Das Unsterbliche

Exactly for the sake of what is new and revolutionary in every child, education must be conservative; it must preserve the newness and introduce it as a new thing into an old world [ … ] (Arendt).

Das Unsterbliche

  • Seien Sie sich ständig der großen Verantwortung bewusst, die dem Lehrberuf immanent ist.
  • Sie werden prägend für das ganze Leben eines Menschen sein.
  • Und das Wichtigste ist daran: Es kann positiv und bestärkend sein, aber, wie wir alle wissen, gibt es auch fatale, destruktive Prägungen.
  • Seien Sie zunächst einmal kritisch mit sich selbst.
  • Reflektieren Sie sich unter dem Blickwinkel der Wahrhaftigkeit.
  • Was an Ihnen ist Show und welche Seiten von Ihnen sind die unangestrengten und tiefehrlichen?
  • Zeigen Sie moralische Haltung, diese ist wichtiger als die korrekte Wortwahl oder das angestrengte Bemühen um 100%ige Gerechtigkeit.
  • Seien Sie charakterlich unbestechlich. Machen Sie deutlich, dass Sie zwischen Schleim und Zuneigung unterscheiden können.
  • Stärken Sie die Unsicheren und zähmen Sie die Verwöhnten und Selbstgefälligen.
  • Wenn Sie die Seelen ihrer Schüler*innen berühren wollten, dann tun Sie dies mit der größtmöglichen Authentizität.
  • Wählen Sie die Lerninhalte überaus sorgfältig aus.
  • Schauen Sie auch in den tiefen Brunnen der Vergangenheit (Thomas Mann).
  • Es gibt sie, die Unsterblichkeit der Künste. Nur ein Beispiel:
  • Beethovens 9. Sinfonie berührt über Kontinente (vgl. den Film Kinshasa Symphony  aus dem Jahr 2010, der im Kongo gedreht wurde. Das Kinshasa Sinfonieorchester probt unter anderem „Freude, schöner Götterfunken“).
  • Es können Momente entstehen, die in ihrer Tiefe und Bedeutsamkeit weit über Gesagtes oder miteinander Erlebtes hinausreichen.
  • Intensive Stimmungen schreiben sich in den Körper ein und werden zum Habitus.
  • So begleiten die von Ihnen evozierten Emotionen die Schüler*innen ein Leben lang, weit länger also, als Ihr eigenes währt.

 

 

 

 

Bildquelle: https://archive.org/services/img/dieunsterblichke00arno

57 Kommentare

  1. Florian Wa. sagte:

    Gute Punkte, welche sich Lehrpersonen zu Herzen nehmen sollten. Ich glaube, dass gerade die Reflektion sehr, sehr wichtig ist. Gerade diese wird nach mehrjähriger Unterrichtserfahrung vernachlässigt, da vieles zur Routine wird. Darüber hinaus sollte man immer offen für neue Ideen sein, welche den Unterricht verbessern könnten.
    Diese Punkte sollten sich Lehrpersonen jedes Semester durchlesen, um somit an sich zu arbeiten.
    Das Gedicht von Gryphius beschreibt die Vergänglichkeit des Irdischen. Niemanden ist es möglich, ewig zu leben. Somit sollte die Zeit sinnvoll genutzt werden. Gerade Lehrerinnen und Lehrer haben die Möglichkeit, die Welt der Kinder in positiver Weise zu verändern.

    14. Mai 2018
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  2. Havva T. sagte:

    Die Berührung !
    Die Seelen berühren können ist das Wesentliche. İch finde das ist eine Kunst, die nicht leicht zu machen ist. Muss man dafür begabt sein? Kann man es erlernen oder durch jahrelange Übungen erlangen? Meiner Meinung nach waere das Lehren ohne dieses Kunst wie eine Gemaelde ohne Farbe. Der Mensch sollte mit Farbe ein seelisches Miteinander ermöglichen. So wird ein „Regenbogen“ die Welt umarmen.

    21. Juni 2018
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    • Danke Havva! Ich denke, das kann jeder Mensch, der ein Gespür für Schwingungen zulässt. Abstand von sich selbst und tiefe Wahrnehmung des Anderen.

      22. Juni 2018
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  3. Amrita C. sagte:

    Moralische Wahrhaftigkeit! Diese Aufgabe kann Menschen zuweilen überfordern, aber nur Mut! Ich kann Sis Pied de la Zirbe nur Zustimmen. Es Bedarf insbesondere der Selbstreflexion und zwar nicht in erster Linie dessen, was man tut, hingegen vielmehr wie man es tut und aus welchen Beweggründen. Der Lehrfokus liegt somit nicht nur auf der Vermittlung von Bildungsinhalten im Sinne von in Tests und Klausuren abfragbaren Wissens, sondern im Sinne von Unterstützung der Ausbildung eines sich selbst wertschätzenden und sich vertrauendenden jungen Menschen. Der Proviant für die Lebensreise dieses Menschen ist im besten Fall ein mit zahlreichen positiven Erfahrungen gefülltes Beutelchen. Meine Aufgabe als begleitende Lehrperson sehe ich neben der Vermittlung von Fachwissen also auch darin, dieses Beutelchen mit Bedacht und Aufmerksamkeit zu füllen.

    4. Juli 2018
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  4. VS sagte:

    Wenn Sie die Seelen ihrer Schüler*innen berühren wollten, dann tun Sie dies mit der größtmöglichen Authentizität.

    Diesen Punkt sollten viele Lehrer*innen verinnerlichen. Mir ist kein einziger Unterricht aus meiner Schulzeit wirklich im Kopf geblieben da die Lehrer meiner Meinung nach nie wirklich aus tiefster Überzeugung vor der Klasse standen. Es gab einfach keinen Lehrer oder eine Lehrerin die mir wirklich die „Augen“ öffnete oder mich überzeugen konnte. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass ich eine ganz neue Form vom Unterrichten in der Uni erleben, bei einer bestimmten Dozentin. Man merkt es bei ihr einfach, dass sie es aus Leidenschaft tut und eine sehr ehrliche Art hat und das spüren auch die Kommilitonen, weshalb ihr Kurse oft regelrecht überfüllt sind. Solche Dozenten oder Lehrer prägen die Schul- und Unizeiten bzw. das Leben.

    6. Juli 2018
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    • VS! Die besagte Dozentin wird sich aufrichtig geehrt fühlen! Ein sehr persönlicher Beitrag, der die Notwendigkeit der Intensität aufzeigt!

      12. Juli 2018
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  5. David sagte:

    Sehr gute Punkte. Ich denke auch, dass Authentizität ist als Lehrperson unumgänglich ist. Kinder haben die Fähigkeit Ausgesetztheit sofort zu entlarven. In meiner Schulpraxis konnte ich dies beobachten. Ich musste Schülerinnen für etwas disziplinieren, wohinter ich gar nicht stand. Die Kinder erkannten sofort, dass dies nicht mein wahres Ich war.

    12. Juli 2018
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  6. Michael R. sagte:

    Ist die Unsterblichkeit nicht in jedem von uns, durch unser Handeln, gegeben? Gerade das Lehrerdasein ist von einer persönlichen Unsterblichkeit durchzogen. Noch heute kann ich mich an viele meiner Lehrer erinnern. Manche sind in meinem tiefsten Empfinden mit einer Unsterblichkeit bedacht, die sich auf schöne und gute Erinnerungen zurückführen lassen. Andere … wir wollen es so benennen … haben einen anderen Stellenwert der Unsterblichkeit erreicht.
    Wir müssen uns zu jeder Sekunde bewusst sein, was wir für Lehrkräfte sein wollen. Wollen wir unseren Schülern Momente schenken, in denen wir sie im tiefsten ihrer Seele ergreifen und Identifikation schaffen, oder wollen wir die Käseglocke sein, welche sich allumsorgend um das Individuum schließt und ein Kontinuum erschafft, in dem Entwicklung und Entfaltung manchmal erdrückend eingeschränkt sind. Denn, wenn wir uns selber reflektieren und definieren, dann können auch wir Lehrer es schaffen unsterblich zu werden.

    16. Juli 2018
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    • Ganz ganz großartig! In Stil und Nachdenklichkeit ein Genuss. Vor allem das Reflektieren über das eigene Selbst. Unabdingbar.

      17. Juli 2018
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  7. Richard.Luft sagte:

    Das Zitat beschreibt genau den Grund, durch den mir bewusst wurde, dass ich Lehrer werden möchte.
    Ich persönlich habe meine Lehrer von damals bis heute noch gut in Erinnerung und bin ihnen dankbar, dass sie zu dazu beigetragen haben, mich zu dem zu machen, der ich heute bin.
    Genau so möchte ich auch bei meinen zukünftigen Schülerinnen und Schülern im Gedächtnis verweilen.

    12. September 2018
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  8. Lena Put sagte:

    Ich habe vergangene Woche eine Einheit in der ersten Klasse unterrichtet. Anhand eines Bilderbuches „Die Wörterfrabrik“ thematisierten wir die Wertigkeit von Wörtern. So philosophierten wir, welche Wörter besonders wertvoll wären und vielleicht teuer verkauft werden würden und welche eher billig wären.
    Eine Schülerin meldete sich während dem Gespräch und sagte: „Liebe sollte ein billiges Wort sein“. Ich war darüber verwundert und fragte nach, warum sie dies meint. Schülerin: „damit man das häufiger Mama sagen kann“. Ein Moment, der mich nach wie vor ergreift und deutlich macht, dass Kinder manvhmal Gedanken haben, auf die Erwachsene nicht kommen und es sich lohnt, nachzufragen und sich wahrhaftig mit den Aussagen auseinanderzusetzen.

    13. Juni 2019
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  9. J. Oppelt sagte:

    Die Kinder zu unterrichten ist schon eine Herausforderung an sich und es kommt auch immer darauf an, welchen Anspruch man an sich selbst hat. Im Moment bin ich zwei mal die Woche in der Schule und der Blogeintrag spricht mir aus der Seele. Wir sind nur gute Lehrerinnen und Lehrer, wenn das was wir tun auch authentisch ist, die Kinder kaufen uns das sonst nicht ab. Wir sind solange wir mit den Kindern zu tun haben immer ihre Vorbilder und so müssen wir uns auch verhalten. Die Frage, die wir uns immer stellen sollten ist: Wer möchte ich als Lehrperson sein und welche Werte möchte ich meinen Schülerinnen und Schülern vermitteln und näher bringen?

    Wir formen die Kinder in ihrer Schulzeit mit und dies sollte uns immer bewusst sein.

    20. Juni 2019
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  10. Jakoba sagte:

    Die Unsterblichkeit des gelehrten Stoffes, macht den Beruf so interessant und gleichsam beängstigend.
    Da wir nicht wissen welche Herausforderungen (politische, persönliche, etc.) auf die SuS zukommen, brauchen wir eine Lehrmethode mit der wir sie gut auf die Herausforderungen vorbereiten können. Ich muss an dieser Stelle an Hannah Arendt denken, die dafür plädiert dass man sich sein eigenes Urteil bilden muss. Offensichtlich handelt nicht derjenige richtig, der sich besonders gut an die Regeln hält (was viele Erwachsene fälschlicherweise von Kindern erwarten), sondern derjenige der genau weiß was es bedeutet, zu leben, dass man bis zum Ende mit sich selbst (und den Konsequenzen seines Handelns) leben muss. Kinder verstehen, das vielleicht noch nicht so wie Arendt das verstanden hat. Dennoch glaube ich, dass es die Aufgabe von Lehrkräften ist, diese kritischen, hinterfragenden Gedanken der Kinder zu stimulieren.

    29. August 2019
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  11. Clarissa B. sagte:

    Ich kann dem nur zustimmen. Ich finde als Lehrende Person, sollte man sich darüber im Klaren sein, eine große, beeinflussende und vorbildfunktionale Rolle zu übernehmen. ich denke jedoch, der Schlüssel hierzu ist, eine wegleitende Aufgabe zu übernehmen und passende Einflüsse auf die Schüler auszuüben, um ihnen die Chance auf eine eigene geistige Entwicklung zu lassen.

    17. September 2019
    Antworten
  12. Marielena Vogt sagte:

    Sie haben sehr treffende Worte gefunden.
    Die Verantwortung die wir tragen ist enorm. Leider habe ich nicht sehr schöne Erinnerungen an meinen Grundschullehrer. Ich weiß nur noch das er fast immer schlecht gelaunt war und nicht wirklich emphatisch. Durch meine Grundschulzeit habe ich viele negative Erfahrungen gesammelt. Ich möchte bei meinen Schüler*innen genau das Gegenteil erreichen. Trotzdem erwische ich mich manchmal bei Momenten, in denen ich ungerecht handle. Ich bemühe mich sämtliche Situationen zu reflektieren um dann einen Fehler einräumen zu können.
    Kinder sind so zart beseelt und ein forscher Satz kann schon zu Ängsten und Unwohlsein führen. Jeder Tag sollte frisch und mit guter Laune starten, egal was am Vortag vorgefallen sein könnte.

    28. Oktober 2019
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  13. Ule sagte:

    Ich finde Sie haben das Toll umschrieben welche Verantwortung und Können eine Lehrertätigkeit umgibt. Jedoch habe nach ein paar Monaten Tätigkeit als Vertretungslehrer eher die Bugsen voll bei der Vorstellung an das Ref. und danach. Ich denke die ersten Jahre werden eine Kür und hoffe, dass ich mir dann irgendwann ein Standing und Können erarbeitet habe solch hohen Ansprüchen wie oben beschrieben, zu genügen. Hoffentlich.

    3. Februar 2020
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    • Ule, diese Zweifel kann ich sehr gut nachvollziehen. Sie gehören aber zum Anstieg ‚gradus ad parnassum‘ dazu. Ich glaub, zuerst kommt die Pflicht und dann die Kür (zumindest im Eiskunstlauf)!
      Und vertrau dir und deiner BUXE, mein lieber Lehramtsanwärter!

      4. Februar 2020
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  14. Katja Walzer sagte:

    Das ist es wohl womit wir Lehrer oft zu kämpfen haben. Wir denken darüber nach, welche Lehrpersönlichkeit wir darstellen wollen. Oft schwirren Fragen im Kopf wie:
    Bin ich zu strenge oder nicht streng genug? Werde ich allen Schülern gerecht und/oder ist das überhaupt möglich?
    Doch anstatt sich selbst so unter Druck zu setzen sollten wir erst einmal versuchen uns selbst darzustellen und nicht in eine Rolle voller Erwartungen zu schlüpfen.
    Druck gibt es zu genüge und wenn wir uns in unser kindliches Ich mal zurückversetzen und uns daran erinner welche Lehrer und Lehrerinnen uns im Gedächtnis geblieben sind und weshalb, dann wird uns doch schnell bewusst, dass es meist die waren die sich nicht verstellen mussten. Die Lehrenden, die motiviert waren und dessen Menschlichkeit für uns Lernenden sichtbar war.

    4. März 2020
    Antworten
  15. Casandra Bonowsky sagte:

    Ich glaube hier gilt es auch einen Drahtseilakt zu beschreiten. Kritisch und selbstreflektiert aber nicht zu überehrgeizig, engagiert und streng (gegen) mich zu sein. Ich denke es geht darum Fehler zu erkennen, zu reflektieren und sich neue Strategien für die Zukunft zu überlegen, doch auch so flexibel und spontan zu sein, diese selbstsicher zu verlassen. Hierbei stelle ich mir die Frage, wie viel gebe ich wirklich von mir preis und wie schaffe ich es eine fiktive Geschichte zu meiner eigenen zu machen? Das ist wohl eine Herausforderung der man sich stellen muss. Ich wünsche mir den Schüler*innen ein positives, beständiges und nachhaltiges Fundament, sowohl auf schulischer als auch auf menschlicher Ebene zu bieten. Man soll ja immer nach größerem Streben…

    8. März 2020
    Antworten
  16. Linda K. sagte:

    Dieser Beitrag ist mitunter mein Favorit!
    Wahre und wichtige Worte, dass der Lehrberuf mit einer enormen Verantwortung einher geht. Noch wichtiger ist der Punkt, dass man zu jederzeit kritisch mit sich selbst sein sollte und sein Handeln stets reflektieren sollte. Dies sagt meiner Meinung nach auch, dass man nicht immer 100% richtig reagiert, jedoch, dass man draus lernen kann und es beim nächsten Mal besser macht.
    Besonders schön finde ich es auch, einmal intensiver drüber nachzudenken, dass man junge Menschen nachhaltig prägen kann/wird und dass man deswegen sorgfältig und verantwortungsbewusst mit ihnen umgeht. Die Ausgangslage ist, wenn man mal drüber nachdenkt, wahnsinn: Wenn man sich der Verantwortung bewusst ist, so kann kann im Laufe der Zeit sehr viele Menschen bewegen und deren Leben im Idealfall bereichern. Wie bereits auch in anderen Beiträgen erwähnt: Authentizität ist ein großes Stichwort nicht nur im Lehrberuf, sondern für alle!

    30. März 2020
    Antworten
  17. M. Fahle sagte:

    Dieser Beitrag trifft es richtig auf den Punkt. Wir als Lehrkräfte sollten uns nicht verstellen, denn so etwas merken Kinder. Und wir haben eine große Verantwortung für den weiteren Lebensweg von Kindern, da wir sie negativ oder positiv mit unserem Handeln prägen können. Anfangs mögen wir noch nicht mit der großen Verantwortung umgehen können, aber ich bin überzeugt, dass wir das schaffen können. Außerdem habe ich von einer anderen Dozentin gelernt, dass man nicht immer einen guten Tag haben muss, aber die Kinder an solchen Tagen einfach fragen sollte, was sie denn gerne heute machen möchten und was sie interessiert. Wir sind schließlich auch nur Menschen und müssen nicht perfekt sein, sondern einfach wir selbst.

    30. März 2020
    Antworten
  18. Anastasia sagte:

    Vollkommen richtig. Man sollte nie unterschätzen, was eine aus unsrer Sicht schnell vergessene zu harsche Ermahnung hinterlassen kann. Klar, alles auf der Welt hinterlässt Spuren und es wird nicht einfach sein 24 Stunden am Tag andre nur positiv zu beeinflussen- wir sind auch nur Menschen mit Menstruationsbeschwerden und Erektionsstörungen. Trotzdem schadet eine Selbstreflexion am Ende jeden Tages nicht.
    Auch zu dem Stichpunkt die Schüchternen ermutigen und die Aufdringlichen zähmen fällt mir Laotses Dao ein. Man sollte immer die Mitte erreichen und Harmonie herstellen wollen.

    LG Anastasia

    10. April 2020
    Antworten
  19. Luisa-Sophie W. sagte:

    Großartig! 100% meine Meinung!
    Nun fällt es mir ehrlich gesagt schwer, dem noch etwas hinzuzufügen, denn ich möchte mich ungern wiederholen. Und dennoch, sehe ich auch hier wieder eine Verbindung zur Rollentheorie und deren Weiterentwicklung zum Impression Management von Goffman. Heutzutage wird von den Lehrpersonen, in jeglicher Hinsicht, Tranzparenz verlangt. Eine schwere Aufgabe, vor allem wenn man sein Handeln unter Druck rechtfertigen und begründen muss. Wir sollten unsere Selbstdarstellung hinterfragen, wer oder was möchten wir für unsere SchülerInnen sein, wie sollen sie uns wahrnehmen und was für eine Lehrkraft würden wir uns wünschen, wären wir an Stelle der Kinder. Wir tragen so viel Verantwortung, wären wir dann nicht töricht, wenn wir uns der Lehrerrolle nicht wahrhaft, ehrlich und authentisch stellen würden!?

    11. April 2020
    Antworten
  20. Savocha sagte:

    Auch als Lehrer kann man so viel bewirken, mehr als uns manchmal bewusst ist. Ich habe einen Artikel einer Lehrerin gelesen, in der sie von der Übernahme einer Klasse berichtete, in der ein Schüler saß, den sieüberhaupt nicht ausstehen konnte. Er kam aus schwierigen sozialen Verhältnissen, er roch für sie unangenehm und hatte schlechte schulische Leistungen, auch Freunde zu finden fiel ihm schwer. Aufgrund eines Unterrichtsthemas, in dem es um schenken und beschenkt werden ging, änderte sich ihre Meinung plötzlich. Sie fühlte aufgrund einer Äußerung von ihm tief berührt und erkannte, dass sie die ganze Zeit nur an sich gedacht hatte, ohne dabei zu reflektieren und zu versuchen etwas zu ändern. Um es kurz zu machen, sie nahm sich mehr Zeit für den Schüler und versuchte die Beweggründe zu verstehen. Sie sensibilisierte die ganze Klasse und erreichte diesen Schüler plötzlich und auch die anderen Schüler sich mit ihm anzufreunden. Die ganze Klasse veränderte sich ab diesem Zeitpunkt zunehmend positiv. Der besagte Schüler schrieb Jahre später einen Brief, in dem er ihr mitteilte, dass ihr Verhalten sein Leben bestimmt hat und er aufgrund ihres Vertrauens und der Aufmerksamkeit, des Verständnisses und der Motivation ihrerseits er immer an sich geglaubt hat und deshalb heute Danke sagen will, da er ohne sie niemals da wäre wo er heute steht. Ich fand diesen Artikel beeindruckend und ich bin sicher, dass es schon kleine Dinge sein können, die den Unterschied machen und etwas Unsterblich werden lassen.

    23. April 2020
    Antworten
  21. Luna Grökel sagte:

    Ein sehr interessanter Beitrag. Beim lesen kam es mir ein wenig wie eine Bedienungsanleitung für das Verhalten von Lehrkräften. Einige Punkte, wie zum Beispiel die moralische Haltung, sind für viele selbstverständlich. Aber bei dem Nachdenken über dieses Thema, fiel mir auf, dass der Lehrerberuf ein sehr privaten Charakter hat. Damit meine ich, man kann den Kindern nicht vormachen etwas zu sein, was man privat nicht ist. Ich arbeite nun seit einem Jahr als Lehrerin an einer Schule und merke, dass das Unterrichten einen Einfluss auf meinen privaten Charakter, beziehungsweise mein verhalten hat. Es ist auf jeden Fall ein Beruf, der die Leben von Schülern prägen kann und deshalb so sorgfältig ausgeübt werden sollte.

    11. Mai 2020
    Antworten
  22. Franziska Ernst 5295504 sagte:

    Mich wundert ehrlich gesagt ihr Einstieg in den Artikel mit dem Zitat von Hannah Arendt. Natürlich und unumstritten ist sie eine der großen Denkerinnen des 20. Jahrhunderts und ich persönlich bewundere sie sehr. Allerdings teile ich insbesondere ihre Haltung zum Kind und zur Erziehung oft nicht. Gestern besuchte ich die Hannah Arendt Ausstellung im DHM, in der ich einen Interviewausschnitt zu „Little Rock“ mit ihr gehört habe. Nicht nur, dass sie in der Sache selbst falsch lag, was jedem passieren kann, der sich eine eigene Meinung leistet, sondern die Art und Weise wie sie über Kinder sprach, so als seien sie das Eigentum der Erwachsenen ist denke ich, nicht nur nicht zeitgemäß, sondern widerspricht auch zum Beispiel dem Artikel, den sie über das Philosophieren mit Kindern verfasst haben.
    Trotz alledem ist sie aber natürlich ein hervorragendes Beispiel für Haltung und Authentizität. Und diese sollten, wie in den vorangegangenen Kommentaren von meinen Kommiliton*innen bereits erwähnt, bei einer Lehrkraft vorhanden sein. Die Authentizität wird benötigt um die Kinder wirklich und wahrhaftig zu berühren aber auch, um mich als Lehrkraft zu schützen und meine Resilienz zu stärken. Um bei H. Arendt zu bleiben, sollte ich immer mal wieder in den „Dialog mit mir selber“ gehen um meine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und zu reflektieren, aber auch meine Grenzen zu kennen. Eindrucksvoll ist mir zum Beispiel der erste Elternabend meines Sohnes mit einem neuen Klassenlehrer in Erinnerung geblieben. Zur persönlichen Vorstellung hat er ein Stärken/Schwächen Profil von sich erstellt, in dem er klar umrissen hat, was die Kinder von ihm erwarten und können und was er nicht leisten kann und wo er auf die Unterstützung der Eltern angewiesen ist.
    Einen weiteren Aspekt möchte ich noch zur Authentizität anbringen. Als ich letztes Jahr im Praktikum an einer Grundschule war ist mir die Lehrersprache aufgefallen. Nahezu alle Lehrkräfte sprechen so, als ob sie durch das gleiche Coaching gegangen wären. Durch Sprache kommunizieren wir und bauen eine Verbindung/Beziehung zu den Schüler*innen auf, sollte nicht besonders diese authentisch und unangestrengt sein?

    17. Mai 2020
    Antworten
  23. Chelsea D. sagte:

    Ich mag mich hier vielleicht wiederholen, aber die letzten Beiträge sind für mich ineinander übergehend und eher als Ganzes zu sehen, als getrennt zu betrachten.
    Der Aspekt, der hier aber noch einmal individuell aufzugreifen ist, ist für mich mit der Verantwortung umzugehen, die einem als Lehrkraft übertragen wird. Tatsächlich ist es für mich ein besonderes Glück die Möglichkeit zu haben, unsere nachfolgende Generation in diesem großen Maße zu prägen. Dieses Gefühl sorgt dafür, dass man Nichts falsch machen will, alle Inhalte korrekt auszuwählen und den Schülern möglichst viel mitgeben zu wollen. Andererseits kann genau das sicher auch zu einer großen Belastung werden, wenn man sich zu sehr unter Druck setzt und seinen eigenen Forderungen nicht gerecht werden kann.
    Daher finde ich hier die Verbindung zum Emotionalen auch wieder sehr wichtig, da oft der emotionale Weg der ist, der den Druck nimmt und gleichzeitig auch das Gefühl vermitteln kann, alles richtig zu machen.
    Letztendlich ist dieses Ganze eine ewige Philosophie, die kaum ein Ende finden kann und sollte.

    29. Mai 2020
    Antworten
  24. Vivian B. sagte:

    Ich denke der Schlüssel um dies professionell zu schaffen ist eine ehrliche und konstruktive Selbstreflexion. Nicht nur LehrerInnen, aber gerade Menschen in sozialen Berufen, sollten sich täglich reflektieren. Was lief heute gut? Was kann ich morgen verbessern? Was kann mein Körper/ mein Geist leisten? Verlange ich zu viel von mir/ meinen SchülerInnen? Kann ich mir bei meinen KollegInnen Hilfe holen? Was brauche ich? Was brauchen meine SchülerInnen? Zu der Selbstreflexion sollte meiner Meinung nach auch die Fremdwahrnehmung der SchülerInnen dazu kommen. Hierfür könnten Beobachtungsbögen ausgeteilt, kleine Feedback-Runden eingeführt oder kurze „Blitzlichte“ genutzt werden.

    „Wenn Sie die Seelen ihrer Schüler*innen berühren wollten, dann tun Sie dies mit der größtmöglichen Authentizität.“ Diesen Punkt finde ich besonders wichtig. Ich denke gerade junge Menschen haben ein besonders gutes Gespür für Authentizität. Sich durchgehend zu verstellen bring in solchen Berufen, ja sogar im ganzen Leben, relativ wenig. Auch hierfür kann die Selbstreflexion helfen.

    17. Juni 2020
    Antworten
  25. Ina Zarah S. sagte:

    „…weit länger also, als Ihr eigenes währt.“ Ihr Halbsatz hat mir hier ein weiteres Mal die Auge ein Stück weiter geöffnet. Oft vergisst man wohl, was man mit gutem aber auch schlechtem Unterricht und allem, was darüber hinaus geht für einen Einfluss auf das Leben der Schüler*innen hat. Gerne möchte man sich doch vorstellen, wie die eigenen Lernenden selbst einmal ihren Kindern und Enkelkindern von ihren tollen Lehrer*innen erzählen, so wie auch einige von uns es mit Sicherheit tun werden. An einige seiner Lehrkräfte erinnert man sich selbst, nimmt sie sich vielleicht als Lehramtsanwärter*in schon als Vorbild und greift hieraus Ziele für die eigene Lehrpersönlichkeit.
    Wichtig finde ich hier vor allem Authentizität, ohne die ich mir gutes Unterrichten kaum vorstellen kann. Aber auch Selbstreflexion, die wohl so konstruktiv wie möglich sein muss, so abwechslungsreich wie möglich und auch unter Einbeziehung der Schüler*innen. Jeder erfolgreiche Weg kann immerhin nur entstehen, wenn man auch den zurückgelegten betrachtet und Erkenntnisse daraus auf den vor einem liegenden Weg übeträgt.

    21. Juni 2020
    Antworten
  26. Katharina Schlögl sagte:

    Es ist grundlegend, dass die Lehrperson das Unterrichtsgeschehen und dabei auch sich selbst reflektiert, damit sie sich in ihrer weiteren Lehrerlaufbahn weiterentwickeln kann. Der Punkt mit der Voraussetzung, dass die Lehrperson sich den Kindern gegenüber moralisch verhalten soll, ist ungemein immanent. In der Schule , wo ich arbeite hat man mir auch gesagt, dass ich von den Eltern der Kinder nichts Kostbares annehmen darf, sonst gelte ich als bestechlich. Mir macht das Unterrichten sehr viel Spaß. Vor allem bekomme ich an dieser Schule viel Feedback und Tipps von meinen Lehrerkollegen. Somit kann ich meinen Unterricht verbessern und entwickeln.

    7. November 2020
    Antworten
  27. Sebnem Yener sagte:

    Als Lehrkraft sollte man den Unterricht, die man macht immer wieder selbst reflektieren, damit man sich weiterentwickeln kann. Dafür ist es auch wichtig, mit den Kollegen/innen immer wieder im Austausch zu sein um gegebenenfalls die Anregungen in den Unterricht mit einzubeziehen.

    10. Januar 2021
    Antworten
  28. Irina P. sagte:

    Im Laufe des Praxissemesters habe ich von meiner Mentorin gesagt bekommen, ich sei zu emotional und nett, wenn ich die Kinder anspreche. Sie wären von ihr als Klassenlehrerin eines sachlicheren und strengeren Tons gewöhnt. Beim Hospitieren habe ich mich immer wieder gefragt, ob ich so sein könnte wie diese Lehrkraft. Jetzt weiß ich es. Nur wenn ich so bleibe, wie ich bin und mich beim Betreten des Klassenraumes nicht verstellen muss, um einfach „streng“ zu sein, kann ich mit den Kindern authentisch und ehrlich arbeiten.
    Meine persönlichen Vorbilder im Lehrberuf haben mir gezeigt, dass eine „konservative“ Einstellung in der Bildung durchaus positiv für die Kinder sein kann, wenn die konkrete Lehrperson auf der Seite der SuS ist, für ihre Bedürfnisse und Gedanken ein offenes Ohr hat und nicht zur „Notenvergabe“ in die Schule geht.
    „Schauen Sie auch in den tiefen Brunnen der Vergangenheit“ (Thomas Mann).
    Sicherlich ist wichtig die Interessen der SuS zu berücksichtigen und zu fördern. Gleichwohl glaube ich, dass die Schule ein Ort sein kann, an dem die Kinder mit der „Unsterblichkeit der Künste“ in Berührung kommen könnten. Für uns Erwachsene ist eine Beethoven-Sinfonie etwas „Altes“. Für viele Erstklässler*innen ist sie definitiv „neu“. Darauf können viele interessante Themenvariationen und „Entdeckungen“ folgen.

    6. Mai 2021
    Antworten
  29. Asil Durmaz sagte:

    Dieser Beitrag ist für mich persönlich einer der besten. Er offenbart wunderbar, wie wichtig es ist, sich im Schulalltag nicht zu verstellen. Sei du selbst und nehme die Kinder so wie sie sind, an. Schleim und Zuneigung, ein schmaler Grat zwischen Anerkennung und Ausgrenzung seitens der Schülerinnen und Schüler. Versteht man sich gut mit der Lehrkraft oder schleimt man nur und wird daher ausgegrenzt von den anderen Mitschülern.

    Ich werde stets in den Brunnen der Vergangenheit schauen, und was werde ich sehen? Nun ja, ich sehe mich selbst als Schülern, was mir an der Schule und den Lehrkräften gefiel und was nicht. Komischerweise habe ich bei strengen Lehrkräften immer am meisten gelernt. Soll ich jetzt deshalb auch streng sein? Ich möchte das nicht. Ich will die Kindern so erziehen, dass ich abends in den Spiegel schauen und sagen kann, du bist genau richtig dort, wo du jetzt bist.

    10. Mai 2021
    Antworten
  30. Leyla Neumann sagte:

    Auch hier sieht man wieder wie wichtig die Selbstreflexion ist, wie es beispielsweise auch Viviane B. in ihrem Kommentar beschreibt. Denn es ist wirklich eine unglaublich große Verantwortung. Das wäre es schon bei einem einzigen Leben, das man berührt. Wenn man jedoch längere Zeit als Lehrkraft arbeitet, dann geht es hierbei um hunderte von Leben, die man positiv bereichern und prägen kann. Das geschieht allerdings nur, wenn man in einem guten und insbesondere auch ehrlichen Verhältnis zu sich selbst steht. Wie ich es in einem anderen Kommentar auf dieser Website bereits einmal beschrieben habe ist es wichtig sich selbst gut zu kennen und sich authentisch zu verhalten, denn nur wenn man ehrlich und unverstellt ist, kann man die Kinder -oder wie es hier in den Tipps steht deren Seelen- auch wirklich erreichen. 
Und natürlich wird es auch SuS geben, zu denen man auf einer persönlichen Ebene keinen unglaublich guten Draht entwickeln kann, aber es ist wichtig sich dennoch auch um diese Kinder zu bemühen, denn auch in ihnen schlummert unheimlich viel Potential und auch sie haben das Anrecht, das man sich ihrer aufmerksam annimmt. Schlussendlich hinterlässt man schließlich auch auf diese Kinder Eindrücke und auch diese Kinder prägt man.
    Ich sehe Unsterbliche auch als eine unglaublich große Chance für eine Lehrkraft. Man muss sich nur einmal überlegen wie viele Menschen es gibt, die sich rücksichtslos gegenüber ihren Mitmenschen verhalten, die menschenfeindliche Werte vertreten, etc.. Wäre es nicht wundervoll, wenn all die eigenen SuS nicht zu solchen Personen werden, sondern zu hilfsbereiten, sozialen, selbstreflektierten und selbstbewussten Menschen? Natürlich darf man nicht erwarten, dass alle SuS genau die gleichen Wertvorstellungen und Meinungen vertreten bzw. übernehmen die man selbst hat und das sollen sie ja auch gar nicht. Wichtig ist sie so zu prägen, dass sie fähig werden für sich und eventuell auch für andere gute, gesunde und moralisch wertvolle Entscheidungen zu treffen. Und unteranderem genau dafür werde ich Lehrerin.

    26. Mai 2021
    Antworten
  31. Salina S. sagte:

    Ich glaube einem Großteil der Bevölkerung ist diese Verantwortung nicht bewusst, vielleicht sogar einigen Lehramtsanwärter*innen. Wie oft wird die Berufsauswahl der Lehrkraft mit Ferien, angeblich (!!!) kurzen Arbeitszeiten oder möglicher Verbeamtung assoziiert (erschreckender Weise auch hier teilweise von zukünftigen Lehrer*innen). Das der Lehrberuf eine sinnlich, poetische Tätigkeit ist wurde in Ihren letzten Blogeinträgen bereits deutlich und hier zeigen Sie nochmal ganz bewusst auf, welch eine immense Verantwortung mit der Tätigkeit einhergeht. Ich wünschte mir dieses Verständnis über den Lehrberuf wäre allgemeiner Konsens, denn ich kenne nicht viele Berufe, die die Zukunft in dieser Form mitgestalten. Sie hoben in dem Beitrag die Verantwortung der Lehrkräfte hervor, da Lehrende einen Menschen lebenslang prägen. Diesem Punkt kann ich nur zustimmen! Auf individueller Ebene kann das Verhalten einer Lehrkraft enorme Auswirkungen haben, sowohl positive als auch negative. Um einem solchen negativen Einfluss präventiv zu begegnen ist Selbstreflexion unbedingt von Nöten. Denn würden wir ein kleines Gedankenexperiment wagen und uns fragen was wäre, wenn die Mehrzahl oder gar alle Lehrkräfte sich unreflektiert und den möglichen negativen Prägungen mit Gleichgültigkeit begegnen würden, wäre die Welt mit Sicherheit ein schlechterer Ort. Empathische, verantwortungsbewusste, selbstkritische Lehrer*innen sind somit nicht nur für die individuellen Biografien der Schüler*innen relevant, sondern zukunftsweisend für ganze Generationen!

    Das Evozieren von positiven Emotionen innerhalb der Lerngruppe, gegenseitiger Respekt und Toleranz, Reflektiertheit, Menschlichkeit, Empathie, Wärme und Freundlichkeit, Fairness, Wertschätzung und Anerkennung, Vielfältigkeit und Kreativität sind meiner Meinung nach der Grundstein, um dieser Verantwortung Rechnung zu tragen.

    21. August 2021
    Antworten
  32. Anja Damaris Schmidt sagte:

    Mir persönlich sind die Lehrer*innen im Gedächtnis geblieben, die eine authentische Rede von sich gaben und sich nicht nur für ihren eigenen Lehrstoff interessierten, sondern auch für die Menschen, denen sie den Lehrstoff Preis gaben.
    Vielschichtigkeit in jedem Thema, ein sensibles Aufnehmen der Schülerkommentare und ein Nachfragen bei verwirrenden Antworten (wie hier in den Kommentaren toll erzählt wurde) unterstützen dieses prägende Lernen fürs Leben.

    Problematisch wird Authentizität sicherlich dann, wenn die Werte/ Regeln der Schule nicht mit meinen eigenen übereinstimmen. Dann ist „Kreativität“ gefragt. Denn was es auf jeden Fall zu vermeiden gilt ist, Regeln zu folgen, hinter denen man aus eigenen ethischen Grundsätzen nicht stehen kann.
    Ich hoffe also bei der Schulwahl hier die richtige Schule für mich noch vor Arbeitsantritt zu erkennen…

    19. September 2021
    Antworten
  33. Karla Boß sagte:

    Wie oft erinnert man sich als Erwachsener an seine Schulzeit zurück. Sie kommt immer wieder ins Gespräch, egal wie alt man ist. Bei mir persönlich ist sie jetzt zwar erst seit 3,5 Jahren vorbei, aber ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich an sie zurückdenke. Schulzeit ist eben Prägungszeit. Vor allem in der Grundschule kann man die Kinder noch so richtig schön formen und beeinflussen (aber auch „versauen“). Umso wichtiger ist es, dass wir uns auch in der Verantwortung sehen, diesen Bildungsauftrag ernstzunehmen und zu meistern. Und Bildung bezieht sich hierbei auf alles. Schulische Bildung, Weltbild, Sozialisation, Umgang mit Konflikten und so weiter. Niemand von uns will später die „Hexe“ der Schule werden. Ich zumindest möchte, dass die Kinder mich mögen und zwar nicht, weil ich sie mit Süßigkeiten besteche, sondern weil ich (hoffentlich) Humor besitze, fair handel, Verständnis zeige und ihnen keine falschen Charakterzüge vorspiele. Wie soll ein Kind lernen fair zu handeln, wenn die Lehrerin selbst unfair ist? Wie soll es lernen Konflikte ruhig zu lösen, wenn die Lehrkraft nur am Rumschreien ist? Wie soll ein Kind neugierig und forsch bleiben, wenn die Lehrkraft selbst keine Begeisterung für das zeigt, was sie unterrichtet? Wir übernehmen hier so viele wichtige Aufgaben, die charakterbildend sind und Einfluss auf das zukünftige Verhalten der irgendwann Erwachsenen ausüben. Verfehlen wir diese Aufgabe, legen wir den Kindern damit viele Steine in den Weg und leisten keinen guten Beitrag für die Gesellschaft. Diese große Verantwortung, die wir als Lehrkräfte tragen, sollte man sich immer wieder bewusst machen. Leider gibt es viele Lehrkräfte, die ihren Job nicht recht ernst nehmen und denen anscheinend gar nicht bewusst ist, wie fatal diese Einstellung ist.

    5. November 2021
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  34. Elvin Arslan sagte:

    „Wenn Sie die Seelen ihrer Schüler*innen berühren wollten, dann tun Sie dies mit der größtmöglichen Authentizität“.

    Ich finde es bemerkenswert, wie der Punkt „Authentizität“ in jeder Thematik eine wesentliche Rolle übernimmt. Wie bereits erfasst wurde, haben Schülerinnen und Schüler eine sensible Ader dafür, was an einer Autoritätsperson echt oder geschauspielert ist. Es ist verständlich, wenn man als Frischling im Lehrer_innenberuf versucht, seinen eigenen Stil im Unterrichten zu finden. In der Anfangsphase probiert man sich gerne aus. Möglicherweise werden Rollen angenommen, die einem selbst gar nicht entsprechen. Mir wurde in der Praxis empfohlen, dass ich eine gewisse Distanz beibehalte, sodass sich die SuS nicht zu leicht bei mir machen. Ich denke, um die Professionalität zu bewahren, ist eine gesunde Distanz unumgänglich. Nichtsdestotrotz ist eine Balance zwischen der präsenten „professionellen Lehrer_innenrolle“ und der privaten Person, die sich für den Lehrer_innenberuf entschieden hat, notwendig. Oft wird mit den SuS streng umgegangen, um die Kontrolle im Chaos übernehmen zu wollen. Allerdings muss das nicht immer sein, wenn es nicht der eigene Stil oder die bevorzugte Methode ist. „Streng sein“ ist nicht unbedingt eine Lehrerpersönlichkeit, die übernommen werden muss. Ich bin der Meinung, dass die Authentizität genau dann hervorscheint, wenn in dem Beruf die eigenen Interessen mitberücksichtigt werden. Wie Sie bereits schrieben, werden wir für das ganze Leben eines Menschen prägend sein. Wie schön wäre es, wenn SuS auf einen aufblicken, weil man seiner Leidenschaft folgt? Selbstreflexion ist an dieser Stelle unabdingbar. Wir sind einem ständigen Wandel ausgesetzt. Daher kann eine bewusste Haltung hilfreich sein. Diese Haltung zu finden und dieser dann treu zu bleiben, kann eine große Herausforderung sein. Ich hoffe, dass ich in Momenten, in denen mir der Druck über den Kopf steigt, mich selbst an meine Beweggründe erinnere. Zu wissen, weshalb man etwas tut, motiviert zur Selbstentfaltung für jeden Beteiligten. Wenn sich meine SuS an mich erinnern sollten, dann erhoffe ich mir, dass sie sich an positiv prägende Momente erinnern. Momente, die zu unsterblichen Gefühlen, Gedanken oder Handlungen geführt haben.

    13. April 2022
    Antworten
  35. Laura Schmidt sagte:

    Es steht für mich außer Frage das man sich als (angehende) Lehrkraft der Verantwortung seiner Berufswahl bzw. seiner Berufung bewusst sein sollte und darüber, was man für einen starken Einfluss auf die Schüler*innen hat. Es gibt vieles das man falsch machen kann, aber es ist dann wohl umso schöner, wenn man auch die Erfolge bei sich und den Schüler*innen erkennt. Besonders wenn man in den Beruf einsteigt, stelle ich mir vor, dass man sich anfangs eher ausprobieren muss – was kann man machen und was funktioniert nicht so wie man es sich vorgestellt hat. Doch man sollte immer das Wohl der Schüler*innen im Fokus behalten, denn als Lehrkraft begleitet man die Schüler*innen auf ihrem Weg des Lernens und Lebens und hat somit großen Einfluss auf den Werdegang der Kinder. Die Verantwortung liegt darin die Kinder beim Legen ihres Grundsteins für die Zukunft zu unterstützen und zu begleiten und dies am besten u.a. mit Authentizität, Motivation und Warmherzigkeit. Es muss die intrinsische Motivation zum Lernen und zur Wissbegierde der Kinder herausgekitzelt und gefördert werden. Man muss viel Zeit und Geduld investieren, um das bestmögliche aus allen Individuen herauszuholen. Dabei sollte man den Schüler*innen immer angemessen, verständnisvoll und einfühlsam entgegentreten, zeigen, dass man Aufmerksam ist und respektvoll miteinander umgeht. Das sind Werte, die man auch versuchen sollte, sensibel zu vermitteln. Dabei sollte man sein Verhalten als Lehrkraft immer wieder Reflektieren, um positives wie auch negatives festzustellen und daran zu arbeiten, wobei auch die eigenen Emotionen beachtet und reflektiert werden sollten. Denn Emotionalität und Emotionen spielen ebenso eine große Rolle und spielen in jedes Verhalten, jede Handlung und jede Aussage mit rein. Deshalb ist es wichtig seine Emotionen gut regulieren zu können und es ist auch eine relevante Fähigkeit, die man den Schüler*innen vermitteln sollte – bewusst sowie unbewusst.

    4. Juli 2022
    Antworten
  36. Sonya Olegova Martinova sagte:

    Die Haltung der Lehrkraft ist sehr wichtig. Die Berufswahl eine Lehrperson zu sein, bringt viel Herausforderung mit sich. Die Verantwortung ist sehr hoch und zu wissen, dass man die Kinder in irgendeiner weise prägen wird, ist auch auf einer Art schön aber auf der anderen Seite etwas unheimlich. Ich würde mir wünschen, soweit es geht die Kinder positiv zu beeinflussen und neue Sichtweisen und Perspektiven zur Sicht auf dieser Welt zu verschaffen, doch ist es trotzdem nicht zu 100% möglich diese Ziele bei jedem Kind zu ermöglichen. Die Kinder sind sehr individuell und werden auch sehr eigen von ihren Familienmitgliedern oder ihrer Lebensgeschichte geprägt, so wünsche ich mir auf ihren Weg eine positiv stärkende Begleitung zu sein, die ihnen dazu verhilft mutig zu sein und nach vorne zu blicken.
    Als Lehrkräfte werden wir unsterblich sein, denn für viele werden wir ein Wegweiser und Begleiter in ihrem frühen Alter sein. Ich erinnere mich an alle meiner Lehrkräfte und schon Parfüm, dass ich draußen rieche, erinnerte mich an meine erste Klassenlehrerin, die wie eine Mutter für uns war. Es freute uns sogar, dass sie, nachdem sie unsere Klasse nach der 3. Klasse gewechselt hatte und als sie sich an unseren Namen erinnerte als wir dann in der 6. Klasse waren. Die Lehrerinnen und Lehrer sind wirklich unsterblich und immer in den Erinnerungen von den Schülerinnen und Schülern. So kann man nur darauf hoffen eine schöne Erinnerung in deren Gedanken zu bleiben.

    5. Juli 2022
    Antworten
  37. L. Aldarf sagte:

    Ich finde den Hinweis auf die Verantwortung, die man für das Prägen anderer Leben als
    Lehrperson innehat, sehr wichtig. Es wird sich oft festgehalten an einer (politisch) korrekten
    Ausdrucksweise und ich glaube auch, dass Sprache nicht nur Vorhandenes abbildet, sondern
    auch die Wirklichkeit wiederum konstruiert. Allerdings stimme ich dem Beitrag zu wenn er
    sagt, dass sie moralische Haltung einer Lehrperson das wichtigste ist, denn diese scheint
    hindurch, selbst wenn die Wortwahl des Moments nicht geglückt ist. Ich glaube, dass man
    als Lehrperson mehr Einfluss durch das Vertreten der und sich Starkmachen für die eigene
    Haltung hat anstatt lange Reden oder Vorträge zu halten. Lernende beobachten das
    Verhalten der Lehrenden fortwährend und nicht nur während des Unterrichts. Daher sind
    Authentizität und die eigene Integrität sehr wichtig, wenn man einigermaßen entspannt
    durch das Berufsleben gehen möchte.

    18. Oktober 2022
    Antworten
  38. Taleja Engelke sagte:

    “…it must preserve the newness and introduce it as a new thing into an old world.”

    Ich verstehe dass auf mehreren Ebenen.
    Zum einen der Aspekt der alten Welt die vom Kind verstanden werden sollte. Also zumindest in Teilen, denn wie kann Mensch jemals alles verstehen?
    Zum anderen “it must preserve the newness” also den Geist der Frische und Phantasie eines Kindes zu erhalten oder zu wecken.
    Denn Bildung ist mehr als reines Wissen. Wir brauchen mehr gewitzte, wache, unangepasste, kreative und moralische Menschen in dieser Welt.
    Wichtig ist nicht, dass sie ein Gedicht auswendig aufsagen können, sondern das sie seine Bedeutung gefühlt haben (und wissen wo sie es nachlesen können, wenn sie möchten).

    Diese Werte zu vermitteln, sollte das höchste Ziel der Lehre sein.
    Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Haltung die Sie in diesem Blogeintrag beschreiben an der Uni irgendwie als gegeben und selbstverständlich vorausgesetzt wird. Schön das dieser Blogeintrag noch einmal anders darauf aufmerksam macht.

    20. Oktober 2022
    Antworten
  39. Louis Vetter sagte:

    Der Beitrag ist wie die anderen Beiträge überaus motivierend und inspirierend und er behandelt ein ebenso wichtiges Thema, wie die anderen Beiträge: Die Authentiziät der Lehrkraft. Die Lernenden merken es ganz schnell, wenn wir ihnen mit gefälschter und oberflächlicher Freude gegenübertreten. Sie merken, wenn wir uns verstellen und wenn wir vorgeben Dinge zu verkörpern, die nicht auf uns zutreffen. Das Interessante ist, dass gerade Kinder in der Grundschule uns dies direkt wissen lassen. Es sind Kinder. Keine Erwachsenen, die sich zwar ihren Teil dazu denken, aber gelernt haben in gewissen Situationen der Höflichkeit halber lieber zu schweigen.
    Somit bekommen wir Lehrerinnen und Lehrer gerade im Grunschulbereich auf eine sehr häufige direkte Art und Weise ein Feedback. Wir sollten also die Kinder ernst nehmen. Ihnen mit ehrlichen und nicht gestellten Emotionen gegenübertreten. Tiefgründige und bedeutende Lerninhalte zu wählen, dürfte hierbei sehr bereichernd wirken. Ehrliche und sinnliche Emotionen in die Klassenzimmer hervorzurufen ein relevantes Vorgehen.

    12. November 2022
    Antworten
  40. Julia Neustraß sagte:

    Dieser Beitrag spricht an, was ich als Lehrerin überhaupt erreichen will. Mein größter Wunsch ist es, dass die Kinder, die ich unterrichte, später an ihre Schulzeit zurück denken und sich an mich positiv erinnern können. Ich möchte den Kindern helfen, ein Wegbegleiter sein und auch eine Bezugsperson. Wir Lehrer prägen die Kinder so sehr und ziehen die nächsten Erwachsenen heran. Ich möchte meine Werte und Einstellungen weitergeben und wünsche mir tolle, selbständige Erwachsenen heranzuziehen. Ich möchte die Lehrkraft sein, die die Kinder positiv prägt und auf ihre individuelle richtige Bahn lenkt und nicht die Lehrkraft, die daran Schuld ist, warum man die Schule hasst. Ich denke es ist auch wichtig, den Kindern zu zeigen, dass man auch nur ein Mensch ist. Das man nicht so unnahbar ist, wie Lehrer manchmal zu seien scheinen. Das stärkt die Bindung zu den Schülern und macht sie gleich sympathischer.

    15. November 2022
    Antworten
  41. Sandra J. sagte:

    „Sie werden prägend für das ganze Leben eines Menschen sein.“
    Dieser Satz brachte mich sehr zum Nachdenken. Wenn ich an meine eigene Schulzeit zurückdenke, kann ich dem vollkommen zustimmen. Wenn ich aber nun als zukünftige Lehrkraft darüber nachdenke, kommt eine Art Druckgefühl auf. Nicht unbedingt im negativen Sinn. Dennoch ist es wichtig sich regelmäßig vor Augen zu führen, welchen besonderen Einfluss Lehrkräfte auf ihre Schüler*innen haben können. Mit diesem Gedanken sollte die Zeit im und um den Unterricht gestaltet werden.

    31. Dezember 2022
    Antworten
  42. Rebekka Newesely sagte:

    Ich finde ihre Aussage: „Sie werden prägend für das ganze Leben eines Menschen sein“, einerseits sehr beängstigend aber anderseits sehr schön. Denn auch wenn Kinder aus schwierigen Verhältnissen kommen, hat man die Möglichkeit bei diesen Kindern noch etwas zu bewirken. Ich habe lange in einer Willkommensklasse mit syrischen Flüchtlingskindern gearbeitet. Es habe einen Jungen der unglaublich traumatisiert war und ein sehr schlechtes Verhältnis zu seinen Eltern hatte. Er war aggressiv, hat nicht mitgemacht und hatte viele Probleme mit den anderen Kindern. Nach nur einem halben Jahr in unserer Klasse hat sich der Junge so verändert und sein Verhalten enorm verbessert. Ihm hat nur jemand gefehlt der an ihn glaubt und ihn unterstützt. Er hatte zu Hause keine bedingungslose Liebe und hatte das Gefühle seine Eltern mit allem zu enttäuschen. Er hat nie Lob und Zuneigung bekommen, und das hat sich dann auch in seinem Verhalten widergespiegelt. In der Schule waren wir für ihn da, haben ihn unterstützt und auch ich habe eine intensive Bindung zu ihm aufgebaut. Es ist schön, wenn man sieht, wie viel man doch als Lehrperson bei den Kindern bewegen kann.

    25. Januar 2023
    Antworten
  43. Anna Fendler sagte:

    Ich kann mich nur anschließen! Über die immense Verantwortung der Lehrkraft denke ich nach, seitdem ich mich für diesen Weg entschieden habe. Es ist ein furchterregender Gedanke, so prägend für einen anderen Menschen zu sein – und doch kennt man es selbst, denn ich habe kaum einen Namen meiner damaligen Lehrkräfte vergessen. Gleichzeitig ist es wohl genau diese Möglichkeit etwas zu bewegen, verändern oder jemanden unterstützen zu können, die für so viele von uns ein Grund ist, diesen Beruf überhaupt antreten zu wollen. Umso näher man der täglichen Praxis kommt, umso größer werden der Druck und die Selbstzweifel. Niemand von uns kann sicher behaupten, dass er dieser Verantwortung jeden Tag gerecht werden oder nie scheitern wird. Aber sich diesen Umstand immer wieder vor Augen zu führen, mit allen Kräften nach ihm zu handeln und sein bestes für die Kinder zu geben, die so viel von uns verdienen und brauchen, kann dabei helfen, diesen Weg zu bestreiten und sich dem Druck der Verantwortung mit Zuversicht und Mut zu stellen. Dann muss Verantwortung kein unangenehmes Wort sein, sondern kann zum Großen und Wundervollen inspirieren!

    14. Februar 2023
    Antworten
  44. Pia Kelling sagte:

    Letztens habe ich mich mit der Direktorin an meiner Schule über das „Lehrersein“ unterhalten. Sie meinte, dass wir Lehrkräfte den schönsten Beruf der Welt hätten. Wir sehen die Kinder aufwachsen, sehen wie sie die ersten Grundsteine wie Lesen und Schreiben lernen und können am Ende sagen, dass wir den Kindern dieses Können und letztendlich unsere Werte vermittelt haben. Wir sind ein Teil ihres Lebens geworden und haben das Grundgerüst für ihr weiteres Leben beeinflusst. Jede Lehrkraft sollte mit dieser Einstellung in den Unterricht gehen, um nie zu vergessen, welch eine Bedeutung ihr Unterricht aber auch sie als Person, im und auf das Leben eines Kindes haben.

    7. März 2023
    Antworten
  45. Laura Brunetti sagte:

    WIR RRÄGEN VIELE KLEINE MENSCHEN FÜR IHR LEBEN!
    Das muss man sich erstmal vor Augen führen und in das Bewusstsein einsickern lassen. Ich bin ein Teil der Entwicklung eines Lebewesens.
    Gerade deswegen, aber auch für sich selbst ist es wichtig sich und die eigenen Handlungen zu reflektieren. REFLEKTION.
    Mich besorgt es immer wieder festzustellen, dass der Beruf der Lehrkraft oft wegen des Geldes oder der Absicherung gewählt wird. Natürlich sind die positive Seite, die nicht zu unterschätzen sind, vor allen Dingen das Privileg, das mitschwingt so einen Job ausführen zu dürfen. Dennoch stoße ich da manchmal an Schwierigkeiten, wenn ich auch meine eigene Schullaufbahn Revue passieren lasse. Wie viele Lehrkräfte waren nicht für diesen Job gemacht und/oder nicht kritikfähig und haben Ihre Vorstellungen von Unterricht und Lehren durchgedrückt, auch wenn es schädlich für die Schüler*Innen war. Davor habe ich Angst. Angst, dass ich den Blick verliere und manchmal nicht einschätzten kann, ob ich gerade ein Kind mit meinem Unterricht emotional verletze, weil ich meine Scheuklappen aufgelegt habe. Deswegen ist es mir für mich selbst, aber ich für meine Rolle, als Lehrkraft wichtig zu reflektieren, meine eigenen Beweggründe zu hinterfragen und dabei offen für neues und Überraschungen zu sein.

    3. Juni 2023
    Antworten
  46. Emma Selzer sagte:

    Sie sprechen mir aus der Seele!
    Zweifellos werden wir in den Erinnerungen unserer Schülerinnen und Schüler weiterleben. Sie werden sich an uns erinnern – ob diese Erinnerung gut oder schlecht sein wird, liegt an uns. Wir sollten uns also fragen, was für eine Erinnerung wir sein möchten. Was möchten wir in den Kindern auslösen, wenn sie noch in 20 Jahren an uns denken und von uns erzählen? Ich möchte nicht, dass sich an mich erinnert wird, wie ich mich an den Großteil meiner LehrerInnen erinnere und leider immer erinnern werde, ob ich will oder nicht.
    Wir haben die einzigartige Möglichkeit, einen bleibenden Eindruck im Leben unserer Schülerinnen und Schüler zu hinterlassen. Also lasst uns doch dafür sorgen, dass dieser Einfluss positiv ist. Lasst uns einfühlsam sein und die Schwingungen wahrnehmen, die die Kinder uns in jeder Situation vermitteln. Kinder sind zweifellos die ehrlichsten Menschen. Sie zeigen uns auf ihre einzigartige Weise, was sie brauchen, und spiegeln uns wider, wie wir uns in jeder Situation verhalten. Lasst uns diese Ehrlichkeit und Offenheit schätzen und darauf aufbauen. Sollten wir jedem einzelnen Kind nicht ein liebevolles, vertrauensvolles und unterstützendes Umfeld bieten, um die ohnehin so stressige Schulzeit erträglicher und Schule zu einem besseren Ort zu machen?

    14. Juli 2023
    Antworten
  47. Hannah Kröger sagte:

    Authentizität als Schlüssel zur Wirksamkeit. Eine authentische Lehrkraft ist jene, die sich selbst treu bleibt und ihre Persönlichkeit in ihren Unterricht einbringt. Durch Echtheit schafft sich eine vertrauensvolle Atmosphäre, die glaubwürdig ist und es den Kindern ermöglicht sich zu öffnen. Wie im Beitrag erwähnt, merken Kinder schnell, ob eine Handlung aus voller Überzeugung passiert. Durch ihre Authentizität kann sie ihr Wirken unsterblich machen. Denn das Unsterbliche in einer Lehrkraft liegt darin, die Fähigkeit zu haben Spuren im Leben der Kinder zu hinterlassen. Die Kinder aus eigener, authentischer und wahrhaftiger Überzeugung mitzuziehen, inspiriert die SchülerInnen und prägt sie nachhaltig. Dieses Wirken der Lehrkraft kann weit über den Unterricht hinausgehen und in den Erinnerungen und Erfahrungen der Kinder weiterleben.
    „Stärken Sie die Unsicheren und zähmen Sie die Verwöhnten und Selbstgefälligen.“
    Hierzu möchte ich einmal meine Gedanken äußern. Natürlich gilt es die Unsicheren stets zu bestärken und ihnen Platz zu schaffen, sodass sie im Schatten der Lauten, Wilden, Selbstgefälligen ihre Stimme finden. Ist es jedoch der richtige Ansatz die „Verwöhnten und Selbstgefälligen“ zu zähmen? Sind nicht gerade jene Kinder, die Vorlaut im Unterricht sind, die die vielleicht nach Hilfe rufen? Ich finde es schwierig von vornerein zu sagen das diese Kinder gezähmt werden müssen, so muss doch auf jedes Bedürfnis eingegangen werden und tiefgründig geschaut werden weshalb sich das Verhalten dieses Kindes so äußert. Natürlich ist es einfacher und scheint sogar für die Klassengemeinschaft im ersten Moment gewinnbringender, wenn die Kinder gezähmt werden. Jedoch sind wir als Lehrkräfte meines Erachtens nicht nur dafür zuständig das die Kinder innerhalb des Klassenraums kooperieren. Wir formen und prägen sie für ihr Leben und tragen einen großen Teil zu ihrer Entwicklung, ihrem Selbstwert und ihre Handlungen bei. Wir sollten also hinter die Kulissen schauen und die Gabe habe ihre Handlungsgründe zu ermitteln und auch unsere Handlungen zu hinterfragen. Wieso reagiert das Kind in meinem Unterricht so? Was kann ICH ändern? Ich weiß, aus eigener Erfahrung als Mutter, dies ist nicht einfach und kann nicht immer gelingen. Jedoch hoffe ich das viele von uns dieses Ziel immer wieder anstreben und somit die Kinder positiv in ihrer Entwicklung bestärken.

    17. Juli 2023
    Antworten
  48. Elena Angile sagte:

    Man muss sich als Lehrkraft immer bewusst sein wir prägend man für die Kinder im Jetzt und auch in der Zukunft sein kann. Ich möchte für die Kinder ein Vorbild sein. Dies möchte ich aber nicht tun, indem ich die perfekte Person spiele, sondern auch Persönlichkeit zulasse und ihnen die Chance gebe mich auch als Menschen und nicht nur als Lehrkraft kennenzulernen. Ich fand es als Schülerin immer sehr spannend, wenn die Lehrkräfte etwas aus ihrem Leben erzählt haben, selbst wenn es nur eine Kleinigkeit war.

    19. Juli 2023
    Antworten
  49. Marie Schubert sagte:

    Ein wertvoller Beitrag für angehende Lehrkräfte. Insbesondere in der Grundschule prägen wir die Schülerinnen und Schüler und begleiten sie ein paar Jahre, in denen Sie zu nahezu selbstständigen Kindern heranwachsen. Die Schülerinnen und Schüler erleben einen Teil ihrer Kindheit in der Schule und wie sie geprägt werden, liegt zum großen Teil in unserer Verantwortung als Lehrkraft. Dieser Verantwortung sollten wir uns stets bewusst sein. Insgesamt ist es wichtiger als Person real zu sein, ohne das wir uns verstellen denn die Kinder merken das sofort. Da es ohnehin unmöglich ist, immer eine perfekte Wortwahl oder hundertprozentige Gerechtigkeit umzusetzen, ist es umso wichtiger eine authentisch moralische Haltung zu etablieren. Es schadet nie selbstkritisch zu sein und den eigenen Unterricht, Reaktionen oder das eigene Verhalten zu hinterfragen. Ich denke auch nach einigen Jahren Berufserfahrung gibt es Dinge an sich selbst und den eingesetzten Methoden zu reflektieren. Mein Anspruch an mich selbst ist es, niemals sich mit dem Erlernten abzufinden, sondern ein Leben lang dazu zu lernen und an mir selbst zu arbeiten. Zu den beschriebenen Tipps kommt mir die Bezeichnung „liebevolle Strenge“ in den Kopf. Allgemein schadet es nie in gewissen Maßen streng zu sein und Durchsetzungsvermögen zu beweisen, jedoch muss es wohl dosiert sein. Auch das „liebevolle“ darf nicht vernachlässigt werden, denn als Lehrkraft ist es unsere Aufgabe die Kinder zu motivieren und zu bestärken über sich selbst hinaus zu wachsen.

    22. September 2023
    Antworten
  50. Hülya Dagdas sagte:

    Wieder ein sehr lehrreicher Beitrag mit wertvollen Tipps, die ich mir zu Herzen nehmen werde. Besonders gefallen haben mir die Stichpunkte „Seien Sie zunächst einmal kritisch mit sich selbst“, „Sie werden prägend für das ganze Leben eines Menschen sein“ und zu guter Letzt „Und das Wichtigste ist daran: Es kann positiv und bestärkend sein, aber, wie wir alle wissen, gibt es auch fatale destruktive Prägungen“. Besonders der letzte Stichpunkt hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich musste sofort an meine beiden Tutoren aus der Oberstufe denken. Meine eine Tutorin gehörte zu der positiven Prägung und ich bin ihr bis heute dankbar. Mit meinem anderen Tutor hingegen verbinde ich nur negative Emotionen. Wo ich in an dem einen Unterricht Spaß und Freude hatte, hat mir der andere Unterricht nur Angst gemacht. Soweit schon, dass ich an diesen Tagen nicht in die Schule gehen wollte.

    24. Oktober 2023
    Antworten
  51. Marlene Geyer sagte:

    Die hohe ethische und pädagogische Verantwortung, die mit dem Lehrberuf einhergeht, regt mich häufig zum nachdenken an. Sie unterstreicht die Notwendigkeit einer reflektierten und empathischen Lehrpraxis, die darauf abzielt, das volle Potenzial der Lernenden zu entfalten und sie zu verantwortungsbewussten und reflektierten Individuen heranzubilden.

    9. Februar 2024
    Antworten
  52. Mine Kutlar sagte:

    Die Betonung der Authentizität und moralischen Haltung als Grundpfeiler der Lehre ist besonders inspirierend. Die Erinnerung daran, dass Unterricht nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Seelen der Schülerinnen berühren kann, verleiht meiner Meinung nach dem Lehrberuf eine besondere Bedeutung. Die Auswahl der Lerninhalte als sorgfältiger Prozess, der auch in der Vergangenheit wurzelt, unterstreicht die zeitlose Bedeutung der Bildung. Der Verweis auf Beethovens 9. Sinfonie und ihre Wirkung über Kontinente hinweg veranschaulicht die Unsterblichkeit der Künste und wie tief emotionale Momente im Gedächtnis der Schülerinnen verankert werden können. Ich finde diese Perspektive betont nicht nur den Einfluss auf das Hier und Jetzt, sondern auch die langfristige Prägung, die im Lehrberuf verwirklicht werden kann.

    16. Februar 2024
    Antworten
  53. Franzisca F. M. sagte:

    Als Lehrkraft bin ich ständig Vorbild, ob ich es will oder nicht. Mein Verhalten, meine Werte und meine Art zu kommunizieren prägen die Schüler:innen nachhaltig. Dies ist eine große Verantwortung, aber auch eine Chance, den Kindern positive Werte wie Respekt, Mitgefühl und Integrität vorzuleben. Um dieser gerecht zu werden, muss ich bei mir selbst anfangen. Nur wenn ich mich selbst gut kenne und kontinuierlich an mir arbeite, kann ich die Kinder wirklich verstehen lernen. Selbstreflexion und der ständige Wille zur Weiterentwicklung sind wesentlich Eigenschaften für einen guten Lehrer. Denn niemand ist unfehlbar – auch ich als Lehrkraft nicht. Ich mache Fehler und sollte offen genug sein, diese anzuerkennen. Nur so kann ich glaubwürdig eine offene Fehlerkultur im Klassenzimmer vorleben. Der Lehrberuf ist eine lebenslange Reise der Selbsterkenntnis. Je mehr ich über mich selbst und meine Wirkung auf andere lerne, desto besser kann ich die Schüler:innen auf ihrem individuellen Weg begleiten. Letztlich geht es darum, das Potenzial und die Einzigartigkeit jedes Kindes wertzuschätzen und bestmöglich zu fördern.

    28. Mai 2024
    Antworten

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