Lehren durch Verzauberung (Ziesmer).
- Haben Sie anfangs Geduld, bis Ruhe einkehrt.
- Zu frühes Intervenieren kostet Stimmkraft und Nerven und kann lächerlich wirken.
- Sprechen Sie einzelne Schüler an.
- Machen Sie sich mit dem spezifischen Klassenklima vertraut (jedes ist anders).
- Versuchen Sie Verbündete zu finden, ohne dass Sie schleimig wirken.
- Fangen Sie erst an, wenn wirkliche Ruhe und Aufmerksamkeit herrschen.
- Dann allerdings müssen Sie einen Knaller bereit haben, einen Unterrichtseinstieg, der zu fesseln vermag.
- Theatralisieren Sie den Unterrichtseinstieg.
- Holen Sie Personen zu sich nach vorne, die auffällig sind.
- Steigen Sie mit szenischem Spiel in eine Thematik
- Wählen Sie das ‚Urteil des Paris‘. Darin erscheinen Schönheit, Weisheit, Macht, Intrige. Ein großangelegtes Spektrum.
- Nehmen Sie aussagekräftige Medien zu Hilfe. Darstellungen von Zeus, Aphrodite und auch von Achill (Brad Pitt) sind geeignet, auch undiszipliniert wirkende Lerngruppen zu faszinieren.
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Ein guter Einstieg in die Stunde ist sehr wichtig. Meiner Meinung nach bieten sich hier Rituale an. Beispielsweise mit einem „Guten Morgen“, sobald die Lehrerin oder der Lehrer vor der Klasse steht. So etwas sollte aber am Beginn des Semesters eingeführt werden. Natürlich ist jede Schulklasse anders und somit funktionieren teilweise die Rituale nicht. Darüber hinaus gefallen auch nicht jeder Lehrerin oder jedem Lehrer solche Rituale. Danach benötigen Lehrpersonen einen guten Einstieg in den Stoff für die Unterrichtssequenz. Dieser Einstieg sollte die Kinder „fesseln“, sodass sie einem an der „Lippe hängen“. Das können interessante Fakten, lustige Spiele, kurze Videosequenzen oder Ähnliches sein.
Ich kann mich Florian Wa. Nur anschließen. Auch ich glaube das Rituale, wie eine Begrüßung oder ein Morgenkreis unglaublich wichtig sind. So wissen die Kinder, was auf sie zukommt und wie der Unterricht aufgebaut ist. Es gibt den Kindern Struktur und Ordnung. Diese Rituale sollten bereits in der ersten Unterrichtsstunde besprochen werden. Natürlich funktioniert es nicht sofort beim ersten Mal. Aber wenn man das Ritual jedes Mal übt und wiederholt, geht es irgendwann wie von selbst.
Ein guter Einstieg in den Unterricht ist für den weiteren Verlauf des Unterrichts enorm wichtig. Je spannender/interessanter das Thema für die Schüler gestaltet wird wird, desto aufmerksamer ist die Klasse. Man sollte eine Brücke zwischen dem Lernenden und dem Lerngegenstand schaffen. Das beste Mittel gegen Langeweile der Schüler ist wohlgemerkt ihre Neugier und die sollte bestmöglich im Unterricht durch verschiedene Methoden geweckt werden.
Mit einem Knaller in den Unterricht einsteigen bewirkt Wunder bei den Kindern. Bei Teamteaching eignen sich dazu hervorragend kleine Schauspielsequenzen oder im Sprachunterricht kleine Dialoge. Dadurch kann ein sehr hohes Interesse der SchülerInnen erzeugt werden, welches sich häufig durch die ganze Unterrichtseinheit ziehen kann.
Ein guter Teaser zu Beginn einer jeden Unterrichtsstunde ist meiner Meinung nach ein muss, da es die Aufmerksamkeit und das Interesse der SuS weckt.
Jede Unterrichtsstunde sollte im Optimalfall ein bisschen was von einem guten Krimi haben. Am Anfang steht etwas, was nicht in Gänze versteht werden kann. Es kitzelt einen aber so sehr, dass man nicht aufhören kann darüber nachzudenken. Zwischendrin verläuft es sich, man ist fast kurz davor ‚abzuschalten‘, doch dann kommt der nächste erstaunende Hinweis und man ist wieder gefesselt. Letztlich wird am Schluss alles aufgelöst. Die weitere Kunst besteht nebst dem fabulösen Einstieg ein Ende was einen weiter denken lässt, da es einen nicht los lässt.
Klar ist, dass dies nicht jeden Tag in jeder Stunde zu jeder Zeit gelingen kann. Aber gerade der spannende Einstieg sollte ein grundsätzliches Ziel sein, wenn man guten Unterricht gestalten möchte.
Das Warten bis Ruhe ist, habe ich mir auch angewöhnt (schon allein, weil mich niemand hören würde, weil meine Stimme zu leise ist). Manchmal wartet man ein bisschen, manchmal ein bisschen länger. Ich nutze die Zeit immer um die Kinder genau beobachten zu können. Was mich allerdings stört ist, dieses „Guuuteeennnnn Moorrrggggennn Frauuuuuu …./aaallleeee zusaaammmmeenn.“ Es ist ein Ritual und alle Kinder richten ihre Aufmerksamkeit auf den Beginn des Unterrichts aber gibt es da keine anderen Möglichkeiten? Natürlich möchte man die Kinder begrüßen aber gibt es da nicht noch irgendwas anderes?
Ein guter Einstieg ist immer sehr wichtig! Auf mich (als Schülerin) wirkte immer besonders gut eine ruhige, geduldige, in sich ruhende Lehrkraft. Ich kann mich, aus meiner Schullaufbahn, nicht an Knalle zum Unterrichtsbeginn erinnern, halte sie aber durchaus für interessant, wenn ich mir auch noch nicht so viel dabei vorstellen kann. Interessant finde ich auch Lena Puts Metapher, dass eine Unterrichtsstunde im Optimalfall wie ein guter Krimi sein sollten. Ich überlege mal wie ich die Krimiautorin in mir heraus-kitzeln kann…
Sehr Hilfreiches Input. Ich denke, der Unterrichtsbeginn ist für jede Lehrkraft jedes Mal von Neuem eine Hürde. Jedoch ist es auch immerwieder aufs Neue interessant, da es so unterschiedlich zugeht und viele neue Eindrücke und Erfahrungen entstehen.
Mich begeistert die Vorstellung so den Unterricht zu beginnen. Das ständige bitten um Ruhe ist meistens nur frustrierend. Gerne hätte ich zu dem Thema mehr praktische Tipps die ich mir im besten Fall zu einem „Unterrichtsbeginn-Ideen-Ordner“ zusammenstellen kann.
Ob ein guter Einstieg gelungen ist, wird unmittelbar durch die Reaktion der Schüler*innen deutlich. Ein Internates Einstieg verspricht eine fesselnde Unterrichtsstunde.
*ein interessanter Einstieg
In Hinsicht auf SuS mit sonderpäd. Förderbedarf wie ADHS und Hyperaktivität ließe sich am Anfang des Unterrichts auch eine körperliche Aktivität (im Freien) organisieren, damit man schon etwas ausgetobter startet. Auch kann man Bilder und Poster an die Tafel/ Wände anbringen, solange sich die Klasse beruhigt. Um ein neues Thema einzuführen, kann man mit einer realen Situation bzw. realem Problem beginnen.
Zum Beispiel: Ich habe gestern am Sonntag beschlossen morgen einen Kuchen zu backen, eine Liste an Zutaten erstellt und möchte heute einkaufen gehen. Allerdings weiß ich noch nicht wie viel Geld ich abheben muss, damit es ausreicht. Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man das herausfinden kann? Dann nähert man sich unbemerkt dem Thema Addition.
Rituale wie Morgenkreis haben sich als geeignet bewährt. Abwarten ist allerdings m.M.n. in Schulen sozialer Brennpunkte keine Option. Da kann man nämlich die ganze Stunde lang warten. Aber das wird man ja schnell merken, ob die SuS auf Warten reagieren oder nicht.
LG Anastasia
Es klingt so simpel, aber es wirkt wirklich Wunder, wenn man wartet, bis die Klasse ruhig ist, egal wie lange es manchmal dauern mag. Ich finde die Idee super, ein Thema theatralisch einzuleiten. So haben alle was davon und das Interesse am Thema steigt. Generell bietet es sich immer an, neben Ritualen für einen „Attention-catcher“ zum Unterrichtsbeginn zu sorgen. Sei es ein Gegenstand, ein Bild, Video, oder gar nur ein Wort mit der richtigen Betonung.
So viel entscheidet sich innerhalb der ersten Minuten des Unterrichts. Gerne möchte ich diese Tipps mir zu Herzen zu nehmen. Parallel zum Studium arbeite ich an einer Grundschule und gerade die Vertretungsstunden können manchmal herausfordernd sein. Wenn man die Gruppe nicht sehr gut kennt, dann ist ein interessanter und fesselnder Einstieg essentiell um die Gruppe wirklich mitzunehmen und zu erreichen. Teilweise bekommt man bereits vorher gesagt, dass bestimmte Klassen „schwierig“ seien oder bestimmte Schüler/innen. Doch ich denke, mit der richtigen Vorbereitung und mit einem spannenden Thema kann man jeden erreichen. Die Frage ist natürlich, wie man das umsetzt. Das sind aber sehr wichtige Hinweise, die es dabei zu beachten gilt und man kann sich, wenn man noch am Anfang und vielleicht etwas unsicher ist, eine Vielfalt an Unterrichtsideen vorher organisieren und dann auch einen Fokus auf den Einstieg setzen. Ich denke, das kann wirklich viel ausmachen, wie die restliche Stunde verläuft. Ist einmal die Neugierde erweckt, dann braucht es vielleicht nicht mehr so viel. Die Schüler/innen sind sehr kreativ und wenn sie ein Thema interessant finden, dann ist die Motivation eine ganz andere als einfach nur mitzumachen, weil man es nun mal muss. Dazu ist aber ein spannender Einstieg oft entscheidend.
Geduldig sein. In der heutigen Zeit schwerer gesagt, als getan. Jedoch bin ich ebenso der festen Überzeugung, dass sich das Warten auszahlt. Und währenddessen sollten wir auf unsere Körpersprache achten, indem wir wie ein Fels in der Brandung ruhen. Wie bereits erwähnt, wirkt sich die Mimik und Gestik durch wechselseitige Interaktionen, auf unser Gegenüber aus.
Ich konnte beobachten, dass viele Lehrerinnen und Lehrer unterschiedlichste Rituale zum Unterrichtsbeginn einfließen lassen, sei es ein Begrüßungsspruch oder -tanz oder das Aufstehen, wenn die Lehrkraft den Raum betritt. Letzteres ist wohl ein Überbleibsel aus der Vergangenheit. Eigentlich eine sehr höfliche Geste (auch in Vorbereitung auf das spätere, gesellschaftliche Miteinander), die jedoch nicht mit einem stumpfen ’setzen!‘ quittiert werden sollte. Zusätzlich ist das Verwenden einer Klangschale oder eines Klangholzes oftmals hilfreich, um die Aufmerksamkeit der Kinder wieder zu erlangen.
Das Interesse der Kinder lässt sich, meiner Meinung nach, sehr gut über einen emotionalen Unterrichtseinstieg erreichen. Beispielsweise durch ein Bild oder Video, mit dem sich die SchülerInnen identifizieren können. Anschließend können offene und fantasievolle Diskussionen geführt werden, mit der Frage: „Was löst das Bild/Video in dir aus?“
Geduld- ruhiges und beherrschtes Ertragen von etwas, was unangenehm ist oder sehr lange dauert und ich denke genau das ist in vielen Unterrichtssituationen das Problem. Wenn etwas lange dauert, bekommt man das Gefühl keine Kontrolle zu haben, den Stoff nicht zu schaffen und agiert dann schnell doch. Den Unterrichtsbeginn durch Verzauberung zu etwas fesselndem zu machen, ist sicherlich mit eine der größten Herausforderungen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Lehrkräfte doch sehr schnell mit ihrer eigenen Stimme versuchen für Stille zu sorgen. Sehr beliebt auch Klanggeräusche, welche ich selbst auch versucht habe. Mir gefällt es aber nicht wirklich, da ich Stille ungerne mit Geräuschen erzeugen will und es auch oft nur bedingt funktioniert . Wenn man es schafft als Lehrkraft den Beginn einer Unterrichtsstunde so zu gestalten, dass alle Schüler gebannt, gefesselt und interessiert sind, ist man wohl in der Königsklasse angekommen. Sicherlich Bedarf es hierbei der Beherrschung der bereits zuvor genannten Skills: Auftreten, Stimme und Vorbereitung. Alles passt auch zu einem szenischen Auftreten und kann dazu führen eben diese benötigte Verzauberung zu erschaffen, die es benötigt.
Tatsächlich habe ich in meinem Praktikum genau das erlebt: die Lehrkraft der 3. Klasse hat einfach ruhig gewartet, bis die Schüler soweit waren und hat mit den Schülern, mit denen sie sich „verbündet“ hat, nach und nach durch Solidarität erreicht, dass es ruhig wurde. Sie hat mit dem Ritual des „Schweigefuchs“ gearbeitet, wonach sie still vorn stand und den Schweigefuchs zeigte und zunächst besonders eifrige Schüler und nach und nach immer mehr Schüler diesen erwiderten, bis schließlich alle ruhig waren. Diese Ruhe hat sie genutzt und den Schülern mit ebenso ruhiger Stimme mitgeteilt was sie heute im Unterricht erwartet. Dabei hatte sie immer etwas „auf Lager“ worauf sich die Schüler besonders gefreut haben, was als „Knaller“ wirkte und das Interesse am Unterricht weckte. Es scheint aus dieser Erfahrung heraus also zu funktionieren.
Allerdings ist dabei zu beachten was oben bemerkt wird: Jede Gruppe weist eine andere Dynamik auf und dementsprechend muss man seine Methoden natürlich auch anpassen.
Ein guter Unterrichtsstart ist das A und O. Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit zurückerinnere, gab es viele Lehrkräfte die dies nicht konnten und mich und meine Motivation sofort verloren haben. Ähnlich wie bei einem guten Film, auch dort entscheiden schon die ersten Minuten, ob ich mich für den Film begeistere oder ihn lieber gleich ausschalte.
Aufgabe der Lehrkräfte ist es nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch SchülerInnen für Neues zu begeistern. Dies kann durch einen Knall zu beginn sofort und einfach passieren. Passend zu dem Beitrag zuvor (Die Unterrichtsplanung) muss auch dieser gut geplant werden.
Ein guter Unterrichtseinstieg kann nicht nur zu Tagesbeginn sondern auch in der letzten Stunde Wunder bewirken. Die hier genannten Tipps finde ich dafür sehr hilfreich, da sie nicht nur die Aufmerksamkeit auf die Lehrperson bzw. das Thema lenken sondern auch jede*n Schüler*in wach rüttelt und zum mitdenken anregt. Auch der Einsatz visueller Mittel ist hier sehr logisch, da ein einleitender Monolog der Lehrkraft wohl eher selten Schüler für die kommenden Minuten des Unterrichts begeistert.
Besonders in Grundschulklassen kann ich aus meiner Erfahrung auch Positives zu Ritualen berichten. Das Ritual der „Brezel“ (leises Sitzen am Tisch mit verschränkten Armen) signalisiert auch noch nicht ruhig Mitschüler*innen, dass der Unterricht beginnt bzw. eine Ruhephase eingeläutet wird.
LEHREN DURCH VERZAUBERUNG.
Ich erinnere mich noch an Ihren wunderschönen Seminareinstieg, bei dem sich jede*r Teilnehmer*in als etwas Besonderes gefühlt hat!
Ein guter Unterrichtseinstieg ist salopp gesagt schon die halbe Miete.
Eine Referendarin an meiner Praktikumsschule hat bei Unruhen am Stundenbeginn NICHT die Störenfriede ermahnt oder zur Ruhe aufgefordert, sondern sich auf die Kinder fokussiert, die bereits ordentlich und still auf ihren Plätzen saßen. (Beispiel: Schön, Lisa hat auch schon ausgepackt und wartet ordentlich auf ihrem Platz bis wir starten können) Am Anfang ist auch sie an den Unruhen in der Klasse verzweifelt.
Geduld ist dabei das A&O. Ihr Input ist sehr hilfreich! Vor allem das Theatralisieren des Einstieges eröffnet viele Möglichkeiten und kann selbst die demotiviertesten Schüler*innen fesseln.
Ich bin auch der Meinung, dass ein guter und entspannter Unterrichtseinstieg in jeder Altersstufe sehr hilfreich ist, Schülerinnen und Schüler vor allem, die nicht stillsitzen können von Anfang an an den Unterricht begeistern kann. Das Beispiel mit einem szenischen Spiel in eine Thematik einzusteigen, finde ich sehr passend!
Dieser Beitrag ist sehr hilfreich und man kann die Tipps gut anwenden. In den ersten Stunden als Vertretungslehrerin habe ich den Fehler gemacht viel zu früh zu intervenieren, wenn die Kinder mal nicht leise wurden. Jedoch wurde ich von meinen Lehrkollegen aufgeklärt, dass es überhaupt nichts bringt die Kinder schon so früh etwas lauter zu werden. Es ist eher kontraproduktiv zu früh zu intervenieren; die Kinder verlieren dann bald den Respekt vor einer Autoritätsperson. Es ist sehr wichtig ein gängiges Morgenritual zu haben und der Unterricht muss gut strukturiert sein, damit die stunde produktiv wird. Die Lehrperson sollte sich die Zeit nehmen die Kinder kennen zu lernen, um seine Unterrichtsstrategien besser weiter zu entwickeln.
Ein sehr gelungener Beitrag für den allgemeinen Unterrichtsbeginn meiner Meinung nach. Ganz nach „Ziesmer Art“! Der Beginn des Unterrichts und dessen Einstieg bestimmt so gut wie immer den Verlauf der Stunde bzw. zeigt jenes Potenzial auf. Die Schülerinnen und Schüler sollen in einen Bann des Interesses gezogen werden und ihnen das Gefühl vermitteln, sie können in dieser Stunde viel neues und auch spannendes lernen. Das Einbringen der Theatralik, das ist mein absoluter Favorit, bringt die gewisse Würze in das Geschehen und lenkt vom sonst eher faden Unterricht ab. Doch diese Art von Unterrichtsbeginn ist leider nicht für jede Lehrkraft etwas. In meinem Praxissemester habe ich mehrere Lehrkräfte beobachtet, die meist eher ruhig und gelassen den Unterricht geführt haben ohne jegliche „Spannungen“. Es hängt auch von der jeweiligen Klasse ab und vor allem der Uhrzeit bzw. dem Tag, wie und wann und ob die Theatralik eingesetzt werden sollte. So ist dies morgens bei Schulbeginn super, um die Lernenden wachzurütteln, doch würde ich dies selbst nicht freitags in der letzten Stunde ausüben wollen. Wahrscheinlich wäre ich selber zu erschöpft dafür. Doch was möchte uns Frau Ziesmer uns mit diesem Beitrag sagen? Lebe jede Unterrichtsstunde wie ein Theater! Baue Spannungen auf, fessele die Lernenden mit einem „Kracher“, nimm sie mit auf eine spannende Reise mit dem Ziel des Wissenszuwachs! Stecke all dein Blut hinein und gebe stets dein Bestes. Lege den Samen für deinen individuellen Unterricht. Und wer weiß, vielleicht entsteht aus deinem Blut und dem Samen auch die wunderschöne Aphrodite!?
Was ist eigentlich mit „theatralisieren“ gemeint? Auf der intuitiven Ebene weiß ich es. Die Bedeutung des Wortes ist trotzdem nicht unwichtig. Man kann das Wort „theatralisieren“ auch dem „Dramatisieren“ gleichsetzen und mit…„Etwas aufregender darstellen, als es in Wirklichkeit ist“ erklären. Die Vorstellung, dass eine Unterrichtsstunde wie ein Theaterstück konzipiert werden kann, ist sehr inspirierend. Zu Beginn – Spannung aufbauen, beeindrucken! Es wird oft davon gesprochen, dass die Lehrkraft die Aufmerksamkeit der Kinder gewinnen sollte, sie mit den Inhalten „fesseln“. Das „Übertreiben“ kann in der Schule genauso wie im Theater eingesetzt werden und womöglich für mehr Interesse und aktiver Teilnahme am Unterricht sorgen.
Denke ich bei diesem Thema an meine eigene Schulzeit zurück, so fällt mir als erstes mein ehemaliger Lateinlehrer ein, der jeden Tag in den Raum kam und sich so lange vor das Fenster stellte und hinaus schaute, bis die Klasse ruhig war. Als Schülerin hatte ich damals den Eindruck, dass es dadurch zum Teil länger dauerte als bei anderen Lehrkräften, die direkt laut versuchten über die Klasse Hinweg zu rufen alle sollen jetzt sofort still sein. Heute denke ich jedoch, dass es mir vermutlich nur so vorkam, da der Lehrer lediglich später sprach. Viele Lehrkräfte versuchen gewissermaßen zwanghaft die Klasse sofort nach dem Klingeln zur Ruhe zu bringen. Und ich stimme der Verfasserin zu, das kostet Stimmkraft und Nerven und ich persönlich möchte meinen Unterricht nicht genervt beginnen und am Ende jeden Tages mit Halsschmerzen und oder Heiserkeit die Schule verlassen. Der Beruf der Lehrkraft ist auch so mit Sicherheit schon zehrend genug. Und ich finde es auch völlig in Ordnung, wenn die SuS nach der Pause bzw. zu Beginn des Unterrichts noch ein paar Minuten brauchen um im Unterricht anzukommen, besonders in der Grundschule. Um die Kinder dabei zu unterstützen finde ich Rituale, wie sie in vorherigen Kommentaren bereits erwähnt werden sehr hilfreich. Ob dafür nun ein Begrüßungsritual oder eine kleine Übung wie rhythmisches Klopfen besser geeignet ist, lässt sich nicht pauschal sagen, sondern kann je nach Lerngruppe variieren.
Ein theatralisierter Unterrichtseinstieg hingegen funktioniert bei allen Lerngruppen, unabhängig von den individuellen Verschiedenheiten der Lernende. Und natürlich nicht nur bei Kindern, sondern gleichermaßen auch bei Erwachsenen, schließlich lässt sich jeder gerne verzaubern.
Der Beginn einer Unterrichtsstunde ist entscheidend für ihren weiteren Verlauf.Es bringt nichts, wenn man schon anfängt loszulegen, bevor Ruhe eingekehrt ist und hat, wie Sie schon erwähnt haben, nur zur Folge, dass man sich lächerlich macht, die Kinder nur die Hälfte mitbekommen und sie dann schlussendlich sowieso nochmal alles neu erklären müssen.
Die Stille ist ein oft unterschätztes Machtinstrument. Hat man die Stille, hat man die Aufmerksamkeit. Ich werde nie vergessen, als im Schulgebäude ganz schön Tumult war und unser Rektor auf einmal da stand. Mehr hat er nicht gemacht. Nichts gesagt, sich nicht geräuspert – er stand einfach nur da mit einer aufrechten und zugleich abwartenden Haltung. Und allein dieses Auftreten und seine Präsens führten dazu, dass nach und nach immer mehr SchülerInnen den Lärm einstellten, bis es nach nur wenigen Minuten muchsmäuschenstill war. Ein absoluter Gänsehautmoment! Unser Rektor ließ diese Stille noch für einen Moment wirken, bevor er uns dann mit ruhiger Stimme dazu aufforderte unsere Aktivitäten auf den Schulhof zu verlagern.
Ich empfand dieses Auftreten und diese Herangehensweise als sehr professionell. Das typisch „Alle raus! Ruhe! Ruheeee!“ hätte wahrscheinlich nicht so effektiv gewirkt. In der Ruhe liegt die Kraft und hat man die Ruhe, hat man auch die Aufmerksamkeit und braucht gar nicht mal zu schreien. Natürlich funktioniert das auch nur, wenn man von den Kindern auch als Respektperson anerkannt wird. Ansonsten können Sie da lange warten, haha. Die Art und Weise, wie man in der Klasse für Ruhe sorgen kann, hängt demnach nicht nur von der Klasse ab, sondern auch von der Lehrkraft, ihrem Auftreten und welche Stellung sie bei den SchülerInnen hat.
Eine fundierte Unterrichtsvorbereitung ist, wie bereits im vorherigen Beitrag zusammengefasst wurde, das A und O.
Wie beginne ich den Unterricht? Diese Frage ist ein Teil der Vorbereitung.
Dafür bedarf es an einer Kenntnis seiner Schülerschaft. Wie Sie schon sagen, jede Klasse ist anders und somit unterscheidet sich das Klassenklima. In einer Vertretungsstunde ist es schwierig, die Klasse sofort einschätzen zu können, weshalb das frühzeitige Sammeln von möglichen Unterrichtseinstiegen vorteilhaft ist. Der Austausch mit den Kollegen/innen ist eine Möglichkeit, sich ein Bild von der jeweiligen Klasse zu machen oder eben Tipps zu sammeln. Wie ich in dem vorherigen Beitrag kommentiert habe, benötigt es an einer Routine bzw. einem oder mehreren Ritualen (wie Florian Wa. schrieb), um eine Klasse, so gut es geht in Schach zu halten. Diese Rituale geben den SuS die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und sich darauf einzustellen, was als Nächstes folgt.
Geduld. Diesen Tipp nehme ich sehr gerne an, denn als eine Person mit einer ruhigeren und leiseren Stimme würde ich sie ungern strapazieren wollen.
Sich einen „Guten Morgen“ zu wünschen, sehe ich allerdings nicht unbedingt als ein Ritual, eher als Höflichkeit. Dieses lang gezogene „Guteeen Morgeeen“ stört mich tatsächlich genauso, wie J. Oppelt schon sagte. Schon damals als Schülerin empfand ich es als sehr monoton und überhaupt nicht ernst gemeint. Jede Lehrperson hat seine eigenen Vorstellungen von einem interessanten Einstieg. Persönlich möchte ich die Klasse zunächst mit einem abwechslungsreichen Einstieg „verzaubern“ und den Bezug zu ihrer Erfahrungswelt schaffen. Einen guten Morgen kann man sich im Nachhinein dann immer noch wünschen.
Der Einstieg in den Unterricht ist wahrscheinlich einer der wichtigsten Teile des gesamten Unterrichts. Man sollte, wie Sie schon sagten, die Schüler*innen faszinieren, einbinden und eine Spannung aufbauen, die die Aufmerksamkeit und Wissbegierde der Kinder über die ganze Stunde (so gut wie möglich) anregt und aufrechterhält. Dies könnte ein Rollenspiel, ein Quiz oder ähnliches sein, je nachdem, um welches Thema und um welches Unterrichtsfach (oder z.B. eine AG) es sich handelt. Wenn nicht grad in ein neues Thema eingestiegen wird, könnte mit einer spielerischen Wiederholung eingestiegen werden. Wenn es z.B. im Deutschunterricht um Silben und Wortbildungen geht, könnte man verschiedene Silben (auf Papier) an die Schüler*innen verteilen und diese auffordern sich zusammenzufinden, um mit den Silben neue und verschiedene Wörter zu bilden. Dies bringt Bewegung in den Unterrichtsbeginn, die Kinder sind aktiv bei der Sache und können dadurch eine spielerische Wiederholung des Gelernten erfahren. Zudem ist es eine Gruppenaktivität, die den Unterrichtsbeginn auflockern und Spaß bringen kann.
Ich finde ihre Tipps und Ideen für den Unterricht sehr hilfreich und danke Ihnen dafür. Ich werde versuchen sie mit in den Unterricht einzubringen und zu reflektieren, was für einen Effekt es auf die Kinder und auf mich hat.
Vielen Dank für diesen Beitrag und alle Kommentare.
Ich fand, dass meine Vor-kommentierenden bessere Sachen geäußert haben, als mir eingefallen sind. Für mich sind Anwendungsorientierte Beispiele am wichtigsten. Daher bin ich alle Kommentare durchgegangen und habe die Aussagen die mir besonders passend erschienen in drei Gruppen geordnet:
1. Statements und praktische Tipps
2. Unterrichtseinstiege
3. Rituale/ Aufmerksamkeit wecken
1. Statements und praktische Tipps:
-Wir wollen entspannt und neugierig in den Tag starten -Vorbereitung ist das A und O
-Jede Gruppe weist eine andere Dynamik auf und dementsprechend muss man seine Methoden natürlich auch anpassen.
-eine Vielfalt an Unterrichtsideen (und Unterrichtsanfängen) vorher organisieren und in Petto haben.
- Eine Art Notfall-Ordner mit spannenden Fragen, Inhalten, Rätseln, Spielen anlegen. ZB für Vertretungsstunden (Inspiration kann von überall kommen und: Austausch mit den Kollegen/innen)
-Geduld haben
- Beim Warten auf Ruhe (und generell) auf Ausstrahlung achten -> Körperhaltung, Mimik, Gestik, Stimme
-Die Stille ist ein oft unterschätztes Machtinstrument. Die Art und Weise, wie man in der Klasse für Ruhe sorgen kann, hängt demnach nicht nur von der Klasse ab, sondern auch von der Lehrkraft, ihrem Auftreten und welche Stellung sie bei den SchülerInnen hat.
2. Einstiege:
-Theatralik, Spannung etc. hilft einen Einstieg zu finden und SuS zu begeistern: Lebe jede Unterrichtsstunde wie ein Theater!
-Dies könnte ein Rollenspiel, ein Quiz oder ähnliches sein, je nachdem, um welches Thema und Fach es sich handelt. -spielerischen Wiederholung (evtl in Kombination mit Bewegung im Raum)
-Generell Bewegung um zu Fokussieren und ins „jetzt“ zu bringen
-Bezüglich der Theatralik und des Krimi-Charakters: Offene Frage stellen, die erst am Ende des Unterrichts geklärt wird (oder auch nicht und als Rätsel für die nächste Stunde gelassen wird)
-Persönliche Meinung: Kein Video morgens als erstes – Aufmerksamkeit auf LK oder weniger „einsaugendes“ Medium wählen. Wir wollen die SuS im Hier und Jetzt und nicht im virtuellen…
3. Rituale/ Aufmerksamkeit wecken:
-Begrüßungsspruch oder Tanz
- rhythmisches Klopfen
-Morgenkreis
-Das Ritual der „Brezel“ (leises Sitzen am Tisch mit verschränkten Armen) signalisiert auch noch nicht ruhig Mitschüler*innen, dass der Unterricht beginnt bzw. eine Ruhephase eingeläutet wird.
-Schweigefuchs (braucht “verbündete” im Klassenzimmer )
– Lautsignale: Klangschale, Triangel
- Stille: Siehe 1.
Ich denke, dass der Unterrichtsbeginn über den Verlauf der Stunde entscheidet. Der Unterrichtsbeginn ist aber auch der Wechsel in ein neues Fach. Ich durfte vor einigen Tagen in einer Englischstunde hospitieren. Mir war nie bewusst, dass mit dem Klingeln zum Stundenbeginn die Kinder plötzlich in eine andere Sprache wechseln müssen und die Matheaufgaben der letzten Stunde erstmal wieder aus dem Kopf bekommen müssen. Der Stundenbeginn kann es den Kindern leichter machen in ein Unterrichtsfach wieder einzutauchen. So begann die Lehrkraft die Englischstunde mit einem Begrüßungslied auf Englisch. Das Lied endete mit einem lauten „It´s englisch Time“. Ohne, dass die Lehrkraft Kinder ermahnen musste doch endlich leise zu sein oder laut durch die Klasse rufen musste: „Die Pause ist vorbei ich will mit dem Unterricht anfangen“, saßen die Kinder leise und bereit für die Stunde auf ihren Plätzen. Ich fand es verblüffend, wie gut das funktionierte. Natürlich eignet sich nicht jedes Fach für solch einen Einstieg, aber ich finde die Idee sehr spannend die Stunde mit einem Ritual einzuläuten. Ein Ritual, bei dem die Kinder wissen, jetzt beginnt die Stunde. Natürlich ist es aber genauso wichtig, die Kinder am Anfang der Stunde direkt zu begeistern und das Interesse zu wecken, dieses Thema genauer zu erforschen. Ich denke, dass dafür auch der Alltagsbezug eine wichtige Rolle spielt. Vielleicht kann man die Stunde mit Phänomenen beginnen, die den Kindern im Alltag begegnen.
Der Einstieg in den Unterricht ist die entscheidenden Phase, ob die Lernenden mit Konzentration bei der Sache bleiben, oder ob sie sich anderen Dingen witmen. So ist es sehr förderlich, wenn man fesselnd beginnt. So wie es in diesem Beitrag geschildert wurde, kann der Unterricht mit visuell starken Eindrücken, wie Bildern begonnen werden. Stets mit Text zu arbeiten, oder den Unterricht monoton zu beginnen wird die Schülerinnen und Schüler vermutlich schnell langweilen. Gerade im Mythos, wie er hier in diesem Beitrag kurz thematisiert wurde, gibt es farbgewaltige Bilder, die bei den Betrachtenden verschiedenstes auslösen können.
Ich durfte es in der Praxis leider noch nicht erleben, dass eine Unterrichtsstunde mit einem „Knaller“ beginnt. Ich finde die Idee eines szenischen Spiels sehr interessant und kann es mir sehr gut vorstellen, dass dies für großen Augen bei den Kindern führt. Danke für diese Anregungen!
Der Unterrichtseinstieg kann den Verlauf der Unterrichtsstunde enorm beeinflussen. Darum sollte, wie in diesem Beitrag erwähnt, gewartet werden bis im Klassenzimmer absolute Stille herrscht und alle Augenpaare auf die Lehrkraft gerichtet sind. Erst dann sollte mit dem Unterricht begonnen werden, da nun die komplette Aufmerksamkeit der Kinder auf der Lehrkraft liegt. Jetzt, wo alle Kinder erwartungsvoll nach vorne blicken, muss die Lehrkraft versuchen, den Einstieg interessant oder, wie Sie es sagen, mit einem Knaller zu gestalten. Mir persönlich fällt es schwer jede Unterrichtsstunde mit einem Knaller zu beginnen. Betrachte ich den Punkt, dass ich auffällige Personen nach vorne holen solle, um beispielsweise ein szenisches Spiel darstellen zu lassen, kommt mir der Gedanke, dass viele Kinder Scham demgegenüber empfinden und sich somit weigern. Vielleicht haben Sie Tipps auf Lager, wie ich die Kinder dazu motivieren kann über ihren Schatten zu springen und somit neue Dinge auszuprobieren.
Ich wähle zunächst einmal die sogenannten ‚Extrovertierten‘ aus!
Ein guter Start in die Unterrichtsstunde kann über ihren gesamten Ausgang entscheiden – sehr interessante Anregungen, auch wenn diese sicher nicht immer einfach umzusetzen sind! Gerade bei Störungen von einzelnen Kindern kann es schwer sein, die Störung zu unterbinden, ohne den Unterricht selbst zu sehr zu unterbrechen; viele von uns kennen die ewigen Vorträge von Lehrkräften bei Störungen sicher noch aus ihrer eigenen Schulzeit. Unnötiges Schreien ist schon seit jeher kein effektives Mittel, um sich den Respekt von Kindern zu verschaffen. Gerade die Verzauberung über Mythologie klingt nach einem schönen und abwechslungsreichen Weg, Schüler im Unterricht abzuholen, den ich aus meiner eigenen Schulzeit kaum kenne! Die alten Mythen und Heldensagen faszinieren noch heute und sind unlängst auch in der Populärkultur angekommen – über Filme wie Hercules, Bücher wie Percy Jackson oder Videospiele wie Hades haben viele Kinder und Jugendliche bereits Zugänge zur Mythologie und lassen sich gerne für die Thematik begeistern, wenn sie denn gut
umgesetzt wird. Mythen wie der Raub der Proserpina können so fesselnd sein, wenn sie nicht nur wieder und wieder mit dem Lateinwörterbuch übersetzt werden müssen!
Timing spielt bei der Gestaltung des Unterrichtsbeginn eine zentrale Rolle. Wann intervenieren wir? Wann warten wir ab? Wann brauche die SchülerInnen unsere Hilfe und wann sind sie autonom genug, um sich selbst zu regulieren? Geduld ist hier ein großer Faktor, um Aufmerksamkeit auf sich und den Unterricht zu lenken. Ich glaube, dass Geduld generell ein Element im Umgang mit Menschen ist, dass zu wenig Beachtung findet und sich positiv auf Kommunikation und gegenseitiges Verständnis auswirkt. Sollte es dennoch vorkommen, dass sich keine Ruhe für den Start des Unterrichtes einstellt, dann habe ich eine äußerst spannende Praxis in meinem Praktikum erlernt, die im Umgang mit kleineren Kindern Wunder wirkt. Rhythmisches Klatschen. Die Lehrkraft klatscht einen Rhythmus vor uns die Kinder klatschen diesen gemeinsam nach. Das ist ein spielerischer Akt, der die Aufmerksamkeit in Sekunden auf die Lehrkraft richtet und nach wenigen Malen organisch passiert. Nachdem die Aufmerksamkeit hergestellt ist, liegt es bei der Lehrkraft diese aufrecht zu erhalten und vor allen Dingen die Motivation der Kinder zu steigern. Dieses kann durch einen „Knaller“ wie szenischen Spielen, aufregenden Bildern, fesselnde Impulse am Anfang einer Unterrichtsstunde realisiert werden. Hier sollte folgende Frage im Fokus stehen: Wie hole ich die Kinder auf individueller Ebene ab? Was für das eine Kind spannend sein mag, ist für das andere lediglich ein Bild. Auch hier spielt wie im Beitrag „Ihr Auftreten als Lehrer*in“ der Erste Eindruck eine enorm wichtige Rolle. Von Anfang an die Kinder zu fesseln und ihnen den Spaß am Lernen und am Unterricht nahezulegen und vorzuleben, stellt die Basis für eine gelungene Unterrichtsstunde dar. Lehren durch Verzaubern trifft den Punkt da sehr gut. Kinder sollten Spaß am Unterricht haben und wir sollten es uns als Aufgabe machen sie zu verzaubern.
Ich glaube man wird vor allem zu Beginn seines Lehrberufs zu schnell nervös, wenn Kinder nicht sofort aufmerksam sind und ihre Zeit brauchen, um zur Ruhe zu kommen. Zu schnell wird man laut und rutscht in die Rolle, in der man sich meistens selbst überhaupt nicht mag. Einfach abzuwarten und geduldig zu sein halte ich hier für einen super Einwand. Man könnte die Zeit konstruktiv nutzen, um die Kinder zu beobachten und die Schwingungen der Kinder und des heutigen Tages wahrzunehmen. Wir Erwachsenen möchten auch nicht immer SOFORT unser Gespräch unterbrechen, vielleicht gibt es noch kurz etwas Wichtiges zu sagen, dann sollten wir wohl noch kurz warten können. Wenn wir den Kindern zu Unterrichtsbeginn noch einen Moment Zeit geben, um sich zu ordnen, sich noch schnell austauschen, ist das Bedürfnis während des Unterrichts möglicherweise nicht mehr so groß. Insbesondere dann nicht, wenn der Einstieg ein Knaller ist und die Kinder fesselt. Die ersten Minuten bestimmen den Verlauf der Stunde, sodass diese sehr bedacht gestaltet sein müssen. Ein theatralischer Einstieg halte ich für sehr fesselnd und ansprechend. Vielen Dank!
„Der Unterrichtseinstieg ist die Visitenkarte des Lehrers – sie zeigt, wer er ist, was er kann und was er will!“ (Vgl. Meyer, 2006, S. 13 [2] Meyer, UnterrichtsMethoden II: Praxisband, S. 122)
Der Unterrichtsbeginn ist von großer Bedeutung, da er den Ton für den gesamten Unterricht setzt. Hier lässt sich eine klare Verknüpfung zu dem im Beitrag verwendeten Zitat herstellen: „Aller Anfang wohnt ein Zauber inne.“, denn ein gut gestalteter Unterrichtsbeginn legt den Grundstein für eine effektive Lernumgebung und kann die Motivation, das Engagement und das Interesse der SchülerInnen steigern. Der im Beitrag erwähnte „Knaller“ geprägt von einem theatralischen Unterrichtseinstieg führt dazu, dass die SchülerInnen gefesselt werden und ihr Lerninteresse geweckt wird. Was als Enchantement bezeichnet wird, bezieht sich darauf, wie Lehrkräfte ihre SchülerInnen von Sekunde eins durch inspirierende Methoden fesseln und begeistern können. Die im Beitrag verwendeten Methoden eines szenischen Spiels eignen sich hierbei hervorragend, um den Unterricht mit einer gewissen Magie zu versehen und lassen sich durch Geschichten, narrative, sowie andere Spiele und visuelle Hilfsmittel ergänzen. Wichtig ist anzumerken, dass die Lehrkraft hierbei hinter ihrer Rolle stehen muss. Eingeübte, provokante Aussagen, die nicht überzeugend oder an der falschen Stelle eingeworfen werden, verfehlen den gewünschten Effekt.
Zu ergänzen ist, dass es neben einem guten Teaser gerade in der Grundschule sehr wichtig ist die Kinder an Rituale zu gewöhnen, die ihnen immer wieder signalisieren das nun der Unterricht startet. Das verhindert ein zu frühes intervenieren, da es den Kindern Zeit gibt sich an die Situation zu gewöhnen. Nachdem alle Kinder im Unterrichtsgeschehen angekommen sind, keiner mehr redet und sich mental und physisch auf die Stunde vorbereitet wurde ist es Zeit die Kinder zu fesseln. Ich glaube hierfür gibt es kein Rezept, denn jeder von uns ist anders und jede Klasse ist anders und wir als gute Lehrkräfte sollten es uns als Aufgabe machen zu erkennen was unsere Klasse von uns braucht, um gefesselt und verzaubert zu werden.
In Grundschulklassen dauert es immer etwas länger, bis Ruhe eingekehrt ist und die Kinder für den Unterricht vorbereitet sind. In meinem Praktikum habe ich eine gute Methode kennengelernt:
Die Kinder namentlich nennen und loben, die still sitzen, deren Unterrichtsmaterialien auf dem Tisch haben und bereit für den Unterricht sind. Dadurch fühlen sich die Kinder wertgeschätzt, die bereit sind und die anderen Kindern möchten auch gelobt werden.
Außerdem denke ich, dass es, wie auch Florian Wa. Bereits kommentiert hat, wichtig ist Morgenrituale zu haben, die die Kinder kennen. So wissen sie immer, wie und wann der Unterricht beginnt.
Der Beitrag beinhaltet viele wertvolle Tipps, die leicht in der Praxis umsetzbar erscheinen. Zu Beginn der Stunde Ruhe einkehren lassen ist viel effektiver und wirksamer, als gegen Lärm anzuschreien und zwanghaft die Stunde beginnen zu wollen. In meinem Praktikum hatte die Klassenlehrerin einer zweiten Klasse das „Ritual“ ein Klatschmuster zu klatschen, bis alle Schülerinnen und Schüler leise waren und die Aufmerksamkeit auf die Lehrkraft gerichtet haben. Mir selbst war vorher nur das Handzeichen des Schweigefuchs bekannt, aber das klatschen hat den Kindern Spaß gemacht und hatte die gleiche Wirkung. Von einem sanften Einstieg profitieren sowohl die Lehrkraft, als auch die Schülerinnen und Schüler. Geduld ist in vielen Hinsichten eine wichtige Eigenschaft, die Lehrkräfte mitbringen sollten. Ein richtiger und fesselnder Einstieg in die Schulstunde, setzt die Weichen für den weiteren Verlauf der Stunde. Durch geweckte Interessen, wird die benötigte Aufmerksamkeit geschenkt und der Unterricht wird positiv wahrgenommen und verfolgt. In der Praxis konnte ich gelungene Unterrichtseinstiege beobachten, in denen das Smartboard genutzt wurde und kurze Videos und Bilder oder musikalische Elemente zur Thematik gezeigt oder abgespielt werden, denn Kinder sind oft begeistert wenn Medien und Technik im Unterricht genutzt werden. Ein guter Hinweis um Störungen zu unterbinden, ist es die Schülerinnen und Schüler direkt anzusprechen und ggf. zu sich nach vorne zu holen. Ich denke, dass die Störungen somit zunächst unterbunden sind und dies eine gute und leichte Lösung ist weiteren Störungen effektiv entgegen zu wirken.
Ein guter und angemessener Einstieg in den Unterrichtsbeginn macht viel für den weiteren Verlauf des Unterrichts aus und ist daher sehr wichtig. Mit einem packenden Einstieg kann man nicht nur die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich ziehen, sondern auch die Schüler und Schülerinnen fesseln. Ich denke eine Routine in den Anfang miteinzubauen erweist sich als hilfreich, sodass die Kinder merken „jetzt fängt der Unterricht langsam an“. Ein Punkt, der mir besonders gefallen hat, war der folgende: „Haben Sie anfangs Geduld, bis Ruhe einkehrt.“ Ich habe oftmals das Gefühl das Lehrkräfte sofort mit ihrem Unterricht anfangen wollen, auch wenn es innerhalb der Klasse noch sehr unruhig ist. Auf der einen Seite verliert man natürlicherweise an Unterrichtszeit, aber auf der anderen Seite kann ich mir vorstellen, dass das Warten, bis Ruhe von selbst eintritt, um einiges hilfreicher für das Klassenklima und die Atmosphäre ist. Zumal die Kinder häufig von selbst zur Ruhe kommen und merken, dass die Lehrkraft gerne mit dem Unterricht anfangen möchte.
Ein guter Einstieg in den Unterricht ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg einer Unterrichtsstunde. Er dient nicht nur dazu, die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler zu gewinnen, sondern auch dazu, das Interesse für das Thema zu wecken und eine positive Lernatmosphäre zu schaffen. Ein gelungener Einstieg kann verschiedene Formen annehmen, sei es durch eine provokative Frage, eine interessante Anekdote, ein anschauliches Beispiel oder einer Präsentation. Das Ziel ist es, die Neugier der Schülerinnen und Schüler zu wecken und sie dazu zu motivieren, aktiv am Unterricht teilzunehmen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der psychologische Aspekt: Ein ansprechender Einstieg signalisiert den Schülerinnen und Schülern, dass der Unterricht interessant und relevant ist, was ihre Motivation und ihr Engagement steigert.
„Haben Sie anfangs Geduld, bis Ruhe einkehrt.“ Ein so wichtiger Satz, der mir meinen Unterrichtsbeginn sehr erleichtert und bereichert hat. Denn oft ist es mir passiert, dass ich in die Klasse kam, alle durcheinanderriefen und ich mir durch das Durcheinander erstmal Gehör verschaffen musste. Und wenn ich das geschafft hatte, war ich eigentlich auch schon wieder müde und fertig. Und das bevor der Unterricht erst losging. Auch den Tipp die Kinder mit einem Knaller abzuholen, habe ich mir super gerne angenommen. Denn mittlerweile bin nicht mehr ich es die den Unterricht beginnt, sondern ich bringe oft ein Bild, ein Video oder auch ein Teil aus einem Hörspiel mit. Dies lässt die Kinder immer sehr aufhorchen und interessiert reagieren. Meist kommen wir danach in einen sehr schönen und regen Austausch untereinander, bevor wir dann weiter in die geplante Thematik einsteigen. Dieser Ablauf hat sich sehr schön ritualisiert und schafft eine superschöne Atmosphäre, ohne dass ich erstmal laut werden muss. Mittlerweile sind die Kinder immer schon so gespannt, was ich mitbringe, dass sie schon auf dem Flur fragen, was als nächstes kommt, oder sogar enttäuscht sind, wenn ich mal kein Input dabeihabe.
Beim Lesen des Beitrags fällt mir auf, wie wichtig ein gelungener Unterrichtsbeginn ist. Die Empfehlung, zu Beginn Geduld zu haben und sich mit dem individuellen Klassenklima vertraut zu machen, zeigt ein feines Gespür für den Umgang mit Schülern. Der Tipp, erst zu starten, wenn Ruhe und Aufmerksamkeit herrschen, wirkt praxisnah.
Besonders ansprechend finde ich die Idee, den Unterrichtseinstieg zu theatralisieren und mit einem Knaller zu beginnen. Das Einbeziehen auffälliger Schüler und der Einsatz szenischer Elemente verleiht dem Unterricht bestimmt eine lebendige Note. Die Anregung, das Thema mit dem ‚Urteil des Paris‘ einzuleiten und dabei Medien einzusetzen, wirkt kreativ und könnte Schüler selbst in undisziplinierten Gruppen faszinieren. Ein gelungener Tipp für einen dynamischen Start in die Unterrichtsstunde.
Als Lehrkraft ist es wichtig, Rituale für den Unterrichtsbeginn zu finden, die allen Schüler:innen vertraut sind und niemanden überfordern. Dabei bietet es sich an, gemeinsam mit der Klasse passende Signale festzulegen. Ein akustisches Signal durch eine Klangschale oder ein Stichwort an der Tafel könnten hier hilfreich sein, damit die Kinder direkt in den Lernmodus starten können. Entscheidend ist, dass die gewählten Methoden sowohl für mich als Lehrkraft als auch für die Schüler:innen funktionieren. Es ist völlig in Ordnung, verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren und Dinge, die sich als ungeeignet erweisen, wieder zu verwerfen. Die richtige Balance zu finden, ist der Schlüssel zu einem gelungenen Unterrichtsbeginn.