Das Unlehrbare als methodischer Gegenstand (Menrath).
- Einige Facetten der Unterrichtsgestaltung sind nicht erlernbar bzw. lehrbar.
- Damit sind die Momente gemeint, die ein großer Augenblick für jeden Pädagogen und jede Pädagogin sind: der Punkt, an dem der berühmte Funke überspringt.
- Das kann passieren, wenn ein Musikstück besonders berührend ist, ein poetischer Vers das Herz erreicht, Prozesse des szenischen Spiels eine eigene Dynamik entfalten oder auch dann, wenn Sport- oder Naturerlebnisse als positiver Gruppenmoment wahrgenommen werden.
- Es ist kurz gesagt der Augenblick, wo Ängste und Verunsicherungen zurückgelassen werden und man gemeinsam unbekannte Dimensionen der Erkenntnis und des Seins betritt.
- Wie man sich darauf vorbereitet, fragen Sie?
- Man kann eigentlich nur eines machen: Seele, Geist und Herz für solche Momente bereithalten!
- Schütten Sie sich im Privatleben nicht zu mit Banalitäten!
- Seien Sie sensibel für Nuancen, nehmen Sie sich selbst zurück und lassen sich von Anderem berühren.
- Dann können solche Ereignisse wie der Blitz oder die Liebe jederzeit einschlagen.
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Sehr gute Gedanken. Ich glaube, dass sich jede/r Lehramtstudent*in bzw. jede Lehrerin und jeder Lehrer, welche die ersten Jahre studieren oder unterrichten, mindestens einmal die Frage gestellt hat, warum sie bzw. er das macht. Gerade die ersten Praktika und ersten Jahre als Lehrer*in sind besonders schwierig. Jede/r muss allmählich seinen Unterrichtsstil finden. Darüber hinaus müssen die unterschiedlichsten Methoden erprobt werden, wie eine/r den besten Zugang zu den Schülern*innen findet.
Zudem ist eine gute Work-Life-Balance unerlässlich, da nur so sichergestellt ist, dass man sich von Anderen berühren lassen kann. Somit wird es möglich sein, die kleinen Nuancen zu erkennen. Gelingt einem das, dann wird der Lehrberuf einer der schönsten Berufe der Welt sein.
Ein weiterer Grund den Lehrberuf wertzuschätzen! Der Funke, der überspringt. Ich glaube ohne eigene wahrhaftige Begeisterung für das Vermitteltete ist es fast nicht möglich, diesen Punkt zu erreichen. Denn selbst dann ist es nicht zu garantieren, dass dies geschieht. Das genaue Erspüren und Beobachten, wann und wovon Menschen berührt sind ist zum einen ein genußvoller Moment und zum anderen eine große Hilfe in welche Richtung zukünftige Lehreinheiten für die Zielgruppe interessant und wertvoll gestaltet werden können. Gerade die Tatsache, dass diese Momente überraschend und oft plötzlich als Geschenk an alle passieren hilft sehr, als Lehrperson motiviert und neugierig zu bleiben.
Wenn der Funke überspringt und ein prägender Moment im Unterricht entsteht, denke ich, weiß jeder Lehrer wieso er diesen Job gewählt hat und ich hoffe, dass ich als angehende Lehrerin diesen auch irgendwann erleben werde.
Dieser Beitrag hat mich neugierig darauf gemacht.
Sehr schön formuliert.
„An kleinen Dingen Freude zu haben, öffnet den Blick für das Große.“ Man sollte sich als Lehrperson öfter mit solchen Gedanken auseinander setzen.
Ich kann den anderen Kommentaren nur zustimmen.
Der Funke, bzw. die Dankbarkeit und das positive, nonverbale Feedback, das man anhand von der Entwicklung der SuS erhält, ist einer der Gründe, wieso das Lehrersein so unglaublich viel Spaß macht.
Es wird so oft im Leben versucht alles durchzurechnen und durchzuplanen. Wie maximiert man den Profit, wie und wann erreiche ich in welcher Zeit das Maximum meiner Leistung … . Leider gehen dabei manchmal die nicht messbaren, unkalkulierbaren, überraschenden Momente verloren, die, wie in anderen Kommentaren erwähnt, den Beruf als Lehrer so attraktiv machen. Demnach stimme ich dem Artikel zu, dass man bereit sein sollte für die unlehrbaren, unplanbaren Momenten im Unterricht, aber auch im Leben. Das schafft wieder mehr Platz für Kreativität, Emotionalität und Menschlichkeit.
„Nehmen Sie sich selbst zurück“
Etwas was wir viel zu selten im Umgang mit Kindern machen. Oftmals halten wir uns für wichtig, weil wir die Lehrperson sind und doch schon erwachsen sind und sooo viel Lebenserfahrung vorzuweisen haben. Ich wiederhole mich aber es ist doch wichtig, um eine Ebene zu gestalten ,wo die Berührung stattfinden kann, müssen wir uns den Kindern annähern und vor allem denke ich, das es diese Berührung nur geben wird, wenn man Sympathie bei den Kindern weckt.
Lena Puts und J.Oppelts Kommentare finde ich besonders wichtig. Sensibel sein, beobachten und zuhören sind unterschätze Eigenschaften, die man als Lehrkraft auf jeden Fall aufweisen sollte.
Auch den Kommentar von Amrita C. halte ich für relevant, dass man mit wahrhaftiger Begeisterung für den zu vermittelnden Stoff lehren sollte.
Ich denke, dass viele Menschen sich hiermit identifizieren können. Es ist wichtig, loszulassen und bereit für das Ungeplante zu sein sowie den Mut zur Lücke wagen und dies auch innerhalb des Unterrichtes zuzulassen.
Ihre Gedanken zu dem Thema gefallen mir sehr gut. Nur das von dem wir selbst begeistert sind, Themen für die wir brennen, können wir an andere Menschen weitergeben.
Der Beruf des Lehrenden ist so vielschichtig. Wir können unsere ganz persönliche Note mit einbringen und die Schüler*innen inspirieren Neues auszuprobieren.
Die persönliche Weiterentwicklung ist enorm wichtig für jeden Menschen. Wir dürfen nicht aufhören Neues auszuprobieren und ständig zu wachsen.
Ich frage mich gerade wie man so etwas wieder mehr kultivieren kann ….die kleinen Dinge zu schätzen???? In meiner 6 monatigen Zeit als Vertretungslehrer an einer Grundschule in Brandenburg war ich geradezu geschockt. Die kinder waren schon morgens völlig überzuckert von Süßigkeiten und Cola die es z Hause gab, Süßkram in den Pausen. Die Gespräche in den Pausen haben sich um Fortnite uns andere PC Spiele gedreht und bei welcher Fast food Kette ich cool essen war….ich bin für einen Teil unserer Gesellschaft recht pessimistisch was den Blick auf das Besondere, Schöne und Kleine, Banale, Alltägliche geht. Dazu gehört nämlich auch eine Portion Demut und das Gefühl von Eingebundenheit in etwas Größeres, aber das wird man nicht spüren, wenn man sich täglich mit Zucker und Games zudröhnt und das als Maß aller Dinge nimmt. Vielleicht einfach mal eine Höhle im Wald bauen und einen Tee kochen…..und den Blick so schärfen und den Kids etwas gute in der Ntur tun……so genug gejammert über den Verfall ……mein Sohn weint
Ciao Bella
Gut gesagt, Ule. Sehr gut!
Ich Stimme Ule zwar einerseits zu, dennoch denke ich sollte man die Hoffnung und vor allem die Motivation nicht verlieren. Ich selbst habe auch beim Unterrichten gemerkt, dass es sehr schwierig sein kann die Kinder von Games etc. wieder in die Welt der Fantasie zu locken, aber dennoch ist es möglich. Natürlich spielt die eigene Leidenschaft und Begeisterung für den zu vermittelnden Stoff hierbei eine Rolle, jedoch auch die Offenheit sich als Lehrkraft auch für die Interessen der Kinder begeistern zu können. Man sollte also auch als Erwachsener immer noch begeistert werden können. So ist es im Unterricht immer wieder eine Geben und Nehmen.
Da kommt mir sofort die Erinnerung ans 1. Semester in der Vorlesung für die Allgemeine Grundschulpädagogik. Ihre Vorlesung hat den ganzen Saal berührt, alle waren wie gebannt und elektrisiert und sind ihnen gebannt gefolgt. Sie haben uns auf eine Reise mitgenommen, in dem sie uns anhand von Unterrichtbeispielen präsentiert haben, wie man allen Schüler*innen egal aus welchem Bildungskontext, die Poesie, die Kunst und die Faszination von Literatur näherbringen und erreichen kann. Am Ende der Vorlesung gab es stehende Ovationen. Diese Vorlesung hat mich nachhaltig beeindruckt und mir klargemacht, sei frei, kreativ, flexibel, emotional und nahbar. Nimm die Schüler*innen mit und versuche sie zu erreichen und vor allem sei erreichbar.
In meiner Kindheit wurde ich für ein Jahr zuhause unterrichtet, da ich in einem anderen Land lebte. Mein „Lehrer“ war ein außerirdischer Avatar aus einem Lernprogramm und ich selbst. Es gab keinen Lehrer und keine Lehrerin von denen ich belehrt wurde, wie ich es sonst gekannt hatte. Alles durfte ich selbst entscheiden, wann ich anfing, wann ich Pause machte und welchen Stoff ich an welchem Tag durchnehmen wollte. Es war eine sehr kreative Zeit für mich, in dieser Zeit ohne LehrerIn habe ich viel gelernt, wenn nicht das meiste, vor allem über mich.
Es ist ein seltsamer Anspruch, den eine Lehrkraft an sich stellt, Funken zwischen sich und den Schülern fliegen sehen zu wollen, doch kann ich nachvollziehen, worauf das hinauslaufen soll- Schule soll inspirieren und Lebenskraft wecken. Sehr ehrenhaft, doch nur, dass sie sich daran nicht ausbrennen, wenn Anspruch und Wirklichkeit mal nicht zusammen kommen.
Genau das ist der Moment, an dem man wieder Motivation als Schüler findet. Ich denke genau das hebt einen LEHRER von einem Lehrer ab. Er liest nicht nur etwas aus dem Buch vor, sondern lebt wirklich sein Fach. Ich schließe mich aber auch Nina an, dass man nicht automatisch erwarten kann, dass wenn ich dieses Fach liebe alle andren sich auch davon begeistern lassen. Sein Bestes geben, aber auch nichts zurück erwarten.
LG Anastasia
Begeistert sein und begeistern.
Von und für die Natur, für sein Unterrichtsfach, für sein Statement, für die Wunder im Leben,…
Auch mal zurücklehnen und den Moment, an dem Funke überspringt, nur genießen.
Die ständigen Optimierungsanläufe und die Gedanken des Perfektionisten in uns können mal, so schwer es auch einem fällt, zur Seite gelegt werden. Dies als Lehrperson also als Vorbild tun zu können, ist meiner Meinung nach richtig und wichtig. Die kleinen Dinge zu schätzen, ja, wie Ule im obigen Kommentar schon sagt, dies wieder zu kultivieren sehe ich als einer der wichtigsten Aufgaben der Lehrpersonen. In solch einer Gesellschaft mag es nicht einfach sein, doch die Idee, mit den Kindern im Wald einen Tee zu kochen, finde ich tatsächlich sehr gut!
Bewegende Worte! Meiner Meinung nach nicht nur für Pädagog*innen, sondern für uns alle, Menschen in einer Gesellschaft. Wir sollten viel mehr positives suchen und offen sein für Bereicherung! Ist es vielleicht sogar möglich, auch Lernende für eine solche Einstellung zu sensibilisieren?
Ich freue mich darauf, mich an diesen Beitrag zu erinnern, wenn ich einen solchen Moment erleben werde; einen Moment, in welchem einem bewusst wird, warum man sich für diesen Beruf entschieden hat.
Das erste, was mir in den Kopf kam, als ich die verschriftlichten Gedanken in diesem Beitrag las, war die Neuinterpretation des Märchens: „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“. Das Gedicht „Der kleine Junge mit den Schwefelhölzern“, welches Friedrich Herrmann als Poetry Slam präsentierte, erweckte nicht nur das allzu bekannte Bild des überhäuften Alltags mit Reizen und Ablenkungen von wahrhaften, natürlichen Augenblicken durch Banalitäten, sondern schildert auf drastische Weise wie früh diese ungewollte Überflutung bereits beginnt. Dramatisch wird die Verlorenheit des Einsamseins im Konsum zur Verschmutzung der Seele erhoben. Wir nehmen uns keine Zeit mehr und stumpfen im Meer aus Elektronik und banalen Worthülsen ab.
Angelehnt an das Ende des orginalen Märchens scheidet auch der Junge dahin, überdrüssig von Besitzanhäufungen, die in Flammen ihre Bedeutungslosigkeit finden. Lediglich die Momente, Gefühle und das Gemeinsam-Sein ist fundamental für unsere Existenz, wobei zu viel oder zu wenig Zuwendung und finanzielle Mittel folgenreich sind.
„Sein erstes Holz galt der Technik, die unsere Freiheit einschnürt, galt der mit schwielen versehenen Kinderhand, die dafür noch seltene Erden erschürft. Dann ein zweites für den Luxus, der säuselnd die Sinne betört, der unbemerkt und heimlich Seele und Sehnsucht zerstört. Und ein drittes für das Laster, das auch den klügsten betäubt, der sich besoffen vom Besitz dem schnellen Wandel stäubt. Ein viertes für Hobbys und Kunst und all das unsägliche Lachen, es sorgt doch am Ende nur dafür, das Leid noch erträglich zu machen.“ (Friedrich Herrmann, 2018)
Ganz so tragisch und geradezu auffallend radikal wie Friedrich Herrmann in seiner Ballade seine Gefühle zum Ausdruck brachte, muss man es nicht sehen, gerade im Hinblick auf den Schulalltag. Etwas Wahres ist, dass man darauf achten sollte, die Kinder im Alltag nicht durch zu viele Reize zu überfordern, jedoch sollte man dabei die elektronischen Mittel nicht verteufeln, sondern bewusst und mäßig einsetzten. Man sollte eine Balance schaffen zwischen zu viel und zu wenig und Raum offen lassen für Individualität.
Zudem kann man aus diesen düsteren Gedanken auch die positiven Aspekte ableiten. Das reine Berührtsein durch und von dieser Geschichte und Geschichten generell, durch beispielsweise der Faszination zur Dynamik der Rhetorik oder der Energie einer Ballade selbst, ist erstaunlich. Wobei wir zurück bei dem „unlehrbaren Funken“ sind. Gemeinsame Erkenntnisse im Klassengeschehen können also auf viele Weisen geschaffen werden und selbst wenn nicht alles für jeden begreifbar ist, reicht manchmal vielleicht auch schon ein Wirbel von Fragen aus, um verwandelt zu werden.
Wahre Worte!
In unserer Gesellschaft werden scheinbar nur noch selten Kleinigkeiten wahrgenommen oder gar geschätzt. Umso wichtiger, seinen SchülerInnen durch bedeutende und positive Gruppenmomente, Charaktereigenschaften wie Demütigkeit , Sensibilität, Empathie, Offenheit und Mitgefühl zu vermitteln. Die Liste ist lang. Ich las in den vorherigen Kommentaren häufig, dass sich irgendwann die Frage gestellt wird, wieso der Lehrberuf gewählt wurde. Ich bin der Meinung, dass sich diese Frage nicht erst nach dem Studium oder dem Referendariat gestellt werden sollte. Während meiner Arbeit als Sozialpädagogin, an einer Brennpunktschule, musste ich immer wieder feststellen, dass vielen Lehrerinnen und Lehrern erst zu spät bewusst wurde, was es wirklich heißt LehrerIn zu sein. Denn wie ich schon mehrfach verdeutlichte, haben die Lehrkräfte nicht nur einen Bildungsauftrag zu erfüllen, sondern ebenso den Auftrag einer gewissen Erziehung. Dazu gehören einerseits lernpropädeutische und andererseits lebenspropädeutische Lerngegenstände. Letzteres sind eben auch die (wiederholt genannten) Herausforderungen des alltäglichen Lebens. Diesbezüglich konnte ich durch meine Tätigkeit als Sozialpädagogin feststellen, dass viele Lehrerinnen und Lehrer, Schwierigkeiten im Umgang mit den ’sozialen ‚Problemen‘ ihrer SchülerInnen haben. Meiner Erfahrung nach, muss man sich dies schon vor der Berufswahl bewusst machen und sich selbstkritisch hinterfragen, ob einem das notwendige Durchhaltevermögen gegeben ist. Denn solche Situationen können viele Nachteile und Gefahren bergen. Nicht nur für die Lehrperson selbst, sondern gerade für ihre Lernenden. Erfährt man dann im Fortlauf seines Arbeitslebens die Wertschätzung der Kinder, so ist dies natürlich eine wohltuende und willkommene Bestätigung, für die Berufswahl einer Lehrkraft.
Als Lehrperson ist man sehr viel Druck ausgesetzt.
Der Beruf ist fordernd und für manche sogar überfordernd, weswegen es umso wichtiger ist, dass man die wahrhaftig schönen Seiten des Berufs wahrnimmt und schätzt und dazu gehört zu einem sehr großen Teil die Bereicherung, die man erfährt, wenn man jemandem etwas näher gebracht hat.
Das Gefühl einen Nutzen in seiner Tätigkeit zu spüren. Das ist das, was für mich den Lehrerberuf so unglaublich erstrebenswert macht und mir in meinem späteren Berufsalltag wahrscheinlich überleben lassen wird.
Als ich die Überschrift gewesen habe, habe ich zuerst einmal an das Leben an sich gedacht, natürlich auch in diesem Zusammenhang an die Liebe und magische Momente, aber vor allem an das Leben im Allgemeinen. Ich finde es erstaunlich was eine Lehrkraft neben fachlichem vermitteln kann. So viel was man garnicht sieht, etwas was mit Glück zu tun hat, mit Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Viele Dinge, die einfach mit der Zeit, wie Sie es so schön schreiben, wenn der Funke überspringt, zurückkommen. Schule bedeutet nicht nur Kindern etwas beizubringen was im Rahmenlehrplan steht, sondern auch Wege und Möglichkeiten zu öffnen für das Leben, die Liebe, das Glück und so viele andere unlehrbare Dinge.
Schöne Worte, die Sensibilität wecken.
Oft ist man so sehr im Alltagsstress und im Organisationsrausch, dass man mit den Gedanken nicht im Hier und Jetzt anwesend sein kann.
Dadurch verschließt man sich ganz häufig den Details, die eigentlich direkt vor einem geschehen. Als Lehrer nimmt man damit auch den Schülern in Gewisser Weise solche tollen Momente, weil man dafür nicht empfänglich ist und sich auf dieser Ebene dann auch nicht mit den Schülern treffen kann.
Deshalb finde ich es sehr wichtig sich regelmäßig mal daran zu erinnern im Hier und Jetzt zu leben und zu beobachten wie viele Details man wahrnehmen kann.
Dann ist es sicherlich ein ganz besonderes Gefühl, mit den Kindern ein solches zusammenschweißendes Erlebnis zu haben.
Meiner Meinung nach ist es vor allem in unserer Berufsgruppe sehr verbreitet zu denken, dass Vor- und Nachbereitung alles ist. Dies wird uns von Anfang an im Studium suggeriert. Es ist sicher einer der wichtigsten Instrumente unserer Tätigkeit und entspricht auch oft sehr den Menschen, die sich von diesem Beruf angezogen fühlen: organisiert sein, Dinge voraussehen wollen, mit System und Struktur an Probleme und Aufgaben herantreten.
Doch ich denke jede Tätigkeit, die so einen enormen Anteil an sozialer Interaktion beinhaltet, ist immer nur bis zu einem gewissen Grad planbar und vorhersehbar. Wir können nicht wissen auf welche Menschen wir treffen und wissen vielleicht auch nach längerer Zeit noch nicht genau, was alles in unseren Schüler_Innen an Neugier, Ängsten, Interessen und Talenten schlummert. Und das ist auch gut so. Wir sollten auch in dem Stress des Alltags nicht vergessen, dass wir nur Wegbegleiter sind und immer wieder offen dafür sein, das Wachstum mit Freude zu beobachten. Ich habe selbst einige Schlüsselmomente bei der Arbeit mit Schüler_Innen gehabt, die mich haben staunen lassen und mir klar gemacht haben warum ich diesen Beruf ausüben möchte. Es ist so wichtig, dass wir diese Momente schätzen, die eben nicht in unserer Hand liegen und erkennen, dass es einer der Aspekte ist, die unseren Beruf so kostbar machen.
Ich denke genau ist der Zauber des Lehrberufs. Wenn die Augen und Ohren der SchülerInnen gebannt am Stoff kleben und alle interessiert sind, mehr zu erfahren. Darauf arbeiten wir alle hin. Genau das ist es, was mich so an diesem Beruf reizt. Etwas zu bewirken. Und wer weiß, vielleicht schaffe ich es die Welt dadurch etwas besser zu machen.
Je mehr Beiträge ich hier lese, desto mehr wird mir beusst, welcher Zauber dem Lehrberuf doch inne wohnt. Im schulischen Kontext sind die Grenzen zwischen lernen und lehren klar abgesteckt, die Rollen strikt verteilt. Doch sollten diese Grenzen nicht viel öfter fließend sein? Es kann unheimlich gewinnbringend sein, sich seinen Schüler*innen zu widmen, von ihnen, ihren Ideen, Überlegungen und Gefühlen zu lernen und sie anzunehmen als Inspiration für das eigene Denken. Wie gerne erinnere ich mich an das Gemüsepflanzen mit meiner Gruppe Erstklässler, die nicht nur über die richtige Herangehensweise debattierten, sondern fast schon philosophisch erklärten, wie die Pflanze sich in den nächsten Wochen reckt und streckt, um weiter an die Sonne zu kommen. Eine wunderbare Erinnerung, die nur dadurch entstehen konnte, dass wir alle Seele, Geist und Herz für solche Momente bereitgehalten und uns selbst ein wenig zurückgenommen haben.
So schön formuliert. Dieser Beitrag sollten nicht nur alle Pädagogen lesen, sondern alle Leute. Mir macht der Lehrerberuf sehr viel Spaß. Ich habe manchmal anstrengende und manchmal richtig schöne angenehme Stunden mit meinen Schülern. Zum Beispiel im Musikunterricht habe ich mit ihnen Peter und der Wolf durchgenommen und sie haben der Geschichte aufmerksam gelauscht und waren etwas traurig, wenn die Stunde zu Ende war. In der nächsten Stunde stellte ich ihnen ein paar inhaltliche Fragen und sie beantworteten mir die Fragen alle richtig und das hat mich stolz gemacht. Ich habe viele schöne Momente in meinen Klassen und das macht mich glücklich.
Es gibt nichts schöneres als ein zufriedenen und glücklichen Unterricht zu haben, denn wenn man Fortschritte bei Schüler und Schülerinnen erlebt. motiviert und freut das eine Lehrkraft sich für die nächste Unterrichtsstunde.
Welch wunderbare Worte!
Aus der Erfahrung als Musikerin kenne ich die Momente der „Gleichschwingung“ mit den Kolleg*innen auf der Bühne und mit dem Publikum. Ganz seltene und wertvolle Erlebnisse, die man mit Anderen teilen kann. Es wäre wunderbar, Vergleichbares im Klassenraum zu erleben. Dieser Beitrag und die Unterrichtsbeispiele aus dem Seminar von Frau Ziesmer bekräftigen mich erneut in meinem Wunsch Musik, Malerei, Theater und Tanz auch im Deutschunterricht erlebbar zu machen und die Kinder auf eine „Entdeckungsreise“ mitzunehmen.
Es ist immer dieser eine Moment…“Endlich habe ich es geschafft zu ihnen durchzudringen“…
Träumen wir nicht alle davon als Lehrkräfte? Im Seminar von Frau Ziesmer gab es diesen Moment bereits zu Beginn des Seminars. Sie erzeugte mit ihrer impulsiven Art direkt mein Interesse und sprach mich an, um von mir zu hören, was mir auf dem Herzen lag. Genau dies wendete ich auch bei meinen Kindern in der Schule an und drang sofort zu ihnen durch. Sie nehmen dich wahr als jemanden, dem man vertrauen kann. Das bedeutet in keiner Weise, dass sie einen weniger respektieren, ganz im Gegenteil – der Moment ist beinahe magisch… Ich dachte mir nur „Ach so ticken die Kinder, weiß ich Bescheid!“
In dem Moment wusste ich, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe, den dieser jene Weg begleitet mich auf einer Reise, einer Reise, die kein Ziel hat, sondern Abenteuer ohne Ende! Ein wundervoller Beitrag, vielen Dank für diese Inspiration!
Das sind die Momente auf die ich mich besonders freue und zurecht den anderen Kommentaren nach zu urteilen. Ich kann mir nur vorstellen, wie toll es sich anfühlen muss, wenn man zu den Kindern durchdringt, sie versteht, sich eine Gemeinschaft bildet und die eigene Begeisterung auf die Kinder überspringt. Und es ist schon ganz richtig beschrieben, man muss für diese Erlebnisse erst einmal den geeigneten Raum in sich selbst schaffen. Denn wer beispielsweise die ganze Zeit nur gestresst und genervt ist, der ist nicht empfänglich für die wunderbaren Dinge, die um ihn herum passieren und verpasst diese Erlebnisse einfach. Und ich stimme Ule G.s Kommentar zu, man sollte versuchen den Kinder, aber auch sich selbst, mehr die Augen für die besonderen Dinge zu öffnen und ich denke ein möglicher Weg dorthin ist die Entschleunigung. Auch wenn die Lehrpläne vollgestopft sind, sollte man sich auch Zeit und Ruhe für besondere Momente nehmen und darin mit der Klasse eine Zeit lang verweilen. Gibt es beispielsweise ein szenisches Spiel in dem die Kinder aufgehen, ihre Kreativität einbringen und Spaß haben, fände ich es persönlich wichtig dieses Spiel nicht nach 10 Minuten wieder abzubrechen, nur weil ich als Lehrkraft die Stunde anders geplant und noch weitere Aufgaben hatte. Denn gerade das sind auch die Stunden, die den Kindern und vermutlich auch den Lehrkräften noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Ich für meinen Teil kann es jedenfalls kaum erwarten das „Unlehrbare“ selbst mit einer Klasse zu erleben.
Ich denke ein Funken kann nur dann überspringen, wenn ich mich auf Ebene der Schüler*inneninteressen begebe. Auch wenn es die PC-Spiele sind, die sie bewegen…
Wenn ich eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern aufbauen möchte, heißt das für mich, mich in ihre Welt zu begeben, zu erfragen, was macht ihre Welt für sie so spannend? Gibt es in diesem Bereich Fragen, Lücken, Probleme: also zu erlernende Bereiche, bei denen ich ihnen zur Hand gehen kann?
Die Welt verändert sich rasend – zu meiner Schulzeit war das Comiclesen eine verwerfliche Banalität. Heute wird auch das Genre Comic im Literaturunterricht behandelt.
Genau dann, wenn ich auf Augenhöhe der Wissensdurstigen klettern kann, in diesem Moment existiert die Möglichkeit, dass ein Funke der Erkenntnis oder des Staunens überspringt.
Ich erlebe in letzter Zeit die Welt der IT für mich ganz neu, erlerne die Zusammenhänge, wie ein Computer funktioniert, wie man programmiert usw. Denn genau das ist es was mir in einer schnell digitalisierten Welt im Studium fehlt und ich mich verpflichtet fühle mir etwas Grundwissen dazu anzueignen.
Meiner Meinung nach gibt es keine Banalitäten, unterschiedliche Bereiche sind für unterschiedliche Menschen interessant. Ich möchte versuchen, mich auf so viele Interessen meiner Schüler*innen wie möglich einzulassen.
Ein sehr tiefsinniger Beitrag, der irgendwie auch zum Nachdenken anregt und einen neugierig auf den bevorstehenden Lehreralltag macht. Wenn Funken überspringen muss die Chemie wahrscheinlich auch stimmen. Ich verbinde mit diesem Beitrag viele Emotionen, weil eben dieser Funkenübersprung auf Gefühlen aufbaut bzw. sie erweckt. Aus diesem Grund ist es wichtig den Blick vom Großen und Ganzen immer mal wieder abzuwenden und an den kleinen Dingen Freude zu haben und seine Sinne auf Empfang zu stellen.
Das ist einer meiner liebsten Beiträge. So viel Wahrheit. Vielen Dank!
Warum möchte ich unterrichten? Was möchte ich lehren? Was kann ich lehren? Wie möchte ich mich dabei fühlen und wie sollen sich meine SuS fühlen? Fragen, die ich mir in Bezug auf „das Unlehrbare“ stelle. Auch wenn die Frage „Was möchte/kann ich lehren?“ so widersprüchlich in Hinblick auf „das Unlehrbare“ scheint, benötigen wir diese Kenntnis, um den Unterschied zum Unlehrbaren zu verstehen. Ich sehne mich besonders auf diese einzigartigen Momente, die auch in den Kommentaren erwähnt wurden – zu den SuS durchzudringen und bei ihnen das Gefühl des Seins, des Augenblickes auszulösen. Gleichzeitig sehne ich mich danach, dieses Gefühl selbst zu erleben. Die Kunst des Daseins. Im Augenblick zu leben und neue Erkenntnisse zu erlangen. Der Tipp für die Vorbereitung gefällt mir sehr gut: Seele, Geist und Herz für solche Momente bereithalten. Solche Momente sind nicht immer vorhersehbar, weshalb sie auch nicht lehrbar sind. Wie Ule G. schon schrieb, ist es relevant, die kleinen Dinge zu schätzen und diese zu kultivieren. Wie dies in der heutigen Gesellschaft gelingen kann? Ich denke, dass die Hoffnung für die Begeisterung des Lehrens und Lernens da sein muss. Vielfältige Methoden sowie das genaue Beobachten sind Hilfen, um den Unterricht für die SuS attraktiv zu gestalten.
Der „Funke“, er kann alles und nichts sein, er kann ich guten als auch in weniger guten Situationen auftreten, auch er ist unplanbar. Er kann aus einer Faszination, einer Angst, einem ganz bestimmten Moment oder Emotion entstehen und man muss darauf gefasst sein. Es sind Erlebnisse, die zauberhaft sind, die die Beziehung zu den Schüler*innen sowie das Gemeinschaftsgefühl, ein WIR-Gefühl der Klasse stärken kann. Es werden Momente sein, die man mit der Klasse immer wieder aufleben lassen und daran erinnern kann, die Freude bereiten können und einen womöglich aus schwierigen Phasen mit/innerhalb der Klasse helfen können. Deshalb sind Momente, in denen der Funke überspringt, besonders wertvoll sowohl für jedes Individuum als auch für die Gemeinschaft. Natürlich muss man für solche Momente empfänglich und sensibel sein und nicht um jeden Preis danach greifen. Es ist etwas, dass man erleben muss und nicht erzwingen kann.
Ich muss zugeben, dass ich so ein Gefühl während der Spinnen-Situation in meinem Praktikum hatte, welche ich im vorherigen Beitrag zu „Das Unplanbare“ erzählt habe.
Sehr schöne Gedanken. Es ist sehr wichtig loszulassen, um frei werden zu können. Hoffentlich können wir die Kinder dazu inspirieren frei werden zu wollen, damit sie sich entfalten können und den Spaß und die Freude am Leben erhalten können. Ich finde es zudem auch wichtig, die Kinder bewusst dazu vorzubereiten die Freude in ihrem Leben nicht verlieren zu wollen und dazu zu streben, da heutzutage sehr viele Menschen dazu neigen sich durch Komplikationen in ihrem Leben sich dazu entscheiden aufzugeben und in Depressionen zu verfallen, selbst die Jungen Menschen sehen es viel Selbstverständlicher traurig zu sein, anstatt das Leben von einer positiveren Perspektive zu betrachten. Es handelt sich hierbei um die Corona Pandemie aber auch das Scheinbild der Sozialen Netzwerke beeinflussen sie Menschen meist in das negative.
Es ist schwer als Lehrperson diese Gefühle zu lehren, doch eine positive Lenkung und Unterstützung wird die Kinder im Leben prägen.
Ich kann mich meinen Kommiliton*innen nur anschließen. Für mich klappt das besonders über Erlebnisse in der Gruppe (hab ich im Beitrag vorher schon beschrieben).
Kleine Momente der Stille, Achtsamkeitsübungen oder gemeinsames kurzes wildes Toben befreien und ebnen den Weg für weiteres Arbeiten in der Gruppe.
Ich kann es nicht genau beschreiben, aber dadurch das alle kurz gemeinsam etwas ungewöhnliches Erleben, bildet sich eine eigene Gruppendynamik, die alle gewissermaßen “einstimmt”.
In meiner Grundschulzeit, im Winter, hat die Klassenlehrerin morgens als es noch dunkel war immer Kerzen angezündet und wir durften noch kurz unsere Köpfe auf den Tisch legen. Dabei hat sie ein Gedicht vorgelesen oder eine Geschichte oder ein Musikstück gespielt.
Dieser kurze morgendliche Input bildete gleichzeitig auch eine Einstimmung auf das aktuelle Unterrichtsthema.
Spannender Beitrag! Ich muss gestehen, dass ich den Beitrag zweimal lesen musste. Zuerst wusste ich nicht ganz was damit gemeint ist. Aber witziger Weise ist dann auch bei mir der Funke übergesprungen und ich verstand, um was es geht. Es sind diese kleinen Momente im Schulalltag die einem zeigen, warum man sich für diesen Job entschieden hat. Ob es ein Kind ist, was nach frustrierenden Stunden endlich die Aufgabe verstanden hat und total stolz ist oder es kleine Momente zwischen den Kindern sind. Sie bewegen einen und machen einen wirklich glücklich. Es sind kleine Momente, die man bewusst wahrnehmen und genießen sollte.
sehr interessante Gedanken. Der Moment, dass der Funke überspringt dürfte wohl mit eines der höchsten Ziele einer jeden Lehrkraft sein. Dies zu erreichen ist dementsprechend natürlich keine leichte Aufgabe. Ich denke ein sehr wichtiger Faktor ist zum einen schon einmal, dass man als Lehrkraft teils berührende und mitreißende Inhalte verwendet. Also jene Inhalte, die die Möglichkeit für einen interessanten Lerngegenstand bieten. Beispielsweise werden denke ich sehr viele Kinder den Mythos um Achill interessant finden. Sie werden sehr wahrscheinlich die kämpferischen Taten des Achill im trojanischen Krieg sehr interessant finden und folglich wird womöglich der Funke überspringen. Darüber hinaus ist es denke ich wichtig, wie meine Kommiliton*innen bereits beschrieben haben, dass eine Gruppendynamik hier ebenfalls sehr viel dazu beitragen dürfte, edass der Funke überspringt. Denn in gesellschaftlichen Aktivitäten lernen die Kinder wesentlich besser. Sie erklären sich untereinander der Lernstoff und es gelingt gemeinschaftlich Erlebnisse zu durchleben.
Dieser Eintrag zeigt, wie facettenreich der Beruf des Lehrers / Lehrerin sein kann. Es geht nicht nur darum, Wissen und Themen des Rahmenlehrplans zu vermitteln. Auch, wenn ich an meine eigene Schulzeit zurückdenke, erinnere ich mich an die schönen oder auch traurigen Momente, die ich in der Klassengemeinschaft erleben durfte. Natürlich ist viel Wissen aus der Schule hängen geblieben. Dies ist jedoch eher unbewusst passiert und der Prozess ist weniger Teil meiner Erinnerungen. Ich wünsche mir sehr, dass viele Lehrpersonen dem Rat folgen und sich für solche Momente bereit machen.
Vielen Dank für diesen Beitrag, dass haben Sie sehr schön formuliert: „Es ist kurz gesagt der Augenblick, wo Ängste und Verunsicherungen zurückgelassen werden und man gemeinsam unbekannte Dimensionen der Erkenntnis und des Seins betritt.“
Ein sehr schöner Beitrag, welcher Gefühle beschreibt, die nicht so einfach greifbar sind. Diese Momente lassen sich nicht erzwingen. Sie können nur entstehen, wenn die Lehrkraft und die Kinder positiv aufeinander abgestimmt sind. Gerade Lehrkräfte, welche neu in den Beruf einsteigen, müssen lernen, dass solche Momente nicht selbstverständlich sind. Es ist eine schöne Vorstellung, dass wir als Lehrkräfte die Unterrichtsstunden jedes Mal mit einem positivem Gefühl verlassen. Die Wahrheit sieht jedoch etwas anders aus. Die erste Zeit ist sehr schwierig, da erst ein eigener Unterrichtsstil sowie ein Zugang zu den Kindern gefunden werden muss. In dieser Zeit lernt man sich selbst und die Kinder besser kennen. Jede Unterrichtsstunde verläuft anders und muss somit stetig reflektiert werden. Nur so können einzelne Aspekte, wie beispielsweise der Unterrichtsstil, erkannt werden, die für einen selbst und für die Kinder funktionieren. Schon kleine Fortschritte können in diesem Prozess solche positiven Gefühle auslösen, wie sie in diesem Beitrag beschrieben wurden.
Dieser Funken ist wohl genau das, von dem alle Lehrenden träumen – und der Grund, warum ich damals unbedingt die Kunst
unterrichten wollte! Der Moment, in dem man das erschafft, das man bereits vor Wochen, Tagen oder Stunden in seinem Kopf konstruiert hat, in dem ein Experiment plötzlich so viel mehr wird und einem neue Perspektiven erschafft oder wenn man sich so in sein Werk vertiefen kann, dass alles andere verschwimmt und Stunden zu Sekunden werden. All diese Dinge begründeten meine Liebe für das Zeichnen, für die Kunst und das Bedürfnis, diese mit Kindern zu teilen! Ängste und Druck können all diese Gefühle unterdrücken; also hoffe ich, dass auch ich diese in solchen Momenten zurücklassen kann und eines Tages selbst erleben darf, wie der Funken überspringt!
Die Momente, in denen es „Klick“ gemacht hat, sind die Momente, in denen ich mich selbst am wirksamsten in der Schule gefühlt habe. Von dem Moment der kompletten Verwirrung und Selbstzweifel zum Moment, indem sich alles zusammengefügt hat und das Verständnis kam. Man kann diesen Moment gar nicht fassen und sicher nicht definieren, um sie dann wie im Lehrbuch übertragen zu können. Solche Momente passierten ganz autonom und sind der Grund, warum man manchen Dingen einfach ihren Lauf lassen muss, weil sich einige Dinge nicht erklären lassen und es meist eher ein Gefühl zu einem bestimmten Sachverhalt ist, als der Inhalt an sich.
Ich finde solche Momente sehr einnehmen und mit Positivität besetzt. Das Schöne ist, dass jede*r diesen Moment erleben kann, in ganz unterschiedlichen Situationen und auf unterschiedliche Ebenen.
„Ich warte darauf, dass es endlich Klick bei mir macht.“ Zwar kommen einige Dinge einfach mit der Zeit, trotzdem glaube ich, dass Menschen sich für das „Klick“ sensibilisieren können.
„Man kann eigentlich nur eines machen: Seele, Geist und Herz für solche Momente bereithalten!“ Für mich bedeutet es im stressigen Alltag „weich“ zu bleiben. Offen für das Unbekannte sein und mit dem Flow zu arbeiten.
Bei Kindern kann das schwieriger sein. Hier ist es besonders wichtig verschiedenen Perspektiven den Kindern z. B. anhand von Materialien beizulegen und auf Ihre Ebene des Verstehens zu kommen.
Wie lernt das Individuum am einfachsten? Hierbei geht es nicht unbedingt um den Inhalt, sondern darum, Kindern den Inhalt auf spannende und für sie interessante Weise zu vermitteln. Den Funken durch Methoden hervorrufen und dabei offen sein.
Ich muss dabei an meine eigene derzeitige Lebenssituation denken. Ich erlebe es in meiner wohl bislang stressigsten Zeit häufig, dass ich mich in einem engen Tunnelblick verfange, indem ich mich so sehr auf die Erfüllung meiner Aufgaben verfange, dass ich manchmal vergesse, offen und empfänglich für die kleinen Nuancen des Lebens zu sein. Es ist in solchen Momenten entscheidend, sich Zeit zu nehmen (bei mir sind es momentan zumindest eine Stunde am Morgen und 1 1/2 Stunden Abend, in denen ich ganz bewusst nur bei mir und meiner unmittelbaren Umwelt bin) , um aus diesem engen Tunnel herauszukommen und uns für das „Unlehrbare“ zu öffnen. Indem wir uns selbst dazu zwingen, Momente der Ruhe, der Inspiration und des Staunens zu finden, können wir unsere Sinne schärfen und unsere Empfänglichkeit für die Welt um uns herum stärken. Es mag paradox erscheinen, dass wir uns Zeit nehmen müssen, um Zeit zu finden. Doch nur durch bewusste Unterbrechungen und Auszeiten können wir unsere Wahrnehmung erweitern und uns wieder mit unserer eigenen Kreativität, Begeisterung und Leidenschaft verbinden. Diese Momente des Aufatmens und des Loslassens ermöglichen es uns, die schönen und unscheinbaren Nuancen des Lebens wahrzunehmen, die uns sonst entgehen würden. Indem wir uns ab und an dazu zwingen, aus unserem engen Arbeitsfokus auszubrechen und unsere Sinne für die Schönheit und Tiefe des Lebens zu öffnen, können wir nicht nur unseren eigenen Horizont erweitern, sondern auch als Pädagogen und Pädagoginnen eine inspirierende Präsenz für unsere Schülerinnen und Schüler sein. Lasst uns also nicht vergessen, dass es inmitten des Stress und der Hektik des Alltags von großer Bedeutung ist, uns immer wieder bewusst Zeit für uns selbst und für die schönen Nuancen des Lebens zu nehmen. Denn darin liegt die Kraft, die uns ermöglicht, nicht nur als Pädagogen und Pädagoginnen, sondern auch als Menschen, eine nachhaltige und inspirierende Wirkung zu hinterlassen und für das „Unleugbare“ empfänglich zu sein. Sonst passiert es noch, dass wir solche Momente einfach verpassen, einfach nicht wahrnehmen.
Dieser Beitrag beschreibt das, was ich immer wieder in meinem Umfeld höre. Gute Lehrkräfte sind nicht jene die nachts bis um 23 Uhr am Rechner jede einzelne Unterrichtssequenz durchplanen, sondern die die für das Unterrichten geboren sind. Eine gute Lehrerpersönlichkeit lässt sich nur sehr begrenzt erlernen. Schaffe ich es den Kindern für meinen Unterricht zu begeistern? Kann ich ihnen das Gefühl, den Zauber vermitteln, dem eine bestimmte Thematik innewohnt? Beim Lesen des Beitrags denke ich intuitiv auch an das Wort „Achtsamkeit“. Denn wenn wir unsere Seele, unseren Geist und unser Herz bereithalten und uns sensibel für Nuancen sind – genau dann geben wir uns Raum diese Unbekannten Dimensionen der Erkenntnis zu erlangen. Wir sind so oft damit beschäftigt, alles möglichst perfekt zu machen. Doch vergessen wir hierbei, worauf es wirklich ankommt, sei es im Alltag oder im Unterricht. Wir hetzen zum nächsten Termin, vorbei an den wunderschönen Rosen des Nachbarn die es sich lohnen würde zu bestaunen. Hetzen uns mittags beim Essen ab, da wir ja noch so viele Termine haben, die es zu bewältigen gilt. Doch ist es nicht gerade das, was das Leben ausmacht? Kinder haben diese Fähigkeit noch viel mehr als wir Erwachsenen und wäre es nicht schön sie zu waren? Wem es gelingt sich auf dieser Ebene durch „Ein Musikstück, das besonders berührend ist, einen Vers, der das Herz erreicht“ mit den Kindern zu verbinden, dem gelingt es auch mit ihnen gemeinsam in unbekannte Dimensionen der Erkenntnis zu gelangen und den Unterricht fruchtbar zu machen.
Dieser berühmte Funken ist vergleichbar mit Liebe. Man kommt ihn nicht sehen doch, wenn er da ist dann schlägt er ein wie ein Blitz und nimmt einen komplett ein.
Darauf muss man sich aber einlassen können und dafür muss man die Kontrolle und die Planung auch mal loslassen können.
Das Unlehrbare zeichnet eine besondere Fähigkeit der Lehrkraft aus, indem ein Funke überspringt und die Schülerinnen und Schüler verzaubert werden. Ich denke, solche besonderen Momente bietet man nicht durch den klassischen Frontalunterricht an. Viel mehr zeichnet es sich durch abweichende Unterrichtsmethoden aus. Dies kann verwirklicht werden durch den Besuch von außerschulischen Lernorten oder auch der Natur oder den Besuch von Theaterstücken. Diese Dinge begeistern die Kinder und holen sie aus dem Schulalltag und bleiben in Erinnerung. Zu diesen Momenten gehört eigenes Interesse und vor allem Begeisterung der Lehrkraft für das Thema. Man selbst muss für das Geplante brennen und sich selbst zurück nehmen. Sehr passend finde ich die Worte von Lena Put (in den Kommentaren des Beitrages). Man verfällt in unserer Gesellschaft viel zu schnell in den typischen Leistungsgedanken, aber in der Realität ist nicht alles messbar oder erlernbar. Sowohl im Berufs- als auch im Privatleben existieren diese unlehrbaren Momente, wenn man diese zulässt und den Mut mitbringt, vom Alltag abzuweichen. Bestimmte Dinge, wie der Besuch von außerschulischen Lernorten bereiten uns Lehrkräften vielleicht viel Vorbereitungs- und Planungszeit, sowie Aufwand, – aber die Dankbarkeit erhalten wir ehrlich und direkt von unseren Schülerinnen und Schülern und gleichzeitig schenken und erleben wir lebenslange Erinnerungen. Das macht den Mehraufwand wert und bezahlt.
Ein schöner Beitrag, der nochmal die Schönheit des Lehrberufes aufzeigt. In dem Studium kommt mir immer wieder die Frage, ob das das Richtige für mich ist oder warum ich das überhaupt studiere. Aber der Beitrag hat mir wieder gezeigt warum ich das alles mache und dass ich den Lehrberuf als etwas Schönes ansehe. Besonders in Momenten, in denen ich den „AHA-Moment“ von Kindern miterleben kann, kommt dieser Funken bei mir auf. Diese Momente sind es, die mich dazu anregen weiterzumachen, auch wenn das Studium nicht einfach ist.
Die Stichpunkte betonen die Bedeutung der emotionalen Dimensionen im Lehrerberuf, die oft über rein fachliche Kompetenzen hinausgehen. Sie verweisen auf die magischen Momente im Unterricht, in denen der „Funke überspringt“, und auf die Notwendigkeit, als Lehrkraft Seele, Geist und Herz für solche Momente bereit zu halten. Die Erinnerung daran, sich im Privatleben nicht mit Banalitäten zu überfrachten, unterstreicht die Wichtigkeit der Selbstpflege und des bewussten Lebens, um die Fähigkeit zur Empathie und zum Mitgefühl zu stärken. Letztendlich betont der Kommentar, dass diese Momente nicht nur den Unterricht bereichern, sondern auch die Lehrkraft und die Schüler*Innen in ihrem persönlichen Wachstum unterstützen können.
Ich glaube auf den ersten Moment, wenn der Funke bei einem Kind überspringt, wartet man als Lehrkraft immer. Oder man hofft, dass sowas bei mindestens einem Schüler in der Stunde passiert und man es mitbekommt. Ich glaube aber manchmal bekommen wir als Lehrkräfte dies gar nicht immer mit, sondern es passiert auch im Stillen, weil wir eventuell gerade bei einem ganz anderen Schüler sind. Daher stimme ich zu, dass man sich nicht auf so einen Moment vorbreiten kann! Ich bin dankbar, dass ich letztens so einen Moment erleben durfte, denn wir waren mit der Willkommensklasse spontan morgens ausgestattet mit einfachen Plastiktüten rodeln. Am Anfang war ich von der Idee der anderen Lehrkraft weniger begeistert, weil ich noch dachte, wir kommen mit unserem Stoff nicht weiter und die Kinder finden es auch eher uninteressant, da sie es doch eh mit ihren Eltern machen werden. Aber die Reaktion der Kinder war ein Moment, den ich lang nicht vergessen werde. Denn die Augen der Kinder haben gestrahlt und berichtet, dass sie so etwas noch nie gemacht hatten. Auch hatten sie noch nie einen Schneemann gebastelt und wussten nicht, wie dies funktioniert. Als wir es aber gemeinsam machten leuchteten ihre Augen, nachdem sie verstanden haben, wie man so große Schneebälle herstellt. Stolz wurde gemeinsam ein riesengroßer Schneebaum gebaut, welcher dann auch mit einem Bild festgehalten wurde. Noch Wochen danach wurde von den Kindern immer wieder erzählt, dass wir morgens einfach so rodeln gegangen sind und was das für eine großartige Erfahrung war.
Es ist interessant zu wissen, dass nicht alles im Unterricht gezielt beigebracht werden kann. Manche besonderen Momente, in denen der Funke überspringt, sind einfach da. Das kann bei bewegender Musik, einem berührenden Gedicht oder auch in der Natur passieren. In diesen Augenblicken lassen wir Ängste und Unsicherheiten hinter uns und entdecken gemeinsam Neues. Wie bereitet man sich aber darauf vor? Indem man sich im Alltag Raum für solche Erfahrungen schafft! Man sollte sich nicht mit banalen Dingen überladen, sondern für die Feinheiten im Leben sensibel bleiben. So können besondere Momente wie ein Blitz einschlagen, wenn man sie zulässt.
In diesen „Glücksmomenten“ findet echtes Lernen statt, das über reine Wissensvermittlung hinausgeht. Eine Verbindung entsteht, die sich einer geplanten Vermittlung entzieht. Wie im Eintrag treffend geschrieben, sind diese Momente unkalkulierbar und nicht messbar – und gerade darin liegt ihr Wert. Sie erinnern an die kindliche Freude am Entdecken und Verstehen, das es im Unterricht wiederzuentdecken gilt.
Um solche Momente zuzulassen, müssen Lehrkräfte bereit sein, sich selbst zurückzunehmen und den Lernprozess geschehen zu lassen. Motiviert und neugierig zu bleiben, sich immer wieder neuen Dingen zu stellen, ist der Schlüssel, um die eigene Begeisterungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
Ein Aspekt, der in den Kommentaren noch nicht erwähnt wurde, ist die Bedeutung dieser „unlehrbaren“ Momente für die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler:innen. Wenn Kinder und Jugendliche Freiräume erhalten, um selbstständig zu lernen und Neues zu entdecken, fördert das nicht nur ihre kognitiven Fähigkeiten, sondern auch Eigenschaften wie Selbstvertrauen, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein. Diese Erfahrungen prägen die Persönlichkeit nachhaltig.
Insgesamt hat mich der Beitrag dazu angeregt, den Wert des „Unlehrbaren“ mehr zu schätzen. Solche Momente des echten gemeinsamen Lernens sind von unschätzbarem Wert und sollten bewusst Raum im Unterricht finden. Gleichzeitig müssen Lehrkräfte einen Rahmen schaffen, in dem diese besonderen Situationen entstehen können – eine Gratwanderung zwischen Struktur und Offenheit.
Es geht um jene besonderen Momente im Unterricht, die sich nicht planen oder erzwingen lassen – die kleinen Glücksmomente, wenn Schüler und Lehrkraft gemeinsam etwas entdecken. Wie die Kommentare zeigen, sind das oft die Höhepunkte, an die man sich gerne zurückerinnert. Wenn die Schüler:innen Fragen richtig beantworten und man ihre Fortschritte spürt. Um diese „unlehrbaren“ Momente zuzulassen, muss ich offen bleiben für Neues und Unerwartetes. Ich darf meine Begeisterungsfähigkeit nicht verlieren und muss selbst neugierig und motiviert sein. Ein wichtiger Tipp aus dem Beitrag ist, sich als Lehrperson manchmal auch zurückzunehmen und den Schüler:innen Raum zum selbstständigen Entdecken zu geben. Ich werde versuchen, immer offen dafür zu bleiben und sie zuzulassen, wann immer sie sich ergeben.
Ein Aspekt, der in den Kommentaren noch nicht direkt angesprochen wurde, ist die Bedeutung dieser „unlehrbaren“ Momente für die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler:innen. Wenn Kinder und Jugendliche Freiräume erhalten, um selbstständig zu lernen und Neues zu entdecken, fördert das nicht nur ihre kognitiven Fähigkeiten, sondern auch Eigenschaften wie Selbstvertrauen, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein. Diese Erfahrungen prägen die Persönlichkeit nachhaltig.