bringen können und sich dadurch auch das Allgemeinwissen der Kinder verbessert.
Auch ich habe Rätselhafte Geschichten über Feen, Meerjungfrauen, Drachen oder andere Mythen Vorkommnisse geliebt. Denn hinter jeder Legende steckte auch ein wahrer Kern. Keine legende ist „einfach nur“ eine legende. Wusstet ihr, dass das Märchen der Meerjungfrau auch einen wahren Ursprung hat. Früher, als man noch per Schiff die Welt bereist hat waren die Seefahrer Monatelang, manchmal über Jahre hinweg unterwegs. Es waren meist nur Männer an Bord die ihre Frauen und Geliebten natürlich schrecklich vermissten. Einige haben in flachen Gewässern unbekannte Gestallten gesichtet, die ungefähr die Größe und die Form eines Frauenkörpers hatten. Und durch ihre Langweile und ihre Sehnsucht haben sie sich vorgestellt das es sich hierbei um bisher unbekannte Wesen handelt die halbe Frau halb Fisch waren: Meerjungfrauen. Aber eigentlich waren es nur ein paar Seekühe 😉
Ein toller Text zum Mythos! Sowohl Ihr Seminar als auch dieser Blog haben mir einen völlig neuen Zugang zur Mythologie ermöglicht, die mir vorher vor allem aus stumpfen Lateinübersetzungen ein Begriff war. Was ein Weg, um die Schönheit und Komplexität dieser großen Erzählungen hinter einem alten Wörterbuch zu verstecken! Im Mythos wird nicht nur der moralische Zeigefinger erhoben, eindeutig über gut und böse gelehrt; er deckt alle Facetten des menschlichen Seins und unserer Emotionen ab, ist unerklärlich, faszinierend, vielseitig und eindrucksvoll! Er kann Chancen zur Reflexion, Selbstbildung und Veränderung bieten, dafür sorgen, dass wir uns die großen Fragen der Welt und des Lebens stellen, gemeinsam philosophieren und suchen. Auch im Dunklen, Geheimnisvollen und Traurigen. Das Zitat von Pielow ist dementsprechend sehr anregend; auch für solche Themen und Gefühle sollte Platz im Unterricht sein und vielleicht werden wir wider aller Erwartungen etwas daraus ziehen, das uns weiterbringt. Vielen Dank für diese neuen Perspektiven bezüglich einer Thematik, die mir zuvor beinahe gänzlich unbekannt war!
Mythen im Unterricht zu behandeln, finde ich sehr spannend. Sie haben etwas Märchenhaftes an sich und beinhalten dennoch ein Stück Wahrheit. Durch ihr Seminar ist mir bewusst geworden wie wertvoll Mythen als Unterrichtsgegenstand sind. Die Gefühle, die darin vorkommen, kann jede Person nachempfinden. Selbst die größten Störenfriede können damit erreicht werden, haben sie gesagt. Als Beispiel gaben sie vor, das Kind nach vorn zu holen und einen Charakter, in diesem Fall Achilles darzustellen, der sauer ist, weil sein Freund getötet wurde. Im ersten Moment ist es den Kindern unangenehm, doch nach einiger Zeit können sie sich auf solche Projekte einlassen und haben Spaß daran die unterschiedlichsten Gefühle darzustellen und sich in ihre Rollen zu versetzen. Sie merken, dass sich in Mythen einige Themen der heutigen Zeit wiederfinden.
Mir ist schon häufig aufgefallen, dass Mythen im deutschen Lehrplan nicht gut integriert sind. Dies ist in Italien ganz anders. Vor allem im Liceo classico wird viel Über Götter und Mythen geredet, denn Italien hat eine reiche mythologische Tradition.
Die Gründung Roms: Der Mythos erzählt von den Zwillingsbrüdern Romulus und Remus, die von einer Wölfin aufgezogen wurden und später die Stadt Rom gründeten.
Die Liebesgeschichte von Pyramus und Thisbe: Dieser Mythos erzählt von zwei verliebten jungen Leuten, die durch eine Mauer voneinander getrennt sind und letztendlich tragisch enden.
Die Liebesgeschichte von Paolo und Francesca: Dieser Mythos erzählt von den Liebenden Paolo und Francesca, die durch ihre verbotene Liebe tragisch enden. Sie ist bekannt für ihre Leidenschaft und ihre Tragik. Sie wird oft als Symbol für die zerstörerische Kraft der Liebe und die Konsequenzen von verbotenen Beziehungen betrachtet. Ihre Geschichte hat Künstler, Schriftsteller und Musiker im Laufe der Jahrhunderte inspiriert und ist zu einem Symbol für die romantische Liebe geworden.
Auch hier sieht man die Kraft des Mythos als erschaffende Kraft (Romulus und Remus) und als tragischer Abgrund (Paolo und Francesca).
Gerade das, das Zusammenspiel von Höhen und Tiefen, von Schönheit und Abgrund und von Aufklärung und Mysterium bietet eine Bandbreite an pädagogisch wertvoller Kunst. Kunst die melancholisch ist und unser Herz und unsere Seele berührt.
Mich verzaubert die Vorstellung von Menschen, die früher gemeinsam in einem Stamm um ein Feuer herumsaßen und sich gegenseitig Mythen erzählt haben, immer sehr. Was für eine wundervolle Tradition! Diese magische Atmosphäre, in der sich die Menschen um das Feuer versammelten, sich wärmten, Essen zubereiteten und gespannt den Geschichten der Älteren lauschten. Es ist kein Zufall, dass gerade diese Geschichten über die Zeit hinweg überlebt und in uns Menschen weiterleben werden. Dieses gemeinschaftliche Beisammensein schuf eine Atmosphäre der Verbundenheit und des Zusammenhalts. Lasst uns doch ab und zu mit unseren Kindern im Klassenzimmer diese gemütliche Stimmung wieder aufleben lassen oder auf einer Klassenfahrt am Abend um ein Lagerfeuer versammeln. So können wir diese bezaubernde Tradition wiederbeleben, das Gemeinschaftsgefühl stärken, gemeinsam staunen und uns mit den Helden und Geschichten identifizieren. Es ist eine Gelegenheit, die uns dazu einlädt, das Unerklärliche zu erforschen, unsere Vorstellungskraft anzuregen und eine tiefe Verbindung miteinander zu spüren.
Ich habe in der Schule den Latein- und Griechisch-Leistungskurs besucht, doch durch das starre Übersetzen ist leider oftmals der Zauber der Mythen verlorengegangen, weshalb ich mich umso mehr darauf freue, ihn gemeinsam mit den Kindern zu entfalten.
Die Beschäftigung mit Mythen führt uns ein in eine Welt voller Wunder und Mysterien. Er behandelt grundlegende Fragen des menschlichen Daseins, berührt zutiefst unsere Emotionen und erweitert unsere Vorstellungskraft. Als Schlüsseltexte unserer Kultur hat die Deutschdidaktik die Aufgabe sich dieser Thematik wieder verstärkt anzunehmen. Wie aus meinem vorherigen Beitrag hervorgeht, glaube ich das sich mythologische Figuren wunderbar eignen, um sie im Unterricht zu thematisieren. Odysseus, Prometheus, Herakles, Aphrodite: Welche Rolle oder Bedeutung spielen sie in der Geschichte? Welche Eigenschaften verkörpern sie? Welche Konflikte oder Themen stellen sie dar? Mythologische Themen wie Schicksal, Rache, Liebe oder Heldentum eignen sich hervorragend, um sie mit der Klasse zu diskutieren, da sie die Kinder anregen über universelle Themen und menschliche Erfahrungen nachzudenken und gleichzeitig ihre literarischen Fähigkeiten verbessern.
„Der Mythos zeigt den Menschen nicht nur in seiner wünschenswerten Gestalt, er zeichnet das gesamte Bild, auch den Abgrund.“ Auch diesen Teil des Beitrags finde ich sehr bedeutsam und wichtig, wenn wir uns mit der griechischen Mythologie auseinandersetzen. Denn nicht wenige denken vorrangig an die Heldentaten und Stärke der Figuren aus der griechischen Mythologie. Sie bietet jedoch nicht nur didaktisch, sondern auch psychologisch die Möglichkeit bestimmte Themen zu behandeln. Denn in allen von uns wohnen auch negative Gefühle wie Rache oder Sehnsucht inne. Diese Themen sind Teil unserer Erfahrungswelt und Teil unseres Seins. Figuren der griechischen Mythologie erlauben es mit diesem Gefühl in Resonanz zu treten und unsere Emotionen zu ergründen und Wege zu finden mit ihnen umzugehen. Ich bin der Meinung es ist sehr wichtig auch negative Gefühle offen zu besprechen und den SchülerInnen im (Deutsch-)Unterricht hierfür Raum zu geben.
Ich finde die Verbindung zwischen der griechischen Mythologie und Neuen Medien und ihren zahlreichen Berührungspunkten (wie etwa Comicfiguren nach dem Vorbild antiker Heroen) sehr interessant. Vielleicht eignet sich diese auch als Zugang zur griechischen Mythologie im Deutschunterricht, da so die Interessen der Schülerinnen und Schüler geweckt werden.
Ich kann es mir gut vorstellen später Mythen im Unterricht zu behandeln. Leider wurden Mythen in meiner Schulzeit kaum behandelt, weswegen ich da noch gar kein Wissen mitbringe. Das Thema „Helden“ kann in Verbindung mit Mythen gut behandelt werden. Die Kinder können sich die Frage stellen, was für sie ein Held ist und ob sie einen haben.
Mythen sind eine gute Grundlage für unterschiedliche Themen, viele Gespräche und auch Performance. Ich könnte mir auch vorstellen Mythen mithilfe von Theater oder Kurzfilmen zum Leben zu erwecken. So könnten sich die Kinder noch mehr in die Mythen hineinversetzen.
Der Mythos ist etwas rätselhaftes und kann trotzdem mit so vielen Eigenschaften in Verbindung gebracht werden. Er berücksichtigt die schönsten Seiten vom Leben, aber auch die Abgründe. Den Kindern zu erklären, was genau der Mythos ist stelle ich mir schwierig vor, da er selbst für mich etwas Rätselhaftes darstellt. Der Begriff beinhaltet so viel und gibt einen großen Raum zum Philosophieren. Für die Kinder ist der Mythos ein Thema, was vielleicht nicht sofort greifbar erscheint, aber mit dem Verlassen der rationalen Welt werden „Lieblingsthemen“ (Zauber, Magie, Traum) aufgegriffen, für die Fantasie erforderlich ist. Diese Themen kennen die Kinder bereits aus Märchen, Büchern, Filmen und ihren eigenen Fantasiegeschichten. Wir alle kennen Mythen und haben sie bestimmt schon einmal weitergetragen. Sie sind spannend, beängstigend und zugleich faszinierend. Der Beitrag hat mein Wissen über Mythen erweitert und vor allem die Mehrdimensionalität verdeutlicht. Es ist und bleibt ein sehr interessantes und durchaus komplexes Thema, zu dem ich mir bereits in meiner Schulzeit mehr Wissen gewünscht hätte. Wir reden oft über Kindheitshelden und ich denke jedem von uns würde sofort ein Held einfallen, den wir in unserer Kindheit bestaunt haben. In Zusammenhang mit Mythen, würde ich behaupten das viele Kindheitshelden einem Mythos entsprungen sind. Dieser Frage könnte im Unterricht genauer nachgegangen werden. Allgemein ist es ein sehr spannendes Thema, über das man lange nachdenken kann und in Bezug zur Lehre stellen kann.
Mythen verbinde ich bis heute mit meiner Kindheit. Sei es der Geschichtsunterricht, in dem die griechische Mythologie behandelt wurde oder mein eigenes Interesse zuhause. Heute empfinde ich immer noch, dass Mythen etwas Faszinierendes und Magisches sind. Ich denke das macht sie besonders anziehend für Kinder.
„Die Ausdehnung des gedanklichen Vorstellungsfeldes bis hin zum Unendlichen“ ist ein Stichpunkt gewesen, der mir besonders ins Auge gestochen ist. Ich verbinde diesen Stichpunkt mit dem Aspekt, dass Mythen auch etwas Geheimnisvolles an sich haben und die Fantasie anregen
Ihre Betonung der Vielschichtigkeit des Mythos, der nicht nur die Höhen, sondern auch die Tiefen des menschlichen Daseins erforscht, ist äußerst inspirierend. Die Poesie als ein Mittel, um die Weisheit der mythischen Erzählungen zu erfassen und gleichzeitig die großen Fragen des Lebens anzusprechen, finde ich beeindruckend.
Der Mythos fasziniert mich als methodischer Gegenstand, der das Universum und menschliches Denken einfängt. Helmut Schreier beschreibt das Universum als ungeheuer, und ich stimme zu – Erklärungen sollten nicht flau und halbherzig sein, besonders nicht für Kinder. Der Mythos, geprägt von Rätseln, Drama und einer Vielzahl menschlicher Erfahrungen, erfordert ein tieferes Verständnis und eine Reflexion über das eigene Selbst im Dasein. Ein Beispiel, das mich anspricht, ist die Frage nach dem Helden im Mythos – nicht einfach ein Vorbild, sondern ein komplexes Wesen voller Widersprüche.
Die Selbstbildung mit dem Mythos bedeutet, keine vorgegebenen didaktischen Wege zu gehen, sondern verwunschene Pfade der Selbstfindung zu betreten. Dieser „rambling“ Ansatz eröffnet den Schülern die Möglichkeit, Sinnhaftigkeit im Erleben zu finden und das eigene „Selbst“ zu positionieren. Ich finde die Berührung mit der Größe des Mythos fördert die Entwicklung von Mitgefühl und Empathie, ein Schlüssel zur Weltverständigung. In der Tiefe des Mythos finde ich Erhabenheit und Poesie, die den Horizont erweitern und zu den zentralen Fragen des Lebens führen. Ein Aufruf zu einem Unterricht, der die Weite der mythischen Poesie als Initiator erfüllender Bildungsereignisse begreift.
Der Beitrag und die Kommentare haben mich wirklich begeistert. Die Idee, Mythen nicht nur als Literatur, sondern als Ausdruck des menschlichen Sinnstrebens zu betrachten, finde ich genial. Es geht um die „Ausdehnung des Vorstellungsfeldes bis ins Unendliche“ – ein ganzheitlicher Zugang, der Schüler:innen zu existenziellen Fragen und Selbstreflexion anregt. Kinder haben eine ausgeprägte Entdeckerlust, die perfekt zu den metaphorischen, vielgestaltigen Mythen passt. Allerdings wäre auch hier eine zu starre Lenkung fatal. Beim Erschließen von Mythen braucht es Freiräume für eigene Interpretationen und die Wertschätzung unterschiedlicher Perspektiven.
In Mythen zeigt sich zudem, wie unterschiedlich die Menschheit seit jeher die großen Fragen nach Sinn und Bestimmung beantwortet hat. Ein besonders spannender Aspekt ist die Möglichkeit, Mythen fächerübergreifend und mit kreativen Ausdrucksformen wie Theater, Filmproduktionen oder bildnerischem Gestalten zu verbinden. So lassen sich die vielschichtigen Erzählungen mit allen Sinnen lebendig erfahren. Schüler:innen könnten beispielsweise Szenen aus Mythen nachspielen, kurze Filme dazu drehen oder mythologische Figuren plastisch gestalten. Dieser kreative Zugang würde den Unterrichtsalltag ungemein bereichern und den Lernenden neue Räume der sinnlichen Auseinandersetzung und Sinnsuche eröffnen.
In der Bildungspraxis ermöglicht der Mythos eine tiefere Auseinandersetzung mit Themen, die nicht immer klar und einfach zu greifen sind. Dabei geht es weniger um feste Antworten, sondern um die Begleitung der Schüler auf ihrem individuellen Weg der Erkenntnis. Der Mythos erinnert uns daran, dass Bildung mehr sein sollte als die Vermittlung von Fakten – sie sollte uns helfen, über das rein Rationale hinauszugehen und uns mit den grundlegenden Fragen unseres Lebens auseinanderzusetzen.
Mythen sind nicht nur spannende Geschichten, sondern auch wertvolle Werkzeuge in der Lehrpädagogik, besonders für Grundschüler. Sie bieten eine einzigartige Möglichkeit, komplexe Themen kindgerecht zu vermitteln. In der Grundschule können Mythen dazu verwendet werden, Kinder in die Welt des Erzählens und Nachdenkens einzuführen. Durch diese Geschichten lernen sie wichtige Werte wie Mut, Freundschaft, und das Überwinden von Ängsten.
In der pädagogischen Praxis ermöglichen Mythen, den Unterricht lebendig und interaktiv zu gestalten. Kinder können die Rollen von Helden und Göttern einnehmen, um die moralischen Dilemmata und emotionalen Herausforderungen der Charaktere nachzuerleben. Diese Methode fördert nicht nur das Verständnis, sondern auch die Empathie und das kritische Denken der Schüler. Indem Mythen in den Unterricht integriert werden, wird die Fantasie der Kinder angeregt und ihre Fähigkeit, sich in verschiedene Szenarien und Perspektiven hineinzudenken, gestärkt.
Darüber hinaus bieten Mythen den Lehrern die Möglichkeit, den Unterricht thematisch zu erweitern und Fächer zu verknüpfen. Ein Mythos kann zum Beispiel als Ausgangspunkt für Kunstprojekte, Theateraufführungen oder Diskussionen über ethische Fragen dienen. So wird das Lernen ganzheitlich und erfahrungsorientiert gestaltet, was gerade für junge Schüler besonders wertvoll ist.