Leben wie ein Baum, einzeln und frei, und brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht (Hikmet).
- Jeder Schüler und jede Schülerin muss das Gefühl haben, von Ihnen wahrgenommen worden zu sein.
- Diese Wahrnehmungsfähigkeit ist die eigentliche ‚ars legendi‘.
- Sie dürfen nicht den Fehler machen, nur die Oberfläche der Schülerpersönlichkeit wahrzunehmen.
- Sie müssen es schaffen, hinter die Fassade zu blicken.
- Das bedeutet im Einzelnen, dass Sie im Macho Zartheit erkennen, in einer schüchternen Person den Löwen entdecken und den Menschen mit Förderbedarf den Mut verleihen, der sie zu Großem anspornt.
- Das gelingt Ihnen nur, wenn Sie es schaffen von ihrer eigenen Person und Befindlichkeit abzusehen.
- Sie müssen sich auf Besonderheiten des Einzelnen und der Gruppe einlassen.
- Junge Leute merken, ob es Ihnen darum geht, sich selbst zu inszenieren (z.B. als jung, modern, sexy, verständnisvoll, kumpelhaft…) oder ob Ihre Sinneskanäle auf ‚Empfang‘ gestellt sind.
- Sie werden es Ihnen danken, wenn sie merken, dass Sie sich wirklich für sie als Menschen interessieren, für jeden einzelnen und für die Gruppe insgesamt.
- Seien Sie charmant und zuvorkommend.
- Eine vorgelebte, ehrliche Höflichkeit kommt mit Sicherheit zu Ihnen zurück.
- Lassen Sie Esprit und ‚Spirit‘ aufkommen.
- Trainieren Sie Reaktionen. Rufen Sie einen Schüler nicht fünf Mal hintereinander beim Namen.
- Üben Sie mit der gesamten Klasse heiter aber konsequent, dass Sie, wenn Sie einen Namen rufen, die Augen des Betreffenden sehen möchten.
- Wenn Sie Gruppen bilden, empfiehlt sich eine Vorüberlegung von Ihnen.
- Spontan von den Schülern gebildete Gruppen können, wenn die Lerngruppe eingespielt ist, hervorragend funktionieren.
- In anderen Fällen ist es Ihre Aufgabe, Gruppen so zusammenzustellen, dass sich jedes Mitglied emotional sicher fühlen kann.
- Das gilt auch für die Auswahl eines Gruppensprechers oder einer Gruppensprecherin.
- Und vermeiden Sie Fragen wie: Warum hast du das getan? Oder: Was hast du dir dabei gedacht?
- Können Sie immer genau erklären warum Sie etwas so und nicht anders getan haben? Eben!
Bildquelle: www.etsy.com
„Es ist unsere Aufgabe, die Kinder glücklicher zu machen“
Erziehung ist kein Kinderspiel. Was ist eigentlich das Problem? Marion Ziesmer, Erziehungswissenschaftlerin an der Berliner FU, sieht die Gesellschaft in der Pflicht.
Weiterlesen…:
Danke für die praxisorientierten Beispiele!
Wer oder was aber verbirgt sich eigentlich hinter diesem Pseudonym „Sis Pied de la Zirbe“????
Ich hätte da noch einen Tipp zur Bildung von AG hinzuzufügen: Hast du ein Whiteboard in deiner Klasse gib http://classtools.net/main_area/fruit_machine.swf ein und dort (vorab) die Namen deiner Schüler. Anschließend starte den „Einarmigen Banditen“ und du wirst eine Überraschung erleben: Die Kids respektieren die ausgewürfelte Gruppenzusammensetzung ohne weitere Diskussionen!
Einer Refendarin gab ich neulich den Tipp: Geben Sie jedem Ihrer Schüler in jedem Moment des Unterrichts das Gefühl, dass Sie ihn wahrnehmen!
Kurze Zeit später kam das Feedback: Die Kollegin war komplett niedergeschlagen, denn sie war von einer anderen Anleiterin angefahren worden, sie solle nicht immer wie ein Raubvogel in der Klasse hin und hersehen.
Ja, ja, wie mans auch macht…
Ich glaube, dass es wichtig ist, jedem Kind die Möglichkeit zu geben, dass es besonders ist und auch wertgeschätzt wird. Ich glaube jede Lehrerin und jeder Lehrer kennt das Problem, dass einem manche Kinder vielleicht sympathischer sind. Dieses denken muss aber „ausgeschaltet“ werden. Bei den Kindern, welche einem vielleicht nicht sympathisch sind, muss die Sympathie gesucht werden. Jedes Kind hat es verdient, etwas Besonderes zu sein und Anerkennung zu bekommen.
Möglicherweise wirkt ein Kind auf eine Lehrperson nicht charmant, weil es ständig laut ist. Meiner Meinung nach sollte dann der Frage nachgegangen werden, warum dieses Kind soviel Aufmerksamkeit braucht. Sobald einem das gelingt, dann wird man auch anfangen, dieses Kind sympathisch zu finden.
Natürlich ist es nicht möglich, dass von heute auf morgen zu können. Nichtsdestotrotz muss es geübt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Kinder die gleiche Chance haben und sich bestmöglich entwickeln.
Es ist natürlich wichtig jedem Kind das Gefühl zu geben, dass es wertgeschätzt wird.
Ich glaube aber nicht, dass man im Unterricht auf jeden Schüler eingehen kann, da manche Lehrer ruhigere Schüler oder Schülerinnen sympathischer finden als z.B. jene die oftmals nur Krach und Stress machen.
Trotzdem sollten Lehrer lernen ihr persönliches Empfinden zu einem Schüler außen vor zu lassen um diesem Schüler kein Gefühl von Vernachlässigung zu geben, denn meistens schafft diese Situation nur noch mehr zu Problemen im Unterricht und der Durchführung.
Ich bin der Meinung , dass es durchaus möglich ist jeden einzelnen Schüler in der Klasse wahrzunehmen. Es geht dabei darum zu vermitteln, dass man weiss, wer mit einem im Klassenraum sitzt und man dessen Bedürfnisse im Blick hat. Der genannte praktische Hinweis zur gezielten Zusammenstellung von Gruppenmitgliedern während der Gruppenarbeitsphase ist dafür sehr wertvoll. Die Lehrperson selbst wird sich dabei bewusst, ob es ihr überhaupt möglich istj eden Schüler einzuschätzen. Ziel ist es, wie Sis Pied de la Zirbe bereits mehrmals in anderen Einträgen erwähnt hat, die Schüchternen zu ermutigen und die Lauten zu zähmen, also Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen die gewohnte Rolle zu verlassen. Dies vermittelt die Anerkennung der individuellen Wesenszüge der Schüler und hilft diese weiterzuentwickeln. Auch über das gezielte Aufgreifen einer vom Schüler gemachten Bemerkung, Antwort oder Aktion kann Wahrnehmung rückgemeldet werden. Wahrnehmen des Gegenübers bedeutet für mich dem anderen Raum zu schenken, aufmerksam Zuzuhören, Blickkontakt zu halten und die emotionalen Stimmung des Gegenübers zu erspüren. Diese Wahrnehmung ist frei von einer Beurteilung in gut oder schlecht, angenehm oder unangenehm, denn in dem Moment, wo solche Gedanken entstehen der Aufmerksamkeitsfokus ja zurück zu mir selbst und weg vom Gegenüber geht.
Sehr gute Tipps für den Umgang mit Gruppen!
Hinter die Fassade der SchülerInnen zu blicken mag zu Beginn nicht so einfach sein, doch mit der Zeit lernt man seine SchülerInnen immer besser kennen und es gelingt immer besser. Ein „Aha“ Erlebnis diesbezüglich hatte ich beim Unterrichten in einer „Problemschule“ in Wien, als plötzlich 14-jährige Schüler, welche normalerweise als „ignorant“ und „gewalttätig“ abgestempelt werden, Emotionen zeigten.
Sehr gut!
Nicht alle Lehrer schätzen den Kontakt, den sie zu den SuS aufbauen können.
Es ist meiner Meinung nach aber sehr wichtig, den Menschen im Schüler oder der Schülerin zu sehen, und nicht nur das Ding, dem man etwas beibringen muss.
Ich arbeite nun seit einigen Jahren als Trainerin für Karate und kann aus meinen Erfahrungen heraus bestätigen, dass jedes Kind, was mir bislang begegnet ist, dankbar ist, wenn es so angenommen und gemocht wird, wie es ist.
Das ist zweifelsohne nicht immer leicht. Ich versuche mir daher für jeden meiner SuS mindestens ein Merkmal raus zu picken, was ich aufrichtig und ernsthaft besonders toll finde. Und letztlich ist es irgendwann ein eigentständiger Prozess, dass man seine SuS mag. Ich hatte einmal einen Schüler, der im Training nur Blödsinn gemacht hat, teilweise schnell aggressiv wurde. Irgendwann habe ich mich mit ihm unterhalten und erfuhr, dass er in Mathematik super gut ist und da sein wahres Interesse liegt. Sofort wurde er mir als Person greifbarer und damit sympathischer. Immer, wenn ich dann kurz davor war wegen ihm ‚fuchsteufelswild‘ zu werden, erinnerte ich mich an diesen positiven Aspekt und der größte Teil meiner Wut war verflogen. Zudem wurde der Schüler auch immer umgänglicher, nachdem ich einige Male mich hingesetzt habe und mit ihm über Mathe gesprochen habe. Ich denke, dass er dann begann sich wahrgenommen zu fühlen.
Als Lehrer/in ist es immer eine Gratwanderung zwischen sensibel genug sein, um vieles auffassen zu können, was uns von den Kindern ausgesendet wird und sich ein dickes Fell zu legen, um nicht im Lehrberuf unterzugehen.
Jedes Kind ist ein Individuum und genau so sollten wir sie auch wahrnehmen. Ob und wie uns das gelingt sind zwei Fragen für sich selbst. So wie man etwas in den Wald ruft, kommt es auch wieder heraus, sagt ein altes Sprichwort und so ist es auch mit den Kindern. Wenn ich ihnen respektvoll entgegenkomme und ihnen signalisiere, dass ich sie wahrnehme, dann werden sie mir das gleiche auf ihre Art und Weise zurückgeben.
Selbstinszenierung sollte man als Lehrkraft tunlichst vermeiden, denn egal ob ich mich als Kumpel, Schwester etc. inszeniere, die Kinder spüren das und nehmen einen nicht ernst. In meiner Oberschule gab es auch Lehrkräfte, die eher zurückhaltend bis schüchtern waren, trotzdem haben alle SuS (auch die rowdyhaften) sie respektiert, denn diese Lehrkräfte standen zu sich, zu ihrer Persönlichkeit und das wurde mit Akzeptanz anerkannt.
Den Tipp, dass man „die Augen des Betreffenden sehen möchten“ finde ich auch super. Augenkontakt ist so wichtig für gelingende Kommunikation und Miteinander!
Das „hinter die Fassade blicken“ sehe ich ebenfalls als sehr essentiell. Dennoch glaube ich, dass man sich hüten muss, sich auf eine Interpretation zu versteifen. Die Zartheit im Macho zu erkennen ist zwar wichtig, dennoch sollte man sich als Lehrkraft nicht zu sehr auf diese Interpretation verlassen, geschweige denn damit Fehlverhalten entschuldigen.
Es ist tatsächlich aus meiner Erfahrung so, dass es auch ohne das alt bekannte Prinzip „TEAM“, nämlich -> „Toll Einer Alleine Machts“, funktioniert. Die genannten Strategien haben sich hervorragend bewährt, um eine klare Aufgabenaufteilung herzustellen und Unproduktivität während der Gruppenarbeit zu vermeiden.
Lehrende Menschen haben eine enorme Verantwortung gegenüber den kleinen oder auch großen Menschen die sie unterrichten.
Zu schnell wird vergessen dass es in einer Klasse (mindestens) 25 verschiedene Persönlichkeiten gibt. Jeder einzelne wurde anders erzogen und sozialisiert. Niemand gleicht dem anderen. „No one is you and that is your power“ (Frida Ramstedt)
Sie beschreiben den Prozess der Wahrnehmung wunderschön. Viel zu schnell werden einzelne Auffällige Schüler in Schubladen gesteckt ohne hinter die Fassade zu schauen. Und wie Sie beschrieben haben steht uns oft unsere eigene Befindlichkeit im Weg. Auch wenn das Bewusstsein für die Individualität der einzelnen SuS nicht an jedem Tag in jeder Unterrichtsstunde klappt, sollte sich jede Lehrende Person reflektieren und stets an sich arbeiten.
Zu dem einleitenden Zitat von Hikmet fiel mir gleich ein Sprichwort ein; so wie es in den Wald hineinruft, so schallt es auch heraus; als ich die Empfehlung „charmant und zuvorkommend“ zur Gruppe zu sein, las.
Das kann ich nur bekräftigen, mit Gelassenheit und freundlichem Esprit erreicht man Menschen, Gruppen so viel leichter. Kein Mensch ist immer ausgeglichen, von daher ist der Unterschied in der Außenwirkung sicherlich jedem bewusst. Wahrscheinlich nicht in dem Moment, doch im Nachgang, wenn einem Situationen und Geschehnisse nochmal durch den Kopf gehen.
So viel Zeit muss sein, sollte man sich zu Beginn eines Schuljahres vielleicht vornehmen, wenn es heißt eine frisch übernommene Schulklasse oder Erstklässler kennenzulernen und in der Schule ankommen zu lassen. Genügend Zeit zu haben, die Schüler zu sehen, nicht nur das offensichtliche, sondern das, was scheinbar gar nicht da ist und sich in gerade genau dem gegenteiligen Verhalten äußert. Die Schubladen nach einem doppelten Boden abklopfen, Fragen stellen, etwas Neues ausprobieren, offen sein und sich selbst und den Kindern RUHIG mehr zutrauen.
Jeder Mensch kann lernen, jeder Mensch entwickelt sich ständig weiter. Was Entwicklungsperspektiven mindert, sind soziale Rollen, ob sie nun selbstgewählt sind oder von anderen gegeben wurden. Es ist die Aufgabe der Lehrkraft, den Kindern der Klasse die Möglichkeiten zu bieten, sich auszuprobieren, über sich hinauswachsen zu können, weil die Lehrkraft sie sieht und vertraut.
Zum Beispiel der Umgang mit Fehlern in der Gruppe, aus Fehlern lernt man, sie sind ein Zeichen dafür, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Eine Klasse, in der die Kinder sich davor fürchten Fehler zu machen, wäre meines Erachtens eine sehr unangenehme Vorstellung. Ein angenehmes Lernklima in der Klasse wirkt auf viel weiteren Ebenen, es erfordert viel Feingefühl und auch Charme seitens der Lehrkraft um das dahingehend zu entwickeln.
Der Umgang mit einer großen Gruppe voller Kinder ist nicht einfach. Aber jedes Kind wartet auf die Achtsamkeit der Lehrkraft. Leider ist es meistens so, dass immer bestimmte und die gleichen Schüler*innen gelobt werden und die anderen nicht mal ein Feedback bekommen, obwohl sie auch interessiert zu gehört und fleißig mitgearbeitet haben, aber sich vielleicht nicht getraut haben, was zu sagen oder sich zu melden. Wenn man diesen Schülern oder Schülerinnen nicht das Gefühl gibt, dass man sie positiv wahrnimmt und ihre Arbeit wertschätzt, werden sie höchstwahrscheinlich nie den Mut haben sich auch mündlich mehr zu trauen. Nicht alle Schüler*innen sind offen und selbstsicher schon ab dem ersten Tag. Wenn es auch wäre, bräuchte man ja auch nicht unbedingt Lehrer und Lehrerinnen. Trotzdem haben alle Schüler*innen das Recht wahrgenommen und akzeptiert zu werden, denn nur so haben sie die Möglichkeit sich selbst zu offenbaren. Geeignet dafür sind verschiedene Rollenspiele. In einem Rollenspiel haben die Kinder die Möglichkeit sich zu öffnen und kreativ zu sein. Denn in einer Rolle haben sie keine Bedenken von den anderen ausgelacht zu werden, da sie ja nicht sich selbst, sondern „nur“ eine Rolle verkörpern.
Find ich immer etwas rätselhaft die Tipps. Wie genau soll man denn „andere Reaktionen“ trainieren? Und die Frage nach dem Grund für Verhalten finde ich doch sehr wichtig. Sollen sich die SuS etwa nicht reflektieren? Klar sollte man jeden/jede wahrnehmen und nicht nur die guten hervorheben. Wichtig ist auch die Erlebnisse aus der Hofpause oder das schlechte Verhalten vom Vortag nicht auf die aktuelle Situation zu übernehmen. Sich sozusagen immer auf den Halo- Effekt bzw. Horn- Effekt kontrollieren, damit es nicht zu ungerechten Bestrafungen oder Privilegien kommt. Im optimalen Fall für unterschiedliche Leistungsniveaus unterschiedlich schwere Aufgaben erstellen, sodass sich keine Gruppe oder Individuum ausgelassen fühlt.
LG Anastasia
Auch ein Macho kann einen weichen Kern haben, auch ein strenger Lehrer kann auch mal einen Witz erzählen…..
Das Macho Dasein ist nur eine Höhle, hinter der sich die meist verletzlichen Kinder aber auch Erwachsene verstecken. Um diese Höhle zu erkennen, bzw. brechen zu wollen, müssen die Lehrkräfte auch etwas von sich geben. Sie sollten nicht immer die selbe Miene haben und vom Gleichen erzählen. Sie sollten sich den Kindern genauso öffnen, und auch mal was von sich erzählen, was nichts mit der Schule und dem Unterricht zu tun hat. Somit werden sie auch sympathischer und vertrauenswürdiger für die SuS erscheinen.
Wichtig ist auch das gemeinsame Lachen. Das Lachen ist eine Brechzange, die die Entstehung von tollen Freundschaften und zwischenmenschlichen Beziehungen ermöglicht.
Sehr gute Hinweise, welche niemals im Unterrichtsalltag in Vergessenheit geraten dürfen. Hierbei bedarf es oft Geduld, die Persönlichkeit eines Schülers/einer Schülerin nicht nur wahrzunehmen, sondern auch zu verstehen. Verstehen und Verständnis gehören dazu, wenn man hinter die Fassade eines Lernenden blickt.
Auch sehr wichtig finde ich, dass man sich über die Gruppenbildung im Voraus Gedanken macht. Aus meiner Erfahrung an einer Grundschule kann ich auch sagen, dass es dem Klassenklima positiv beisteuern kann, wenn man die Sitzordnung regelmäßig verändert, sodass alle mit jedem mal zusammensitzen und -arbeiten können.
Ich stimme außerdem zu, dass man als Lehrkraft versuchen sollte, die Schulzeit als eine möglichst schöne Zeit zu gestalten und die SuS somit glücklicher zu machen. Viele Kinder kommen aus schweren Familienverhältnissen, sodass das Kind bzw. der Jugendliche die Schule als einen sicheren und positiven Ort kennenlernen soll.
Vielen Dank für die inspirierenden Tipps! Ich kann sie nur zu Herzen nehmen und meine bisher von vielen Einflüssen geformte Einstellung zum Lehrerberuf weiter ausarbeiten. Gruppendynamik zu schaffen mag nicht einfach sein, aber Ihre geistreiche Annäherung an ein Kind und eine Gruppe sollte Vorbild für uns angehende Lehrkräfte sein.
In jedem Kind steckt (mindestens) etwas ganz Besonderes. Eine wirklich gute Lehrkraft sollte immer versuchen, in das Kind hineinzuschauen und nicht nur die Schwächen, sondern auch die Stärken, Besonderheiten und Interessen zu sehen, um diese weiter auszubauen. Ich finde, wir beharren immer viel zu sehr auf den Schwächen und viel zu wenig auf den Stärken. Muss jeder Mensch alles können? Ich glaube auch daran, das Kinder oft darauf warten, entdeckt zu werden bezüglich ihrer Stärken. Erst dann gehen sie auf und bessern sich automatisch auch in anderen Sachen.
Der Umgang mit der Gruppe ist ein sehr wichtiger Aspekt für die Qualität des Klassenklimas. Dafür ist natürlich der Aufbau einer stabilen Lehrer-Schüler-Beziehung, durch persönliche Gespräche, essentiell. Wie Florian Wa. bereits sagte, hegt man nicht allen Kindern gegenüber dieselbe Sympathie. Hierbei ist man jedoch als LehrerIn dazu aufgefordert, professionell zu handeln und sich in Geduld zu üben. Wie ich bereits zu einem anderen Blogeintrag erläuterte, kann man über das Impression Management die Fremdwahrnehmung, im Hinblick darauf trainieren, um die SchülerInnen als individuelle Persönlichkeiten wahrnehmen zu können. Empathie und Interesse sind demzufolge große Stichwörter. Aber noch viel wichtiger, das Auftreten und Verhalten der Lehrperson muss ECHT sein!
Innerhalb einer Klasse befinden sich viele verschiedene und sich ergänzende Persönlichkeiten. Daher finde ich es enorm wichtig, dass sich die LehrerInnen über etwaige Gruppenbildungen Gedanken machen. Denn so können gegenwärtige Herausforderungen, wie gruppendynamische Mobbing-Attacken, verhindert werden. Damit sich der Umgang mit der Gruppe stetig verbessern kann, wären Feedbackrunden (nicht nur innerhalb der Schulklasse, sondern ebenso gegenüber der Lehrkraft) eine mögliche, sowie sinnvolle Ergänzung.
Wenn man sagen möchte diese Klasse kenne ich, dann muss es mehr bedeuten als nur anhand der Leistung Noten zu vergeben. In meinem Praktikum habe ich gemerkt, was es bedeutet die Klasse kennenzulernen. Dahinter steckt nicht viel Arbeit, nur Wille und Begeisterung die man in die Schule mitbringt um für seine Schüler*innen da zu sein. Wenn ich für meine SuS da sein möchte, haben Sie völlig Recht, muss ich ihnen zeigen, dass ich für sie da bin. Nicht weil ich sie mit Lehrstoff quälen möchte, sondern mit ihnen ein Ziel zu erreichen und dafür das alles macht. Wenn man sich nur ein wenig mit den Kindern beschäftigt und auf sie achtet lernt man schnell einzelne Charakteren kennen und die Leistungsbereitschaft ihrerseits. Es fallen schnell sogar Freundschaften und Streitigkeiten unter den Schüler*innen auf.
Somit war ein „du schaffst das“ nicht nur dahin gesagt, sondern weil ich wusste, dieser Schüler schafft es wirklich. Somit kann man sich ein wenig mehr Zeit nehmen, bei denjenigen die mehr Hilfestellung brauchen.
Damit kann man auch die Gruppen besser einteilen, damit sie sich gegenseitig unterstützen können. Wenn man seine SuS kennt, kommt auch bei manchem Antworten ein Schmunzeln auf.
Ihre letzten beiden Punkte kann ich mit 100% bestätigen, allein wenn ich in der Fahrschule eingeparkt habe und mein Fahrlehrer mich dann fragte, warum hast du das jetzt so gemacht. Dann dachte ich mir immer, ja weil ich es nicht anders weiß.
Jeden einzeln für sich betrachten, aber doch auch im Ganzen in der Gruppe, wie ich finde eine richtige Beschreibung zumUmgang mit jedem Individuum. Kinder lesen und herausfinden, mit welcher Hilfe es möglich ist, sie zu Großem anzuspornen, zu motivieren, sie alle gemeinsam mitzunehmen. Ich finde den Artikel auch sehr gelungen und inspirierend. Die Idee alle Kinder nach Vorne zu holen und sie aufzufordern einen Baum zu machen, ist so einfach und toll und doch wäre ich vermutlich erst nach langer Zeit auf diese Art und Weise des „Beruhigens“ der Gruppe gekommen. Es sollte definitiv mehr dieser Ideen geben, denn genau so etwas fehlt oft, wie ich finde, in den Seminaren. Ideen für die Praxis, für den Umgang, für das Auftreten. Viele Dozenten und auch Lehrer in der Schule sprechen zu wenig von ihren eignen Erfahrungen und wie sie damit umgegangen sind. Der Austausch fehlt häufig und würde so vielen Anfängern helfen sich mit Ideen selbst auszuprobieren oder eben daraus eigene Ideen zu entwickeln. Das größte Kompliment was ich einmal bekommen habe, war von einer Schulklasse. Sie sagten, ich würde mir immer so viel Zeit für jeden Einzelnen nehmen bis man es auch wirklich verstanden hat. Tatsächlich versuchte ich aber immer genau die von Ihnen angesprochenen Dinge herauszufinden und jedes Kind bei sich selbst, aber in der Gruppe abzuholen. Dadurch, dass mir auffiel dass herausfordernde Kinder oft abgestempelt und verurteilt wurden oder stille Schüler einfach untergingen, so dass einige Lehrer nicht einmal wussten von wem ich sprach, trotzdem sie bereits seit Monaten mit Ihnen arbeiteten, wollte ich genau das nicht tun und herausfinden, was die Beweggründe jedes einzelnen waren. Ich wollte alle glücklich sehen, ihnen etwas mitgeben, was über Verständnis und Wahrnehmung für sie hinausging. Und tatsächlich habe ich zumeist die Erfahrung gemacht, dass dies immer zu einem zurückkommt, auch wenn es manchmal schwierig ist und man sich immer wieder mit jedem einzelnen Charakter in einer Gruppe auseinandersetzen und reflektieren muss. Am Ende zahlt sich genau das aus und man schafft es Kinder ein Stück weit glücklicher zu machen.
Ich denke es ist unglaublich wichtig, sich jedem Schüler zuzuwenden, ihm oder ihr angemessene Aufmerksamkeit zu schenken und hintere dessen Fassade blicken zu können, um langfristig gut mit ihm oder ihr arbeiten zu können. Ich sehe bisher die Schwierigkeit, bei momentanen Klassengrößen den Überblick zu behalten und die eigene Aufmerksamkeit gerecht auf jeden aufzuteilen. Ich denke aber auch, dass die langfristige Arbeit mit SuS einen unterstützt, sich gegenseitig aneinander zu gewöhnen und besser kennen zu lernen. Es sollte aufjedenfall eines der wichtigsten Ziele sein, seine Schüler nicht nur als Schüler zu sehen, denen ich Wissen vermittle, sondern sie als Menschen zu kennen, um zu verstehen, wie ich mit jemandem arbeite und das Wissen bestmöglich an jeden heranbringe und eben auch wie ich „gute“ Gruppen bilde.
Besonders wichtig ist an diesem Kommentar für mich der Punkt, dass man sich als Lehrkraft im Vorhinein Gedanken über Gruppenbildung machen sollte, wenn es um Gruppenarbeitsphasen geht. Ich bin überhaupt kein Freund davon, dass die Schüler sich ihre Gruppen selbst zusammen stellen sollen. In der Regel gibt es freundschaftliche Grüppchenbildungen in den Klassen, wonach sich immer die gleichen Leute in Gruppen zusammenfinden würden. Dies fördert natürlich die Effektivität der Gruppe irgendwann nicht mehr, da es keine neuen Eindrücke und Denkanstöße durch andere Klassenmitglieder gibt, mit denen man noch nicht zusammengearbeitet hat. Was ich aber am wichtigsten finde und was für mich auch immer sehr traurig zu beobachten ist, ist der Fakt, dass es in jeder Klasse auch Schüler gibt, die Probleme haben sich in das soziale Gruppengefüge einzufinden und als „Außenseiter“ gelten. Wenn es dann vom Lehrer heißt es sollen Gruppen geformt werden, stehen diese Schüler in meinen Augen total verloren und im Stich gelassen da und es herrscht die größtmögliche Bloßstellung. Einige Lehrer zwingen diese einzelnen Kinder dann in irgendwelche Gruppen, wo dann aber meist klar wird, dass die selbst bestimmte Gruppe auf diese Person gar keine Lust hat. Ich sehe es als meine Verantwortung als Lehrer solche Situationen zu verhindern und bin daher der Meinung, dass die Lehrkraft in jedem Fall die Gruppen zusammen stellen muss. Das bedeutet nicht, dass nicht auch mal freundschaftliche Beziehungen berücksichtigt werden können!
Ich finde Hikmets Zitat sehr treffend. Für einen stattlichen Wald braucht es viele verschiedene Bäume, Birken, Tannen, Eichen- große und kleine. Der Gedanken, dass jedes Individuum für sich steht und einzigartig ist, seine Berechtigung hat, aber eben doch nur in der Gruppe als Ganzes funktionieren kann beschreibt perfekt den Inklusionsgedanken und sollte für jede Lehrkraft als Leitbild stehen. Natürlich ist es schwer, allen Kindern das Gefühl zu geben, wahrgenommen zu werden, jedem Kind gerecht zu werden und auch auf jedes Kind entsprechend einzugehen. Auch wenn dies als Mammutaufgabe erscheint, sollte wir doch alles daransetzten, dies so gut es geht zu tun. Die Dynamik der Gruppe zu verstehen und diese auch effektiv zu nutzen ist nicht einfach, aber sollte unser Ziel sein. Besonders interessant fand ich den letzten Punkt, der mich zu längerem Nachdenken angeregt hat. Die klare Antwort- nein kann ich nicht. Und können wir etwas von den Schülern erwarten, was wir selbst nicht können. Auch hier die klare Antwort- nein. Sollten wir auch nicht.
Wenn ich im Rückblick auf meine Schulzeit daran denke, bei welchen LehrerInnen ich am meisten und nachhaltigsten gelernt habe, waren es stets die, bei denen ich das Gefühl von Interesse an mir und uns Schülern gespürt habe.
Ich denke es ist absolut wichtig, eine Beziehung zu den SchülerInnen aufzubauen. Zu verstehen, was in ihnen vorgeht. Zu wissen, was bei Ihnen zuhause passiert. Gerade in der Grundschule ist die Einbeziehung der Eltern von großer Bedeutung, denn wenn diese sich nicht wohl fühlen, könnte es schwerer sein, deren Kinder für den Unterricht und die Schule zu begeistern.
Während meiner Arbeit als Lehrerin in Brasilien habe ich in einer Grundschule gearbeitet, welche die Methode des Konstruktivismus anwendet. Dort in dieser Grundschule habe ich mit meinen damaligen Arbeitskollegen und mit den Kindern viel gelernt und viele Erfahrungen gesammelt
Wenn ich all diese Beiträge hier auf dieser Homepage lese, kann ich mich nur an dieser Zeit zurückerinnern. Und was den Beitrag „Der Umgang mit der Gruppe“ betrifft, kann ich sagen, dass ich zu dem damaligen Zeitpunkt gelernt habe, dass man mit jeden Schüler*nnen eine Beziehung aufbauen soll(te).
Nach Unterrichtsende übernahmen wir Lehrer die Aufgabe eines Erziehers und mussten die Schüler bis zum Tagesende betreuen. Diese Betreuung außerhalb der Klasse hat das Aufbauen der Beziehung mit den Kindern gefördert. Wir haben mit den Kindern gespielt, spontane Gespräche geführt, viele Kinder besser kennengelernt und ihr Vertrauen gewonnen.
Eines werde ich nie vergessen: es gab einen Schüler aus einer Nachbarklasse, der Verhaltensauffäligkeiten aufwies. Seine Lehrerin hatte sehr oft Schwierigkeiten mit ihm umzugehen und der Schüler kam oft rennend in meinen Klassenraum. Ich habe ihm dann Zeit gegeben, bis er wieder zur Beruhigung kam und dann, ohne ein Wort zu sagen, ihn wieder zu seiner Klasse gebracht. Und das war ein Kind, mit dem ich während meiner Aufsicht gespielt und viele Gespräche geführt habe. Ich habe eine Beziehung mit ihm aufgebaut und konnte deshalb viele seiner negativen Ausbrüche nachvollziehen und ihm helfen. Ich finde sehr wichtig, dass man den Schülern einen Raum zum Aussprechen gibt. Kinder haben viel Gesprächsbedarf und wollen auch über sich und ihre Bedürfnisse reden, und das machen sie nur, wenn sie anderen wie z.B. den Lehrern vertrauen.
„Man kann ohne Liebe Holz hacken, Ziegel formen, Eisen schmieden, aber man kann nicht ohne Liebe mit Menschen umgehen.“ (Leo Tolstoi).
Der Umgang mit Heterogenität in Lerngruppen stellt wohl jede Lehrkraft vor Herausforderungen. Auf kleinstem Raum treffen die unterschiedlichsten Persönlichkeiten aufeinander, völlig unabhängig von der Klassenstufe. Jede*r Schüler*in möchte dabei erreicht werden, einen Mehrwert aus Wissen und Zwischenmenschlichem mitnehmen – so zumindest die Hoffnung und das persönliche Ziel von Lehrkräften. Diesen „Haufen“ von Charakteren, Launen und Eigenheiten zu bändigen oder auch mal in Schwung zu bringen fordert Fähigkeiten, die hier, wie ich finde, sehr treffend zusammengetragen wurden. Es gilt wohl nicht nur, die Augen überall zu haben, sondern auch stets mit voller Aufmerksamkeit dabei zu sein. Nur so kann es gelingen, die einen zu bändigen und aus den anderen herauszukitzeln.
Im Unterricht gipfelt, was schon in den vergangenen Beiträgen thematisiert wurde: Auftreten und Lehrpersönlichkeit, Vorbereitung und Sprache. Einmal mehr wird klar, dass Lehrkräfte echte Allround-Talente sind.
Beziehungen zu unseren Schüler*innen aufzubauen, ist wohl allen wichtig. Dennoch sollte man immer den Grad zwischen Echtheit und Inszenierung, Wohlwollen und Strenge, „Freundschaft“ und Autorität finden.
„Denen, welche lernen wollen, schadet oft die Autorität der Lehrenden.“
(Marcus Tullius Cicero)
Das Leben einer Lehrkraft besteht eben aus so viel mehr als aus Arbeiten Korrigieren oder stumpfem Unterrichten! Es braucht viel Authentizität, Feingefühl und Expertise. Man muss dazu fähig sein, die Schüler*innen dort abzuholen, wo sie stehen, sie zu begeistern und sie auf das bevorstehende Leben vorzubereiten. Die Schüler*innen sollen gern in die Schule gehen und oftmals ist die Lehrkraft eine wichtige Instanz im Leben eines*einer Grundschüler*in – vor allem dann, wenn die Schüler*innen über kein stabiles soziales Umfeld im Privatleben verfügen. Sie haben es bereits schön beschrieben: Jedes Kind möchte wahrgenommen, gesehen und respektiert werden.
Ein guter Unterricht wird kaum ohne Regeln, Respekt & Planung funktionieren.
Alles in allem sind Ihre Tipps und „Reminder“ sehr schön zusammengefasst und sollten von jeder Lehrkraft an der einen oder anderen Stelle beherzigt werden.
Der Lehrer sollte den Kindern mit Respekt, Toleranz und Akzeptanz entgegenkommen. Jedes Kind ist einzigartig und verdient Aufmerksamkeit. Mit viel Sympathie kann man vieles erreichen. Bei Gruppenbildungen sollte der Lehrer wissen, welche Kinder gut zusammen arbeiten können. Wenn Kinder alleine Gruppen bilden wollen, so arbeiten sie dann nur mit den Kindern zusammen, die sie mögen. Deswegen sollte immer der Lehrer entscheiden, wer mit wem zusammen arbeitet. Es können neue Freundschaften entstehen oder Kinder lernen sich mit gegenseitigem Respekt zu behandeln und sich auch zu helfen.
Danke für die hilfreichen Tipps. Es ist sehr wichtig jedes Kind zu fördern. Wenn Kinder planlos sind oder sich nicht trauen zu zeigen, was sie beherrschen, beziehungsweise schüchtern sind, so ist es die Aufgabe des Lehrers sie zu ermutigen für neue Dinge sich zu öffnen und zu erkennen. Jedes Kind hat die gleiche Aufmerksamkeit von der Lehrperson verdient. Ich kenne manche Lehrer aus meiner Kindheit, die hatten gewisse Lieblinge in der Klasse und benoteten diese auch besser. Das ist sehr gemein gegenüber den anderen, deshalb sollten alle Kinder gleich behandelt werden. Wenn Gruppenarbeit angesagt ist, dann sitzen alle Kinder nur mit den bevorzugten Schülern in den Gruppen, die sie mögen. Pädagogisch betrachtet ist es sinnvoller, wenn der Lehrer die Gruppeneinteilung macht. Bei der Einteilung sollte der Lehrer wissen, wer alles gut zusammen in einer Gruppe arbeiten kann. Durch neue Konstellationen von Gruppen können neue Freundschaften gebildet werden oder die Kinder lernen sich gegenseitig zu unterstützen.
Ich finde das sehr wichtig, dass man als Lehrkraft alle Schüler und Schülerinnen mit ihren Individualitäten im Blick haben und sie gleichbehandeln sollte. Etwas schüchterne Schüler und Schülerinnen dazu motivieren sich zu öffnen finde ich ebenfalls etwas was man nicht als Lehrkraft aus den Augen verlieren sollte. Die Gruppenbildung sollte von der Lehrkraft erfolgen, denn die Lehrkraft kann am besten beurteilen, wer mit wem in einer Gruppenarbeit erfolgreich und zielorientiert arbeiten kann.
Vielen Dank an dieser Stelle für diesen wunderschönen Beitrag! Es sind sehr hilfreiche Tipps, die man erst versteht, wenn man sie hier liest. Ich hätte dies niemals als so wichtig empfunden, wenn sie nicht hier stünden. Wie wollen Schülerinnen und Schüler denn wahrgenommen werden? Manch ein Kind wünscht sich das bestimmt mehr als das andere. Viele sind introvertiert und trauen sich kaum was zu sagen. Doch sind sie so, weil sie sich nicht richtig wahrgenommen fühlen? Viele Aussagen bzw. Tipps in diesem Beitrag kann man nicht einfach lernen, finde ich. Man muss sie fühlen und jeden Tag aufs Neue in der Schule umsetzen.
Dies gelingt einem nicht, wenn man sich die Tipps merkt wie auf einer Karteikarte. Man muss sie in sich hineinschlingen, eins werden mit ihnen. Vor allem der Aspekt der Gruppenbildung. Ich bevorzuge ja jedes Mal neue Gruppen zu bilden, sodass jedes Kind mal mit jedem anderen zusammenarbeitet. Doch wer seine Schülerinnen und Schüler gut kennt und damit ist auch „richtig kennen“ gemeint, der kann es als Lehrkraft sehr weit bringen. Es gibt nichts Schöneres, als die Dankbarkeit der Kinder, wenn sich von Dir als Lehrkraft wahrgenommen und verstanden fühlen. Ist dies nicht das, was uns an dem Beruf auch so gefällt!?
Glücklicherweise habe ich im Seminar von Frau Dr. Marion Ziesmer den oben beschriebenen „Umgang mit der Gruppe“ erlebt und habe mich tatsächlich „wahrgenommen“ gefühlt. Alle Punkte sind richtig und gut. Ich wünsche mir auch, den Kindern die Möglichkeit bieten zu können glücklicher zu werden.
Wie schnell bekommt man als Lehrkraft den im Beitrag dargestellten weiten und gleichzeitig sehr fokussierten Blick auf die Kinder und deren Individualität?
Als Praktikantin wurde ich oft über die Kinder und deren „Besonderheiten“ von den Lehrkräften „informiert“. Leider waren die Kommentare oft auf Stereotypen basiert und voreingenommen. Meine eigenen Erkenntnisse und Beobachtungen konnte ich nach einigen Wochen selbst machen und die Kinder auf diese Weise neu kennenlernen.
Leider hat der Link auf meinem PC nicht funktioniert. Gibt es eine andere Möglichkeit das Interview zu sehen?
Liebe Grüße. Irina
Die SuS so zu sehen wie sie wirklich sind und Ihnen das Gefühl zu geben, dass sie verstanden, akzeptiert und wertgeschätzt werden ist etwas, das den Kindern über den Unterricht hinaus so viel Positives mitgeben kann. Sei es nun ein gestärktes Selbstvertrauen, ein Glücksgefühl oder stolz auf seine eigenen Stärken zu sein. Dafür braucht es jedoch nicht nur, wie von der Autorin sehr richtig angemerkt, die Sinneskanäle auf Empfang statt Ausstrahlen, sondern auch Zeit und wirkliches, aufrichtiges Interesse. Denn wenn die Kinder das Gefühl bekommen, dass es der Lehrkraft ernst damit ist sie kennenzulernen, dann sind sie viel mehr bereit sich zu öffnen und zu zeigen, was hinter ihren Fassaden steckt. Schließlich freuen sich Kinder ganz genau wie Erwachsenen, wenn man Ihnen Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt. Und das beeinflusst sowohl die Beziehung zwischen den SuS und der Lehrkraft, als damit verbunden auch die Arbeits- und Lernbereitschaft der Kinder. Und auch die Lehrkraft selbst kann daraus für sich profitieren. Wie beispielsweise im Kommentar von Frau Put, die aus eigener Erfahrung berichtet, wie ihre Wut gegenüber einem Schüler verfliegt wenn sie sich auf dessen positive Aspekte besinnt.
Auch die in den Tipps genannten Anregungen bezüglich der Gruppenarbeit empfinde ich als sinnvoll. Denn natürlich ist es für die SuS schön, wenn Sie immer mit ihren besten Freunden oder besten Freundinnen zusammenarbeiten dürfen, aber ein Wechsel in der Zusammensetzung der Arbeitsgruppe kann auch interessante neue Gruppendynamik aufzeigen, den Grundstein für neue Freundschaften legen und Kooperation- und Teamfähigkeit stärken, was wiederum die Klassengemeinschaft als solche bestärkt. Auch für diese geplanten Gruppenzusammensetzungen ist es notwendig die Kinder zu kennen und richtig einschätzen zu können. Da ich selbst aus dem Elementarbereich komme, in dem die Bindung zwischen pädagogischem Personal und Kind meines Erachtens noch einmal stärker ist bzw. man sich persönlich näher steht als in der Grundschule, ist es mir sehr sehr wichtig ein gutes Verhältnis zu meinen zukünftigen SuS aufzubauen und ich bin sehr froh darüber im Vorab schon einmal nützliche und vor allem ehrliche ungekünstelte Tipps erhalten zu können.
Vielen Dank für dieses wunderschöne Zitat von Hikmet – ein klasse Vergleich!
Ich halte diesen Blogbeitrag für besonders wichtig, da ich in meiner Schullaufbahn viele Lehrkräfte kennengelernt habe, die ihre Schülerschaft als breite Masse angesehen haben. Kinder wollen aber nicht nur als Masse angesehen werden, sondern als Individuum! Es ist längst belegt und jeder, der mal unterrichtet hat wird wissen, dass keine Klasse homogen ist und wir auch von dem Gedanken wegkommen müssen, eine homogene Einheit als Ziel zu haben. Allein schon bei dieser Problematik versteht es sich von selbst, dass man als Lehrkraft die Schülerpersönlichkeit durchschauen sollte.
Ebenso wichtig ist der angesprochene Punkt, dass SchülerInnen merken, wenn man sich verstellt, sich selbst insziniert und nur so tut als ob oder ob man sie wirklich wahrnimmt und versteht.
Kurzum: weg mit der Fassade! Versuchen Sie nicht es sich leichter zu machen, indem Sie alle Kinder in die gleiche Schublade stecken. Schärfen Sie Ihre Sinne. Seien Sie wachsam. Gehen Sie individuell auf die Kinder ein, auch wenn das manchmal einen Mehraufwand bedeutet.Ihre SchülerInnen werden es Ihnen danken.
Danke für diesen wichtigen Beitrag!
Meiner Meinung gehört es, zu einer der wichtigsten Aufgaben der Lehrperson hinter die Fassade der SuS blicken zu können und diese individuell wahrzunehmen. Umso wichtiger ist es zu lernen, wie man mit heterogenen Gruppen umzugehen hat, denn jedes Kind bringt verschiedene Voraussetzungen mit. Die Partner- oder Gruppenarbeitsphasen sind förderliche Möglichkeiten. In Kleingruppen ist es meist leichter, die Kompetenzen der Kinder zu beobachten bzw. einzuschätzen und jedem eventuell ein Lob zu schenken. Von Vorurteilen und favorisierten SuS sollte abgelassen werden, um die Bedürfnisse jedes Individuums berücksichtigen zu können. Jedes Kind benötigt Zeit, um sich zu offenbaren und einen Mentor, der diesen Prozess fördert.
Vielen Dank für die Tipps. Mich würde tatsächlich der Tipp „Reaktionen antrainieren“ interessieren. Wie genau soll das gelingen? Wie kann solch ein Training in den Unterricht eingebaut werden?
Leider kann der Link zu Ihrem Interview nicht aufgerufen werden. Gibt es da eine andere Möglichkeit, Zugriff zu erlangen?
Jede Person, also auch jede*r Schüler*in ist ein Individuum mit unterschiedlicher Wahrnehmung, unterschiedlichem Verhalten und v.a. unterschiedlichem Denken. Als Lehrperson sollte dies einem bewusst sein. Ich denke es ist sehr schwer in jeder Unterrichtsstunde allen Schüler*innen die gewollte und verdiente Aufmerksamkeit zu schenken, doch es kommt nicht auf jede einzelne Stunde an, sondern es geht ums Gesamte, um viele Stunden und die gesamte Zeit die man mit seinen Schüler*innen verbringt. Manchmal brauch die eine Person in einer bestimmten Situation mehr Aufmerksamkeit als eine andere. Das Ziel ist es jedoch, den Schüler*innen das Gefühl zu vermitteln, dass sie gesehen werden und nicht außenvor sind. Es ist außerdem von besonderer Relevanz alle Schüler*innen wahrzunehmen und einschätzen zu können, um aus seinen Beobachtungen über eine gewisse Dauer Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten machen zu können. Das Wahrnehmen und Verstehen der Schüler*innen ist außerdem besonders wichtig, um diese einschätzen zu können. Z.B. wie Sie es geschrieben haben, für die Gruppenbildung durch die Lehrperson vornehmen zu können, so dass ein angenehmes Klima in den Gruppen herrscht. Es sollte auch dafür gesorgt werden, den Zusammenhalt und das Vertrauen innerhalb der Klasse zu stärken und zu helfen, Konflikte zu vermeiden bzw. zu lösen. Die Bedürfnisse der Schüler*innen sollten erkannt und wahrgenommen sowie darauf eingegangen werden – im Unterricht sowie außerhalb des Unterrichts. Dies wird die Lehrpersonen-Schüler*innen-Beziehung stärken und es sollte dringendst vom „Wegignorieren“ von Schüler*innen in Bezug auf Gesagtes oder Getanes abgeraten werden, dies ist schädlich für das Klassenklima, für die Schüler*innen und für die Lehrperson.
Ja, ich finde es ist einen sehr wichtigen Aspekt, dass wir als Lehrpersonen und Begleiter und Unterstützer in der Klasse, jeden einzelnen SuS das Gefühl geben sich wohl bei uns zu fühlen. Dabei ist es sehr wichtig, dass wir sie wahrnehmen und sie nicht oberflächlich betrachten, sondern soweit es geht die Persönlichkeiten hinter den Kindern erkennen und wahrnehmen und darauf eingehen. Ich selbst fand es wichtig wahrgenommen zu werden und fühlte mich wohl bei den Lehrpersonen, die mir dieses Gefühl schenkten. Es geht hierbei nicht darum, dass die Lehrpersonen nett sein sollten, sondern dass sie mir zeigten, meine Persönlichkeit erkennen zu wollen und eine Harmonie in den Klassen verschaffen wollen. Die Harmonie in der Klasse herzustellen, ist meines Erachtens sehr bedeutungsvoll, um diese zu erschaffen spielt es natürlich eine Rolle, was für eine Haltung man als Lehrkraft Preis gibt aber auch, wie sie schon sagten darauf achtet, wie die Gruppen gebildet werden, sodass sich die SuS in der Gemeinschaft wohl fühlen und gemeinsam agieren können.
Wie schon im Beitrag vorher wird deutlich wie sichtbar die Beobachtung der SuS ist. Ein wichtiger Bestandteil des Verstehens von Individuen ist unsere Unvoreingenommenheit und die Bereitschaft, unsere Einschätzungen über einzelne Kinder zu überdenken.
“Das gelingt Ihnen nur, wenn Sie es schaffen von ihrer eigenen Person und Befindlichkeit abzusehen”
Genau, nämlich dann, wenn ein Kind uns ganz besonders wenig respektiert / zu mögen scheint. Gerade bei schwierigen SuS ist es wichtig “hinter die Fassade”zu schauen. Besonders durch Gespräche mit Kolleg*innen können wichtige Erkenntnisse entstehen. Vielleicht wissen sie etwas, kennen Elternhaus/ Geschwister.
Reflektierende Gespräche sollten jedoch über alle SuS stattfinden. Leider ist dazu oft zu wenig Zeit und gerade über die unauffälligen Kinder wird evtl weniger nachgedacht/besprochen, weil sie keine “Probleme” machen. Durch Wissen entsteht Verständnis und dadurch Akzeptanz und evtl Ideen für einen anderen Umgang/ eine neue Rolle des Kindes in der Klasse/ eine andere Fördermöglichkeit…. Wenn wir die Mitglieder unserer Gruppe als wichtige und wertvolle Bestandteile eines großen ganzen Wahrnehmen gelingt es uns hoffentlich die Stärken von allen hervorzuholen
Diesen Beitrag finde ich besonders schön, da ich es auch als wichtig und notwendig empfinde, dass wir Lehrkräfte uns für unsere SuS interessieren sollten. Wir sollten uns mit ihrer Lebenswelt befassen und die einzelnen Charaktere besser kennenlernen. Natürlich kann es etwas schwieriger sein, die Kinder sehr gut kennenzulernen, wenn man nur ein paar Stunden in der Woche dort Unterricht hat, aber es ist trotzdem möglich. Ich denke, dass es sehr wichtig ist, die Eigenschaften der Kinder wahrzunehmen und sie hin und wieder dafür zu loben oder spüren zu lassen, dass man von den Fähigkeiten weiß. Das fördert auch das Selbstbewusstsein der Kinder und kann gute Motivationsschübe geben. Gerade Unterrichtsphasen, in denen man sich als Lehrkraft zurücknimmt kann man wunderbar beobachten, wie einzelne Gruppen in der Klasse funktionieren und somit wieder mehr über einzelne Charaktere herausfinden. Ich glaube aber auch, dass es eine Herausforderung sein wird, immer allen SuS das Gefühl zu geben, dass man sie wahrnimmt. Ich habe es schon einmal erlebt, dass ein Schüler nach einer Stunde zu mir kam und mich gefragt hat, was ich gegen ihn habe, weil ich ihn die ganze Stunde nicht einmal rangenommen habe.
ein sehr wichtiger Beitrag. Denn er spielt auf die Authentizität der Lehrpersonen an. Den Schülerinnnen und Schülern mit gestellter Persönlichkeit und Freude gegenüber zu treten funktioniert nicht. Sie werden ganz schnell merken, dass wir sie nicht ernst nehmen würden und sie werden folglich Überlegungen anstellen, wie dass wir nur da sind, weil wir da sein müssen. Was wird passieren, wenn wir die Schülerinnen und Schüler nicht ernst nehmen? Sie werden ebenfalls anfangen uns nicht mehr enrst zu nehmen und vermutlich diversen „Anweisungen“ von uns nicht mehr Folge leisten. Sie also zu respektieren, ihnen gestatten Wünsche zu äußern und auf ihr Befinden und ihre Interessen einzugehen, wird die die Schüler*innen-Lehrer-Beziehung auf eine neue Ebene befördern.
Ich denke, dass es in dem Zusammenhang wichtig ist, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, sich individuell zu entwickeln. Durch die Wertschätzung, die man den Kindern zeigt, sollte man sie unterstützen und ermutigen, ihren eigenen Weg zu finden. Im Zuge dessen, finde ich es ebenfalls wichtig, mit den Lernenden gemeinsam zu thematisieren, dass alle Menschen unterschiedlich sind und sie so respektiert und akzeptiert werden sollten, wie sie sind.
Ich kann mich Ihnen nur anschließen, dass jeder Schüler und jede Schülein das Gefühl haben muss von der Lehrperson wahrgenommen zu werden. Denn heutzutage sind die meisten Schulen Ganztagsschulen. Bei einer gebundenen Ganztagsschule verbringen die Kinder pro Tag ungefähr 8 Stunden in der Schule. Eigentlich kann man sagen, dass die Kinder fast mehr Zeit in der Schule verbringen als zu Hause. Und deswegen ist es so wichtig, dass man zu den Kindern eine Beziehung aufbaut und sie nicht nur oberflächlich wahrnimmt. Besonders Kinder aus schwierigen Verhältnissen oder schlimmen familiären Situationen suchen in der Lehrperson einen Ersatz. Einerseits eine große Verantwortung, aber anderseits auch eine unfassbare Möglichkeit. Denn man hat als Lehrperson die Chance noch etwas bei den Kindern zu verändern. Man muss nur genau hinschauen und jeden Schüler sowie jede Schülerin versuchen so wahrzunehmen wie sie sind.
Das Gefühl der Wahrnehmung ist ein Gefühl, das niemandem verweigert werden sollte. Bereits eine persönliche Begrüßung im Treppenhaus kann die Kinder sowie einen Selbst erfreuen. Wenn sie die Kinder mit ihren Namen begrüßen, bekommen sie das Gefühl, wahrgenommen zu werden. Doch dies ist nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Ich denke, dass jede Person gerne so behandelt werden würde, wie sie es in diesem Beitrag beschrieben haben. Niemand wird gerne übersehen. In jedem Menschen steckt mehr als wir auf den ersten Blick wahrnehmen. Wie sie schon sagen, jeder Raufbold hat eine weiche Seite und jedes stille Mäuschen etwas zu sagen. Es liegt jedoch an der Lehrkraft, ob sie diese Eigenschaften entdecken möchte. Dazu zählt, sich genauer mit den Kindern auseinander zu setzen. Sie müssen mit den Kindern kommunizieren sowie auf die Interessen und Konflikte jedes Einzelnen eingehen. Meist freuen sich die Kinder bereits, wenn sie sich einer Person anvertrauen können. Wenn sie dem Kind zusätzlich noch aufmunternde und unterstützende Worte zureden und nach einiger Zeit fragen, ob sich deren Situation denn gebessert hätte, merken die Kinder ein wahres Interesse. Denn wenn das Interesse ihnen gegenüber nur vorgetäuscht ist, merken das die Kinder relativ schnell und werden sich ihnen nicht wieder so schnell anvertrauen, denn nichts ist schlimmer als vorgetäuschtes Interesse.
Es ist ein wichtiger und harter Teil des Lehrberufs, persönliche Sympathien beiseite zu legen – jedes Kind verdient unser bestes und hat so viel zu bieten, vor allem wenn man einen Blick hinter die Kulissen wirft! Der erste Eindruck ist nie alles. Während meines Praktikums war der “coole“ Desinteressierte, der immer den Unterricht störte, auch der erste, der die anderen fragte, ob alles mit ihnen in Ordnung sei, wenn sie weinten; die große dominante Anführerin entpuppte sich als zart und sensibel und war immer auf die Meinungen der anderen bedacht. Das Kennenlernen der Kinder kann der schönste Teil des Lehrberufs sein und dabei helfen, sich auch selbst zu öffnen!
Mich berührt auch das emotionale Aufgehobensein in der Gruppenarbeit sehr – nicht wenige von uns kennen die Teambildungen aus dem Sportunterricht, in denen immer die selben Kinder übrig blieben, oder Gruppenarbeiten, in denen manche Kinder von niemandem freiwillig aufgenommen wurden. Gruppenarbeit funktioniert erst, wenn in der Gruppe auch ein sicherer Raum für alle entsteht; um solche Räume zu erschaffen, ist es unerlässlich, seine Klasse und die Gruppendynamik zu kennen! In Klassen, die man nur für eine kurze Zeit begleitet oder noch nicht gut kennt, hat es für mich gut funktioniert, die Kinder spielerisch zusammenkommen zu lassen – jeder erhielt eine Motivkarte und sollte seine Partner mit demselben Motiv finden! Zumindest in dieser einen Stunde hat diese Alternative gut funktioniert und den jüngeren Schülerinnen und Schülern viel Spaß gemacht, ohne dass jemand übrig blieb!
Der Großteil der Menschheit hat das Bedürfnis gesehen, wahrgenommen und verstanden zu werden und gleichzeitig wird in Gruppenarbeiten oft die Gruppe als gesamtes Konstrukt bewertet, ist das nicht ein wenig widersprüchlich? Ich habe es zum Beispiel gehasst, wenn in der Schule die Gruppe eine Bewertung bekommen hat. Ich habe mich nicht gesehen gefühlt und es hat eine Stresssituation erzeugt. Ich war nicht mehr allein für meinen Erfolg zuständig, sondern dieser wurde von anderen beeinflusst aber vor allen Dingen hätte es sein können, dass ich für den Misserfolg anderer verantwortlich war. Zum einen, weil die Note oft nur auf unser Endergebnis abgestimmt war und nicht auf unseren Prozess, zum anderen, weil man es oft nicht beeinflussen konnte, denn wenn ein Gruppenmitglied nicht den Ansprüchen der Lehrkraft entsprochen hat, dann alle anderen mitgezogen wurden. Das kann zu emotionaler Instabilität in Gruppen und zu Frustration führen. Da knüpft auch der Punkt der emotionalen Sicherheit in Gruppen an. Leider werden im Alltag oft Gruppen erstellt, in denen das nicht im Fokus steht. Kriterien sind oftmals: Jungs und Mädchen ausgewogen zu verteilen (auch ein etwas veraltetes Konzept), Leistungsstarke und Leistungsschwache SchülerInnen in eine Gruppe zu stecken (schon besser, aber auch hier wird das Individuum nur an seiner Leistung und nicht an seiner Essenz erkannt und oftmals ist den SchülerInnen ihre zugewiesene Rolle schnell bekannt und das fühlt sich sicherlich nicht schön an) oder eine zufällige Auswahl. Wie also eine Gruppe zusammenstellen, in der sich jede Person gesehen fühlt? Das kann ich ehrlich gesagt noch nicht beantworten, auch wenn ich es gern könnte, da diese Thematik sehr wichtig für den Lernerfolg und den Selbstwert der Kinder ist. Ich denke pauschal kann diese Frage auch nicht beantwortet werden, denn jede Klasse ist anders und das ist das wunderbare daran. Nutzen wir diese unterschiedlichen Aspekte um jeder/jedem seinen Platz in der Gruppe zu geben, aber so, dass die Kinder nicht das Aushängeschild dieser Besonderheiten sind (Leistungsstark/Leistungsschwach) sondern sie wahrgenommen und dafür geschätzt werden.
Ich arbeite in einem Kinderladen und habe selbst erlebt, wie leicht es ist, manchen Kindern mehr Aufmerksamkeit zu schenken oder bestimmte Kinder sympathischer zu finden als andere. Doch wenn ich bewusst darüber nachdenke und mein Verhalten reflektiere, fällt es mir leichter, in jedem Kind individuelle besondere Eigenschaften und Talente zu erkennen. Erst kürzlich habe ich die wertvolle Erfahrung gemacht, dass mir aufgrund meiner Voreingenommenheit und Starrheit beinahe ein wundervolles Kind entgangen wäre. Doch indem ich meine Einstellungen hinterfragt und mich für das Kind geöffnet habe, konnte ich erkennen, wie einzigartig und verzaubernd es ist. Seitdem teile ich wertvolle und wunderschöne Momente mit diesem Kind, die uns beiden merklich viel bedeuten. Diese Erfahrung hat mich nachdenklich gemacht. Wie viele Kinder und wie viele besondere Momente, die uns verbinden könnten, sind mir möglicherweise schon entgangen oder werden mir als Lehrkaft entgehen, wenn ich nicht jedes Kind gleichermaßen wertschätze und hinter die äußere Fassade blicke? Jedes Kind hat wundervolle Eigenschaften, die es ausstrahlt, wenn wir offen sind, uns für das Kind interessieren und es wirklich wahrnehmen. Es ist meine Verantwortung als Lehrkraft mich von meinen Vorurteilen und Voreingenommenheiten zu befreien und jedem Kind mit Respekt, Wertschätzung und Offenheit zu begegnen. Denn nur so kann ich die Einzigartigkeit jedes Kindes erkennen und es darin unterstützen, sein volles Potenzial zu entfalten. Es ist eine Herausforderung, aber es ist eine Bereicherung, wenn ich die Vielfalt und Individualität jedes Kindes schätze und ihnen die gleiche Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenbringe. Indem ich mich bewusst dafür entscheide, jedes Kind als einzigartiges Individuum zu betrachten und mich von meiner subjektiven Sichtweise zu lösen, schaffe ich eine Atmosphäre, in der sich alle Kinder gesehen, gehört und respektiert fühlen.
Das Zitat von Hikmet drückt einen tiefen Wunsch nach Harmonie und Gemeinschaft aus, wie ihn, so denke ich, die meisten von uns verspüren. Die Metapher fordert uns auf, in unserem eigenen Leben selbstständig und frei zu sein, gleichzeitig aber auch die Bedeutung von Zusammenarbeit und Solidarität zu erkennen. Damit dies funktioniert, müssen wir als Lehrkräfte die SchülerInnen als ganze wahrnehmen und begleiten. Ich finde die Beispiele „im Macho die Zartheit erkennen“ und „in der schüchternen Person den Löwen“ sowie „den Menschen mit Förderbedarf Mut zu verleihen“, symbolisieren bereits die Heterogenität einer Gruppe, die sich immer unterschiedlich zusammensetzt, und in der ganz unterschiedliche Bedürfnisse herrschen.
Ich finde das Zitat sehr passend, da die Vorstellung wie ein Baum zu leben, Stärke und Wachstum symbolisiert. Sie sind im Boden fest verwurzelt und streben in die Höhe. Die Metapher drückt aus, dass es unser Ziel sein sollte die Kinder so zu begleiten, dass wir sie darin bestärken ihren eigenen Weg zu gehen und ihre Träume zu verwirklichen.
Dies kann nur gelingen, wenn wir uns für den Menschen als solchen interessieren, wie im Beitrag erwähnt.
Darüber hinaus betont das Zitat den Wald, in welchem eine Vielzahl an einzigartigen Bäumen gemeinsam ein harmonisches Ökosystem bilden. Diese Vorstellung erinnert an das Ziel eines harmonischen Zusammenlebens.
Unsere Aufgabe als Lehrkraft ist es die Kinder so anzuleiten, dass sie in ihren Gruppen wachsen können, sicher im Boden verankert bleiben aber sich auch als Gemeinschaft zu respektieren und gegenseitig zu stärken.
Die letzten Punkte des Beitrags regen mich zum Nachdenken an. Ich glaube wir tendieren häufig zu sehr dazu die Kinder Sachen zu fragen die sie gar nicht wirklich beantworten können. Wir vermitteln den Kindern doch das sie auf ihr Bauchgefühl hören sollen um intuitiv handeln zu können. Sollten wir hier nicht versuchen, anstatt im Nachhinein Fragen zu stellen wie „Warum hast du das getan?“, das Kind in seinem Prozess zu beobachten, zu begleiten und den Prozess anzuerkennen, den es durchlaufen ist?
Wie in den vorherigen Beiträgen schon erwähnt, vertrete ich auch die Meinung das Einzel- und Gruppenarbeiten viel zu häufig auf die Bewertung des Ergebnisses abzielen, was wenig Aussagekräftig in Bezug auf die Anstrengung, den Prozess des Lernens und die individuellen Beiträge in der jeweiligen Gruppe ist.
Als Lehrkraft haben wir die Aufgabe jeden Schüler und jede Schülerin wahrzunehmen und einzeln kennenzulernen. Wir müssen Interesse an den Kindern zeigen, damit sie sich wohlfühlen und uns vertrauen. So können wir gemeinsam in der Klasse lernen. Ich denke es ist irgendwo auch normal, manche Schüler*innen mehr zu mögen als andere. Man sollte aber versuchen diese Gefühle als Lehrkraft auszuschalten und jedem Schüler*in die gleichen Chancen und die gleiche Aufmerksamkeit zu geben.
Der Beitrag ist sehr angenehm zu lesen und enthält sehr wichtige Tipps für den Umgang mit der Gruppe. Im Umgang mit der Klasse als Gruppe, finde ich es wichtig die Kinder nicht nur oberflächlich zu betrachten, sondern auch hinter die Fassade zu gucken. Wie im Beitrag erwähnt, merken die Schülerinnen und Schüler ob ernsthaftes Interesse an ihrer Persönlichkeit gezeigt wird, oder ob dieses nur vorgespielt ist, Daher ist eine ehrliche Intention wichtig. Den Schülerinnern und Schülern heiter aber konsequent zu begegnen erinnert mich an den Begriff „liebevolle Strenge“, welcher ein charmant und zuvorkommendes Auftreten nicht ausschließt. Im Kindesalter werden sich viele Verhaltensweisen abgeguckt, also sollten wir uns als Lehrkräfte so verhalten und vorleben, wie wir uns selbst einen Umgang wünschen.
„Sie werden es Ihnen danken, wenn sie merken, dass Sie sich wirklich für sie als Menschen interessieren, für jeden einzelnen und für die Gruppe insgesamt“
Ein sehr schöner Aspekt, der mir sehr am Herzen liegt. Ich empfinde es als wichtig, den Kindern das Gefühl zu geben, dass man sie versteht und wertschätzt. Dennoch ist dies mit einem gewissen Schwierigkeitsgrad verbunden, da man nicht auf jeden einzelnen Schüler oder jede einzelne Schülerin direkt wahrnehmen kann. Umso wichtiger ist der Aspekt „Sie müssen sich auf Besonderheiten des Einzelnen und der Gruppe einlassen“. Ich finde die Tipps in diesem Beitrag sehr hilfreich, vor allem da sie praxisorientiert sind. So kann man sich viel besser in die Situationen hineinversetzen und das Handeln nachvollziehen.
Es ist wichtig, jedes Kind im Blick zu behalten und auf alle Schüler*Innen individuell einzugehen, da sie alle unterschiedliche Bedürfnisse, Fähigkeiten und Lernstile haben. Hinzu kommen die unterschiedlichen familiären und sozialen Hintergründe, die die Schüler*Innen mitbringen. Dies erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, Empathie und Sensibilität seitens der Lehrkraft, um die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. In der Umsetzung finde ich dies sehr herausfordernd, vor allem wenn es große Klassen sind. Zudem trägt das individuelle Eingehen auf die Schüler*Innen dazu bei, eine positive Beziehung zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schüler aufzubauen, was wiederum das Lernklima verbessert und das Selbstvertrauen der Kinder stärkt.
Der Umgang mit der Gruppe, ist im Unterricht ein wichtiges Thema und gerade der letzte Satz mit der Aussage: Können Sie immer genau erklären, warum Sie etwas so und nicht anders getan haben? Eben!“ hat mich etwas aufhorchen und nachdenken lassen. Denn wenn ich so überlege, habe ich die Frage: „Warum hast du das jetzt getan?“ Schon öfter in meiner Arbeit mit Kindern selbst gestellt und wie oft habe ich eine zufriedenstellende Antwort bekommen? Ich denke dies kann ich an einer Hand abzählen. Hat mich dies im Nachhinein frustriert? Ja hat es, denn ich wollte eine Antwort mit Erklärung haben. Aber ich habe nicht nachgedacht, dass es eventuell gar keine Antwort gibt. Denn wenn ich jetzt überlege, gibt es so viele Situationen, in denen ich selbst einfach etwas gemacht habe, ohne es erklären zu können. Ich habe es einfach aus dem Impuls daraus gemacht, einfach so. Aber wieso soll ich sowas dürfen und die Kinder nicht? Wieso sollen sie alles erklären müssen? So machen wir Unterschiede und diese Unterschiede zwischen mir und den Kindern müssen nicht sein. Ich gehöre genauso in die Gruppe zu den Kindern, eine gemeinsame Gruppe mit einem Umgang auf Augenhöhe. Eine Gruppe in der sich alle sicher und geborgen fühlen. In der sich jeder so ausleben kann, wie er will, ohne Angst haben zu müssen ausgeschlossen oder immer wieder ermahnt zu werden. Denn jeder bringt seien Erfahrungen und Geschichten mit. Geschichten, die jeder erlebt hat und die er vielleicht nicht sofort erzählen will. Aber wenn man dann hinter die Fassade des Schülers blicken kann, dann kann so viel passieren. Ich denke gerade an einen Schüler, der immer in der Klasse „aufgefallen“ ist. Er war immer unruhig, laut und hat reingerufen, wenn sich andere gemeldet haben. Auch seine Antworten waren immer nur „Quatsch“ und wurden immer mit einem Lachen erzählt. Wenn es, aber darum ging etwas zu präsentieren oder vorzustellen, war er immer sehr ruhig, wollte nichts vorstellen und hat sich zurückgezogen. Vor allem vor der ganzen Klasse wollte er nie etwas „ernstes“ vortragen. Doch nach einem Projekt, welches in kleinen Gruppen zur Theaterwoche angeboten wurde, hat mich dieser Junge sehr überrascht, denn er hat bei der Vorführung innerhalb der Gruppe sich getraut etwas frei zu sprechen. Und dieses frei sprechen hat alle sehr berührt, so berührt, dass es in der Gruppe so leise war wie noch nie. Auch das Feedback der anderen Kinder darauf war superschön zu beobachten, denn ihre Augen haben geleuchtet. Und in einem Gespräch danach mit der Gruppe hat der Junge erzählt, dass er sich nur getraut hat, weil er sich in der Gruppe wohl gefühlt hat. Im Nachhinein ist dann noch herausgekommen, dass er in der anderen Schule leider negative Erfahrungen beim Vortragen gemacht hat. Seit dieser Situation in der Projektwoche erlebe ich diesen Jungen als ganze anderes Kind, wenn es um das Erzählen, Sprechen und Dichten geht.
Ich finde es sehr wichtig, dass jeder Schüler und jede Schülerin sich von der Lehrkraft beachtet fühlt. Das ist meiner Meinung nach das eigentliche Geheimnis des Unterrichtens. Man kann zum Beispiel in einem selbstbewussten Schüler auch dessen sanfte Seite erkennen. Es ist wichtig das auf die Besonderheiten jedes einzelnen eingeangen wird und auf die Gedanken und Gefühle Rücksicht genommen wird. Man sollte darauf achten, eine positive Atmosphäre zu schaffen und eine Gruppe so zu bilden, dass sich jedes Mitglied wohl fühlt.
Es ist wichtig, eine Atmosphäre des Vertrauens und der Wertschätzung zu schaffen, in der sich alle Beteiligten wohlfühlen können.
Mir persönlich ist es wichtig eine inklusive Sprache zu verwenden. Sätze wie „Ich wünsche mir von uns…“ anstatt „Ich wünsche mir von euch…“ signalisieren, dass Lehrperson und Schülerschaft eine Gemeinschaft bilden. Die Lernenden sollen spüren, dass sie der Lehrperson/ mir wichtig sind und diese/ ich ein echtes Interesse an ihnen als Individuen hat/ habe.
Gleichzeitig sollte die Lehrperson Fehlerkultur und Selbstreflexion vorleben. Ich denke, niemand ist perfekt – auch Lehrkräfte nicht. Es ist wichtig zuzugeben, wenn man selbst einen Fehler gemacht hat. Schüler:innen sollten ermutigt werden, offen Probleme oder Unzufriedenheiten anzusprechen. Eine offene Feedbackkultur fördert das gegenseitige Vertrauen.
Die Lehrperson befindet sich ebenfalls in einem kontinuierlichen Lernprozess. Indem sie dies kommuniziert, schafft sie Nähe zu den Lernenden. Auch der Wunsch, die Persönlichkeiten der Schüler.innen besser kennenzulernen, trägt zum Vertrauensaufbau bei.
Nicht zu unterschätzen ist zudem die Bedeutung von Körpersprache und Blickkontakt. Ein offener, zugewandter Körper und Augenkontakt signalisieren Interesse und Wertschätzung.