Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen (Twain).
- Lassen Sie sich nicht provozieren!
- Versuchen Sie jede, auch die herausforderndsten Provokationen, sportlich und humorvoll zu parieren.
- Perfektionieren Sie ihre Fähigkeiten zur Selbstkritik, Selbstironie und Selbstparodie.
- Ein Bonmot zur rechten Zeit entschärft so manche brenzlige Unterrichtssituation.
- Seien Sie ständig im Wechselspiel mit der Gruppe.
- Treten unvorhergesehene Szenarien oder abweichende Redebeiträge auf, überprüfen Sie auch diese auf Humorgehalt.
- Auch jüngere Schüler können bereits sehr witzig sein.
- Beispiel: Der Schüler A. (4. Klasse) wurde gerügt, weil die Lehrerin (eine Lady in den besten Jahren), das Gefühl hatte, dass er nicht aufpasst.
- Dialog:
- L.: A., du passt nicht auf.
- A.: Doch!
- L.: Dann sag mir doch bitte, wo auf dem Arbeitsblatt wir gerade genau sind.
- A.: Das kann ich leider nicht sagen, weil ich immer nur an Sie denken kann.
- Anspruch an sich selbst als lehrende Person:
- Versuchen Sie witziger zu sein als die Schüler*innen.
- Es sollte uns gelingen, da wir einfach mehr Erfahrung haben.
- Auch Elterngespräche lassen sich mit geistreichem Witz entschärfen.
- Beispiel: (Mutter, Herkunft nicht mehr ermittelbar, möchte, dass ihr Sohn das Gymnasium besucht. Die Lehrerin, eine Lady in den besten Jahren, bezweifelt die Qualifikation)
- Dialog:
- M.: Mein Sohn Gymnasium, sonst mein Mann dich f…. .
- L.: Es ist sehr liebenswürdig von Ihrem Mann, dass er sich solche Mühe gibt, aber leider habe ich keinen Bedarf.
- M. (mit schrill sich steigernder Stimme): Alles f…mein Mann, deine Mutter, deine Schwestern, deine Cousinen, alles…..
- L.: Wie gesagt, die Bemühungen Ihres Mannes sind erstaunlich, aber leider hat meine ganze Familie keinen Bedarf.
Zu weiteren Informationen über den kindlichen Humor lesen Sie bitte folgendes Interview mit Kirsten Boie und Finn Ole Heinrich
Bildquelle: https://de.wikipedia.org
Die Crux mit dem Witz. Ich glaube, dass das immer eine sehr schmale Gratwanderung ist, welche Bemerkungen vom Gegenüber gut aufgenommen werden und welche nicht. Denn es ist auch möglich, dass der Schuss nach hinten losgeht.
Darüber hinaus muss eine gute Portion Schlagfertigkeit aufgewiesen werden. Denn würde eine Mutter eine Lehrperson derartigen beschimpfen, würde diese vermutlich relativ perplex sein. Jedoch wäre eine Entgegnung, wie im Dialog, sehr geistreich, da die Person gegenüber nicht beleidigt wird.
Ich werde auf alle Fälle versuchen, mir diese Schlagfertigkeit anzueignen, da es einem das Leben als Lehrperson sehr vereinfachen wird.
Schlagfertigkeit sollte man sich als Lehrer unbedingt aneignen, damit die Klasse nicht denkt man könne auf der Nase des Lehrers tanzen. Es kommt aber auch darauf an, dass es nicht beleidigend wird und der Lehrer nicht vergesst, dass sie mit Kindern reden und nicht Erwachsenen, egal wie „witzig“ sie sei sollten.
Ich kann mich VS nur anschließen: Schlagfertigkeit ist unfassbar wichtig. Denn Kinder versuchen ständig ihre Grenzen auszutesten. Besonders in der Pubertät wollen sie sich vor ihren Mitschülern beweisen und können auch schon mal sehr frech werden. Als Lehrperson muss man aufpassen, dass die Schüler*inne einem nicht auf der Nase rumtanzen. Man muss den Schülern klarmachen wer, in der Klasse das sagen hat. Dies sollte in einer respektvollen weise geschehen.
Da Gesprächsführung in der Ausbildung zum Lehrer leider nur peripher unterrichtet wird, können Eltergespräche zu einer sehr großen Herausforderung werden. Humor und die Fähigkeit diesen gekonnt und gezielt einzusetzen bietet die Möglichkeit, Fronten zu erweichen, das in Angriffsposition Gesagte erneut zu überdenken und sich für eine andere Handlung zu entscheiden. Es ist sozusagen eine zweite Chance an das Gegenüber. Härte wird hier bewusst nicht mit Härte beantwortet. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Gesprächspartner noch zugänglich bleibt und ein Konflikt Lösung findet. Schon zu Hofe verpackte der Narr seine kritischen und reflektierten Auskünfte in einem geistreichen Witz. Es geht im Umgang mit Kindern und Erwachsenen also werder darum, einen niederschmetterndernden sarkastischen Witz einzusetzen, noch sich über jemanden anderen lustig zu machen. Auch die Demonstration von Macht durch Witzigkeit erscheint unangemessen. Joachim Ringelnatz formulierte es so: „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“
Sehr interessant. Im Umgang mit SchülerInnen ist Witz und Humor auf jeden Fall vonnöten. Das Beispiel des Elterngespräches ist sehr inspirierend. Ich bezweifle, dass ich in einer vergleichbaren Situation die Schlagfertigkeit und Ruhe aufbringen kann, als die Lehrerin im Beispiel. Nichtsdestotrotz kann man Schlagfertigkeit und Humor trainieren. Dieser Beitrag motiviert mich auf jeden Fall dazu an diesen Fähigkeiten zu arbeiten.
Schlagfertigkeit zeugt von Selbstvertrauen, was wie ich finde, eine der wichtigsten Eigenschaften einer Lehrkraft sein sollte.
„Wir können erst glücklich sein, wenn wir gelernt haben, über uns selbst zu lachen.“ von Dorothy Dix.
Gerade das Witzige in den Schulstunden, im Schulalltag etc. versüßt einen manch einen Tag. Wenn man Witze macht, sollte man jedoch auch darauf Acht geben, sich selbst nicht allzu lächerlich zu machen.
Ansonsten handelt es sich beim Kern des obigen Eintrages und des von mir zitierten Sprichwortes, um eine Lebensweisheit, die man sich in seinen Grundzügen wohl in jedem Beruf zu Herzen nehmen sollte!
Mit Witz und Humor die Dinge entschärfen. Meine bisherigen Schülerinnen und Schüler haben schon so manchen Witz gerissen, wo ich mir verkneifen musste lauthals loszulachen. Humor und Witz entschärft nicht nur die Dinge, sondern verbindet uns auch mit unserem Gegenüber.
Was für ein großartiges Zitat von Mark Twain!!!
Und wie wahr, die Tipps, dass man an seiner Selbstkritik, Selbstironie und Selbstparodie arbeiten sollte. Dies gilt meiner Meinung nach nicht nur für Lehrkräfte, sondern wäre vermutlich gesund für die gesamte Gesellschaft!
Auch der Tipp unvorhergesehene Szenarien oder abweichende Redebeiträge auf Humorgehalt zu überprüfen, finde ich sehr interessant, auch damit zeigt man als Lehrkraft seine respektvolle und tolerante Haltung den SuS gegenüber!
Die Angst – vor dem Schuss der nach hinten losgehen könnte – die Florian in seinem Kommentar erwähnt, halte ich für unbegründet, wenn man sich selbst nicht zu ernst nimmt und (ja wieder) die Haltung der Lehrkraft stimmt. Man kann auch mal einen nicht so guten Witz machen, oder auch etwas falsches Sagen. Denn wir sollten den SuS auch das scheitern und das Fehler machen lehren und wie könnte man das besser, als mit gutem (falschen) Vorbild vorauszugehen?!
Kinder heute werden immer schlagfertiger und wortgewandter. Sie sind vorlauter und hemmungsloser, so kommt es mir vor. Solange jedoch keine Grenzen überschritten werden, finde ich ein gelockertes Klima in der Klasse akzeptabel. Wichtig ist nur das letzte Wort zu haben, sonst geht ein Stück Respekt und Aufmerksamkeit gegenüber der Lehrperson leicht verloren, hierbei liegt die Schwierigkeit.
Sich selber nicht zu wichtig nehmen ist eine wichtige Eigenschaft eines jeden Menschen. Natürlich ist der Ernst der Bildung allgegenwärtig, doch egal ob Schüler*in oder Lehrer*in – die Zeit die wir in der Schule verbringen ist unsere Lebenszeit. Also etwas sehr kostbares. Wie schade wäre es, wenn wir diese Zeit nur mit strenger- und verzogener Miene bestreiten. Selbstverständlich ist der Beruf sehr fordernd und oft auch anstrengend – doch je mehr wir uns festbeißen desto schlimmer wird es. Wieso also nicht Humor und Witz in den Alltag mit einfließen lassen!? Kinder sind (oft) so unbefangen und lachen aus ganzem Herzen., davon kann sich jeder Erwachsener etwas abschauen.
Natürlich sollte der Unterricht nicht ins lächerliche gezogen werden und es gibt auch Grenzen im Unterricht. Doch ich stelle mir einen Schultag mit gut gelaunten Schüler*innen und Lehrer*innen wunderbar vor. Welch wunderbare Vorstellung, wenn am Nachmittag jeder Mensch glücklich und beflügelt aus der Schule kommt.
Ich finde, dass es sehr wichtig ist auch im mitunter drögen Unterrichtsalltag Witz und Humor Raum zu geben. Wie sollen wir diesen sonst durchstehen? Auf jeden Fall ist Schlagfertigkeit eine hilfreiche Eigenschaft um auch bremmslige Situationen zu entschärfen- hier besonders mit einer Prise Humor gepaart. Aber was macht derjenige, der einfach nicht schlagfertig ist? Ich denke es muss auch ganz simpel funktionieren, dass eine einfache Ermahnung ein freches Verhalten sanktioniert/unterbindet.
Zu der Person die am liebsten alle f…… lässt: sorry, aber da würde auch bei mir der Humor enden und ich würde das Gespräch abbrechen und mir überlegen eine Anzeige zu stellen, denn das F-Wort hat in diesem Jargon und bei solchem Klientel nicht die Bedeutung einer sexuellen Zusammenkunft, sondern wird als synonym für ich schlage, boxe, haue dich, benutzt. Das stellt eine Bedrohung dar und gehört somit verfolgt.
Ich finde es beeindruckend und bin zu Weilen sprachlos, wie schlagfertig einige Kinder bereits sind. Da ich gerne und viel lache, fällt es mir manchmal schwer nicht laut loszulachen, oder anerkennend mit dem Kopf zu nicken. Gemeinsam mit den Schülern zu lachen, bzw. zu sehen wie sie langsam ihren eigenen Humor entwickeln ist definitiv eine der schönsten Seiten am Lehrersein. Jeder weiß, wie unglaublich amüsant so ein Schultag sein kann. Ich finde Humor ist das beste Mittel, Spannungen zu lösen, eine Situation zu entschärfen und notwendige Autorität über die Situation wieder zu gelangen, denn „so lange Menschen lachen, bringen sie sich im Normalfall nicht um“. Dazu eignet sich Humor viel besser als Schimpfen oder Rügen. Und wir alle wissen Lachen steckt an und verbindet. Als Lehrkraft sollten wir den Kindern auch beibringen, wie wichtig es ist über sich selbst lachen zu können und nicht alles im Leben allzu ernst zu nehmen. Manche müssen das vielleicht zu Beginn noch lernen, aber dann ist es fürs spätere Leben auf jeden Fall unabdingbar. Wie Cleese sagte: „He who laughs most, learns best.“
Finde den Ansatz alles mit Humor zu nehmen generell für ein friedlicheres Leben gut. Man muss sich nicht mit jeder kleinen Bemerkung den Rest des Tages beschäftigen und darüber grübeln. fand es immer seltsam, wenn LehrerInnen sich ärgerlich noch an etwas erinnern konnte, was ihnen irgendein Knirps mal gesagt hat. Wie einige hier schon bemerkt haben, sollte eindeutig die Grenze nicht überschritten werden. Das o.g. Beispiel mit den Eltern hätte ich mir so nicht gefallen lassen. Irgendwann muss man ja auch an die eigne Würde denken.
LG Anastasia
Ich glaube, dass einer der wichtigsten Aspekte des Klassenmanagements das Zusammenspiel mit der Klasse ist. Damit meine ich vor allem, das man als Lehrkraft nicht der ‚Gegner‘, der Spielverderber, der Nervige, o.ä. ist, sondern sich mit Humor und Eleganz auf ihre Augenhöhe begibt und somit, wie Sie in diesem Beitrag sagten, im ständigen Wechselspiel mit der Gruppe ist. Sich nicht provozieren zu lassen, mit den Schülern*innen scherzen zu können – auch über sich selbst – schafft meiner Meinung nach tatsächlich eine angenehmere Lernatmosphäre. Schlagfertigkeit, Ruhe und ein Sinn für Humor sind verlangt. Ich möchte später nicht eine Klasse unterrichten, die gar keinen Spaß im Unterricht hat, und möchte selber ja auch Spaß im Beruf haben. Es gibt sicherlich genug Dinge im Schulalltag, die einem die Laune runterziehen können, aber auch genug Dinge, die amüsieren können, wenn man es nur will. Die Divergenz liegt, so glaube ich, in der Weltanschauung begründet.
Definitiv ein Denkanstoß! Ich bin auch davon überzeugt, dass Humor die unangenehmsten und schwierigsten Situationen entschärfen kann. Dementsprechend sollte jede (angehende) Lehrkraft daran arbeiten, Humor zu entwickeln und zuzulassen, sowie wie in dem Beitrag erwähnt Selbstironie und -kritik zu erlernen..
Zu dem Beispiel für das Elterngespräch: Man sollte niemals beleidigend werden oder sich angegriffen fühlen, dennoch finde ich, dass man trotz Gelassenheit auch äußern darf, dass man diese Umgangsweise nicht richtig findet. Ich denke, dass man in kritischen Situationen zwar Humor beibehalten sollte, jedoch auch ernst überzeugen kann. Es kommt auf die Wortwahl und die Tonlage an, wie im Beitrag „Ihre Sprache als Lehrer*in“ erläutert.
Provokationen von SchülerInnen und/oder Eltern sind heutzutage leider keine Seltenheit mehr. Der Respekt anderen Menschen gegenüber hat in unserer Gesellschaft signifikant abgenommen und ich frage mich wirklich, woran das liegen mag.
Trotz dessen bin auch ich der Meinung, dass Humor die Menschen verbindet. Als Lehrperson muss man definitiv schlagfertig und selbstbewusst sein, jedoch ist es eine Kunst, genau abwägen zu können, wann (Selbst-)Ironie angebracht ist und wann nicht. Wir dürfen nicht die Rolle einer „Witzfigur“ übernehmen, sondern müssen durch Humor, den Spaß am Lernen fördern. Gerade dies imponiert den meisten SchülerInnen.
Ich schließe mich Linda K. an, LehrerInnen sollten in kritischen Situationen ihre Professionalität und Ernsthaftigkeit wahren. Zur Vorbereitung auf ein schwieriges Elterngespräch sind z.B. verschiedene Ansätze zur Gesprächsführung zu empfehlen. Dabei muss der Humor natürlich nicht gänzlich unterdrückt werden.
Vieles mit Humor zu nehmen, ist sicher in einigen Situationen absolut hilfreich, nichtsdestotrotz sollte man eben auch die benötigte Ernsthaftigkeit behalten. Im Allgemeinen ist es vor allem wichtig man selbst zu sein und sich vor der Klasse nicht zu verstellen. Es kann von Nutzen sein besonders schlagfertig zu sein, aber ich denke es gibt auch andere sehr gute Möglichkeiten, auf seine eigene Art mit der Klasse und jedem Einzelnen umzugehen- eben authentisch bleiben. Man sollte auf jeden Fall und das finde ich absolut richtig nicht immer zu viel Ernsthaftigkeit in Aussagen von Kindern legen und so manches eher mit Humor nehmen. Es gibt das Sprichwort: In jedem Witz steckt auch ein bisschen Wahrheit und auch diese sollte man nicht unterschätzen und immer in seine Schlagfertigkeit und Überlegungen, sowie auch in die Beurteilung des Gemeinten der Schüler mit einbeziehen
Der Lehrer, der immer den richtigen Spruch auf Lager hat und sich trotzdem nicht selbst lächerlich macht, eine absolute Kunst…
Ich denke das ist leichter gesagt als getan. Die Frage, die ich mir stelle ist, was tut man, wenn die Schüler einen so lange herausfordern, bis man hoffentlich keinen guten Witz mehr erwidern kann ?
Das passiert bestimmt in den selteneren Fällen, aber es könnte dennoch vorkommen.
Trotzdem natürlich kein Grund den Humor gänzlich zu verlieren. Man braucht eben die gute Mischung und ab und an auch mal einen Witz, der wieder den nötigen „Respekt“ zurück bringt. Dabei sollte man aber aufpassen, dass man nicht wirkt, als fühle man sich angegriffen. Schwierig, aber ich würde sagen, dass man so etwas einfach trainieren muss, um sich der Gruppendynamik anzupassen. Das passiert sicherlich in den seltensten Fällen schon in der ersten Klasse, die man unterrichtet.
Allerdings kann man, wenn man an den ersten Blogeintrag zurückdenkt (Auftreten als Lehrkraft) schon zu Beginn den Eindruck hinterlassen, der den Schülern zeigt, dass Humorbereitschaft vorhanden ist.
„Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
Er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
Die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
Kommt er dem armen Vogel näher.
Der Vogel denkt: Weil das so ist
Und weil mich doch der Kater frißt,
So will ich keine Zeit verlieren,
Will noch ein wenig quinquilieren
Und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor.“
-Wilhelm Busch
Ich denke das trifft es ganz gut. Ohne Humor ist das Leben nur halb so schön. Gerade als Lehrkraft ist es wichtig seinen Sinn für Humor beizubehalten und nicht jede Stichelei seiner SchülerInnen zu ernst zu nehmen.
Gut gesagt, Wilhelm und Vivian!
„Wer von Grund aus Lehrer ist, nimmt alle Dinge nur in Bezug auf seine Schüler ernst, — sogar sich selbst.“ – Friedrich Nietzsche
Nietzsche trifft es hier ganz gut. Auch wenn Humor und Selbstironie oft Eigenschaften sind, die bei Lehrkräften oft mit der Angst des Respektverlusts einhergehen, sind sie doch so wichtig. Viel eher öffnen sich Schüler*innen, wenn sich durch Witz und Schlagfertigkeit erkennen lässt, dass vor ihnen nicht nur das Fachwissen auf zwei Beinen steht, sondern ein ebenso witziges Individuum. Humor macht doch auch sympathisch! Das können wir wohl alle in unserem Freundes- und Bekanntenkreis beobachten.
Zugegeben braucht es Selbstsicherheit und Mut, sich auch mal selbst auf die sprichwörtliche Schippe zu nehmen. Andererseits lebt jedes gute Unterrichtsgespräch von geistreichem Witz und angebrachten Sprüchen. Hier wandeln wir auf einem Pfad zwischen Humor und Lachhaftigkeit, den so manche Lehrkraft bravourös beschreitet und den andere wiederum meiden.
Als Lehrperson sollte man nicht zu witzig erscheinen, sonst verliert man jeglichen Respekt vor den Schülern und auch vor den Eltern. In manchen Situationen braucht der Lehrer jedoch Humor und eine Gelassenheit. Sehr wichtig ist es auch, dass die Lehrkraft selbstbewusst und schlagfertig ist, wenn sie zum Beispiel ein unangenehmes Elterngespräch führen muss. Dafür sollte man dann gut vorbereitet sein und etwas Humor darf dort auch nicht fehlen. Wenn es kritische Situationen in der Klasse gibt, sollte die Lehrperson nie sarkastisch die Umstände klären, sondern ruhig und ernst.
Ich finde, man sollte als Lehrkraft eine gute Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit haben. Zu witzig als Lehrkraft zu sein ist nicht gut, weil man eben den Respekt gegenüber Schüler und Schülerinnen verlieren kann. Aber einen gewissen Humor sollte man haben um manche Situationen zu entlasten.
Dieser Beitrag erinnert mich an so viele Momente des Praxissemesters… Die Schülerinnen und Schüler schätzen eine humorvolle Lehrkraft und respektieren sie an sich sehr. Doch wie schon einige Kommentare lesend ist dies auch mit vielen Risiken verbunden. Die Kinder nehmen dich als Lehrkraft eventuell weniger ernst, sehen dich mehr als „Kumpel“ und so ist es schwieriger sich durchzusetzen. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass die Eltern humorvolle Lehrkräfte nicht „mögen“. Sie wollen oft eine Lehrkraft, die streng ist und die Unterrichtszeit sinnvoll nutzt, etwas oberflächlich, ich weiß. Wenn die Lehrkraft dann auch noch „jung“ ist, dann erst recht nicht…
Doch hier geht es darum, wie wir als Lehrkräfte mit den Lernenden umgehen können. Sie können einen sehr leicht provozieren und wenn man dann noch müde ist und schon viel Ärger in den Stunden davor hatte, dann reicht oft nur eine Provokation… Ich habe viele Fehler gemacht diesbezüglich, doch ich habe mich dadurch weiterentwickelt und konnte am Ende eine angenehme Lernkultur herstellen und humorvolle und zugleich interessante Unterrichtsstunden gestalten.
Wer nur vor der Klasse steht wie ein Stock und die gesamte Theorie versteht, sie aber nicht mit Humor, Mimik und Gestik visualisieren kann, der wird meiner Meinung nach auch nicht zu den Kindern durchdringen. Und Kinder spüren so etwas direkt und die Bestrafung dafür endet mit Dankbarkeit der Kinder an die Lehrkraft, die man nun vergebens sucht.
Die Überlegungen in diesem Beitrag sind sehr positiv und sicherlich nicht nur für die Lehrkräfte hilfreich. Ich nehme die Tipps gern mit und blicke optimistisch dem Referendariat entgegen. Die oben beschriebene Einstellung ist m.E. in jeder Situation des Lebens erstrebenswert.
Ach ja, die lieben Elterngespräche. Im ersten Moment fand ich das Gespräch zwischen Mutter und Lehrkraft sehr amüsant, das ist jedoch nur der Reaktion der Lehrkraft geschuldet. Betrachtet man die Aussagen der Mutter bin ich ehrlich gesagt ein bisschen sprachlos. Natürlich hört man von Eltern, die sich in Gesprächen mit der Lehrkraft aufspielen, aber da ich selbst in Charlottenburg in einer „gut betuchten“ Gegend zur Schule gegangen bin, habe ich da klischeehaft eher an „Sie hören von meinem Anwalt“ oder ähnliches gedacht. Ich finde die Reaktion der Lehrkraft die Äußerungen der Mutter, die ja gewissermaßen Drohung oder Einschüchterungen darstellen sollen, nicht ernst zu nehmen und mit einem cleveren Spruch darauf zu reagieren zeugt vor allem von der Erfahrung der Lehrkraft. Wenn ich mir vorstelle, dass mir in meinem ersten Jahr an einer Schule so etwas passieren würde, würde ich selbst vermutlich Schwierigkeiten haben so entspannt damit umzugehen.
Die Situation im ersten Dialog hingegen kann ich dafür umso mehr nach empfinden. In meinem Praktikum im 2. Semester habe ich viel Zeit in einer 6. Klasse verbracht und da es für das Thema meiner Beobachtungen förderlich war (und auch, weil es alles sehr nette Kinder waren) habe ich mich um ein eher freundschaftliches Verhältnis zu den Kindern bemüht. Und da gehören gute Konter-Sprüche von Zeit zu Zeit natürlich dazu.
Aufgrund dieser Erfahrung würde mich jedoch auch Herr Durmaz anschließen, der anmerkt, dass man mit zu viel Humor und Selbstironie möglicherweise auf das Problem trifft nicht mehr ernst genug genommen zu werden. Ich denke allerdings, dass man als Lehrkraft mit ein bisschen Erfahrung, sozialem Gespür und ausreichend Selbstreflexion in der Lage sein kann das richtige Maß zu treffen.
Die Sache mit dem Witz… Ich finde Humor und Schlagfertigkeit sind zwei Eigenschaften, die man als Lehrkraft unbedingt mitbringen sollte. Keiner mag gerne Spießer und Wichtigtuer. Anstatt also immer nur rumzumeckern, hilft es manchmal auch die Situation in einen Witz zu verpacken oder einfach lockerer sein. Natürlich sollten die Kinder im Stande sein, diese Witze auch zu verstehen, wobei ich eher den Eindruck habe, dass ihnen das oft nicht zugetraut wird. Ja, auch GrundschulschülerInnen können witzig sein und verstehen nicht selten bereits auch Ironie. Aufgrund der längeren Erfahrung witziger zu sein, als ein Kind, finde ich fraglich. Schließlich gibt es ja auch genug verklemmte Menschen, die ihr ganzes Leben lang so sind und wo jüngere Leute oftmals viel mehr drauf haben. Tatsächlich glaube ich, dass das ein Stück weit auch Veranlagung ist. Auf jeden Fall stimme ich dem Beitrag in der Hinsicht zu und bin selbst davon überzeugt, dass sich viele Unterrichtssituationen mit einer ordentlichen Portion Humor und etwas Schlagfertigkeit deutlich einfacher händeln lassen und mögliche Eskalationen bereits im Keim erstickt werden. Dennoch glaube ich muss man auch aufpassen, dass der eigene Humor nicht in Albernheit umschlägt und man noch weiterhin ernst genommen wird. Das Verhalten der Lehrkraft im beispielhaften Elterngespräch finde ich etwas fraglich. Klar versucht die Lehrerin hier auf humorvolle Weise einen Konfliktausbruch zu vermeiden, jedoch würde ich bei dieser Art von Drohung wahrscheinlich Klartext reden und mir das nicht gefallen lassen. Das ist wahrscheinlich auch Typsache und im Allgemeinen bin ich sehr dafür brenzlige Situationen durch Humor abzuschwächen, aber an dieser Stelle ist Humor (aus persönlicher Sicht) fehl am Platz. Wie man am besten damit umgehen würde, weiß ich tatsächlich nicht, aber ich würde mich wahrscheinlich schon behaupten.
Sehr gut gekontert! Ich musste gerade beide Male richtig lachen! Und das entspannt meistens die Situation. Die Situation mit der Mutter wäre sowieso nicht mehr zu retten gewesen, warum sie also nicht wenigstens für sich selbst entschärfen?
Ich denke genau diese Schlagfertigkeit kann entscheidend sein, ob die Schüler*innen die Lehrkraft als gute Lehrkraft anerkennen. Humor, auch über sich selbst, sagt viel Gutes über die Persönlichkeit und über das Menschenbild und das Miteinander aus.
Meine Praxiserfahrung mit Viertklässlern, die frisch in die Pubertät kamen, ließ mich begreifen, dass Humor, Schlagfertigkeit und Geduld verlangt werden. Die Professionalität dabei sollte, wie auch schon im ersten sowie zweiten Beitrag erwähnt wurde („Auftreten“ und „Sprache“ als Lehrer*in), nichtsdestotrotz geachtet werden. Oftmals ist man als Lehrende/r überrascht, wie weit die SuS den Mund reißen können und die erste Reaktion darauf ist: Meckern oder Bestrafen. In meinem FSJ habe ich im Hort gearbeitet und war immer wieder beeindruckt, wie der Erzieher der Gruppe auf die Sprüche der SuS geantwortet hat. Er hat sich dabei immer Zeit gelassen und die richtigen Worte ausgewählt, um eben seine Professionalität zu bewahren. Die richtige Mimik (ein leichtes Lächeln – der Witz muss nicht unbedingt zum Loslachen sein) und ein direkter Blickkontakt kann einige Eskalationen abwenden. Wichtig ist, nicht nachtragend zu sein. Die SuS sind dabei, ihren eigenen Humor zu entwickeln und somit offenbaren sie ein Teil von sich, ist das nicht Teil unserer Aufgabe? Ihnen zu erlauben, sich zu offenbaren? Ich stimme dem Kommentar von Seyma Ü. zu: Einer der wichtigsten Aspekte des Klassemanagements ist das Zusammenspiel mit der Klasse. Humor und das ständige Wechselspiel mit der Gruppe ist die Brücke dazu. Vieles hängt von der Situation ab, aber sich nicht provozieren zu lassen und einschätzen zu können, wann und bei welchem Kind mit einem Witz reagiert wird, erfordert Kenntnis über die SuS. Die „typische, strenge Lehrkraft mit zusammengezogenen Augenbrauen“ gibt es nicht immer. Wir sollten versuchen, dieses Klischee aus der Welt zu schaffen und uns erlauben, über den Witz eines Schülers zu lachen. Die Einstellung macht den Unterschied. Wie auch in den vorherigen Beiträgen geschrieben wurde, ist ein gutes Vorbild, jemand, der sich seine Fehler eingestehen kann und wenn nicht sogar darüber lachen kann.
Was die Elterngespräche angeht, finde ich, wird man ins kalte Wasser geworfen. Würde ich in meiner Anfangszeit als Lehrerin so ein Dialog erleben, wäre ich abgeschreckt. Aber die Erfahrung macht weise.
Nicht auf Provokationen einzugehen und angemessen zu reagieren, ist für impulsive Personen wohl besonders schwer, egal ob auf Aussagen/Taten von Eltern oder Schüler*innen bezogen. Angemessen und dann auch mit Witz zu reagieren, bedarf eigener Kontrollfähigkeit und Emotionsregulationsfähigkeit sowie Selbstreflektion. Doch auch mit diesen Fähigkeiten denke ich fällt es schwer mit einem Witz bzw. einem witzigen Spruch innerhalb eines Bruchteils zu reagieren. V.a. sollte bei einem Witz darauf geachtet werden, dass dieser nicht verletzend ist und auch nicht weiter provoziert. Es ist wohl eine Gradwanderung und ein Moment in dem auch viel falsch laufen kann. Doch wenn man so eine Situation authentisch und erfolgreich meistert, kann dies auflockernd und humorvoll wirken. Ich finde Ihren Beitrag sehr gut, denke aber auch, dass der Versuch mit Witz zu reagieren sehr schwer ist und es dazu kommen kann, dass man Situationen falsch einschätzt und jemand verletzt werden könnte. Dies sollte nicht passieren.
Die Dialoge, die Sie als Beispiel herangeführt haben, hat mich zum Lächeln gebracht. Ich finde es sehr wichtig Humor in das Klassenzimmer einzubringen und es gefällt mir auch mit den Kinder Spaß zu haben, indem ich mit den witzigen Situationen erlebe. Es ist ein wichtiger Aspekt im Unterricht und sollte nicht unterschätzt werden.
Es ist eine Gratwanderung zwischen sich-selbst-nicht-zu-ernst nehmen und nicht respektiert zu werden.
Dennoch ist diese Haltung Bedingung dafür, witzig zu sein und sich nicht angegriffen zu fühlen.
Humor kann Situationen entschärfen, Wutanfällen den Wind aus den Segeln nehmen und generell eine entspannte Haltung zum Leben signalisieren
Ich denke, dass Witzigkeit oder Schlagfertigkeit gut funktioniert, wenn man das Thema ganz woanders (oder auf einen kleinen Aspekt des Gesagten) hin lenkt und damit ablenkt.
Beim Kontern ist Vorsicht geboten. Nicht zu hart/ nicht zu persönlich kontern. Dann wird aus dem geistreichen Witz ein Angriff und die Situation könnte eskalieren.
Oh je, während ich das schreibe merke ich, dass da noch ein weiter Weg vor mir liegt. Ich denke aber auch das wir von unseren SuS lernen können, denn Kinder sind wirkliche Witzbolde. Ihr Humor mit unserer Erfahrung verhilft mir mit der Zeit vielleicht zu geistreichen Witzen.
Wer sagt, dass Unterricht und lernen nicht auch mal witzig sein darf? Ich finde etwas Humor und Witz lockert die Stimmung und lachen tut ja schließlich auch mal gut im Schulalltag. Ich persönlich bin auch eine Person, die sehr gerne lacht und mag es tatsächlich mit den SuS Witze zu machen. Gerade in den etwas höheren Klassen finde ich mal ein Witz oder etwas Sarkasmus sehr erfrischend. Meiner Erfahrung nach mögen die Kinder das auch total und lachen super gerne. Wenn man doch Spaß an der Sache hat und mal einen Witz machen kann, dann macht der Unterricht und das Lernen viel mehr Spaß! Außerdem finde ich Menschen, die Humor haben auch viel sympathischer. Das geht den Kindern bestimmt auch so.
ein gewisser Touch Humor und Sarkasmus kann sehr wohl dazu beitragen gewisse Situationen zu entschärfen. Sie beide repräsentieren eine Schlagfertigkeit und Konterfähigkeit. Diese Fertigkeiten bilden sich am besten in der Praxis aus. Gerade im Unterrichtskontext können diese Fertigkeiten von Vorteil sein. So gibt es häufig Situationen, in denen ein Schüler oder eine Schülerin uns Lehrkräfte vor anderen Schülerinnen und Schülern provozieren will. Natürlich sollte man Grenzen aufzeigen. Doch wenn diese Provokationen, diese Grenzen nicht überwinden, dann dürfte Humor und Sarkasmus ein effektives Tool sein. Die größte Herausforderung ist wohl die Spontanität. Wie oft ist einem nach Provokationen von anderen Menschen erst Stunden später der perfekte Konter eingefallen. Diese Fähigkeit des Spontanen ein wenig zu schulen, kann somit für die Entschärfung von Unterrichtssituationen, so wie die Bewahrung des Respekts sehr förderlich sein.
Humor und Spaß sehe ich auch als wichtigen Bestandteil des Unterrichts. Ich denke auch, dass man sich als Lehrkraft nicht zu ernst nehmen und Fehler eingestehen sollte. Verpackt man dies mit Witz, kann es mit Sicherheit die Stimmung auflockern und den Kindern auch signalisieren, dass jeder einmal Fehler macht und das muss nichts Schlimmes sein. Ich als angehende Lehrkraft stehe in jedem Fall hinter den Aussagen dieses Beitrags, weiß aber auch, dass es mir evtl. schwerfallen könnte, immer eine schlagkräftige Antwort parat zu haben. Ich glaube, das Bedarf zum einem Übung im Umgang mit Lerngruppen. Andererseits könnte es auch von Vorteil sein, seine Schüler*innen gut zu kennen, um zu wissen, welcher Witz evtl. falsch aufgenommen werden könnte.
Schlagfertigkeit, Humor sowie Selbstironie sind wichtige Eigenschaften, die eine Lehrkraft beherrschen sollte. In der Laufbahn als Lehrkraft begegnen einem viele verschiedene Arten von Schülerinnen und Schülern. Einige von den Kindern werden sie auf unterschiedliche Weise provozieren, ein paar von ihnen bewusst und ein paar unbewusst. Es ist ihre Entscheidung wie sie darauf reagieren. Weist ein Schüler sie beispielsweise auf einen Fehler in einer Rechnung, die sie an der Tafel anschreiben, hin. Dann können sie ganz gelassen mit einem Zwinkern darauf reagieren und behaupten, dass sie doch nur einmal schauen wollten, wer denn hier aufpasse. Eine andere Möglichkeit wäre schnippisch mit den Worten: „Fass dir an die eigene Nase und schaue, dass du keine Fehler machst.“ zu antworten. Mir persönlich gefällt die erste Variante besser. Dort wurde gezeigt, dass die Lehrkraft zu ihren Fehlern stehen und gleichzeitig Humor beweisen kann. Somit wurde der Situation entspannt entgegen getreten. Bei Situationen wie in ihrem Beispiel dem Elterngespräch, muss jede Lehrkraft für sich selbst festlegen wie sie reagieren möchte. In dieser Situation eine solche Schlagfertigkeit zu beweisen, finde ich beeindruckend und wäre mir selbst schwergefallen. Doch spätestens nachdem die Mutter ihre Ausfälligkeiten wiederholt und ausgeweitet hat, wäre ich zu einem strengerem Ton übergegangen und hätte sie gebeten, ihren Ton zu ändern oder den Raum zu verlassen. Schließlich muss niemand so mit sich reden lassen.
Danke für die humorvollen Beispiele! Kinder können unglaublich witzig sein und der Unterricht wird für alle Teilnehmenden angenehmer, wenn man auch mit ihnen lachen kann. Mit dem Humor ist es aber nicht einfach – es ist ein schmaler Grad dazwischen, mit einer lockeren und humorvollen Art an die Kinder heranzutreten oder ihnen das Gefühl zu geben, alles mit einem machen zu können. Deshalb ist gerade Schlagfertigkeit eine gute
Möglichkeit, beide Seiten auszubalancieren! Dabei sollte man jedoch darauf achten, nicht über die Stränge zu schlagen – ich fand mich als Schülerin bereits öfter in Situationen wieder, in denen der Humor der Lehrkraft beinahe verletzend wurde oder Kinder bloßstellte. Eine schwierige Fähigkeit, die man sich mit der Zeit in der Praxis definitiv aneignen muss; die Schüler werden es einem danken und sich umso mehr auf den Unterricht freuen! Dabei reicht es völlig aus, einen persönlichen und authentischen Humor zu zeigen, über den man auch selbst lachen kann – nicht aus jeder Situation muss erzwungenermaßen ein Witz gemacht werden.
Was bei Witzen beachtet werden muss, denn Humor ist subjektiv ABER:
– Witze haben Grenzen
– Individuell, wenn hat man vor sich und wie geht die Person mit Witzen um?
– Keine Rollenbilder, Klischees oder Stereotype bedienen
– Rassistische, sexistische, Homophobe etc. Witze sind nicht lustig
– Nicht auf kosten marginalisierter Gruppen
– Witze über das Aussehen einer Person sind auch nicht lustig
– Keinen ausschließen oder kränken
– Nicht vor der Gruppe vorführen
– Nicht über die Lernkurve etc. der Schülerinnen lustig machen
– „Schwarzen Humor“ kritisch betrachten
– Nicht auf Kosten anderer
Provokation ist eine Methode die Menschen und vor allen Dingen Kinder nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Ja, sehen sie die Provokation sportlich und humorvoll aber schauen sie auch was dahintersteckt. Fühlt das Kind sich vielleicht nicht gesehen und nutzt deshalb diesen Weg, um auf sich aufmerksam zu machen? Gib es Probleme im Klassenklima und hat das Kind das Gefühl ich beweisen zu müssen? Lehrkräfte sollten Provokation nicht unbedingt als böswillige Absicht sehen. Nehmen sie die provokante Aussage und formen sie diese in positives um. Sei es mit Humor zu kontern oder die als Anlass für weitere Beobachtungen und ein Gespräch zwischen zwei Augen.
Selbstironie, Selbstkritik und Selbstparodie find ich besonders wichtig. Lehrkräfte sollten sich selbst und von anderen nicht auf ein Podest stellen und das Narrativ bedienen, dass sie keine Fehler machen würden. Fehler sind menschlich und dies zuzugeben und am besten noch mit Humor abzuschmecken, macht Lehrkräfte viel zugänglich und viel nahbarer für SchülerInnen.
Der geistreiche Witz im Unterricht kann meiner Meinung nach eine sehr wirkungsvolle und angenehme Art der Kommunikation sein. Humor hat die Kraft, eine positive und entspannte Atmosphäre zu schaffen und das Lernen für alle Beteiligten angenehmer zu gestalten. Er kann auch dazu beitragen, Konflikte und herausfordernde Situationen zu entschärfen. Wenn Lehrpersonen humorvoll auf Provokationen oder schwierige Fragen reagieren, kann dies helfen, die Spannung abzubauen und eine offene, respektvolle Kommunikation aufrechtzuerhalten. Durch den Einsatz von Selbstironie und Selbstkritik zeigen Lehrende zudem ihre Menschlichkeit und fördern ein positiv unterstützendes Klima im Klassenzimmer. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass der Humor immer in angemessener Weise eingesetzt wird und niemanden verletzt oder beleidigt. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Witz nicht auf Kosten einzelner Schülerinnen und Schüler oder anderer Personen gemacht wird, sondern als Mittel zur Auflockerung und positiven Interaktion dient. Und genau in diesem schmalen Grad zwischen Witz und Grenzüberschreitung liegt glaube ich die Schwierigkeit. Mit Kindern kann man keine Witze machen wie man sie in seinem Freundeskreis macht.
„Lassen sie sich nicht provozieren!“ versetzt mich zurück in meine eigene Schulzeit, in der dieser Satz wohl wenig umgesetzt wurde. Im Gegenteil, auch in meinem Praktikum machte ich die Erfahrung, dass viele Lehrkräfte Provokationen persönlich nahmen. Natürlich ist es nicht immer möglich sich von bestimmten Sachen abzugrenzen, doch sollten Kinder keineswegs benachteiligt werden, weil wir als Lehrkraft uns persönlich angegriffen fühlen. Ich glaube, dass wir oft dazu tendieren die Kinder wie ein erwachsenes Gegenüber zu behandeln, ganz nach dem Motto: wenn du nicht freundlich mit mir umgehst, dann hat das auch für mein Handeln dir gegenüber Konsequenzen. Doch sollten wir nicht gerade davon absehen? Vielmehr den Kindern das Gefühl geben, dass sie trotzdem willkommen sind und respektiert werden? Ihnen stets wohlwollend gegenübertreten? Was nicht heißt keine Grenzen zu setzen und schlechtes Verhalten nicht zu thematisieren.
Ich habe selbst schon viele lustige Situationen mit meinen SchülerInnen gehabt und war schon so einige Male verblüfft wie lustig und Wortgewand sie sein können. Während viele Lehrkräfte aufgrund von Unsicherheit oder Angst vor Kontrollverlust dem Humor der Kinder nichts entgegenbringen, schließe ich mich den Beiträgen meiner VorrednerInnen an. Ich glaube das Humor die Motivation und das Interesse der Kinder weckt und somit den Lernerfolg steigern kann. Darüber hinaus hilft es eine positive Lehrerinnen-SchülerInnen-Beziehung aufzubauen.
Die im Beitrag erwähnten Beispiele haben mich zum Schmunzeln angeregt, aber auch schockiert. Im Dialog mit dem Jungen, hat die Lehrkraft zwei Möglichkeiten. Sie ignoriert den Beitrag des Jungen, was zwangsläufig dazu führt das die anderen SchülerInnen vor Lachen prusten. Sie mahnt den Jungen, wodurch sie sich von ihm abwendet. Hier erinnere ich mich an die vorherigen Beiträge zurück und denke mir das die Lehrkraft möglichst versuchen sollte auf der Seite des Schülers zu bleiben. Die dritte Möglichkeit und in meinen Augen beste Möglichkeit ist das ‚Aufspringen‘ der Lehrkraft, die mit eigenem Humor kontert. Hierdurch verbündet sie sich mit dem Schüler, nimmt den Druck aus der Situation aber zeigt ganz klar, dass sie den Unterrichtsverlauf mit allein seinen Eventualitäten weiterhin im Griff hat.
Der letzte Beitrag schockiert mich ein wenig, da ich derartige Situationen noch nie erlebt habe. Ich verwundere die Reaktion der Lehrkraft, da ich selbst höchstwahrscheinlich nicht wüsste, wie ich reagieren soll. Ich finde sie entschärft durch ihren Humor die Spannung und geht gekonnt damit, um beleidigt zu werden, ohne sich gegen die Mutter zu stellen oder selbst ihre Fassung zu verlieren. Ich glaube es ist deshalb sinnvoll sich als Lehrkraft mit solchen Eventualitäten auseinanderzusetzen um in möglichen Situationen passend reagieren zu können.
Als Lehrkraft sollte man schnell reagieren können, dies sollte aber bedacht geschehen. Man kann als Lehrkraft witzig sein, aber man muss aufpassen, dass man das Kind auf keinen Fall vor der Klasse blamiert. Es muss auf die Art von Witz geachtet werden und stets sichergestellt werden, dass keine Gefühle verletzt werden. Ansonsten dienen Witze und Humor einer entspannten und lockeren Atmosphäre in der Klasse.
Provokationen mit Humor zu begegnen zeigt Stärke und Sympathie.
Gerade bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist es unerlässlich, Äußerungen mit Humor zu begegnen und nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Wir sollten uns bewusst sein, dass wir den Kindern als Lehrkraft begegnen und es Witze oder Äußerungen über uns geben wird, die uns nicht unbedingt gefallen werden. Ich denke man muss nicht alles hinnehmen oder akzeptieren und es auch in Bezug auf Humor Grenzen gibt, jedoch macht man sich das Leben einfacher indem die genannten Fähigkeiten, der Selbstkritik, Selbstironie und Selbstparodie genutzt werden und sich diesen bewusst ist. Mithilfe von diesen Fähigkeiten ist es uns möglich, Schlagfertig und angemessen auf (un-)angemessene Äußerungen zu reagieren. Trotz Humor ist wichtig die Autorität als Lehrperson zu bewahren und Werte wie ein gegenseitiger respektvoller Umgang und Anstand sollten über all dem stehen. Ich finde den Dialog schwierig und wüsste nicht, wie ich in dieser Situation reagiert hätte. Wahrscheinlich hätte ich um Respekt und eine angemessene Wortwahl gebeten, als Voraussetzung für ein weiterführendes Gespräch und bei der darauffolgenden Äußerung hätte ich das Gespräch beendet. Ich denke, dass es im Ermessen der jeweiligen Lehrkraft liegt, wie viel Humor in dieser Situation erkennbar ist, jedoch gibt es Grenzen und man muss sich nicht alles gefallen lassen.
Letztendlich ist es als Privileg anzusehen, mit Kindern den Schulalltag zu beschreiten und dadurch einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Arbeitsalltag zu haben.
Der Beitrag regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Humor ist für mich immer eine subjektive Sache, da jeder Mensch eine andere Art von Humor besitzt. Hierbei einzuschätzen ob die andere Person den Witz als verletzend oder auch schon beleidigend ansieht, empfinde ich als schwer. Natürlich ist es wichtig als Lehrkraft Schlagfertig zu sein, ich denke nur dass die Umsetzung mithilfe von Witzen schwieriger ist als gedacht.
Humor kann viele positive Auswirkungen auf den Lernprozess und das Klassenklima haben. Humor kann den Unterricht auflockern und eine entspannte Atmosphäre schaffen, die das Lernen erleichtert. Ein gut platziertes Lachen kann Spannungen lösen und den Stress reduzieren, den manche Schülerinnen und Schüler möglicherweise beim Lernen empfinden. Außerdem kann Humor die Motivation der Schülerinnen und Schüler steigern, indem er den Unterricht interessanter und unterhaltsamer gestaltet. Lehrkräfte, die Humor geschickt einsetzen, können das Interesse der Schülerinnen und Schüler wecken und sie dazu ermutigen, aktiv am Unterricht teilzunehmen. Zudem kann Humor eine positive Beziehung zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schülern fördern. Wenn Lehrkräfte humorvoll sind, zeigt dies den Schülerinnen und Schülern, dass sie menschlich sind und sich nicht zu ernst nehmen. Dies kann das Vertrauen der Schülerinnen und Schüler stärken und sie dazu ermutigen, sich eher an die Lehrkraft zu wenden, wenn sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen.
Der Einsatz von Witz und Humor im Unterricht kann durchaus dazu beitragen, den Alltag aufzulockern und Schüler:innen für Themen zu begeistern. Ein Witz oder ein witziger Dialog zu Beginn der Stunde können die Neugier wecken, allerdings sollte man bedenken, dass nicht alle Kinder gleichermaßen auf Humor ansprechen. Es ist eine Gratwanderung zwischen sich selbst nicht zu ernst nehmen und dennoch Respekt zu bewahren. Entscheidend ist verschiedene Methoden bereit zu halten, die sowohl humorvolle Elemente als auch klare Strukturen bereithalten.