Ordnung im Chaos (Peitgen).
- Sie können nicht alles bei Ihren Planungen berücksichtigen.
- Einflüsse wie Wetter, Tagesform, klasseninterne Konflikte lassen sich nicht vorhersehen.
- Sie müssen immer mit Allem rechnen.
- So kann z.B. eine Wespe im Klassenraum für tumultartige Unruhe sorgen.
- Erwerben Sie, und das nicht nur im Umgang mit den Schülern, sondern auch im alltäglichen Leben, ein hohes Maß an Gelassenheit und Flexibilität, das ein entspanntes Agieren auch in unvorhersehbaren Situationen möglich macht.
- Lassen Sie die Schüler*innen spüren, dass Sie zwar einen Plan haben, aber auch die Bereitschaft, sich von den Beiträgen der Lernenden überraschen zu lassen.
- Dazu müssen Sie immer wieder ehrlich ausstrahlen, dass Ihr oberstes Unterrichtsziel die Kommunikation ist.
- Gerade irritierende Schülerbeiträge können zu neuen Sichtweisen und Erkenntnissen führen.
- Lesen Sie dazu Carol Lee: „Is Oktober Brown Chinese?“
- Beachten Sie auch die die unendlichen Lernchancen, die der Narration (dem Erzählen) inne wohnen.
- „Was man nicht erklären kann, das kann man doch erzählen“ (Bettina Hurrelmann).
- In den Berliner Brennpunktschulen flammt oft und impulsiv die Frage nach der richtigen Relgion auf.
- Vielleicht erzählen Sie dann die Ringparabel aus dem Theaterstück „Nathan der Weise“.
Bildquelle: psychology.wikia.com
Mir gefällt der Impuls mit der Ringparabel sehr gut. Ich glaube, dass es wichtig ist, eine gute Unterrichtsplanung zu haben. Jedoch sollten sich Lehrpersonen auch eine gewisse Flexibilität behalten, um gegebenenfalls nicht ins stottern zu geraten. Denn dadurch wirkt eine Lehrperson ein wenig unkompetent. Zudem ist es wichtig, sich eine gewisse Schlagfertigkeit anzutrainieren, um somit auch kontern zu können. Natürlich ist das nicht immer einfach und muss bis zu einem gewissen Grad gelernt werden, jedoch fallen einem sicher danach einige Situation leichter.
Bravo, Sis Pied de la Zirbe! Ein sehr kluger Verweis auf Lessings Drama bezüglich diesem sensiblen und für viele unangenehmen Thema!
Gleichgültigkeit – ein Wort, das mich schon lange fasziniert. Gleichgültigkeit – zunächst negativ behaftet. Und dann? Gleichgültigkeit im Sinne von gleicher Gültigkeit. Mein eigener Opa erklärte mir die unterschiedlichen Religionen anhand des Bildes eines Baumes. Die unterschiedlichen Religionen sind die Blätter an diesem Baum und allen gemeinsam ist der Stamm, aus dem die Äste mit diesen Blättern entspringen. Kein Blatt stört das andere und kein Blatt hat mehr oder weniger Berechtigung als das andere. Alle Bätter gehören zu diesem einen Baum.
Amrita, es freut mich ungemein Ihre vielschichtigen Kommentare zu lesen. Sie werden eine Lehrerin mit individuellem Stil und höchsten Ansprüchen an sich und dadurch auch an die Kinder. All the best!!!!
Toller Beitrag über das Unplanbare im Klassenzimmer.
Oft versuchen viele Lehrer*innen die „perfekte“ Unterrichtsstunde zu gestalten obwohl dies meist einfach nicht möglich ist z.B. durch äußere Umstände usw.
Als Lehrer*in sollte man wirklich Gelassenheit vorweisen und mit Allem rechnen können, denn das macht den Schulaltag aus.
Lehrpersonen müssen flexibel sein. Die angeführten Punkte beschreiben dies hervorragend. Wie auch das Beispiel mit der Ringparabel aus „Nathan der Weise“ zeigt, schadet es nicht für gewisse Situationen einen Joker im Ärmel zu haben. Meiner Meinung nach können Lehrpersonen durch Lebenserfahrung, Interesse für verschiedenste Bereiche, Reisen etc. flexibler auf unplanbare Situationen reagieren.
Toller Beitrag, der aufzeigt, dass Lehrkräfte nicht nur Erzieher sind, sondern auch mitunter die besten Improvisationsteatherkünstler unter allen anderen Berufen.
Mein Beitrag zu dem vorherigen Eintrag machte bereits deutlich, dass ich die Vermutung habe, dass frische bzw. neue Lehrkräfte oftmals den Anspruch an den ‚perfekten‘ Unterricht haben. Das kann ggf. durch die häufigen Prüfungssituationen im Referendariat gesteigert werden und es entsteht ggf. die Angst diesem Perfektionismus (perfekt getaktete Unterrichtseinheit, das Erreichen von festgelegten Zielen etc.) nicht zu genügen. Doch gerade abseits von einem genau geplanten Pfad findet man die spannenden Dinge. Zwar darf man nicht zu sehr von dem eigentlichen Weg abkommen lassen, aber beobachten, schauen und nutzen darf man sicher. Vielleicht ergibt sich auch ein ganz anderer Pfad der durchaus zum anfangs angepeilten Ziel führt. Dies alles fußt allerdings auf einer großen Souverenität seitens der Lehrkraft und wird sicher erst im Laufe der Tätigkeit leichter.
Wann läuft schon mal was nach Plan. Nicht nur bei uns im Alltag, sondern auch in der Schule gibt es einfach zu viele Faktoren, die mal aus der Reihe sein können. Ich denke, dass Gelassenheit und Spontanität Dinge sind, die man vielleicht nicht von Anfang an besitzt, die aber sehr wichtig und vor allem erlernbar sind.
Ohne jemals vor einer Klasse gestanden zu haben, denke ich dass man es vielleicht mit dem Segeln vergleichen kann. Ich kenne zwar mein Boot (meine Ideen, Ziele etc.), aber es gibt so viele Faktoren (Wasser, Wetter, Wind, Mitsegler*innen uvm.) die ich immer wieder neu einschätzen und mit denen ich zusammenarbeiten/kommunizieren muss. Auch beim guten Segeln ist das oberste Ziel die Kommunikation.
Auch hier geht es wieder, wie bei dem Beitrag des „Unlehrbaren“, um das Loslassen. Ich finde es ganz wichtig, meinen Schülern das Gefühl zu geben, es gibt Raum in andere Dimensionen, nicht nur innerhalb des Lehrplanes. Es sollte Raum und Zeit für Einflüsse, Kommentare, Meinungen etc. geben!
Vergangenen Sommer besuchte ich ein Kommunikations-Seminar. Dabei war das oberste Gebot der Referentin „Störungen haben IMMER Vorrang“. Dieser Satz hat sich sehr stark in mir manifestiert. Denn wie Sie oben beschrieben haben, eine Biene/ Wespe kann für große Aufregung sorgen. Es würde nichts bringen die Kinder dazu appellieren das Insekt einfach zu ignorieren. Der Unterricht kann erst fortgeführt werden, wenn das Insekt wieder in aus dem Fenster verschwindet.
Und so sieht es auch mit allen anderen Störungen aus. Versteht ein Schüler*in die Aufgabenstellung nicht, wird er/ sie seinen Nachbarn fragen. Schnell entsteht Getuschel. Oft ist es verführerisch einfach um Ruhe zu bitten, doch die Unsicherheit des Schülers/ der Schülerin werden so nicht behoben.
Ich gebe Ihnen vollkommen recht, immer etwas Puffer in die Planung einzubauen, dass auch sämtliche Störungen reagiert werden kann. Und dabei sind Störungen nicht ausschließlich von negativer Natur. Es kann durchaus sehr konstruktiv sein.
Ich finde geplanten Unterricht auch ganz wunderbar, aber sicherlich sollte ein Lehrer auch spontan auf irritierende Situationen einegehen können und diese dann in das Unterrichtsgeschehen einbauen. Was gibt es denn besseres als eine Irritation als Anstoß zum Lernen zu nutzen? Eine Irritation die im besten Falle unser bisheriges Wissen in den Grundfesten erschüttert und wie ein Kartenhaus zusammenfallen lässt. Aus den bisher gesammelten Wissensfragmenten wird nun im Fortgang ein stabileres weit verzweigteres Kartenhaus erbaut…..und all das passiert doch täglich auch durch die kleinsten Irritationen, welche uns zwingen uns und unser Wissen anzupassen.
Gott zum Gruße
Lehrkräfte sollten den Unterricht immer so darstellen, und mit ihrem Selbstbewusstsein die Schülerinnen und Schüler überzeugen, dass ihr Unterricht immer geplant und vorbereitet wird. Meiner Meinung nach erarbeiten sich die Lehrkräfte von den Lehrenden somit auch einen gewissen Respekt. Aus meiner damaligen Perspektive als Schülerin kann ich nur sagen, dass diejenigen Lehrerinnen und Lehrer, die planlos, bzw. unkreativ und monoton ihren Unterricht gestaltet haben, eine sehr große Unruhe während des Unterrichts herbeigeführt haben, weil die Lehrenden sich gelangweilt und unmotiviert fühlten. Somit ergibt sich meine Aussage, dass die Einstellung der Lehrkräfte die Einstellung der Lehrenden in großem Maße widerspiegelt. Die Lehrkraft sollte aber, wie in ihrem Artikel bereits schon erwähnt worden ist, nicht zu streng sein. Diskussionen sollten erlaubt sein, und die Flexibilität im Unterricht sollte geboten sein. Jedoch sollte auch darauf geachtet werden , dass das Zeitmanagement stimmt und die die Lehrkraft mit dem gegebenem Lehrplan vorankommt, sonnst könnte es später dazu kommen, dass es bei den SuS gefährliche Lernlücken entstehen.
Dies ist eine Kunst „die Ordnung im Chaos“ zu halten.
Ich hoffe, dass ich mit zunehmender Erfahrung flexibel sein kann und nicht starr nur an das denken, was ich vorbereitet habe. Leider finde gibt der Rahmenlehrplan bzw. die Abschlussprüfung überhaupt keine Freiraum für solch spontane oder anderweitige Aktivitäten. Am Ende muss ja trotzdem alles bei jedem sitzen. In der Zukunft wird sich hoffentlich auch etwas daran ändern.
LG Anastasia
Da ich selbst an einer Brennpunktschule arbeite und damit rechnen muss, dass eine solche Frage irgendwann auf mich zukommen wird, werde ich diesen Beitrag umso mehr im Hinterkopf behalten. Der Impuls und Hinweis auf die Ringparabel ist eine super Möglichkeit, diese Frage zu beantworten und regt zudem auch die eigene Interpretation der SuS an.
Ich stimme den Punkten aus diesem Beitrag in jedem Fall zu. So gut wie nie verläuft eine Unterrichtsstunde genau so, wie man sie im Idealfall geplant hat, jedoch bedarf es auch Praxiserfahrung im Unterrichten, um souverän auf komplexe Fragen oder ungeplante Ereignisse zu reagieren. Bereits nach einem halben Jahr als Förderlehrerin merke ich, dass ich gelassener in bestimmten Situationen bleibe. Manchmal hilft es auch, einmal tief durchzuatmen und sich eine Antwort bzw. weiteres Vorgehen im Unterrichtsverlauf zu überlegen.
Bezugnehmend zum Blogeintrag ,,Ihr Auftreten als LehrerIn“, erläuterte ich bereits, dass sich die Schulen von einer Institution der reinen Wissensvermittlung, zu einer Einrichtung der Sozialformung und -entwicklung der SchülerInnen herausgebildet haben. Daher ist der Erziehungsauftrag der Schulen meiner Meinung nach, wichtiger denn je. Lehrpersonen sind heutzutage immer mehr mit wachsenden Herausforderungen – auch in Form von verhaltensauffälligen, dissozialen, bildungsbenachteiligten Kindern sowie Mobbing – konfrontiert. Diese Herausforderungen lassen sich selbstverständlich nicht vorhersehen. Aus diesem Grund stimme ich voll und ganz zu, dass gegenwärtige sowie zukünftige LehrerInnen für ihre berufliche Rolle, Kompetenzen wie Gelassenheit, Flexibilität und Souveränität mit sich bringen sollten. Wie heißt es so schön:,,In der Ruhe liegt die Kraft!“, deshalb dürfen wir niemals in Panik verfallen, denn dies wirkt sich schnell auf unsere Schülerinnen und Schüler aus. Letztlich bin ich ebenso der Meinung, dass die Kommunikation unerlässlich ist – wie in jeder gut funktionierenden, (zwischen-) menschlichen Beziehung.
Ein sehr schöner Beitrag. Oft kriegt man zu hören, dass der Unterricht steht oder fällt mit der Unterrichtsvorbereitung. Leider wird dabei oft außer Acht gelassen, dass Unterricht nicht bis ins letzte Detail geplant werden kann oder sollte. Versteift man sich zu sehr auf den Plan des Unterrichts, läuft man Gefahr die Kinder in ihrer Vielfalt und Kreativität einzuschränken. Und gerade diese Kreativität und Vielfalt sollten wir fördern. Dafür benötigt es an Souveränität und genug Vertrauen in sich als Lehrkraft und in die SuS.
Planung ist alles, Pläne sind nichts. Ich denke genau darum geht es.Sich sicher sein, welcheKompetenzen dieSchüler umjeweiligen Fach erwerben sollen und müssen und bei Unplanbaren Situationen, aus Überraschungen Geplantes machen. Sicher nicht in jeder Situation möglich, dennoch eine Möglichkeit das Unplanbare zumindest in Teilen zu planen, sich nicht verunsichern zu lassen. Das Beste aus jeder Situation machen zu können. Die Unterrichtsplanung kann daher gerade wegen all der ungeplanten Dinge helfen, auch in ungeplanten Situationen nicht den Kopf zu verlieren.
Was ich mir an diesem Kommentar besonders zu Herzen nehmen möchte ist, dass man lernen sollte, dass nicht alles, was nicht nach Plan verläuft, schlecht ist. Man neigt dazu schnell die innerer Ruhe zu verlieren, wenn man auf seinen Plan beharrt und etwas dann anders geschieht, als man es sich gewünscht hat. Ich verweise hierbei auf den Artikel „Die Unterrichtsvorbereitung“. Klar soll der Unterricht gut vorbereitet sein. Aber eben in dem Sinne, dass man genügend Ressourcen eingeplant hat, um auf die Schüler spontan reagieren zu können. Man sollte es zu schätzen wissen, dass der Unterricht sich spontan ändert und man in diesem Beruf niemals in eine langweilige Routine gerät, wenn man nur offen dafür ist.
Flexibilität und Gelassenheit sind meiner Meinung nach wichtige Eigenschaften von Lehrkräften. So sollte man sich nicht aus der Rolle bringen lassen, wenn etwas nicht so gelingt wie es geplant war. Schließlich sitzen in einem Klassenzimmer viele Individuen, da kann es leicht passieren, dass es eine „Störung“ des geplanten Unterrichts gibt. Ich denke einmal durchatmen und sobald es geht einfach weitermachen könnte hier schon oft helfen.
Ich finde den Gedanken Unvorhersehbares im Klassenraum zuzulassen sehr gut. Ich denke, dass wir auch als junge oder ältere Erwachsene den Vorteil der Lebenserfahrung nutzen sollten, um die nötige Gelassenheit und Flexibilität auszustrahlen und an die SuS weiter zu geben, denn sie ist im Leben so wichtig. Die Kinder und Jugendlichen wachsen in einer Welt auf, in der es finde ich, besonders wichtig ist, den Moment zu nutzen und auch mal festzuhalten und auszuharren in einem Moment und diesen gemeinsam später zu reflektieren. Wenn etwas wirklich Unvorhersehbares passiert, starr an seinem Unterrichtsplan festzuhalten, wäre sehr ignorant und würde ausstrahlen das wir als Lehrkräfte wichtiger sind, als die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen. Aus unserer Lebenserfahrung können wir also den Kinder auch einige lehrreiche Geschichten mitgeben und ihnen dabei helfen, sonderbare Situationen souverän zu meistern.
„Lassen Sie die Schüler*innen spüren, dass Sie zwar einen Plan haben, aber auch die Bereitschaft, sich von den Beiträgen der Lernenden überraschen zu lassen.“ – diese Aussage finde ich besonders ausschlaggebend. Einerseits eine Struktur und Handlungsrahmen vorzugeben, der sich jedoch auch verbiegen lässt. Ich stelle mir das ein wenig wie eine Knete vor: Sie hat zwar eine vorgegebene Farbe, Konsistenz und Art und Weise in der man sie verformen kann, aber wie an sie letztendlich verformt und welches Ergebnis am Ende dabei heraus kommt ist so individuell wie jedes Kind es eben ist. Starre Strukturen sind wie eine Mauer, die einen daran hindert, den gesamten Horizont zu sehen. Lehrkraft zu sein heißt auch Mut dazu zu haben, von dem eigentlichen Weg/Plan abzuweichen und sich auf neues einzulassen. Das Eingehen und Berücksichtigen der Fragen, Ideen, Meinungen und Empfindungen von Kindern ist vor allem auch für die Lehrkraft unendlich bereichernd. Keine Mauern zu errichten, sondern versuchen zu vermitteln, wie unendlich weit der Horizont doch ist.
Jede gute Planung hat auch Lücken. Jene, die Raum für Kreativität, Diskussion und Narration lassen. Ein Raum voller Individuuen birgt das „Risiko“, den ausgefeilten Plan der Lehrkraft zu stören und so einige damit auch aufs Glatteis zu führen. Ich möchte hier eher ungern von einem Risiko, sonder viel mehr von einer großen Chance sprechen, von oft ungenutztem Potenzial, Schüler*innen nicht nur als Lernende zu betrachten. Hier fällt mir ein, was eine Dozierende unlängst äußerte „Provozieren sie auch Fragezeichen in den Gesichtern Ihrer Schüler*innen!“ Vielleicht ist es genau dies, was wir als (angehende) Lehrkräfte berücksichtigen sollten, was hier auch so treffend dargestellt ist. Kann man schon nicht auf alles vorbereitet sein, so sollte man zumindest allem offen gegenüberstehen. Auch den Themen, die uns oft heikel erscheinen. Der Verweis auf die Nutzung der Ringparabel in einem solchen Kontext ist hier großartig! Vielen Dank für diese Inspiration.
Eine gründliche Planung ist für eine Unterrichtsstunde wichtig! Dennoch sollte man eine gewisse Flexibilität mit sich bringen und auf Wünsche, Anregungen und Ideen von den Schülerinnen und Schülern offen gegenüberstehen und mit in den Unterricht einplanen können. Ein sehr wichtiger Beitrag. Vielen Dank!
Sehr gut gesagt! Es kann alles passieren im Unterricht, man kann nicht vorhersehen wie die Schulstunde anfängt oder endet. Ich komme jeden morgen motiviert und gelassen in den Unterricht und versuche immer das Beste aus der Situation zu machen. Manchmal ist sogar auch kein Unterricht möglich und auch auf das reagiere ich immer mehr entspannter. Ich arbeite in einer Brennpunktschule und wurde schon von den Kindern wegen der Religion befragt. Ich habe mich bemüht, stets neutral zu dem Thema mich zu äußern.
Beim Lesen von diesem m.E. sehr wichtigen Blogeintrag und den vielen interessanten Kommentaren musste ich an den Eintrag zur „Unterrichtsvorbereitung“ denken. An dieser Stelle schließt sich für mich persönlich ein Kreis, sehr positiv und sinnerfüllt. Um das „Unplanbare“ gut zu meistern brauche als angehende Lehrkraft eine große Flexibilität. Ich muss schnell reagieren und auch vom ursprünglichen Plan ggf. abweichen können. Sicherlich kommt die nötige Geschicktheit mit zunehmender Erfahrung. Ich vermute, dass gerade am Anfang des Berufslebens u.a. die „fundierte“ „Unterrichtsvorbereitung“ und die „akribische“ „Recherche“ (Sis Pied de la Zirbe) sehr hilfreich sind, um mit einer gewissen Ruhe und ohne Stress dem Unerwarteten im Schulalltag entgegenzutreten.
Das Unterrichtsende leitet immer die eine Frage ein:“ Habe ich alles geschafft, was ich mir für heute vorgenommen habe?“ Unvorhergesehenes geschieht sehr oft, das wurde in diesem Beitrag sehr gut beschrieben. So kann schon eine Wespe die ganze Unterrichtstunde mal eben über den Haufen werfen. Dies sind sehr hilfreiche Tipps für mich, da ich mich oft frage, wie ich es schaffen soll immer gelassen zu sein.
Ich glaube vielmehr, dass man im Laufe der Zeit als Lehrkraft ein Gespür dafür entwickelt, wie man den Unterricht planweise so gestaltet, dass die Schülerinnen und Schüler es auch merken. Ich möchte ihnen so begegnen, dass ich die Gelassenheit auch rüberbringen kann, ohne gleich in Stress zu verfallen.
Das Aufeinandertreffen der verschiedenen Religionen in den Klassen kann zu vielen Problemen führen. Auch dort ist die Planung besonders wichtig, vielleicht kommt es im Laufe des Unterrichts zu Kontroversen hinsichtlich des thematisieren Spektrums. Auch dort ist die Gelassenheit und gleichzeitig auch das souveräne Umgehen mit der Situation entscheidend. Die Ringparabel, ich finde sie zwar sehr effektiv, doch würde ich sie persönlich nicht bei Saf-Kindern anwenden, die der Aspekt sie vielleicht verwirrt, hoffentlich irre ich mich.
Das Unplanbare- ein wirklich faszinierender Begriff. Schließlich kann sich alles dahinter verbergen: Eine Wespe im Klassenraum, plötzlicher Schneefall, eine entrückte Schülerfrage und noch so viel mehr. Und ich stimme der Verfasserin der Tipps zu, um mit dem Unplanbarem geschickt umzugehen braucht es Flexibilität und Gelassenheit. Eine Lehrkraft die trotz spontaner Unruhe versucht ihren Unterricht strikt durchzuziehen ohne auf die momentanen Bedürfnisse der Kinder einzugehen, wird am Ende der Stunde, selbst wenn sie alles Geplante geschafft hat, deutlich gestresster sein, als eine andere Lehrkraft, die möglicherweise nicht den ganzen Stoff der Stunde geschafft hat, weil sie mit den Kindern einen 15 minütigen Exkurs zu einer spannenden Schülerfrage gemacht hat und wohlmöglich selbst etwas Interessantes oder Neues daraus mitnehmen konnte. Natürlich gibt es auch gelegentlich SuS, die mit gezielten Fragen versuchen vom Unterrichtsgeschehen oder vom Thema abzulenken. In diesen Fällen muss die Lehrkraft den Blick für das gesunde Maß haben und darf das eigentliche Ziel der Stunde nicht aus den Augen verlieren. Denn wenn die SuS mitbekommen, dass auch die Lehrkraft sich sehr leicht vom Thema abbringen lässt, besteht immer die Gefahr, das die SuS das ausnutzen um beispielsweise dem „langweiligen“ Unterrichtsthema aus dem Weg zu gehen. Dennoch sollte man offen sein für Impulse seitens der SuS. Schließlich kann dabei auch etwas Fruchtbares für das eigentliche Thema entstehen, wie beispielsweise eine angeregte Diskussion.
Spannend finde ich auch das Beispiel mit der richtigen Religion. Ich bin der Meinung, das Fragen, zu denen es keine eindeutige oder allgemein gültige Antwort gibt sehr viel Potential haben, um daraus in vielerlei Hinsicht etwas dazu zu lernen.
Eigentlich müssen wir doch überall mit dem Unplanbarem rechnen oder? Auf dem Weg zur Arbeit fällt der Bus aus – Mist. Ein Vogel ist durchs Küchenfenster in die Wohnung geflogen und sorgt für Unruhe. Die Mutter musste spontan ins Krankenhaus eingeliefert werden und so weiter und sofort… Der Tag lässt sich nie zu 100% planen und man muss immer mit dem Unvorhersehbarem rechnen. Das ist normal. So kennen wir es aus unserem Alltag. Warum also haben viele dann den Anspruch im Beruf DIE perfekte Stunde zu planen? Wir müssen dringend aufhören so perfektionistisch zu denken und sollten im Unterricht darauf vorbereitet sein, dass nicht immer alles ganz rund läuft und genau so, wie wir es geplant haben. Gelassenheit und Flexibilität sind hier die Schlagworte, genau wie Sie es bereits beschrieben haben. Das Unplanbare sollte Sie nicht aus dem Konzept bringen oder dafür sorgen, dass Sie ins Stocken geraten. Seien Sie flexibel, haben Sie Plan B parat oder agieren Sie spontan. Ein hektisches und verunsichertes Auftreten Ihrerseits lässt sie unprofessionell wirken und sorgt tendenziell für noch mehr Chaos. Gerade der Anfang wird nicht immer leicht sein, aber auch wir lernen ja dazu und werden mit der Zeit immer besser werden.
Wie wir schon im vorherigen Beitrag feststellen konnten, sollte man sich als Lehrkraft Schlagfertigkeit und Flexibilität aneignen, um eben auf Unvorhersehbares gelassen reagieren zu können. Ich weiß noch, wie meine Klasse wegen einer Wespe sehr unruhig wurde und die Lehrerin dieser Unruhe zu viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte, sodass sie die letzten 15 Minuten mit der Wespe beschäftigt war. Solche Situationen nutzen SuS meistens aus, um einem „langweiligen Unterricht“ zu entkommen. Wenn einer anfängt, „Unruhe zu stiften“, machen es einige nach und es entsteht eine sogenannte „Kettenreaktion“. Hier ist es wichtig, die Ernsthaftigkeit und die Struktur zu bewahren. Gleichzeitig sollte nicht impulsiv reagiert werden, weshalb ich Ihnen zu stimme: Eine transparente Kommunikation sollte als oberstes Ziel vermittelt werde. Nun entsteht eben diese Kettenreaktion und die Lehrperson verliert die Kontrolle – eine Möglichkeit wäre, in solchen Situationen sich an aufgestellte Regeln zu erinnern oder eben diese in dieser Situation gemeinsam aufstellen.
„Gerade irritierende Schülerbeiträge können zu neuen Sichtweisen und Erkenntnissen führen.“.
Da bin ich derselben Meinung, denn besonders solche Beiträge offenbaren Neues. Im Hinblick auf die Offenbarung einer Person, sollte wir uns immer daran erinnern, dass jeder einen Grund hat, weshalb er/sie so ist und so reagiert.
Den Hinweis auf die Ringparabel finde ich besonders geschickt, um auf ein so sensibles Thema zu antworten. Das behalte ich definitiv im Hinterkopf.
Ein sehr wichtiger Beitrag um sich nochmal selbst vor Augen zu führen, sich immer seine innere Ruhe und Gelassenheit zu bewahren. Sich aber trotz dessen oder gerade deswegen auch vom Unterrichtsgeschehen leiten zu lassen und seine Spontanität nicht zu verlieren. Von spontanen Impulsen können wir alle profitieren. That’s it.
Unerwartete Situationen können immer und jederzeit eintreten, dem sollte man sich bewusst sein. Man sollte lernen auf solche Situationen souverän reagieren zu können und dabei immer man selbst zu bleiben und sich nicht künstlich zu verstellen. Das merken die Schüler*innen sofort, v.a. wenn man mit einer Situation überfordert ist. Manch unplanbares ist vielleicht leichter in den Griff zu bekommen als anderes. Z.B. kann man das Wetter – ob schön oder schlecht – nicht beeinflussen, aber Konflikte in der Klasse können eher geklärt werden. Oder wenn die Aufmerksamkeit auf einem Insekt, z.B. einer Spinne liegt, kann man diese Situation klären, indem man diese Spinne fängt und nach draußen bringt. Dies habe ich in meinem Praktikum gemacht und die Schüler*innen waren begeistert von meiner Aktion. Doch bevor ich die Spinne frei ließ, haben sich anfangs eher wenige, dann immer mehr Kinder die Spinne angesehen und Fragen dazu gestellt – mir, als auch der Klassenlehrerin. Diese griff die Situation direkt als Lerngelegenheit auf – es bot sich auch an, denn es war grad Sachunterricht- und die Schüler*innen waren begeistert. Sie stellten Fragen, recherchierten in den Sachbüchern, welche im Klassenraum zur Verfügung standen, usw. Doch sie stellten nicht nur Fragen zur Spinne, sondern auch ob ich keine Angst gehabt hätte und so kam auch das Thema Emotionen bzw. Angst zur Sprache und ich tauschte mich gemeinsam mit den Kindern darüber aus. Am Ende, so zumindest mein Gefühl, gingen alle glücklich und mit neu erlangtem Wissen aus dem Unterricht. Das zeigte mir, dass wirklich aus jeder Situation, welche zuerst sehr anstrengend war, eine wunderbare Lerngelegenheit entstehen kann, sofern die Schüler*innen diese anbieten.
In meinem Alltag mag ich es nicht nur spontan zu sein und spontane Entscheidungen zu treffen. Jedoch gefällt es mir Dinge zu planen und bei Kleinigkeiten spontan agieren zu können. So wird es wahrscheinlich auch in der Schule sein und neue Herausforderungen werden hinzukommen, egal wie ich diesen Tag geplant habe. Mir ist es bewusst, dass man als Lehrperson sehr flexibel sein sollte und ich finde, dass es auch eine ganz andere Lehre für mich sein wird diese Herausforderung zu meistern.
Ich stimme zu, dass es unglaublich viel Sicherheit und Interesse an den SuS ausstrahlt, wenn die Lehrkraft selbstbewusst auf Unplanbares eingeht und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Ich fand den Satz einer Kommilitonin so toll: Planung ist alles, Pläne sind nichts. Sehr passend. So will ich lehren. Trotzdem glaube ich, das eine solche Leichtigkeit und Spontaneität vor allem durch Erfahrung möglich ist. Ich stelle mir vor, dass ein solcher Unterrichtsstil durch das Gefühl ermöglicht wird noch ein Ass zu allen möglichen Themen und Situationen im Ärmel zu haben.
Das beschreibt natürlich eine Haltung und Persönlichkeit die auch durch unseren Lebensstil und unsere Interessen kultiviert werden kann. Wer viel weiss, weiss viel.
Ein sehr guter Beitrag. Ich denke, dass das Unplanbare die größte Herausforderung im Unterricht ist. Man kann eine super Stunde planen und sich viel vor nehmen, doch wenn in den Köpfen der Kindern gerade ein anderes Thema präsent ist, so wird es schwierig mit der Umsetzung des Plans. In meinem Studium habe ich von einem Dozenten mal folgenden Satz gehört: Störungen haben immer Vorrang. Wird diese Störung nicht behoben, so können die Kinder sich nicht konzentrieren und die Konzentration liegt nicht bei dem Unterrichtsthema. Ich finde es sehr gut, dass in diesem Beitrag auch auf Schülermeldungen eingegangen wird, die im ersten Moment irritierend sind und für die Lehrkraft zunächst nicht ins Thema passt. Doch auch solche Beiträge oder Fragen der Kinder müssen Beachtung finden und geklärt werden. Geht man als Lehrkraft mit etwas Leichtigkeit und Spontanität an die Unterrichtsstunden so kann das Unplanbare durchaus als Chance für spannende oder interessante Stunden genutzt werden.
Eine sehr wichtige Message in diesem Beitrag. Sich die Fähigkeit für das spontane und schlagfertige Agieren anzueignen ist wahnsinnig wichtig. Warum? Denn sie strahlt Sicherheit und Selbstbewusstsein aus. Wie in dem Beitrag und ebenfalls in den anderen Kommentaren festgehalten wurde, ist es nicht immer möglich die für den Unterricht gemachten Pläne so in der Realität umzusetzen. Alle möglichen Gründe, wie technische Fehler, soziale Probleme der Klasse usw. sorgen dafür, dass die Pläne der Lehrkraft teils stark durchkreuzt werden. So finde ich es sehr wichtig, dass man in diesen Situtationen nicht in unnötige Panik gerät, sondern eine Coolnis bewahrt. Wie bereits auch ein paar mal geschrieben wurde, wird denke ich diese Fähigkeit zum spontanen Agieren am besten in der Praxis erworben. Mann kann natürlich diverse theoretische Überlegungen für solche Phasen im Vorfeld anstellen, aber ich denke am besten funktioniert hier: „learning by doing“
Ich denke, das Unplanbare des Unterrichts ist das, was besonders angehenden Lehrkräften Kopfschmerzen bereitet. Sie haben oft den Anspruch, den Unterricht „perfekt“ zu gestalten und möglichst jede Minute sinnvoll zu verplanen. Besonders passend dazu ist das Beispiel der Wespe im Klassenzimmer. Mit Gelassenheit und Flexibilität an die unplanbaren Situationen heranzugehen ist sicher sinnvoller, als diese konsequent zu unterbinden. Denn man weiß nie, welche interessanten Gespräche sich aus dem Unplanbaren entwickeln und wie diese den Unterricht bereichern statt stören können.
Es gibt so Unterrichtstage an denen läuft wirklich alles schief. Ich hatte eine tolle Unterrichtseinheit zum Thema „Bildung in aller Welt“ vorbereitet. Dann kam leider die unschöne Überraschung: alle Smartboards in der Schule funktionierten nicht mehr. Und so musste ich improvisieren. Ich habe den Schülern das Problem erklärt und bin nicht in Panik verfallen. Ich habe ihnen vorgeschlagen, dass sie nun die Möglichkeit haben, selbst ein Thema vorzuschlagen, über das wir sprechen. Und meine Unterrichtseinheit das nächste Mal zu behandeln. Erst war es ganz still und dann hat sich ein Junge gemeldet und gefragt, ob wir den Russland-Ukraine Konflikt besprechen können. Denn er bekommt von außen viel darüber mit, aber weiß eigentlich gar nichts und fühlt sich ein bisschen verloren. Sofort haben sich andere Kinder gemeldet und gesagt, dass es ihnen auch so geht. Also habe ich angefangen den Kindern alles zu erklären, was ich weiß (und nebenbei auf meinem Handy gegoogelt, damit ich nichts Falsches erzähle). Danach durften sich die Kinder melden und eigene Fakten, Eindrücke oder Meinungen mit einbringen. Ich habe das ganze moderiertet und ergänzt. Alle Kinder haben sich beteiligt und mitgemacht. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Was wie eine Horrorstunde angefangen hat, war mit die beste Unterrichtsstunde die ich in dieser Klasse hatte.
Dieser Beitrag lässt sich nicht nur auf den Unterricht beziehen, sondern auf das gesamte Leben übertragen. Natürlich ist eine grobe Planung durch das Setzen bestimmter Ziele möglich. Ob oder wie diese erreicht werden (wollen), kann sich auf dem Weg dahin ändern. Wichtig ist, trotz Misserfolgen oder Steinen, die in den Weg gelegt werden, nicht aufzugeben. Dafür sind solch eine Gelassenheit und Flexibilität von Vorteil. Mit jedem Rückschlag oder aus jeder unvorhergesehenen Situation kann etwas dazu gelernt werden und für zukünftige Situationen von Nutzen sein. Dazu müssen sie offen für Neues in der Welt sein und innehalten, was sie sich in diesem Moment wünschen. Durch den Austausch mit anderen Menschen erfahren sie Dinge, von denen sie bisher nichts gehört haben oder sich nicht vorstellen konnten. Genauso ist es im Unterricht mit Kindern. Die Fantasien der Kinder reichen meist über die Vorstellungen der Erwachsenen hinaus, weshalb Kinder auf neue Inhalte viel offener und ideenreicher reagieren. Bringen sie diese Fantasie und Offenheit in den Unterricht mit ein, so können sie selbst, aber auch die Kinder, viele neue Erfahrungen sammeln.
Es kann schwer sein mit Veränderung umzugehen, wenn alles sorgfältig geplant wurde; gerade nach einem harten Tag können einen die kleinsten Störungen aus der Bahn werfen, nicht nur im Unterricht. Es ist nicht einfach, aber wichtig, auch in solchen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und kleinen Missgeschicken und Veränderungen nicht zu viel Bedeutung zuzumessen! Ich erinnere mich an eine Sachkunde Einheit in der Grundschule, in der wir gemeinsam mit der Lehrerin auf dem Schulhof gärtnern und unsere Blumensamen pflanzen wollten. Aus heiterem Himmel fing es an zu regnen und zu gewittern – alle waren klitschenass, wir Kinder aufgebracht und die Stunde auf dem Schulhof vorbei. Unsere Lehrerin aber bleib die ganze Zeit über ruhig und behielt die Kontrolle; das beruhigte uns Kinder und eröffnete ihr die Möglichkeit, stattdessen eine Stunde über Regen und Gewitter zu halten! Gleichzeitig erinnere ich mich an eine Lehrerin, die einer Wespe im Klassenzimmer bestimmt 5 Minuten lang mit einer Spraydose voll Wasser hinterher rannte, als die Schüler anfingen, nervös zu werden. Das brachte die Kinder noch mehr auf und machte es fast unmöglich, den Unterricht vernünftig fortzuführen, als auch dieser Versuch die Wespe nicht vertrieb! Man muss es sich mit der Zeit aneignen, wie man passend mit etwas Unerwartetem umgeht und wie viel Zeit und Bedeutung man Störungen beimisst. Meistens schätzen es die Schüler sehr, wenn man auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt und das beste daraus macht!
Flexibilität und Spontanität sind Eigenschaften, die im Schulalltag sehr nützlich sein können. Sie können den Wind aus den Segeln nehmen, wenn es von Nöten ist, aber auch den Unterricht wieder in eine bestimmte Richtung lenken und somit den Fluss wiederherstellen. Mit Allem zu rechnen aber Gleichzeit von dem großen „Allem“ nicht eingeschüchtert sein. Die Balance zwischen Ruhe und Aktion, Stagnation und Fluss und die Gelassenheit dabei bewahren ist eine wahre Kunst. Mir hilft Meditation um im Gleichgewicht zu bleiben. Vielleicht ist das eine Idee um die Flexibilität und Spontanität außerhalb der Schule zu trainieren um sie dann im Unterricht anwenden zu können. Oder warum eigentlich nicht auch mal im Unterricht? Meditation steigert das eigene Bewusstsein und die Konzentrationsfähigkeit. Diese Methode wäre also eine spannende Idee um in Momenten der Aufregung in der Klasse eine 10-minütige Meditation einzubauen.
Hier einmal ein Link für eine Mediation für die Lehrkräfte die da ein wenig Angst vor haben: https://youtu.be/O-6f5wQXSu8
Und hier ein Link für Kindermeditation: https://youtu.be/EIRabf12InE
Aber auch eine Traumreise könnte vielleicht etwas für die Klasse sein und dan kann der Kreativität freien Lauf gelassen sein.
Meditieren ist eine Fähigkeit, die als unterstützende Kraft im Alltag stehen kann. Sie hilft zu reflektieren, zur Ruhe zu kommen und einen besseren Zugang zu sich selbst zu haben. Ich fände es super wenn ich diese Fähigkeit meinen Schüler*Innen weitergeben kann und wenn es eine angespannte Situation in der Klasse und im Klassenklima auflöst, dann umso besser.
Flexibilität erfordert viel Übung und es ist wirklich bedauerlich, dass einem genau diese Eigenschaft im Referendariat abtrainiert wird. Jede Minute muss akribisch geplant und begründet sein. Steht man vor der Klasse und wird geprüft hofft man inständig, dass kein Kind eine unerwartete Frage stellt, auf die natürlich reagiert werden muss, die aber den Rahmen sprengt. Solche Zustände sind unzumutbar und hindern einen daran, Kinder als individuelle Persönlichkeiten zu betrachten. Umso wichtiger also, nach dem Referendariat, wenn man etwas losgelöster ist, offen für Veränderungen in der Unterrichtsplanung zu sein und flexibel zu agieren. Endlich wieder auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen und das Kind als das zu sehen, was es ist: ein Kind!
Ist nicht alles im Leben unplanbar? Beim Lesen dieses wichtigen Beitrags über das Lehren schwirrt mir diese Frage durch den Kopf. Ob es die Laune der SchülerInnen ist, das Wetter, der Bus, der morgens die Hälfte der Kinder zu spät absetzt, da sich KlimaaktivistInnen auf die Straße kleben oder bloß eine kleine Wespe, die durchs Klassenzimmer schwirrt.
Das Leben ist nicht planbar, deshalb bedarf es Flexibilität und Gelassenheit. Aber auch die Gabe den SchülerInnen Sicherheit in unvorhersehbaren Situationen zu bieten und ihnen das Gefühl zu vermitteln alles sei unter Kontrolle.
Mich hat der Satz mit der Wespe zum Schmunzeln gebracht. In meiner allerersten Unterrichtsstunde während des Praxissemesters, flog im Spätsommer eine Wespe ins Klassenzimmer. Plötzlich fingen einige (vornehmlich!) Jungs am Fenster an zu kreischen. Ich dachte Gott weiß was sei passiert, jedoch handelte es sich nur um eine Wespe die fröhlich durchs Klassenzimmer schwirrte. Bis sich der Trubel gelegt hatte, vergingen mehrere Minuten. Zuerst war ich irritiert, irgendwann nahm ich es mit Humor und erst als ich sie aus dem Klassenraum entfernte wurde es wieder ruhiger.
Die Lehrkraft sollte in solchen Situationen feststellen können was die Klasse jetzt braucht, jedoch das eigene Ziel nicht aus den Augen lassen. Im Studium lernen wir wie eine perfekte Stunde theoretisch aussieht, jedoch nicht wie wir in unplanbaren Situationen handeln können. Bis ins Referendariat wird das Gefühl vermittelt eine Stunde hat nach den Leitlinien zu laufen. Dies setzt uns als angehende Lehrkräfte unter Druck, da der Unterrichtsalltag ganz anders aussieht. Eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Auftreten, dem praktizieren von Gelassenheit aber gleichzeitiger Kontrolle und das flexible Anpassen an bestimmte Situationen sind Faktoren, mit denen ich mich gerne tiefgründiger im Studium beschäftigt hätte. Zeit und Erfahrung sind hier wahrscheinlich das, was bei uns Lehrkräften dazu führt bei Unplanbarem einen kühlen Kopf zu behalten.
Ein Zitat was ich sehr passend finde stammt von der amerikanischen Schulspielerin Rosalind Russell:
„Die beste Vorbereitung ist die, auf alles vorbereitet zu sein.“
Als Lehrkraft muss man Gelassenheit, Flexibilität und Offenheit mitbringen. Trotzdem ist es wichtig mit einem Plan in den Unterricht zu gehen, wenn aber unvorhersehbare Sachen passieren, die die Aufmerksamkeit auf sich lenken, dann muss man sich dem anpassen.
Dies ist wahrscheinlich die größte Herausforderung einer Lehrkraft. Ich denke, dass dafür auch viel Erfahrung notwendig ist. Zu Beginn wird man vermutlich noch in Panik verfallen und versuchen die Kinder zurück zum Unterrichtsgeschehen zu holen, aber man muss sich dann auf die Kinder und ihre Sorgen einlassen können.
Es ist beruhigend zu wissen, dass man auch bei vermeintlich perfekter Planung, dennoch nicht alles berücksichtigen kann was im Unterricht geschieht. Die Überschrift „Ordnung im Chaos“ trifft es sehr gut. Die Planung einer Unterrichtsstunde ist unerlässlich und ordnet das unvermeidbare Chaos im Schulalltag. Die Schülerinnen und Schüler merken genau, welche Lehrkraft der Klasse mit einem Plan begegnet und welche lediglich improvisieren ohne Vorbereitung. Es ist eine Kunst am Plan festzuhalten, aber in erforderlichen Momenten von diesem abzuweichen und auf die Lernenden einzugehen. Dieses Abweichen ist in bestimmten Momenten erforderlich und macht den Lehrerberuf zum abwechslungsreichen Beruf. Ich stimme zu, dass Gelassenheit und Flexibilität wichtige Eigenschaften für Lehrkräfte sind um einer Klasse gerecht zu werden. Es muss Zeit für Störungen, Irritationen oder Fragen geben, denn diese sind im Schulalltag unvermeidbar und tragen dazu bei an uns selbst zu wachsen.
„Erwerben Sie, und das nicht nur im Umgang mit den Schülern, sondern auch im alltäglichen Leben, ein hohes Maß an Gelassenheit und Flexibilität, das ein entspanntes Agieren auch in unvorhersehbaren Situationen möglich macht“
Ein sehr wichtiger Punkt des Lehrens, der oftmals vernachlässigt wird: Flexibilität. Leider läuft nicht immer alles nach Plan und in diesen Momenten muss schnell agiert werden, sodass es zu keinen größeren Störungen kommt, die den Unterrichtsfluss zu sehr einschränken. Einen Plan B zu haben ist immer gut und das nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch im alltäglichen Leben. Auf manche Dinge haben wir keinen Einfluss und das ist in Ordnung.
Diesen Themenbereich finde ich sehr spannend. Ich habe es schon oft erlebt, dass ich nach Hause ging und irgendwie enttäuscht war, weil nicht alles nach Plan lief. Es gab Unterrichtsstunden nach denen ich dachte, die Schüler*Innen hätten womöglich nicht genug gelernt, weil unvorhersehbare, unplanbare Dinge dazwischen gekommen sind. Wenn ich genauer darüber nachdenke, bieten unvorhergesehene Situationen auch oft wertvolle Lerngelegenheiten, sowohl für die Schüler*Innen als auch für die Lehrkraft selbst. Sie können dazu beitragen, dass Schüler*Innen lernen, mit Veränderungen umzugehen, und zeigen, dass es wichtig ist, auch in unerwarteten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Ich werde mir in Zukunft vornehmen, gelassener und flexibler zu werden!
Die Situation des unplanbaren habe ich gerade letzte Woche in meiner Klasse erlebt, denn ich hatte gerade mit der Deutschstunde in der ersten Klasse angefangen. Ich war gerade motiviert dabei den Kindern den neuen Buchstaben zu zeigen, sie ihn auf dem Rücken des Partners, auf dem Boden und in der Luft nachfahren zu lassen, da fing es doll und schön zu schneien. Erst war es nur ein Kind, was dies wahrnahm, und nach und nach verschwanden die Blicke, die auf mich gerichtet waren, hin zur großen Glasfront vom Klassenzimmer. Selbst ich ertappte mich, obwohl ich voll motiviert war, diesen Buchstaben heute abzuschließen dabei, immer wieder fasziniert nach draußen zu schauen. Mühsam versuchte ich da vorn an der Tafel die Aufmerksamkeit wieder auf mich zu ziehen, gab aber nach mehreren kläglichen Versuchen auf. Ich gab mich dem Interesse der Kinder hin und schmiss meine ganze Unterrichtsplanung über den Haufen. Die ganzen Methoden für diese Stunde, die ich die Abende vorher mühsam überlegt und vorbereitet hatte, schmiss ich über den Haufen. Ich dachte mir, wofür versuche ich das jetzt hier durchzuziehen? Für mich? Für die Schüler, deren Aufmerksamkeit und Interesse wo ganz anders lag? Ich entschied mich dazu uns anzuziehen und einfach rauszugehen in den Schnee. Den Schnee zu fühlen, zu sehen und anzufassen. Nach einer halben Stunde sind wir dann wieder in die Klasse gekommen, haben uns in unseren Erzählkreis gesetzt und das gerade erlebte im Schnee besprochen. Und dies ohne irgendeine Planung vorher, einfach den Gedanken freien Lauf zu lassen.
Im Lehrerzimmer danach wurde ich gefragt wie die Stunde lief und ob alles funktioniert hatte, wie ich es mir vorgenommen hatte. Impulsartig wollte ich negativ und genervt berichten, dass wir nix geschafft hatten und ich die Planung für die nächsten Wochen nun nochmal komplett verändern muss. Doch in diesem Moment überlegte ich und berichtete dann von einer wundervollen Stunde mit den Kindern im Schnee. Ich glaube nach dieser Stunde bin ich fast so glücklich wie lange nicht nach Hause gegangen. Seit dieser Situation versuche ich das Ungeplante oder Unvorhergesehene nicht nur negativ zu nehmen, sondern das Beste aus der Situation für alle zu machen, ohne auf meine Planung komplett zu beharren. Denn wie schon eben gesagt, alles kann man nicht planen und manchmal sind die ungeplanten Dinge viel schöner als das komplett Durchgeplante.
Der Beitrag verdeutlicht, wie wichtig es ist, im Lehrerberuf auf Unvorhersehbares vorbereitet zu sein. Die Empfehlung, sich auf unerwartete Ereignisse einzustellen, aber dennoch offen für die Beiträge der Schülerinnen zu bleiben, ist besonders hilfreich. Die Betonung der Kommunikation als oberstes Unterrichtsziel und die Ermutigung, dies den Schülerinnen spüren zu lassen, sind positive Herangehensweisen. Die Beispiele, wie eine Wespe im Klassenraum und irritierende Schülerbeiträge, verleihen dem Beitrag Lebendigkeit
Bereits beim Beitrag zur Unterrichtsvorbereitung wurde deutlich, wie wichtig es ist, flexibel zu planen und Raum für Spontanität zu lassen. Auch in der Unterrichtsdurchführung selbst sollte man offen für neue Impulse und Abweichungen vom Plan sein.
Die Stichpunkte zu diesem Beitrag bestärken mich in dieser Sichtweise. Als Lehrkraft muss ich bereit sein, flexibel auf die Interessen und Reaktionen der Schüler.innen einzugehen. Kulturelle Diskussionen oder ungeplante Fragen, wie die Beispiele im Beitrag zeigen, können wertvolle Gelegenheiten bieten, komplexe Konzepte zu erklären und die Lernenden zum kritischen Denken anzuregen.
Solche spontanen Situationen sollten als Chance gesehen werden, eine unterstützende und motivierende Lernumgebung zu schaffen. Indem ich offen für individuelle Stärken und Perspektiven der Schüler:innen bin, kann ich deren Potenzial voll ausschöpfen.
Allerdings erfordert dieser Ansatz auch von mir als Lehrperson, über ein breites Interessenspektrum und vielfältige Lebenserfahrungen zu verfügen. Nur so kann ich flexibel auf ungeplante Wendungen reagieren und die Diskussionen gewinnbringend lenken.
Wie die Kommentare zeigen, ist Gelassenheit und Schlagfertigkeit im Umgang mit Störungen ebenfalls wichtig. Anstatt ungeplante Ereignisse als Bedrohung zu sehen, sollte ich versuchen, sie als Chance für fruchtbare Lernmomente zu nutzen.
Der Grundbaustein ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Schüler:innen und Lehrkraft. Wenn eine offene und respektvolle Atmosphäre im Klassenzimmer herrscht, fällt es allen Beteiligten leichter, auf ungeplante Situationen gelassen zu reagieren und sie produktiv zu nutzen.